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Letzte Änderung für Artikel Bahnstrecke Durlach-Mühlacker: 07.02.2006 22:26

Bahnstrecke Durlach-Mühlacker

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Die Bahnstrecke Durlach – Mühlacker ist eine Eisenbahnstrecke im Westen Baden-Württembergs. Sie wurde 1863 fertiggestellt, hatte eine Gesamtlänge von 38.9 Kilometern und war die zweite Verbindung zwischen dem badischen und dem württembergischen Eisenbahnnetz. Noch heute ist sie Teil der kürzesten Verbindung zwischen Karlsruhe und Stuttgart.

Die Bahnlinie verband bei ihrer Fertigstellung die badische Rheintalbahn mit dem württembergischen Eisenbahnnetz. Ausgangspunkt auf badischer Seite war Durlach nahe Karlsruhe, von dort führt die Strecke durch die Täler von Pfinz und Kämpfelbach nach Pforzheim. Daher wird dieser Abschnitt der Strecke gelegentlich auch Pfinztalbahn genannt. Von Pforzheim aus führt die Strecke am nördlichen Seitenhang des Enztals entlang, die ehemalige Staatsgrenze überschreitend nach Mühlacker.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Bereits in den 1840er Jahren, als erste Verhandlungen über eine Verbindung der beiden Schienennetze stattfanden, hatte Baden sich für die Strecke Durlach – Mühlacker eingesetzt, war damit aber nach langen Auseinandersetzungen gescheitert; 1851-53 wurde zunächst eine Bahn von Mühlacker über Bretten nach Bruchsal gebaut (nähere Einzelheiten siehe Westbahn). Im Staatsvertrag, der 1850 über die Westbahn abgeschlossen wurde, hatte sich Baden aber das Recht gesichert, diese Linie zu einem späteren Zeitpunkt zu bauen und in Mühlacker einmünden zu lassen.

Für Baden hatte die Linie zwei wichtige Aufgaben: Zum einen sollte die Industriestadt Pforzheim an das Schienennetz angebunden werden, zum anderen wollte man eine möglichst direkte Verbindung für den Transitverkehr von Frankreich nach Osten schaffen; für letzteren Zweck war die württembergischen Westbahn wegen des Umwegs über Bruchsal nur bedingt geeignet.

Nachdem sich die finanzielle und politische Lage in Baden, die nach den Ereignissen von 1848/49 angespannt gewesen war, gebessert hatte und zudem das Hauptprojekt der Badischen Staatsbahnen, die Rheintalbahn nach Basel, 1855 seinen Abschluss fand, konnte sich Baden dem zuvor aufgeschobenen Bauvorhaben zuwenden. Zusätzlichen Schub erhielt das Projekt durch die am 2. Juli 1857 erzielte Vereinbarung über den Bau einer Eisenbahnbrücke zwischen Straßburg und Kehl (diese wurde 1861 fertiggestellt).

Bereits im Jahr zuvor hatte zudem die württembergische Regierung angefragt, ob sie die Ausführung des Teilstücks Mühlacker – Pforzheim übernehmen solle. Württembergs Interesse an diesem Teilstück lag darin, dass es die Schwarzwaldtäler von Enz und Nagold anbinden wollte. Diese gehörten größtenteils zu Württemberg, über ihrem Ausgang aus dem Schwarzwald lag jedoch der badische Gebietskeil um Pforzheim. Eine Ausführung des Baus durch Württemberg hätte diesem die volle Kontrolle über die Anbindung der Täler gewährt. Baden beharrte aber auf seinem 1850 vereinbarten Recht, die Strecke selbst zu bauen.

So kam es am 17. Dezember 1857 zum Abschluss eines ersten Staatsvertrags, der den Bau der Strecke regelte. Dieser sah für Württemberg günstige Bedingungen vor: Baden durfte seine Bahn in Mühlacker anschließen, im Gegenzug sollte Württemberg zu einem späteren Zeitpunkt Seitenbahnen aus Enz- und Nagoldtal in Pforzheim anschließen dürfen. Außerdem war für die Durlach-Mühlacker-Bahn keine Befreiung von württembergischen Steuern vorgesehen, wie dies umgekehrt für die Westbahn auf badischem Territorium der Fall war.

Dieser Bedingungen wegen wurde der Vertrag in der ersten Kammer des badischen Landtags abgelehnt, aber der Bau der badischen Teilstrecke zunächst bewilligt. So konnte am 10. August 1859 der Abschnitt Durlach – Wilferdingen, am 7. Juli 1861 der Weiterbau bis Pforzheim eingeweiht werden.

Mit Württemberg wurde neu verhandelt, was zu einem neuen Vertrag vom 6. November 1860 führte. In diesem wurde Baden die gleiche steuerliche Behandlung wie im umgekehrten Falle der Westbahn zugesagt; in der Frage der Enz- und Nagoldtalbahn sagte Baden zu, diese nicht durch technische Schwierigkeiten zu behindern.

Nach diesem Vertrag konnte die Teilstrecke Pforzheim – Mühlacker gebaut und am 1. Juni 1863 in Betrieb genommen werden. In Mühlacker existierten lange Zeit zwei Bahnhöfe nebeneinander, da die badische und die württembergische Schienenverwaltung strikt voneinander getrennt waren.

Weitere Entwicklung

Die Strecke gewann große regionale und überregionale Bedeutung, da sie Teil der kürzesten Bahnstrecke von Karlsruhe nach Stuttgart bzw. im weiteren Sinne von Frankreich durch Süddeutschland in Richtung Südosteuropa ist. Auch der berühmte Orient-Express verkehrte auf dieser Strecke.

Im Laufe der Zeit schlossen folgende Bahnlinien an die Strecke Durlach – Mühlacker an:

Nachdem die württembergische Bahnhofsverwaltung in Mühlacker schon zuvor einige Aufgaben von der badischen übernommen hatte, wurde Mühlacker 1916 , während des Ersten Weltkriegs , zum Durchgangsbahnhof, d.h. die Bahnen konnten zwischen Stuttgart und Karlsruhe jetzt durchgehend verkehren. Endgültig verlor Mühlacker seinen Charakter als Grenzbahnhof, als die Länderbahnen nach dem Krieg in der Deutschen Reichsbahn aufgingen.

In den 1950er Jahren wurde die Strecke elektrifiziert, am 7. Dezember 1955 der Abschnitt Mühlacker – Pforzheim und am 1. Juni 1958 der Abschnitt Pforzheim – Durlach.

1997 wurde der Abschnitt Karlsruhe – Durlach – Pforzheim in den Stadtbahn -Verkehr des Karlsruher Modells integriert; seitdem fährt auf dieser Strecke die Linie S5 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Im Jahr 1999 wurde diese über Mühlacker hinaus bis Bietigheim-Bissingen ausgedehnt. Bei der Einrichtung dieser Linie entstanden etliche neue Bahnhöfe.

Betrieb

Karlsruher Stadtbahn der Linie S5 am Abzweig der Kraichgaubahn in Berghausen
Karlsruher Stadtbahn der Linie S5 am Abzweig der Kraichgaubahn in Berghausen

Im Fernverkehr wird die Strecke Karlsruhe – Mühlacker – Stuttgart alle zwei Stunden durch einen InterCity bedient. Der Orient-Express genannte EuroNight -Zug, der zwischen Wien und Paris verkehrt, passiert die Strecke nachts.

Im Regionalverkehr bildet die Strecke heute den zentralen Abschnitt der Linie S5 der AVG mit dem Verlauf Wörth – Karlsruhe – Pforzheim – Mühlacker – Bietigheim-Bissingen (Kursbuchnummer 710.5). Des Weiteren verläuft ein Zweig der Kursbuchstrecke 770 auf der Strecke.

Alle zwei Stunden fährt ein InterRegioExpress von Karlsruhe nach Stuttgart, der unterwegs lediglich in Durlach, Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen (Enz) hält. Dieser verkehrt im stündlichen Wechsel mit einem RegionalExpress mit mehr Unterwegshalten.

Die S5 verkehrt im Halbstundentakt zwischen Durlach und Pforzheim, wobei im Durchschnitt jeder zweite Zug bis Mühlacker oder darüber hinaus bis Bietigheim-Bissingen durchgeht.

Unterwegsbahnhöfe

Bahnhöfe und Haltepunkte Strecken-
kilometer
Bemerkung
Karlsruhe Hbf 72,9

DB AG , S1, S11, S31, S32, S4
streng genommen kein Teil dieser Bahnstrecke; Aufnahme der Vollständigkeit halber

Karlsruhe-Durlach 68,2=0,0

DB AG , S4, S5
Abzweig nach Bruchsal - Heidelberg (Baden-Kurpfalz-Bahn, Rheintalbahn) und in die Karlsruher Innenstadt (nach BOStrab )

Karlsruhe Hubstr. S4, S5
Grötzingen 2,5

S4, S5
Abzweig nach Heilbronn (Kraichgaubahn)

Grötzingen Oberaustr.

S4, S5

Grötzingen Krappmühlenweg

S5

Berghausen Pfinzbrücke S5
Berghausen (Baden) 5,3 S5
Berghausen Am Stadion S5
Söllingen Reetzstr. S5
Söllingen (b Karlsruhe) 7,5

S5

Söllingen Kapellenstraße

S5

Kleinsteinbach 10,2 S5
Wilferdingen-Singen 12,3

DB AG , S5
Bahnhofsbezeichnung des KVV : Remchingen

Königsbach (Baden) 15,2

S5

Bilfingen 17,1 S5
Ersingen West S5
Ersingen 19,7 S5
Ispringen 22,8 S5
Pforzheim Hbf 26,2

DB AG , S5, S6
Abzweig nach Horb (Nagoldtalbahn) und nach Bad Wildbad (Enztalbahn),
sowie ehemals nach Ittersbach (Pforzheimer Kleinbahn)

Eutingen (Baden) 29,7

DB AG , S5

Niefern 32,0

DB AG , S5

Enzberg 34,7

DB AG , S5

Mühlacker 38,8

DB AG , S5, S9
Weiterführung nach Stuttgart, siehe Westbahn -

Die Kilometrierung zwischen Karlsruhe Hbf und Karlsruhe-Durlach ist die der Rheintalbahn, die in Mannheim ihren Ursprung hat.

Literatur

  • Karl Müller, Die badischen Eisenbahnen in historisch-statistischer Darstellung. Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei, Heidelberg, 1904 (digitalisiert: [1] )
  • Walz, Werner: Die Eisenbahn in Baden-Württemberg: Geschichte der Bahnen in Baden und Württemberg 1840 bis heute. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-87943-716-5

Weblinks

Wikipedia

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