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Letzte Änderung für Artikel Max Brauer: 07.02.2006 16:44

Max Brauer

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Max Brauer (* 3. September 1887 in Ottensen ; † 2. Februar 1973 in Hamburg) war ein deutscher Politiker ( SPD ).

Max Julius Friedrich Brauer, als achtes von dreizehn Kindern einer Arbeiterfamilie geboren, absolviert ab 1902 eine Lehre als Glasbläser und engagiert sich schon früh gewerkschaftlich und politisch: 1904 Eintritt in den "Centralverein der Glasbläser", 1905 in die SPD (deren Ortsverein im vorpommerschen Damgarten er als 17jähriger selbst mitgründet). Da Brauer aufgrund seiner Aktivitäten bald auf überregional kursierenden "schwarzen Listen" der Glasfabrikanten steht, muss er den erlernten Beruf aufgeben und kehrt 1909 in seinen inzwischen nach Altona/Elbe eingemeindeten Geburtsort zurück, wo er Beschäftigung im Konsum- , Bau- und Sparverein (der "dritten Säule" der deutschen Arbeiterbewegung ) findet.

Im 1. Weltkrieg wird er verwundet und kehrt im November 1915 nach Altona zurück, wo ihn der genossenschaftliche Fleischverarbeitungsbetrieb "Produktion" in leitender Stellung beschäftigt. 1916 heiratet Brauer die Tochter eines Gewerkschaftsfunktionärs; im selben Jahr wird er als einer von fünf Sozialdemokraten in das Altonaer Stadtverordnetenkollegium gewählt.

Nach dem Krieg wird er 1919 in einer Koalition aus SPD und Liberalen Zweiter Bürgermeister und Stadtkämmerer von Altona, 1924 Nachfolger des verstorbenen liberalen Oberbürgermeisters Bernhard Schnackenburg. Genaueres über sein Wirken in Altona während der Weimarer Zeit siehe Hamburg-Altona#Geschichte.

Von den Nationalsozialisten 1933 abgesetzt und vorübergehend verhaftet, emigriert Brauer in die USA .

Bei einem Hamburg-Besuch im Frühjahr 1946 – Altona war 1938 durch das Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet worden – spricht er auf einer SPD-Veranstaltung in Planten un Blomen und begeistert die Zuhörer derart, dass die SPD-Führung ihn auffordert, nicht nach Amerika zurückzugehen, sondern bei den bevorstehenden Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft als Spitzenkandidat anzutreten. Die Wahlen enden mit einem triumphalen Erfolg, denn die SPD erringt 81 von 110 Sitzen und Brauer wird Erster Bürgermeister . Dennoch bildet Max Brauer eine Koalition mit der FDP , da er überzeugt ist, dass der Wiederaufbau der zerstörten Stadt nur gemeinsam von Arbeiterschaft und Kaufmannschaft geleistet werden könne; diese Koalition wird nach den Bürgerschaftswahlen 1949 erneuert. 1953 kommt es jedoch zum Bruch, ausgelöst durch unterschiedliche Vorstellungen in der Schulpolitik. Die SPD verliert die Wahlen gegen den Hamburg-Block aus CDU , FDP und DP unter Kurt Sieveking und muss erstmals in die Opposition gehen.

Brauer, offensichtlich tief enttäuscht darüber, dass die Hamburger seine Leistungen der Wiederaufbaujahre nicht entsprechend würdigen, überlässt die Führungsrolle in der Opposition seinem langjährigen politischen Weggefährten Paul Nevermann, behält aber sein Bürgerschaftsmandat. Dass er die Hoffnung auf eine Fortsetzung seiner Rolle in Hamburg noch nicht aufgegeben hat, zeigt sich u.a. darin, dass er die Aufforderungen seiner dortigen Parteifreunde zurückweist, als Nachfolger der verstorbenen SPD-Bürgermeister in Kiel (Andreas Gayk) bzw. West-Berlin (Ernst Reuter) zu kandidieren.

1957 gelingt es Brauer tatsächlich, die Mehrheit zurückzuerlangen, und wieder holt er trotz absoluter SPD-Mehrheit die FDP mit in die Regierung. Nachdem die SPD sich vernehmbar Gedanken über die "Zeit nach Brauer" macht, tritt dieser im Groll zum Jahreswechsel 1960 /61 zurück und wird durch seinen Finanzsenator Paul Nevermann ersetzt.

Im Herbst 1961 wird Brauer als Spitzenkandidat auf der Hamburger SPD-Landesliste in den Deutschen Bundestag gewählt. Das Bundestagsmandat verliert er aber bereits 1965 wieder, als er in einer parteiinternen Kampfabstimmung um das Direktmandat dem späteren Bundesfinanzminister Hans Apel unterliegt.

Diese schrittweise Demontage einer langjährigen Gallionsfigur der Altonaer, dann Hamburger Sozialdemokratie führt A. Schildt (siehe Literatur) darauf zurück, dass der Typus des "hemdsärmeligen, Tatkraft und Führungsstärke repräsentierenden Politikers" in den 60er Jahren nicht mehr in die "bisher nicht gekannte Wohlstandsgesellschaft und die immer komplexeren Strukturen der Regierungskunst" passte; Brauer habe dies selbst nicht gesehen, so dass seine Laufbahn "gegen seinen Willen zu Ende ging".

Siehe auch

Literatur

  • Christa Fladhammer/Michael Wildt (Hrsg.): Max Brauer im Exil. Briefe und Reden 1933-1946. Hans Christians, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1219-6
  • Axel Schildt: Max Brauer. Ellert und Richter, Hamburg 2002, ISBN 3-8319-0093-0
  • Arnold Sywottek: Max Brauer: Oberbürgermeister - Exilant - Erster Bürgermeister. Reprint von 1991 in: Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Hamburg nach dem Ende des Dritten Reiches: politischer Neuaufbau 1945/46 bis 1949. Sechs Beiträge. Hamburg 2000, ISBN 3-929728-50-8

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Max Brauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Max Brauer verfügbar.

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