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Letzte Änderung für Artikel Friedrich Daniel Bassermann: 18.12.2005 22:09

Friedrich Daniel Bassermann

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Friedrich Daniel Bassermann, 1842
Friedrich Daniel Bassermann, 1842

Friedrich Daniel Bassermann (* 24. Februar 1811 in Mannheim; † 29. Juli 1855 ebenda) war ein Unternehmer und liberaler deutscher Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bassermann, aus einer bekannten badisch-pfälzischen Kaufmannsfamilie stammend, begann nach Beendigung des Lyzeums 1826 als Lehrling im Mannheimer Eisenwarengeschäft seines Onkels und setzte seine kaufmännische Ausbildung in Paris und Le Havre fort. Ab 1829 besuchte er an der Universität Heidelberg Vorlesungen in Physik, Chemie und Botanik, gefolgt von einer praktischen drogistischen Ausbildung in Nürnberg.

1833 machte er sich, finanziell unterstützt von seinem Vater, selbständig, indem er das Drogengeschäft der Gebrüder Giulini in Mannheim erwarb. 1841 verkaufte er das Geschäft aufgrund seiner politischen Karriere, die ihm keine Zeit für den Handel ließ, an seinen jüngeren Bruder Julius Bassermann. Statt dessen gründete er 1843 zusammen mit Karl Mathy einen Verlag, dessen bekannteste Publikation die von Georg Gottfried Gervinus herausgegebene Deutsche Zeitung wurde.

1855 starb Bassermann durch Suizid . Er war verheiratet mit Emilie Karbach (*1811, † 1872 ) und hatte fünf Kinder, darunter Emil Bassermann-Jordan , Besitzer des noch heute berühmten gleichnamigen Weinguts in Deidesheim.

Politische Karriere

Liberalismus

Erstausgabe der Deutschen Zeitung
Erstausgabe der Deutschen Zeitung

1838 wurde Bassermann kommunalpolitisch erstmal aktiv, bereits kurz darauf gehörte er zum Hallgartenkreis um Johann Adam von Itzstein und avancierte zu einem der bekanntesten liberalen Politiker Deutschlands. 1841 wurde Bassermann Mitglied der badischen Zweiten Kammer. Auch dort zählte er schnell zu den profiliertesten Oppositionspolitikern, insbesondere aufgrund seines berühmten Bonmots, "dass das Volk nicht für die Regierung da sei, sondern die Regierung für das Volk". 1843 organisierte er die Ablehnung des Budgets der badischen Regierung und erzwang damit den Rücktritt des konservativen Ministeriums Blittersdorf. Die nachgiebigere Linie der folgenden Staatsminister Boeckh , Nebenius und Bekk ermöglichte die Rückkehr Badens zur freiheitlichen Politik Winters.

Ökonomisches Programm

Das vergleichsweise gemäßigte politische Programm Bassermanns, das im Gegensatz zu den revolutionären Forderungen Struves und Heckers stand, fand seinen Niederschlag insbesondere in der Heppenheimer Tagung am 10. Oktober 1847 . Darin wird die Förderung und Erweiterung des Zollvereins propagiert und insgesamt ein ökonomisches Programm formuliert, das entgegen der radikal-demokratischen Positionen nicht rückwärtsgewandt die zerfallenden kleinbäuerlich-vorindustriellen Strukturen sichern wollte, sondern die ökonomischen Veränderungsprozesse klar unterstützte. Somit stand die "Freiheit der Person und des Eigentums" klar im Vordergrund, die Finanzierung des Staates sollte durch eine progressive Einkommensteuer geschehen.

Aufgrund eines Berichts Bassermanns am 18. November 1848 in der Frankfurter Nationalversammlung über die Zustände in Berlin:

Spät kam ich an, durchwanderte aber noch die Straßen und muß gestehen, daß mich die Bevölkerung, welche ich auf denselben, namentlich in der Nähe des Sitzungslokals der Stände, erblickte, erschreckte. Ich sah hier Gestalten die Straße bevölkern, die ich nicht schildern will.

entstand das geflügelte Wort von den Bassermannschen Gestalten. Die Passage wurde insbesondere von den linken Gegnern Bassermanns verwendet, die diese Aussage als bourgeoise Haltung zu den Problemen der Armut ansahen und damit beweisen wollten, dass Bassermann die hinter der revolutionären Bewegung stehenden materiellen Probleme des Großteils der Bevölkerung nicht sehen wolle und seine Politik somit lediglich die Interessen des Bürgertums vertrete. Umgekehrt wurden die Bassermannschen Gestalten von der konservativen Seite als Schlagwort gegen repräsentative Demokratie verwendet, da der darin bezeichnete "Pöbel" nicht in der Lage sei, als Souverän eines Nationalstaats zu agieren.

Nationalversammlung und Nationalstaat

Am 15. April 1844 forderte Bassermann in einer Rede vor der Zweiten Kammer in Anknüpfung an einen Antrag Welckers von 1831 die Einberufung eines deutschen Parlaments, um einen deutschen Nationalstaat zu schaffen. Diese Forderung wurde zwar von der badischen Regierung unter Dusch als außerhalb der Kompetenzen abgelehnt, traf jedoch im ganzen Deutschen Bund den Nerv der Zeit.

Die aus dieser Forderung entstehende Bewegung führte im März 1848 zum Vorparlament in der Frankfurter Paulskirche, in dem Bassermann selbstverständlich vertreten, war. Ebenso war er als Abgeordneter für Stadtprozelten vom 18. Mai 1848 bis zum 21. Mai 1849 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Vom 9. August 1848 bis zum 10. Mai 1849 fungierte er als Unterstaatssekretär im Innenministerium der provisorischen Zentralgewalt, zwei Mal war er Gesandter der Zentralgewalt in Berlin. Als Vorsitzender des Verfassungsauschusses der Nationalversammlung gilt er zusammen mit Heinrich von Gagern als Vater der Paulskirchenverfassung. Als führender Vertreter der Casino-Fraktion strebte er die Einigung Deutschlands in der kleindeutschen Lösung unter preußischer Führung an.

Bassermanns Lebenswerk brach zusammen, als Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die von der Kaiserdeputation angebotene deutsche Kaiserkrone ablehnte. Die darauf folgende Radikalisierung der Märzrevolution in Deutschland deprimierte ihn zutiefst und führte dazu, dass er, wie weitere gemäßigte Liberale, sowohl von links als auch von rechts isoliert und angefeindet wurde.

Zwar gehörte er noch 1850 dem Erfurter Unionsparlament an, doch er selbst spürte, dass seine Positionen politisch nicht mehr gefragt waren. 1851 schied er aus der badischen Zweiten Kammer, 1855 erschoss sich Bassermann einen Tag nach der Goldenen Hochzeit seiner Eltern.

Literatur

  • Lothar Gall : Bürgertum in Deutschland, München 1989: Siedler, ISBN 3886802590

Weblinks

Wikipedia

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