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Letzte Änderung für Artikel Katharineum: 18.02.2006 02:07

Katharineum

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Das Katharineum zu Lübeck ist ein 1531 gegründetes Gymnasium mit altsprachlichem Zweig und besteht damit im März 2006 seit 475 Jahren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Katharineum wurde im März 1531 als Lateinschule im Rahmen der reformatorischen Neuordnung von Kirche, Schule und Sozialfürsorge durch die von Johannes Bugenhagen verfasste Kirchenordnung gegründet. Der erste Rektor war Hermann Bonnus. Die Schule finanzierte sich anfangs zum Teil aus dem Klostervermögen, aber auch aus den Stiftungsgeldern der Sängerkapelle der Marienkirche. Dafür hatte der Schülerchor den liturgischen Gesang in den Hauptkirchen zu übernehmen.

Nach einem dramatischen Verfall im späten 18. Jahundert (1798 zählte die Schule nur noch 27 Schüler) gelang es dem Rektor Friedrich Daniel Behn, die Schule zu reformieren, indem er den bisher lediglich auf eine Gelehrtenausbildung ausgerichteten Lehrplan erweiterte. Daraus entstand im 19. Jahundert eine Zweiteilung in altsprachliches Gymnasium und Realgymnasium . Bis zur Gründung des Johanneums und der Ernestinenschule blieb das Katharineum die einzige höhere Schule in Lübeck. Der weithin gute Ruf sorgte dafür, daß auch zahlreiche Schüler aus den Landgebieten Mecklenburgs und Schleswig-Holsteins hier ihr Abitur machten.

Zu ihrem 400jährigen Jubiläum 1931 hatte diese Doppelanstalt 16 Klassen mit 383 Schülern sowie ein Kollegium von 30 Lehrkräften unter dem Direktorat (seit 1918) von Dr. Georg Rosenthal, dem Vater von Annedore Leber und Schwiegervater von Dr. Julius Leber. Das Jubiläum wurde groß gefeiert, unter anderem mit einer Rede Thomas Manns . Schon Mitte März 1933 wurde Rosenthal jedoch entlassen durch Robert Wolfanger, einen überzeugten Nationalsozialisten, ersetzt.

Im Zweiten Weltkrieg konnte der Unterricht nur mit Unterbrechungen und Verlegungen durchgeführt werden, beim Bombenangriff auf Lübeck am Palmsonntag 1942 wurde die Aula zerstört und er Südflügel zur Hundestraße sowie das gesamte Dachgeschoß zur Königstraße hin schwer beschädigt. Notdürftig repariert, diente das Schulgebäude von Herbst 1944 bis zum Kriegsende als Lazarett . Nach Kriegsenede verzeichnete die Schule einen rasanten Anstieg der Schülerzahlen, auch durch Flüchtlinge . Zu Ostern 1950 wurde am Katharineum als erster höherer Schule in Lübeck die Koedukation eingeführt, 1955 wurden Realgymnasium und humanistisches Gymnasium zusammengefasst.

Gebäude

Die Schule befindet sich zu einem großen Teil in den historischen Gebäuden des ehemaligen Franziskanerklosters St. Katharinen, dessen Straßenfassade zur Königstraße neugotisch überformt wurde. Benannt nach der Heiligen Katharina von Alexandrien wurde es 1225 , noch zu Lebzeiten des Hl. Franziskus , gegründet. Neben der Schule befindet sich die Katharinenkirche , die ehemalige Kirche des Franziskanerklosters. Über den ehemaligen Kreuzgang sind Kirche und Gymnasium heute noch verbunden. In weiteren Räumen des Klosters entstand 1620 die Stadtbibliothek. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert war der Leiter der Bibliothek ein Lehrer des Katharineums.

Die Schule heute

Das Katharineum ist heute ein städtisches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig. Schon beim Eintritt in die 5. Klasse kann Latein als Fremdsprache gewählt werden, in der 9. Klasse kann dann Altgriechisch begonnen werden.

Das Katharineum ist außerdem für seine von einem ambitionierten Bühnentechnikteam betreute Theater-AG bekannt. Jedes Jahr wird von den Schülern selbstständig ein Musical-Projekt aufgeführt.

In der Adventszeit führen Schüler der Schule seit den 1920er Jahren das Krippenspiel in niederdeutscher Sprache um die Weihnachtskrippe unter dem Lettner in der Lübecker Aegidienkirche auf.

Literarisches

Das Katharineum ist das Vorbild für die Schule, die Hanno in Thomas Manns Buddenbrooks besucht, und die Anstalt, an der Heinrich Manns Professor Unrat unterrichtet.

Schüler

  • Friedrich Christian Benedikt Avé-Lallemant
  • Robert Christian Avé-Lallemant
  • Theodor Avé-Lallemant
  • Fritz Behn
  • Werner Bergengruen
  • Hans Blumenberg
  • Mathieu Carrière
  • Mareike Carrière
  • Ernst Curtius
  • Stefan Dräger
  • Theodor Eschenburg
  • Jürgen Fehling
  • Emanuel Geibel
  • Arthur von Gerlach
  • Rudolf Heberle
  • Joachim Jungius
  • Gustav Radbruch
  • Friedrich Ranke
  • Kurd von Schlözer
  • Fritz-Dietlof von der Schulenburg
  • Werner von Siemens
  • Theodor Storm

Bekannte Lehrer des Katharineums

  • Hermann Bonnus, erster Rektor
  • Erasmus Sarcerius , 1530-36
  • Otto Gualtperius , ab 1593
  • Johann Kirchmann, Rektor 1613-43, Mitbegründer der Stadtbibliothek
  • Jakob Kokkert , † 1654 als Subrektor
  • Heinrich Bangert , † 1665 als Rektor, gab die Chroniken Helmold von Bosau und Arnold von Lübeck heraus, Verfasser der Origines Lubecae
  • Martin Lipenius , † als Konrektor 1692, Verfasser der Bibliotheca realis
  • Enoch Suantenius , Rektor ab 1686
  • Johann Jacob Pagendarm , (1646-1706) Kantor
  • Johann Heinrich von Seelen , Rektor ab 1717, Verfasser der Athenae Lubecenses
  • Johann Daniel Overbeck , ab 1744 Subrektor, sp. Rektor, Onkel von Christian Adolph Overbeck
  • Friedrich Daniel Behn , 1763-1804
  • Johann Hermann Schnobel , Kantor 1756-1802
  • Johann Hermann von Melle , zweiter Bibliothekar
  • Ernst Deecke
  • Karl Ploetz, der Große Ploetz, 1848-52 erster Französischlehrer
  • Carl Julius Milde, Zeichenlehrer
  • Georg Rosenthal , Direktor 1918-1933

Literatur

  • Wolf-Dieter Hauschild (Hg.): Lübecker Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen 1531. Lübeck: Schmidt-Römhild 1981 ISBN 3-7950-2502-8
  • Johann Heinrich von Seelen: Athenae Lubecenses. Lübeck 1722, Band IV (zur älteren Geschichte des Katharineums)
  • Festschrift zur Vierhundertjahrfeier des Katharineums zu Lübeck 1531–1931, hg. von Richard Schmidt. Lübeck: Rathgens [1931].
  • Katharineum zu Lübeck. Festschrift zum 450jährigen Bestehen, hrsg. vom Bund der Freunde des Katharineums. Lübeck 1981.
  • Jan Zimmermann: “Ein ansehnliches Gymnasium ...” Die Geschichte der Bilder des Katharineums zu Lübeck bis 1942. Hrsg. vom Bund der Freunde des Katharineums e.V., Lübeck 1993.
  • Jan Zimmermann: „Ich hatte allerlei auf dem Herzen, was ich der Jugend bei dieser Gelegenheit sagen möchte“. Thomas Manns Teilnahme an der 400-Jahrfeier des Katharineums zu Lübeck im September 1931, in: „Ihr sehr ergebener Thomas Mann“. Autographen aus dem Archiv des Buddenbrookhauses, hg. von Britta Dittmann, Thomas Rütten, Hans Wißkirchen und Jan Zimmermann. Lübeck: Schmidt-Römhild 2006.

Weblinks

Wikipedia

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