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Letzte Änderung für Artikel Loveparade: 20.02.2006 10:07

Loveparade

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Loveparade 2003 vor der Siegessäule
Loveparade 2003 vor der Siegessäule

Die Loveparade (auch Love Parade) ist ein jährlich in Berlin stattfindendes Techno -Spektakel. Die erste Loveparade wurde im Sommer 1989 von Matthias Roeingh alias Dr. Motte initiiert. Von 150 Beteiligten wuchs die Veranstaltung auf ca. 1,5 Millionen Raver im Jahr 1999 . Im Jahr 2003 war sie nicht mehr das größte Techno-Event der Welt und rangiert nach der Schweizer Streetparade an Rang zwei.

2004 und 2005 fand die Loveparade wegen Sponsoring-Problemen und die Insolvenz des Veranstalters Planetcom nicht statt. Trotz dieser Widrigkeiten versuchen die Macher weiterhin jedes Jahr eine Loveparade zu organisieren. Die Firma Planetcom GmbH beantragte im September 2005 beim AG Charlottenburg die Insolvenz, welche mangels Masse am 29. November 2005 abgelehnt wurde. Nach dem Ablauf der Widerspruchsfrist (14 Tage) gegen diesen Beschluß teilte dann auch der Pressesprecher des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Christoph Lang mit, daß man vorhabe die Rahmenvereinbarung zwischen dem Senator und der Planetcom (vom 19. Dezember 2002)als "obsolet/hinfällig" zu erklären. Bevor aber damit die B-parade / Berlin Dance Parade rechtliche Planungssicherheit gehabt hätte (siehe "B-parade / Berlin Dance Parade") ihre Parade am 15. Juli 2006 durchzuführen, wurde die angeschlagene Planetcom GmbH vor einer endgültigen Löschung aus dem Handelsregisterbuch, mit einer Finanzspritze eines unbekannten Sponsors wieder auf die Beine gestellt und ist nun wieder der rechtlich unanfechtbare Inhaber der Rahmenvereinbarung. Die Anträge für 2006 wurden laut mehrerer Berliner Medien fristgerecht gestellt. Weiteren Berichten zu Folge soll auch der lang ersehnte Großsponsor gefunden worden sein, der die Loveparade 2006 möglich macht. Eine für Ende Februar 2006 angekündigte Pressekonferenz der Loveparade GmbH soll darüber klarheit bringen, ob, wann, wo und wie die Loveparade 2006 stattfinden soll.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Besucherzahlen der Love Parade Berlin
Besucherzahlen der Love Parade Berlin

Die erste Loveparade entstand 1989 als spontane Idee einer durchfeierten Nacht (zum Geburtstag Dr. Mottes ). Unter dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen wurde eine politische Demonstration angemeldet, die am 1. Juli 1989 etwa 150 Teilnehmer fand. Es wurden einfach ein Generator sowie eine Anlage auf einen alten VW-Bus geladen und damit über den Kudamm gezogen.

In den darauf folgenden Jahren bis 1995 fand die Parade am ersten Juliwochenende als angemeldete politische Demonstration auf dem Kurfürstendamm statt. Es verdoppelte sich hierbei jeweils die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr, und es beteiligten sich immer mehr Clubs und Labels mit eigenen Wagen. Sehr bald schon wurde neben der eigentlichen Parade ein Rahmenprogramm mit Raves geboten.

Mit steigenden Besucherzahlen wuchsen jedoch auch die Proteste der Anwohner und Geschäftsleute am Kurfürstendamm, und der Kudamm bot nicht mehr ausreichend Platz. 1995 waren neben der eigentlichen Paradestrecke auch sämtliche Nebenstraßen völlig überfüllt. Da die Parade inzwischen eine kulturelle Institution und ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor geworden war, wurde für 1996 nach einer Ausweichstrecke gesucht. Eine solche wurde dann mit der Strecke zwischen dem Ernst-Reuter-Platz über die Siegessäule bis zum Brandenburger Tor hin auch gefunden.

Es gab aber weitere Probleme mit der Loveparade. Zwar war die Parade stets eine ausnehmend friedliche Veranstaltung mit für eine Veranstaltung dieser Größenordnung fast unglaublich geringen Zahlen an Festnahmen und Verletzten. Bei den stets weniger als 100 Festnahmen handelte es sich meist um offenen Drogenhandel, bei den Verletzten handelte es sich häufig um Kreislaufzusammenbrüche wegen Drogenkonsums oder der Sommerhitze. Doch das Müllproblem, die Zerstörung des Tiergartens sowie die zunehmende Kommerzialisierung der Veranstaltung sorgten für Streit. Die Wagen hatten immer striktere behördliche Auflagen zu erfüllen.

1997 spalteten sich einige der Veranstalter von der Loveparade ab und gründeten eigene Straßen-Demonstrationen: die Hateparade und die Fuckparade. Die Gründe lagen vor allem in der Kommerzialisierung der Technobewegung, insbesondere der Parade, sowie die Schließung des Berliner Szene-Clubs "Bunker".

Seit 2001 gilt die Veranstaltung zudem nicht mehr als politische Demonstration , mit der Folge, dass die Veranstalter für die Reinigung und die Sicherheit selbst aufkommen müssen. Dies fällt den Organisatoren vor allem deswegen schwer, weil sie zum einen auf großflächige Werbung auf den Fahrzeugen verzichten wollen und zum anderen immer mehr Sponsoren auf eine Teilnahme verzichten.

Gerade die Plattenlabels sahen sich in den vergangenen Jahren wegen ihrer sinkenden Einnahmen gezwungen, ihre Beteiligung an der Loveparade abzusagen. Die Ausstattung eines Fahrzeuges mit Technik, Sicherheitskräften und Logistik für die Parade kostet ca. 50.000,– Euro. Nur die Beteiligung der Berliner Messegesellschaft hat in letzter Minute die Veranstaltung im Jahr 2003 noch ermöglicht. Im Gegenzug wurden die Raver an der Strecke von der Berliner Messe exklusiv bewirtet. Eine verstärkte Überwachung der Schwarzhändler sowie eine Einzäunung empfindlicher Grünflächen im Tiergarten ergänzte 2003 die Maßnahmen der Loveparade. Im Berliner Senat gab es in den Jahren 1998 bis 2001 zahlreiche Diskussionen über die Parade, vor allem wegen ihrer Auswirkung auf den Zustand des Tiergartens in Berlin. Die wirtschaftlichen Interessen der Stadt Berlin, sowie eine geänderte Organisation haben letztlich aber doch immer wieder eine Durchführung ermöglicht.

Im Jahre 2004 gab es keine Love Parade in Berlin. Statt dessen fand eine einwöchige Sonderveranstaltung namens Love Week statt, in der mehrere Discotheken Special Events organisierten. Außerdem organisierte das Szene-Magazin Partysan am 10. Juli unter dem Motto "Fight The Power" eine Demonstration für den Erhalt der Loveparade, die teilweise über die alte Paradenstrecke am Kurfürstendamm führte. Nach Veranstalterangaben nahmen etwa 20.000 Menschen an dieser Parade teil.

Organisation

Veranstalter der Love Parade ist die Loveparade Berlin GmbH. Ihr Geschäftszweck ist die Vermarktung des in verschiedenen Ländern rechtlich geschützten Markennamens Loveparade. Sie gehört Matthias Roeingh alias Dr. Motte, Ralf Regitz, Sandra Mohlzahn, Wilhelm Röttger und Matthias Scheuermann.

Aktuell (Stand August 2005) ist die Berliner Loveparade in ihrer schwersten Krise. Sie hat 2004 und 2005 keine Veranstaltung organisieren können. Die Gründe sind zum einen in der Berliner Senatsverwaltung und der Love Parade Berlin GmbH zu suchen. Die Stadt hat es bisher nicht geschafft, Techno als festen Bestandteil in die Berliner Kulturszene zu integrieren.

Organisator der Love Parade ist die Firma Planetcom. Planetcom hat mit dem Berliner Senat einen Vertrag über die Durchführung der Loveparade bis zum Jahr 2006 abgeschlossen. Danach wird die Straße des 17. Juni für jeweils den zweiten Samstag im Juli ausschließlich für die Parade freigehalten. Eigentümer und Geschäftsführer von Planetcom ist Ralf Regitz. Seine Firma hat in den Jahren 2002 und 2003 2,6 Millionen Euro umgesetzt.

Kritiken

Demo oder Kommerzveranstaltung?

Kritiker werfen den Veranstaltern einen hemmungslosen Ausverkauf vor. So zum Beispiel wurden dem Privatsender RTL die TV-Übertragungsrechte verkauft. Die ca. 8 stündige Live-Übertragung wurde jedoch in ein Sendeformat eingebunden, welches unter anderem mit Wet-T-Shirt -kontests und änlichem eher an eine Ballermannübertragung , als an eine Technoveranstaltung erinnerte. Aber auch andere Kompensationen der Veranstalter, wie zum Beispiel das Soundsystem der Berliner CDU , oder der Wagen mit Gotthilf Fischer schädigten das Image der Loveparade.

Zudem Seite konnte kaum einer Protagonisten der Technoszene die immer höheren Gebühren und Lizenzen für ein eigenes Soundmobil aufbringen. Einige Clubs, Labels und DJs gaben zuletzt oft nur noch ihren Namen für die Wagen. Das gesamte Erscheinungsbild wurde von speziellen Agenturen bestimmt. Diese verkauften insbesondere die Werbeflächen meistbietend an verschiedene Sponsoren . Oft bestimmten die Sponsoren nicht nur über das optische Erscheinungsbild, sondern nahmen Einfluss auf einen möglichst massenkompatiblen Sound. Auf den Wagen tanzten kaum noch Raver , sondern professionlle Gogo-Girls . Andere der heissbegehrten Wagenplätz wurden an Geschäftspartner gegeben oder zu hohen Geldbeträgen verkauft.

Andere Kritiker warfen der Loveparade eine Missbrauch des Demonstrationsrechts vor. Auf diese Weise übertrug die Loveparade der Stadt Berlin alljährlich sechsstellige Belastungen für die Einsatzkosten von Polizei, Rettungsdiensten und die Reinigungskosten. Für Argwohn auf Seiten der Öffentlichkeit sorgte dabei nicht nur das offensichtliche Fehlen einer politischen Aussage, eigentlich Kern jeder Demonstration , sondern die geschäftlichen Aktivitäten rund um die Loveparade. Es dürfte sich um die weltweit einzige Demonstration gehandelt haben, die von extra für diesen Zweck gegründeten Firmen organisiert wurde und dank eines eingetragenen Markennamens durch vielfältige Lizenzgebühren getragen wurde, sei es beim Verkauf von Fanartikeln und CDs, sei es durch Teilnahmegebühren für Fahrzeuge, Standgebühren für Straßenverkäufer und Übertragungsgebühren für Fernsehsender – dies alles auf öffentlichem Grund bei einer öffentlichen Meinungskundgabe.

Erst 2001 wurde diese Frage vom Landesgericht Berlin vorläufig entschieden und der Loveparade der Demonstrationsstatus aberkannt. Seitdem beträgt der subventionierte Kostenanteil der Veranstalter für die Beseitigung des Mülls etwa 125.000 Euro p.a. Der Stadt entstehen weitere Kosten aufgrund der Schäden am Tiergarten und den Anlagen rund um die Siegessäule .

Teilnehmer

Die Verrohung der Sitten und Pöbeleien von biertrinkenden "Fans", die in den ersten Jahren der Bewegung undenkbar gewesen wären, haben viele Anhänger der Loveparade zu kleineren und authentischeren Raves und Technoparaden wechseln lassen. Hierzu zählt u.a. die Fuckparade (Fuck the Love Parade), welche als Gegenveranstaltung zur Love Parade begann.

Mottos der Loveparade

Das jeweilige Motto der Loveparade seit ihrem Entstehen:

Datum Motto
01.07.1989 Friede, Freude, Eierkuchen
07.07.1990 The Future Is Ours
06.07.1991 My House Is Your House And Your House Is Mine
04.07.1992 The Spirit Makes You Move
03.07.1993 The Worldwide Party People Weekend
02.07.1994 Love 2 Love
08.07.1995 Peace on Earth
13.07.1996 We Are One Family
12.07.1997 Let the Sunshine In Your Heart
11.07.1998 One World One Future
10.07.1999 Music Is The Key
08.07.2000 One World One Loveparade
21.07.2001 Join the Love Republic
13.07.2002 Access Peace
12.07.2003 Love Rules

Seit 1997 gibt es zu jedem Motto eine Hymne .

Loveparade International

Zwei Frauen auf der Love Parade in Tel Aviv (2004)
Zwei Frauen auf der Love Parade in Tel Aviv (2004)

Auch in anderen Städten der Welt werden Loveparades und andere Techno-Großevents gefeiert. So wird die Loveparade auch in Tel Aviv , Kapstadt , Wien, Mexiko-Stadt , San Francisco und Santiago de Chile jährlich zelebriert. Das Motto ist dabei immer das Gleiche wie in Berlin. Des Weiteren hat die Loveparade viele Organisatoren inspiriert eine eigene Parade zu starten. So sind viele meist deutlich kleinere Umzüge - mit der Ausnahme der Street Parade in Zürich mit ebenfalls bis zu einer Million Teilnehmenden - über die ganze Welt verteilt.

Weitere vergleichbare Veranstaltungen sind:

Als Alternativbewegung zur Love Parade entstand 1997 die bis heute stattfindende Fuckparade in Berlin. In Zürich findet als Gegenparade zur Street Parade seit 1996 am selben Tag die Antiparade statt.

Siehe auch: Auflistung unter Rave , Technoparade

Weblinks

Wikiquote: Loveparade – Zitate

Wikipedia

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