Badische Staatseisenbahnen
Die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen ist eine ehemalige Bahngesellschaft in Deutschland . Sie entstand in Folge des Eisenbahnbaus im Großherzogtum Baden ab 1840 und wurde 1920 in die Deutsche Reichsbahn integriert. Zuletzt war ihr Streckennetz circa 2000 km lang.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Gründung
Nach Braunschweig war Baden der erste deutsche Staat, der den Bau und Betrieb von Eisenbahnen auf Rechnung des Staates in die Hand nahm. Im Jahr 1833 wurde zum ersten Mal vom Mannheimer Unternehmer Ludwig Newhouse der Vorschlag zum Bau einer Eisenbahn von Mannheim nach Basel vorgeschlagen, fand aber zunächst keine Zustimmung bei der badischen Regierung. Auch weitere Vorstöße, z.B. durch Fridrich List , blieben zunächst ohne Erfolg. Erst die Gründung einer Eisenbahngesellschaft im benachbarten Elsass zum Bau einer Linie von Basel nach Straßburg im Jahr 1837 führten zu ernsthaften Planungen zum Bau einer Eisenbahn in Baden, um das Abwandern der Verkehrsströme ins Elsass zu vermeiden. In einem außerordentlichen Landtag beschloss die badische Ständeversammlung am 29. März 1838 drei Gesetze zum Bau der ersten Strecke zwischen Mannheim und der schweizer Grenze bei Basel nebst einer Stichbahn nach Baden-Baden und einer Zweigstrecke nach Straßburg. Der Bahnbau sollte auf Staatskosten erfolgen, wofür sich insbesondere Karl Friedrich Nebenius eingesetzt hatte. Im September 1838 war Baubeginn.
Für den Eisenbahnbau war das Inneministerium zuständig, das für diesen Zweck eine eigene Behörde, die Eisenbahn-Bau-Direktion gründete. Später wurde die Eisenbahnbaubehörde in die Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaus eingegliedert. Der Betrieb der Eisenbahn war dagegen dem Außenministerium zugeordnet, das diese Aufgabe der Oberpostdirektion übertrug, die fortan Oberdirektion der Posten und Eisenbahnen genannt wurde. Erst mit der Eingliederung der badischen Post in die Reichspost 1872 entstand eine eigenständige Eisenbahnverwaltung in Baden, die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen.
Entwicklung der Hauptstrecken
Die erste Strecke, auch als Badische Hauptbahn bezeichnet, wurde in den Jahren 1840 - 1863 schrittweise fertiggestellt. Der erste, 18,5 km lange, Abschnitt zwischen Mannheim und Heidelberg wurde am 12. September 1840 in Betrieb genommen. Es folgten die Abschnitte bis Karlsruhe 1843 , Offenburg 1844 , Freiburg im Breisgau 1845 , Schliengen 1847 , Efringen-Kirchen 1848 und Haltingen 1851 . Die Weiterführung durch Basler Gebiet erforderte Verhandlungen mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft , wobei Meinungsverschiedenheiten über den besten Ort für den Anschluss der badischen Bahn an das Schweizer Netz - Basel oder Waldshut - zu Verzögerungen führte. Im Staatsvertrag vom 27. Juli 1852 konnte eine Übereinkunft gefunden werden, die der Badischen Staatsbahn den Bau und Betrieb ihrer Eisenbahn auf Schweizer Hoheitsgebiet ermöglichte. Die Bahn erreichte Basel 1855 , Waldshut 1856 und Konstanz 1863 . Damit war die 414,3 km lange Badische Hauptbahn fertiggestellt. Die Seitenbahnen nach Kehl und Baden-Baden waren bereits 1844 bzw. 1845 eröffnet worden. Die badischen Eisenbahnstrecken waren zunächst in Breitspur angelegt. Nachdem sich herausstellte, dass alle Nachbarländer die Normalspur bevorzugten, baute die Badische Staatsbahn innerhalb nur eines Jahres 1854/55 ihre bis dahin erstellten Strecken ebenfalls auf Normalspur um.
Nachdem mit der Badischen Hauptbahn die wichtige Nord-Süd-Achse Mannheim - Basel sowie die Anbindung des Bodenseeraums realisiert waren konzentrierten sich die weiteren Netzausbauten auf die Erschließung des Raums Pforzheim mit der Strecke Karlsruhe - Pforzheim - Mühlacker (eröffnet 1859 - 1863 ), die Anbindung des Odenwaldes und Tauberfrankens mit der Badischen Odenwaldbahn Heidelberg - Mosbach - Würzburg (eröffnet 1862 - 1866 ) sowie der Schaffung einer Direktverbindung von Karlsruhe nach Konstanz ohne den Umweg über Basel in in Form der Schwarzwaldbahn (eröffnet 1866 - 1873 ).
Anbindung an die Nachbarländer
Schon beim Bau der Badischen Hauptbahn war die Verknüpfung mit dem Schweizer Eisenbahnnetz geplant. Diese konnte erstmals mit der Inbetriebnahme der von Robert Gerwig gebauten Rheinbrücke bei Waldshut am 18. August 1859 fertiggestellt werden. Weitere Verbindungen entstanden 1863 in Schaffhausen, 1871 in Konstanz und 1875 in Singen am Hohentwiel. Die Basler Verbindungsbahn, die den rechtsrheinischen Badischen Bahnhof mit dem linksrheinischen Centralbahnhof verbindet und die heute die wichtigste Eisenbahnverbindung zwischen Deutschland und der Schweiz darstellt, wurde erst 1873 eröffnet.
Die Verbindung nach Norden in Richtung Darmstadt - Frankfurt (Main) wurde bereits seit 1846 durch die Main-Neckar-Bahn hergestellt, an der das Großherzogtum Baden beteiligt war. 1879 folgte die Riedbahn, an der Baden allerdings keinen Anteil besaß. Seit 1861 gab es nach dem Bau der Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg auch eine direkte Verbindung mit dem Elsass. Der Anschluss an die Pfalz wurde zunächst ab 1865 mit einer Schiffbrücke bei Karlsruhe-Maxau und seit 1867 mit der Verbindung zwischen Mannheim und Ludwigshafen realisiert. Die Verbindung mit Bayern erfolgte mit Eröffnung der Badischen Odenwaldbahn 1866 .
Besonders schwierig waren die Verhandlungen über eine Verbindung mit Württemberg, zumal beide Länder direkt um den Verkehr zwischen Deutschland und den Alpenpässen konkurrierten. Während Baden die Anbindung über Pforzheim favorisierte, war Württemberg an einer möglichst direkten Anbindung in Bruchsal interessiert. Die Einigung konnte in einem Staatsvertrag am 4. Dezember 1850 besiegelt werden, wobei Württemberg der Bau der direkten Linie Stuttgart - Mühlacker - Bretten - Bruchsal auch auf badischem Territorium zugestanden wurden, während Baden die teilweise in Württemberg liegende Verbindung Pforzheim - Mühlacker bauen und betreiben durfte. Die Anbindung in Bruchsal wurde bereits 1853 in Betrieb genommen.
Weitere Ausbauten
Weitere Erweiterungen des Streckennetzes dienten insbesondere der regionalen Erschließung oder wurden unter militärischen Gesichtspunkten errichtet. Erwähnenswert sind:
- die Neckartalbahn Neckargemünd - Eberbach - Jagstfeld , eröffnet 1879
- die Höllentalbahn Freiburg (Breisgau) - Neustadt (Schwarzwald), eröffnet 1887
- die strategischen Umgehungsbahnen am Hochrhein: Weil (Rhein) - Lörrach, Schopfheim - Bad Säckingen (eröffnet 1890 ) und die Wutachtalbahn Immendingen - Lauchringen (durchgehend eröffnet 1890 )
- die strategische Bahn Graben-Neudorf - Karlsruhe - Rastatt - Roeschwoog (Elsass), eröffnet 1895
Staatlich betriebene Privatbahnen
Mehrere Bahnstrecken in Baden wurden von privater Hand gebaut, aber von der Staatsbahn betrieben und in den meisten Fällen später ganz übernommen. Dabei handelt es sich nicht nur um Nebenstrecken mit ausschließlich lokaler Bedeutung wie der Wiesentalbahn Basel - Schopfheim - Zell (Wiesental) , eröffnet 1862 , sondern auch um Hauptbahnen . Erwähnenswert sind:
- die Maxaubahn von Karlsruhe an den Rhein, gebaut von der Stadt Karlsruhe, eröffnet 1862 stellte die erste Verbindung der Eisenbahnen Badens und der Pfalz her, verstaatlicht 1906
- die Rheinbahn Mannheim - Schwetzingen - Graben-Neudorf - Eggenstein - Karlsruhe, gebaut von der Stadt Mannheim, eröffnet 1870 und am Tag der Eröffnung von der Badischen Staatsbahn übernommen
- die Kraichgaubahn Karlsruhe - Bretten - Eppingen mit Fortsetzung nach Heilbronn, gebaut von der Stadt Karlsuhe, eröffnet 1879 und am Tag der Eröffnung von der Badischen Staatsbahn übernommen
Ausbauten nach 1895
Um 1895 war das Eisenbahnnetz der Badischen Staatsbahn bis auf kleinere Ergänzungen fertiggestellt. Im Jahr 1900 umfasste es 1996 km Streckenlänge, davon 1521 km im Eigentum der Staatsbahn. In den Folgejahren lag der Schwerpunkt der Ausbaumaßnahmen beim Umbau der Knotenbahnhöfe. Die wichtigsten Umbauten betrafen:
- Neubau Rangierbahnhof in Karlsuhe, 1895
- Neubau Bahnhof Rastatt, 1895
- Neubau Güterumgehungsbahn Freiburg (Breisgau), 1905
- Neubau Güterbahnhof in Basel, 1905
- Neubau Güterumgehungsbahn Bruchsal, 1906
- Neubau Rangierbahnhof in Mannheim, 1906-1907
- Neubau Bahnhof Offenburg mit Rangierbahnhof, 1911
- Neubau Badischer Bahnhof in Basel mit nördlich anschließendem neuen Rangierbahnhof bei Weil am Rhein, 1913
- Neubau Hauptbahnhof in Karlsruhe, 1913
- Neubau Rangier- und Güterbahnhof in Heidelberg, 1914
Der Neubau des Heidelberger Hauptbahnhofs konnte wegen des beginnenden Ersten Weltkriegs nicht mehr fertiggestellt werden, daher verzögerte sich der Bau bis 1955.
Eingliederung in die Reichsbahn
Mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn am 1. April 1920 wurde die Badische Staatsbahn in die Reichsbahn eingegliedert. Die Bahnverwaltung in Karlsruhe wurde zur Reichsbahndirektion Karlsruhe. Bei der Gründung der Reichsbahn war eine Wunschliste über noch nicht realisierte Bahnstrecken in Baden aufgestellt worden, von der allerdings nur vier Strecken gebaut wurden:
- die Verlängerung der Renchtalbahn nach Bad Peterstal 1926 und Bad Griesbach 1933
- die Dreiseenbahn Titisee - Seebrugg 1926
- der Lückenschluss auf der Murgtalbahn 1928
- die Stichstrecke Neckarsteinach - Schönau (Odenwald) 1928
Mit dem Bau der Eisenbahnverbindung Bretten - Oberderdingen - Leonbronn mit Anschluss an die Zabergäubahn war begonnen worden, die Strecke wurde jedoch nie fertiggestellt.
Elektrischer Betrieb
Die Badische Staatsbahn eröffnete am 13. September 1913 den elektrischen Betrieb mit Wechselstrom 15 kV, 16 2/3 Hz auf der Wiesentalbahn Basel - Zell (Wiesental) sowie auf der abzweigenden Strecke Schopfheim - Bad Säckingen. Für den Betrieb wurden neben einer Versuchslok der Reihe A¹ insgesamt 11 Elloks der Reihen A² und A³ (DRG Baureihe E 61) beschafft. Alle Lokomotiven besaßen einen Stangenantrieb, der auf drei Achsen wirkte. Die Elektrifizierung der Wiesentalbahn diente in erster Linie der Erprobung der elektrischen Traktion, eine größere verkehrliche Bedeutung besaß sie nicht. Zu einer Ausweitung des elektrischen Betriebs kam es aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage nach dem ersten Weltkrieg nicht mehr, die Elektrifizierung des badischen Bahnnetzes wurde erst ab 1952 in größerem Umfang fortgeführt.
Streckennetz
Die Strecken der Badischen Staatsbahn wurden wie folgt eröffnet:
Streckenabschnitt | als Teil der Strecke | eröffnet am |
---|---|---|
Mannheim - Heidelberg | Badische Hauptbahn | 12. Sept. 1840 |
Heidelberg - Karlsruhe | Badische Hauptbahn | 10. April 1843 |
Karlsruhe - Ettlingen - Rastatt - Offenburg | Badische Hauptbahn | 1. Juni 1844 |
Appenweier - Kehl | - | 1. Juni 1844 |
Baden-Oos - Baden-Baden | - | 27. Juli 1845 |
Offenburg - Freiburg (Breisgau) | Badische Hauptbahn | 1. Aug. 1845 |
Freiburg (Breisgau) - Müllheim (Baden) | Badische Hauptbahn | 1. Juni 1847 |
Müllheim (Baden) - Schliengen | Badische Hauptbahn | 15. Juni 1847 |
Schliengen - Efringen-Kirchen | Badische Hauptbahn | 8. Nov. 1848 |
Efringen-Kirchen - Haltingen | Badische Hauptbahn | 22. Jan. 1851 |
Haltingen - Basel Badischer Bahnhof | Badische Hauptbahn | 20. Feb. 1855 |
Basel Badischer Bahnhof - Bad Säckingen | Badische Hauptbahn | 4. Feb. 1856 |
Bad Säckingen - Waldshut | Badische Hauptbahn | 30. Nov. 1856 |
Durlach - Wilferdingen-Singen | Karlsruhe - Mühlacker | 10. Aug. 1859 |
Waldshut - Koblenz ¹ | Waldshut - Turgi | 18. Aug. 1859 |
Kehl - Straßburg ¹ | - | 11. Mai 1861 |
Wilferdingen-Singen - Pforzheim | Karlsruhe - Mühlacker | 4. Juli 1861 |
Heidelberg - Meckesheim - Mosbach | Badische Odenwaldbahn | 23. Okt. 1862 |
Pforzheim - Mühlacker | Karlsruhe - Mühlacker | 1. Juni 1863 |
Waldshut - Schaffhausen - Singen (Hohentwiel) - Konstanz | Badische Hauptbahn | 13. Juni 1863 |
Offenburg - Hausach | Schwarzwaldbahn | 2. Juli 1866 |
Mosbach - Osterburken - Lauda - Würzburg-Heidingsfeld | Badische Odenwaldbahn | 25. Aug. 1866 |
Singen (Hohentwiel) - Engen | Schwarzwaldbahn | 6. Sept. 1866 |
Radolfzell - Stockach | Radolfzell - Mengen | 20. Juli 1867 |
Mannheim - Ludwigshafen (Rhein) ¹ | - | 10. Aug. 1867 |
Lauda - Hochhausen | Taubertalbahn | 10. Okt. 1867 |
Engen - Donaueschingen | Schwarzwaldbahn | 15. Juni 1868 |
Meckesheim - Bad Rappenau | Neckargemünd - Jagstfeld | 25. Juni 1868 |
Hochhausen - Wertheim (Main) | Taubertalbahn | 15. Okt. 1868 |
Bad Rappenau - Jagstfeld | Neckargemünd - Jagstfeld | 5. Aug. 1869 |
Donaueschingen - Villingen | Schwarzwaldbahn | 16. Aug. 1869 |
Königshofen - Bad Mergentheim | Taubertalbahn | 23. Okt. 1869 |
Stockach - Meßkirch | Radolfzell - Mengen | 3. Feb. 1870 |
Weil (Rhein) - Saint-Louis (Elsass) ¹ | - | 11. Feb. 1872 |
Heidelberg - Schwetzingen | Heidelberg - Speyer | 17. Juli 1873 |
Meßkirch - Pfullendorf | - | 11. Aug. 1873 |
Meßkirch - Mengen | Radolfzell - Mengen | 6. Sept. 1873 |
Krauchenwies - Sigmaringen | - | 6. Sept. 1873 |
Hausach - Villingen | Schwarzwaldbahn | 1. Nov. 1873 |
Basel Badischer Bahnhof - Basel Centralbahnhof | Basler Verbindungsbahn | 3. Nov. 1873 |
Schwetzingen - Speyer | Heidelberg - Speyer | 10. Dez. 1873 |
Bruchsal - Graben-Neudorf - Rheinsheim | Bruchsal - Germersheim | 23. Nov. 1874 |
Lauchringen - Stühlingen | Wutachtalbahn | 22. April 1875 |
Stühlingen - Weizen (bei Stühlingen) | Wutachtalbahn | 15. Okt. 1876 |
Rheinsheim - Germersheim ¹ | Bruchsal - Germersheim | 15. Mai 1877 |
Müllheim - Neuenburg (Rhein) - Mülhausen ¹ | - | 6. Feb. 1878 |
Hausach - Wolfach | Kinzigtalbahn | 15. Juli 1878 |
Neckargemünd - Eberbach - Jagstfeld | Neckartalbahn | 24. Mai 1879 |
Mannheim-Friedrichsfeld - Schwetzingen | - | 1. Juni 1880 |
Wolfach - Schiltach | Kinzigtalbahn | 4. Nov. 1886 |
Freiburg (Breisgau) - Neustadt (Schwarzwald) | Höllentalbahn | 23. Mai 1887 |
Weil (Rhein) - Lörrach | - | 20. Mai 1890 |
Schopfheim - Bad Säckingen | Wehratalbahn | 20. Mai 1890 |
Weizen (bei Stühlingen) - Immendingen | Wutachtalbahn | 20. Mai 1890 |
Seckach - Walldürn | Seckach - Miltenberg | 1. Dez. 1887 |
Graben-Neudorf - Blankenloch - Karlsruhe - Durmersheim - Rastatt - Roppenheim (Elsass) ¹ | - | 1. Mai 1895 |
Neubau Rangierbahnhof Karlsruhe | - | 1. Mai 1895 |
Stahringen - Überlingen | Bodensee-Gürtelbahn | 18. Aug. 1895 |
Walldürn - Amorbach ¹ | Seckach - Miltenberg | 20. Sept. 1899 |
Steinsfurt - Eppingen | - | 15. Nov. 1900 |
Waldkirch - Elzach | Elztalbahn | 20. Aug. 1901 |
Neustadt (Schwarzwald) - Donaueschingen | Höllentalbahn | 20. Aug. 1901 |
Überlingen - Friedrichshafen ¹ | Bodensee-Gürtelbahn | 1. Okt. 1901 |
Oberuhldingen - Unteruhldingen | - | 2. Okt. 1901 |
Marbach (bei Villingen ) - Bad Dürrheim | - | 31. Juli 1904 |
Güterumgehungsbahn Freiburg (Breisgau) | - | 4. Spet. 1905 |
Mannheim-Rheinau - Brühl (Baden) | Rheinau - Ketsch | 1. Okt. 1905 |
Mimmenhausen-Neufrach - Frickingen | - | 1. Dez. 1905 |
Neubau Güterbahnhof Basel | - | 15. Dez. 1905 |
Güterumgehungsbahn Bruchsal | - | 29. Jan. 1906 |
Neubau Rangierbahnhof Mannheim, südlicher Teil | - | 1. Okt. 1906 |
Neubau Rangierbahnhof Mannheim, nördlicher Teil | - | 1. Mai 1907 |
Kappel-Gutachbrücke (an der Höllentalbahn ) - Bonndorf | - | 29. Sept. 1907 |
Weisenbach - Forbach | Murgtalbahn | 15. Juni 1910 |
Neubau Bahnhof Offenburg und Güterbahn Windschläg - Offenburg | - | 6. Nov. 1911 |
Walldürn - Hardheim | - | 23. Nov. 1911 |
Brühl (Baden) - Ketsch | Rheinau - Ketsch | 1. Juli 1912 |
Neubau Basel Badischer Bahnhof | - | 13. Sept. 1913 |
Neubau Karlsruhe Hauptbahnhof | - | 23. Okt. 1913 |
Singen (Hohentwiel) - Beuren-Büßlingen | - | 21. Nov. 1913 |
Neubau Güterbahnhof Heidelberg | - | 2. März 1914 |
Tauberbischofsheim - Königheim | - | 1. Dez. 1914 |
Forbach - Raumünzach | Murgtalbahn | 4. Juni 1915 |
Bei den mit ¹ bezeichneten grenzüberschreitenden Strecken gehört nur der Streckenteil bis zur Staatsgrenze zur Badischen Staatsbahn. Die Basler Verbindungsbahn wurde durch die Schweizerische Centralbahn gebaut und von der Badischen Staatsbahn mitfinanziert. Eine Sonderrolle nimmt die einzige Schmalspurbahn der Badischen Staatsbahn ein, die am 3. Juni 1905 eröffnete Strecke Mosbach - Mudau. Mit dem Bau und Betrieb dieser Strecke wurde die Firma Vering & Waechter beauftragt.
Als staatlich betriebene Privatbahnen wurden eröffnet:
Streckenabschnitt | als Teil der Strecke | eröffnet am |
---|---|---|
Basel Badischer Bahnhof - Schopfheim | Wiesentalbahn | 7. Juni 1862 |
Karlsruhe - Maxau | Maxaubahn | 5. Aug. 1862 |
Maxau - Maximiliansau ¹ | Maxaubahn | 1. Juli 1865 |
Dinglingen - Lahr/Schwarzwald | - | 15. Nov. 1865 |
Rastatt - Gernsbach | Murgtalbahn | 1. Juni 1869 |
Mannheim - Schwetzingen - Graben-Neudorf - Eggenstein - Karlsruhe | - | 4. Aug. 1870 |
Freiburg (Breisgau) - Breisach | - | 6. Feb. 1871 |
Denzlingen - Waldkirch | Elztalbahn | 1. Jan. 1875 |
Schopfheim - Zell (Wiesental) | Wiesentalbahn | 5. Feb. 1876 |
Appenweier - Oppenau | Renchtalbahn | 1. Juni 1876 |
Breisach - Colmar ¹ | - | 5. Jan. 1878 |
Grötzingen - Bretten - Eppingen | Kraichgaubahn | 15. Okt. 1879 |
Ettlingen West - Ettlingen Erbprinz | Albtalbahn | 25. Aug. 1885 |
Ettlingen Erbprinz - Ettlingen Stadt | Albtalbahn | 15. Juli 1887 |
Gernsbach - Weisenbach | Murgtalbahn | 1. Mai 1894 |
Außer der Strecke Ettlingen West - Ettlingen Stadt, die am 1. Januar 1899 von der B.L.E.A.G. übernommen wurde, gingen alle staatlich betriebenen Privatbahnen im Laufe der Zeit in Staatsbesitz über. Neben den von der Badischen Staatsbahn betriebenen Eisenbahnen gab es ab 1889 auch vollständig privat betriebene Eisenbahnen, die in dieser Liste nicht enthalten sind.
Die Deutsche Reichsbahn vervollständigte das badische Streckennetz bis 1945 um folgende Strecken:
Streckenabschnitt | als Teil der Strecke | eröffnet am |
---|---|---|
Neckarsteinach - Schönau (Odenwald) | - | 21. Okt. 1928 |
Oppenau - Bad Peterstal | Renchtalbahn | 28. Nov. 1926 |
Titisee - Seebrugg | Dreiseenbahn | 1. Dez. 1926 |
Raumünzach - Klosterreichenbach | Murgtalbahn | 13. April 1928 |
Bad Peterstal - Bad Griesbach | Renchtalbahn | 25. Mai 1933 |
Tuttlingen - Hattingen (Baden) | Gäubahn | 15. Mai 1934 |
Freiburg (Breisgau) - Freiburg-Wiehre | Höllentalbahn | 8. Nov. 1934 |
Ferner wurden einige Strecken von auswärtigen Staatsbahnen gebaut, die badisches Territorium berührten. Der Abschnitt Bretten - Bruchsal wechselte 1878 ins Eigentum der Badischen Staatsbahn.
Streckenabschnitt | als Teil der Strecke | eröffnet am | Betreiber |
---|---|---|---|
Heidelberg - Weinheim - Frankfurt (Main) | Main-Neckar-Bahn | 1. Aug. 1846 | Main-Neckar-Bahn |
Mühlacker - Bretten - Bruchsal | Württembergische Westbahn | 1. Dez. 1853 | K.W.St.E. |
Pforzheim - Bad Wildbad | Enzbahn | 11. Juni 1868 | K.W.St.E. |
Rottweil - Villingen | - | 26. Aug. 1869 | K.W.St.E. |
Jagstfeld - Osterburken | - | 27. Sept. 1869 | K.W.St.E. |
Konstanz - Kreuzlingen | - | 1871 | N.N. |
Tuttlingen - Immendingen | Donautalbahn | 26. Juli 1879 | K.W.St.E. |
Pforzheim - Calw | Nagoldtalbahn | 1. Juni 1874 | K.W.St.E. |
Singen (Hohentwiel) - Etzwilen | - | 1875 | N.N. |
Pfullendorf - Aulendorf | - | 14. Aug. 1875 | K.W.St.E. |
Mannheim Neckarstadt - Biblis | Riedbahn | 15. Okt. 1879 | Hessische Ludwigsbahn |
Mannheim-Waldhof - Käfertal - Mannheim Hauptbahnhof | Riedbahn | 1. Mai 1880 | Hessische Ludwigsbahn |
Schwaigern - Eppingen | Kraichgaubahn | 18. Aug. 1880 | K.W.St.E. |
Lohr - Wertheim | Maintalbahn | 1. Okt. 1881 | K.Bay.Sts.B |
Erbach - Eberbach | Odenwaldbahn | 27. Mai 1882 | Hessische Ludwigsbahn |
Freudenstadt - Schiltach | Kinzigtalbahn | 4. Nov. 1886 | K.W.St.E. |
Tuttlingen - Sigmaringen | Donautalbahn | 27. Nov. 1890 | K.W.St.E. |
Schramberg - Schiltach | - | 9. Nov. 1892 | K.W.St.E. |
Weinheim - Fürth (Odenwald) | Weschnitztalbahn | 1895 | Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft |
Schaffhausen - Jestetten - Eglisau | - | 1897 | N.N. |
Weinheim - Lampertheim | - | 1905 | Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft |
Miltenberg - Wertheim | Maintalbahn | 1. Okt. 1912 | K.Bay.Sts.B |
Fahrzeuge
Die beiden ersten Dampflokomotiven für die Badische Staatsbahn fertigte die englischen Lokomotivschmiede Sharp, Roberts&Co und lieferte sie 1839 . Sie trugen die Namen Löwe und Greif. Mit dem Weiterbau der Eisenbahnstrecken wuchs der Fahrzeugpark schnell an. Zum Zeitpunkt der Umspurung von Breit- in Normalspur 1854/55 waren bereits 66 Lokomotiven, 65 Tender und 1133 Wagen im Bestand. Am Ende des ersten Weltkriegs betrug der Fahrzeugbestand 915 Lokomotiven, 27600 Güterwagen und 2500 Personenwagen, von denen laut Versailler Vertrag 106 Lokomotiven, 7307 Güterwagen und 400 Personenwagen an die Siegermächte als Reparation abzugeben waren. Ein Überblick über die Badischen Lokomotivbaureihen findet sich unter Kategorie:Triebfahrzeug (Baden).
Die Badische Staatsbahn förderte die Entstehung einer eigenen Eisenbahnfahrzeug-Industrie in Baden durch die bevorzugte Bestellung bei einheimischen Firmen, z.B. der Maschinenfabrik von Keßler und Martiensen in Karlsruhe, aus der sich später die Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe entwickelte. Ferner entstanden mit der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg 1862 und der Waggonfabrik Rastatt 1897 zwei Hersteller von Eisenbahnwagen in Baden.
Literatur
- Albert Kuntzemüller, Die Badischen Eisenbahnen. Verlag G. Braun, Karlsruhe, 1953
- Wolfgang von Hippel, Joachim Stephan, Peter Gleiber, Hans-Jürgen Enzweiler, Eisenbahn-Fieber: Badens Aufbruch ins Eisenbahnzeitalter. verlag regionalkultur, 1990
- Fridolin Schell, 110 Jahre Eisenbahndirektion Karlsruhe. Eisenbahn-Kurier Verlag, 1982
Weblinks
- Gesetze und Staatsverträge zur Badischen Eisenbahn
- Fahrzeuge der Badischen Staatsbahn
- Elektrischer Betrieb im Wiesental
Kategorien : Ehemalige Bahngesellschaft | Verkehr (Baden-Württemberg)
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