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Letzte Änderung für Artikel Friedrich Hecker: 15.02.2006 13:23

Friedrich Hecker

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Friedrich Hecker
Friedrich Hecker

Friedrich Karl Franz Hecker (* 28. September 1811 in Eichtersheim, Kraichgau; † 24. MĂ€rz 1881 in Summerfield bei Belleville/Illinois ) war einer der populĂ€rsten badischen RevolutionĂ€re bei der MĂ€rzrevolution von 1848 / 1849 .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Glorifizierende Zeichnung mit Friedrich Hecker
Glorifizierende Zeichnung mit Friedrich Hecker
Friedrich Hecker bei seinem Abschied von Deutschland in  Straßburg: „Helfen kann nur ... die revolutionĂ€re Volkstat, nicht das Hoffen und Harren, nicht papierene Adressen und Petitionen, nicht Festschmause und Toaste, nicht das Singen von Heckerliedern und anderen GesĂ€ngen.“
Friedrich Hecker bei seinem Abschied von Deutschland in Straßburg : „Helfen kann nur ... die revolutionĂ€re Volkstat, nicht das Hoffen und Harren, nicht papierene Adressen und Petitionen, nicht Festschmause und Toaste, nicht das Singen von Heckerliedern und anderen GesĂ€ngen.“

Nach dem Jurastudium in Heidelberg und MĂŒnchen (Abschluss 1834 ) wurde Hecker nach kurzer TĂ€tigkeit im Staatsdienst Advokat in Mannheim. Er war zu dieser Zeit aktiv in den Heidelberger Corps Rhenania , Hassia und Palatia . 1842 wurde er in die Badische Zweite Kammer gewĂ€hlt. Dort gehörte er bald zu den FĂŒhrern des linken FlĂŒgels der liberalen und demokratischen Opposition . Unter dem Einfluss von Gustav Struve wurde er ĂŒberzeugter Radikaldemokrat und entschiedener Republikaner . Schon 1847 setzte er sich bei der Offenburger Versammlung , in der er sich als Sozialdemokrat bezeichnete, fĂŒr eine deutsche Republik ein. Mit scharfen Worten forderte er die Beseitigung des MissverhĂ€ltnisses zwischen der Schrankenlosigkeit des großen Kapitals und der Not des vierten Standes .

Nach Auslösung der MĂ€rzrevolution 1848 konnte er im Frankfurter Vorparlament seine Vorstellungen, sogleich einen revolutionĂ€ren Vollzugsausschuss zu grĂŒnden, der die politische Macht zu ĂŒbernehmen habe, nicht durchsetzen. Darauf unternahm Hecker von Konstanz aus einen bewaffneten revolutionĂ€ren Aufstand , der als Heckerzug in die Geschichte eingegangen ist. Die etwa 800 AnhĂ€nger Heckers waren jedoch gegen die circa 2.200 Soldaten aus Hessen, Nassau und Baden von Anfang an chancenlos. Nach der Niederlage seiner Freischar bei Kandern im Schwarzwald floh er zunĂ€chst mit anderen AnhĂ€ngern nach Muttenz bei Basel. Das ScharmĂŒtzel von Kandern forderte kaum Menschenleben, allerdings fiel der Bruder Heinrich von Gagerns , General Friedrich Freiherr von Gagern .

Anders als Gustav Struve betrachtete er die deutsche Revolution nach der Niederlage bei Kandern als gescheitert. Struve kehrte zurĂŒck nach Baden, wo er sich weiter fĂŒr die Revolution engagierte. Hecker emigrierte noch 1848 in die USA , von wo aus er auf die Nachricht vom Badischen Aufstand hin Mitte Mai 1849 die RĂŒckreise nach Europa antrat. Die badische Revolution wurde aber letztlich durch den Sieg preußischer Truppen ĂŒber die Revolutionsarmee am 23. Juli 1849 in deren letzten Bastion Rastatt niedergeschlagen, so dass Hecker endgĂŒltig in die USA auswanderte.

Hecker blieb eine der bedeutendsten Idolfiguren der entschiedenen Republikaner in Deutschland, insbesondere im deutschen SĂŒdwesten . „Heckerhut“ und „Heckerlied“ wurden vielfach nachgeahmt und trugen zu seiner VolkstĂŒmlichkeit bei. Dem taten auch die Spötteleien seiner Gegner, wie Karl Christian Nadler , der die Spottballade Das Guckkasten-Lied vom großen Hecker schrieb, keinen Abbruch.

In den USA, die ihm zur zweiten Heimat wurden, betrieb er eine eigene Farm in Summerville , Illinois . Zugleich trat er mit Adolph Blankenhorn in regen Briefkontakt, um die QualitĂ€t des deutschen Weins zu verbessern. Hecker, dessen Vater einen Weinberg besaß, hatte in den USA Zugang zu wild wachsenden Reben, die eine weitgehende Resistenz gegen die Reblaus entwickelt hatten.

Er setzte sich wie viele andere der deutschen Revolutionsimmigranten in den USA, die dort „ Forty-Eighters “ genannt wurden, in der Republikanischen Partei von Illinois fĂŒr die Abschaffung der Sklaverei und die Wahl Lincolns zum PrĂ€sidenten ein. Im Sezessionskrieg kĂ€mpfte er an der Seite der Bataillone des Generals Franz Sigel, der beim Badischen Aufstand von 1849 zeitweise Oberbefehlshaber gewesen war. Hecker wurde in der Schlacht von Chancellorsville / Virginia verwundet. 1873 stattete er seinem Geburtsort seinen einzigen Besuch ab, wollte aber nicht in Deutschland bleiben. Die deutsche Einigung von 1871 begrĂŒĂŸte Hecker. Allerdings verurteilte er die preußische Hegemonie und spĂ€ter die bonapartistisch-polizeistaatlichen Methoden Bismarcks bei der Verfolgung der Sozialdemokraten durch das Sozialistengesetz .

Friedrich Hecker starb am 24. MĂ€rz 1881 auf seiner Farm nahe Belleville (Illinois) . Sein Grabstein der US Army auf dem Friedhof der Gemeinde Summerfield trĂ€gt die Aufschrift „Col. Frederic Hecker 82nd Ill. Inf.“.

Der Balkon auf dem Friedrich Hecker die Republik ausrief ist in Konstanz am Bodensee zu besichtigen. Außerdem gibt es ein Friedrich-Hecker-Gymnasium in Radolfzell am Bodensee und eine Friedrich-Hecker-Schule in Sinsheim / Baden.

Das Heckerlied

(nach www.ingeb.org )
  1. Wenn die Roten fragen,
  Lebt der Hecker noch ?,
  Sollt ihr ihnen sagen,
  Ja er lebet noch.
  |: Er hÀngt an keinem Baume,
  Er hÀngt an keinem Strick,
  Sondern an dem Traume
  Der Roten Republik :| 
    
  2. Gebet nur ihr Großen,
  Euren Purpur her
  Das gibt rote Hosen
  FĂŒr der Freiheit Heer
  |: Ja 33 Jahre
  WĂ€hrt die Sauerei,
  Wir sind keine Knechte,
  Wir sind alle frei :| 
  
  3. Wenn in Flammen stehen
  Kirche, Schul und Staat,
  Kasernen untergehen,
  Dann blĂŒht unsre Saat.
  |: Ja 33 Jahre
  WĂ€hrt die Knechtschaft schon
  Nieder mit den Hunden
  Von der Reaktion. :| 
  4. An den Darm der Pfaffen
  HĂ€ngt den Edelmann
  Laßt ihn dran erschlaffen,
  HĂ€ngt ihn drauf und dran
  |: Ja 33 Jahre
  WĂ€hrt die Knechtschaft schon
  Nieder mit den Hunden
  Von der Reaktion! :|
   
  5. Schmiert die Guillotine
  Mit Tyrannenfett
  Reißt die Konkubine
  Aus dem Pfaffenbett
  |: Ja 33 Jahre
  WĂ€hrt die Knechtschaft schon
  Nieder mit den Hunden
  Von der Reaktion. :| 
  
  6. FĂŒrstenblut muß fließen,
  Muß fließen stiefeldick
  Und daraus ersprießen
  Die freie Republik
  |: Ja 33 Jahre
  WĂ€hrt die Knechtschaft schon
  Nieder mit den Hunden
  Von der Reaktion! :|

ZusÀtzliche Literatur

  • Alfred Georg Frei, Kurt Peter: Wegbereiter der Demokratie. Die badische Revolution 1848/49. Der Traum von der Freiheit, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1997, ISBN 3-7650-8168-X
  • Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): 1848/49. Revolution der deutschen Demokraten in Baden, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1998, ISBN 3-923132-66-2

Weblinks

Wikiquote: Friedrich Hecker – Zitate

Wikipedia

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