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Letzte Änderung für Artikel Statthalter Erfurts: 22.01.2006 01:21

Statthalter Erfurts

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Der Kurfürstlich-Mainzische Erfurter Staat wurde von Vizedoms und Statthaltern im Auftrag der Kurmainz von 1664 bis 1802 verwaltet.

Vorgeschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Erfurts liegt im Jahre 742 . Bald danach wird Erfurt kirchlich dem Bistum Mainz zugeordnet. Obwohl Erfurt etwa seit dem Jahre 1000 auch bezüglich der weltlichen Herrschaft dem Erzbischof von Mainz untergeordnet ist, gelingt es Erfurt das ganze Mittelalter hindurch, seine Selbständigkeit gegenüber Mainz weitestgehend zu behaupten.

Im Ergebnis des 1648 ausgehandelten Westfälischen Friedens bekommt der Kurfürst von Mainz erneut seine territorialen Rechte an Erfurt bestätigt.

Da sich Erfurt diesem nach dem Dreißigjährigen Krieg ausgehandelten Ergebnis weiterhin verweigert, wird durch den Kurfürst von Mainz Johann Philipp von Schönborn die über Erfurt verhängte Reichsacht im Jahre 1664 vollstreckt. Mit militärischen Mitteln wird am 5. Oktober 1664 die Stadt nach einer Belagerung durch das Heer des Erzbischofs, dem 15.000 Soldaten , darunter 6.000 Franzosen , angehören, unterworfen. Die Stadt und alles Landgebiet, aber auch wichtige Bereiche der kommunalen Selbstverwaltung, fallen an Mainz. Mit dieser " Reduktion " endete Erfurts Unabhängigkeit .

Kurfürstlich-Mainzischer Erfurter Staat

Mit der Machtübernahme durch Kurmainz wurde das Erfurter Gebiet sowie 72 Ortschaften und die Stadt Sömmerda in 7 Vogteien und 6 Ämtern verwaltet. Diese Verwaltungsaufteilung entstammte noch der Zeit von vor 1664 . Durch Graf Boineburgs im Jahre 1706 durchgeführte Verwaltungsreform gab es acht Ämter, später neun. Die Vorsteher dieser Ämter waren die Amtmänner .

Das gesamte Erfurter Gebiet belief sich auf 16 Quadratmeilen mit etwa 40.000 Einwohnern. Kurmainz lässt die Regierungsgeschäfte von 1664 bis 1802 durch ihre Verwalter leiten. Diese waren von 1664 bis 1675 als Vizedoms, danach als Statthalter dem Mainzer Hofrat und der Hofkammer unterstellt. Die Statthalter zu Erfurt waren gleichzeitig diplomatische Vertreter von Kurmainz an den sächsischen Höfen zu Eisenach und Gotha.

Dem Machterhalt dienten die 1200 bis 1500 Mainzer Mannen, welche vertragsgemäß in der Kurmainzischen und der Kaiserlichen Garnison in Erfurt stationiert waren.

Das Amt eines Statthalters zu Erfurt durfte nur einem der 24 Domkapitulare übertragen werden, wie es in der Wahlkapitulation des Kurfürsten Damian Hartard von der Leyen im Jahre 1675 festgelegt worden war. Die adligen Domkapitulare bildeten in der Kurmainzer Hierarchie die mit zahlreichen Ämtern in Verwaltung und Regierung ausgestattete oberste Spitze. Die Mitglieder der Domkapitulare wiederum stammten aus dem Mainzer Stiftsadel , die allesamt mehr oder weniger miteinander verwandt oder verschwägert waren. Dies traf insbesondere auch auf die Statthalter Erfurts zu.

Der Erfurter Staat blühte sowohl in wirtschaftlicher wie auch kultureller Hinsicht auf. Die Erfurter Waage und die Akademie nützlicher Wissenschaften sind nur zwei Beispiele von Gründungen aus dieser Zeit. Erfurt wurde im 17. / 18. Jahrhundert zu einem geistig-kulturellen Zentrum von europäischer Bedeutung. Die Entwicklung wurde durch die Pest ( 1682 / 83 ), den Stadtbrand im Jahre 1736 und den Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 gestört.

1802 kam der Erfurter Staat gemäß preußisch-französischen Vertrags als Entschädigung zum Königreich Preußen .

Liste der Statthalter Erfurts

  1. 1664 - 1667 : Philipp Ludwig Freiherr von Reiffenberg, anschließend eingekerkert
  2. 1667 - 1674 : Georg Friedrich von Greiffenclau , anschließend Vizedom im Rheingau
  3. 1675 - 1675 : Johann Heinrich Daniel Freiherr Ritter von Groenestein
  4. 1675 - 1679 : Anselm Franz Freiherr von Ingelheim, anschließend Kurfürst und Erzbischof von Mainz.
  5. 1679 - 1697 : Johann Jakob Waldbott von Bassenheim , beigesetzt in St. Wigbert
  6. 1699 - 1702 : Gottlieb Philipp Josef Faust von Stromberg , beigesetzt im Erfurter Dom
  7. 1702 - 1717 : Philipp Wilhelm Reichsgraf zu Boineburg , beigesetzt in St. Wigbert
  8. 1717 - 1732 : Friedrich Wilhelm Freiherr von Bicken, beigesetzt in St. Wigbert
  9. 1732 - 1760 : Anselm Franz Ernst Freiherr von Warsberg , beigesetzt in St. Wigbert
  10. 1763 - 1766 : Karl Joseph Adolf Lukas Freiherr Schenk von Schmidtburg , beigesetzt in St. Wigbert
  11. 1766 - 1770 : Karl Wilhelm Joseph Adam Freiherr von Breidbach zu Bürresheim , beigesetzt in St. Wigbert
  12. 1771 - 1802 : Karl Theodor Maria von Dalberg, anschließend Kurfürst und Erzbischof von Mainz , 1806 Fürstprimas , später Großherzog von Frankfurt, gestorben als Diözesanbischof von Regensburg 1817 , beerdigt im Regensburger Dom.

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