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Letzte Änderung für Artikel Eberhard I. (Württemberg, Herzog): 18.01.2006 07:50

Eberhard I. (Württemberg, Herzog)

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Eberhard I.
11. Dezember 1445–24. Februar 1496
Herzog Eberhard I. von Württemberg
Herzog von Württemberg
Amtszeit 1459–1496
Vorgänger Ludwig II.
Nachfolger Eberhard II.
Vater Ludwig I.
Mutter Mechthild von der Pfalz

Eberhard I. (* 11. Dezember 1445 in Urach; † 24. Februar 1496 in Tübingen) war von 1459 bis 1495 als Eberhard V. Graf , seit Juli 1495 als Eberhard I. der erste Herzog von Württemberg. Er ist auch als Eberhard im Bart bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Lebensdaten

Er war der Sohn von Graf Ludwig I. und dessen Gemahlin Mechthild, geborene Pfalzgräfin bei Rhein. Begraben wurde er zunächst im Stift St. Peter auf dem Einsiedel, später in die Stiftskirche Tübingen überführt.

Biografie

Graf Eberhard V. trat als Minderjähriger offiziell 1459 die Regierung über die Grafschaft Württemberg-Urach an, nachdem das Land seit 1442 geteilt war. Zunächst war für ihn eine Vormundschaftsregierung eingesetzt. Der Graf schloss 1474 eine prestigeträchtige Ehe mit der oberitalienischen Adligen Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua aus einem sehr angesehenen und vermögenden Geschlecht. Die einzige Tochter aus dieser Ehe verstarb im Säuglingsalter.

Im Jahr 1477 begründete Graf Eberhard, dessen Devise "Attempto" ("Ich wags") lautete, die Universität Tübingen . Er holte die "Brüder vom gemeinsamen Leben", eine Gemeinschaft der "devotia moderna", ins Land und ließ in Urach, Dettingen an der Erms, Herrenberg, Einsiedel bei Tübingen und Tachenhausen Stifte errichten. Ein besonderes Anliegen war ihm die Kirchen- und Klosterreform. Obwohl lateinunkundig, schätzte er die literarische Bildung hoch und ließ für sich eine große Zahl lateinischer Texte ins Deutsche übersetzen. Reste seiner umfangreichen Bibliothek sind erhalten geblieben.

Schließlich gelang es dem Grafen mit dem Münsinger Vertrag am 14. Dezember 1482 , eine Wiedervereinigung der beiden Landesteile Württemberg-Urach und Württemberg-Stuttgart zu erreichen. Er verlegte die Residenz nach Stuttgart und regierte das wiedervereinigte Land. Am 21. Juli 1495 wurde Graf Eberhard V. von Kaiser Maximilian auf dem Reichstag in Worms zum Herzog erhoben.

Grabplatte von Eberhard im Bart in der Tübinger Stiftskirche
Grabplatte von Eberhard im Bart in der Tübinger Stiftskirche

Würdigung und Rezeption

Schon die Zeitgenossen bewunderten Eberhards geistige Fähigkeiten. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert hat dann die patriotisch gesinnte württembergische Geschichtsschreibung den ersten Herzog verklärt. So wurde ihm zu Ehren seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Ferner taucht er in der schwäbischen Nationalhymne Preisend mit viel schönen Reden als Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs geliebter Herr. auf. Im so genannten " Württembergerlied " wird er als der reichste Fürst unter den deutschen Fürsten besungen, weil er unbesorgt bei jedem seiner Untertanen Unterschlupf angeboten bekommt, ohne Angst um Leben oder Eigentum haben zu müssen. Im Lied heißt es bildlich: "ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Untertan in Schoß."
Eine unvoreingenommene Beurteilung seiner Person hat aber auch beispielsweise in Rechnung zu stellen, dass er unter den Fürsten seiner Zeit einer der fanatischsten Judenhasser war.

Literatur

  • Württembergische Landesmuseum Stuttgart (Hg.): Eberhard im Bart, der erste Herzog von Württemberg, Stuttgart 1990.
  • Hans-Martin Maurer (Hg.): Eberhard und Mechthild. Untersuchungen zu Politik und Kultur im ausgehenden Mittelalter. Untersuchungen zu Politik und Kultur im ausgehenden Mittelalter. (Lebendige Vergangenheit. Zeugnisse und Erinnerungen. Schriftenreihe des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins, Band 17). Stuttgart 1994.
  • Dieter Mertens: Eberhard V./I. im Bart. In: Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon, hg. von Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press. Stuttgart 1997. S. 92-95.
  • Dieter Mertens: Eberhard im Bart als Stifter der Universität Tübingen. In: Sönke Lorenz u.a. (Hg.): Attempto - oder wie stiftet man eine Universität. Die Universitätsgründungen der sogenannten zweiten Gründungswelle im Vergleich (Contubernium Band 50). Stuttgart 1999. S. 157-173.
  • Fritz Ernst: Eberhard im Bart. Die Politik eines deutschen Landesherrn am Ende des Mittelalters. Stuttgart 1933.

Weblinks

Wikipedia

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