Himmelpfort
Himmelpfort ( lateinisch : coeli porta) ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Norden des Landes Brandenburg (Landkreis Oberhavel) und Ortsteil der Stadt Fürstenberg/Havel.
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Geographie
Himmelpfort liegt 6 km östlich von Fürstenberg/Havel in einer wald- und seenreichen eiszeitlichen Endmoräne . Landschaftlich gehört der Ort bereits zur Region Uckermark und liegt im Grenzgebiet zwischen Mecklenburg und Brandenburg. Er ist Teil des Naturparks Uckermärkische Seen und des Landschaftsschutzgebietes Fürstenberger Wald- und Seengebiet.
Das Dorf mit seinen 550 Einwohnern erstreckt sich auf einer schmalen Talsandschwelle, die die Havelgewässer von den Seen an der Woblitz trennt. Die vier umgebenden Seen sind im Süden und Westen der Stolpsee, im Osten der Haussee (durch die Woblitz mit der Lychener Seenkette verbunden), im Norden der Moderfitzsee (58 ha groß und bis zu 10 m tief) und der Sidowsee (34 ha groß). Der Ort liegt auf einer Höhe von etwa 66 m ü. NN, wobei die Seen unterschiedliches Höhehenniveau haben und durch die Schleuse Himmelpfort schiffbar gehalten werden. Im Nordosten liegt, abgetrennt durch Moderfitz- und Haussee, die Siedlung Pian.
Himmelpfort grenzt im Norden, Westen und Süden an weitere Ortsteile der Stadt Fürstenberg/Havel. Im Osten liegt der Landkreis Uckermark mit der Stadt Lychen.
Geschichte
Himmelpfort entstand im Zuge der Gründung des Zisterzienserklosters Himmelpfort im Jahr 1299 , ein Tochterkloster des Klosters Lehnin. Nach der Säkularisierung des Klosters im 16. Jahrhundert war Himmelpfort im Gutsbesitz verschiedener Familien.
Die Bewohner des Ortes waren vor allem Fischer und Schifferleute. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Fremdenverkehr, begünstigt durch den Bau der Einsenbahnstrecken Berlin-Fürstenberg/Havel und Fürstenberg/Havel-Himmelpfort-Templin. Im Jahr 1925 bekommt Himmelpfort den Status eines Luftkurortes zuerkannt. Während des zweiten Weltkrieges befand sich in Himmelpfort ein Außenkommando des nahen KZ Ravensbrück zur Pantoffelherstellung.
In der DDR -Zeit dominierte im Ort vor allem der staatlich organisierte Tourismus mit Gewerkschaftsheimen, Kinderferienlagern und betrieblichen Ferienanlagen. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands wurden diese Anlagen geschlossen und das privite Tourismusgewerbe erhielt wieder Auftrieb. Im Jahr 1995 belegte die Region um Himmelpfort den ersten Platz im Bereich Umwelt eines Lebensqualität-Vergleichs für Deutschland (siehe dazu: Kreis Gransee). 2002 wurde Himmelpfort 13. staatlich anerkannter Erholungsort des Landes Brandenburg. Seine kommunale Selbstständigkeit verlor Himmelpfort im Jahr 2003 mit der Auflösung des Amtes Fürstenberg und der Eingemeinung der zugehörigen Orte in die Stadt Fürstenberg/Havel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Zentrum des Ortes befindet sich die ehemalige Klosteranlage mit der efeubewachsenen Ruine der Klosterkirche und der evangelischen Dorfkirche. Zur Schleusenbrücke hin steht das stattliche, zweigeschossige Brauhaus mit einem gegliedertem Blendengiebel. Gegenüber liegt der Klosterkräutergarten. An der Kreuzung Klosterstraße/Zur Hasenheide finden sich Reste der alten Klostermauer.
Himmelpfort wurde durch seine idyllische Lage und wasserreiche Umgebung ein beliebter Urlaubsort und der Fremdenverkehr spielt bis heute die bedeutende Rolle. Die umliegenden Seen sind für verschiedene Wassersportarten geeignet, insbesondere der Stolpsee. Als Teil der Havel-Wasserstraße ist Himmelpfort Anlaufpunkt für viele Wasserwanderer. Die stillgelegte Bahnstrecke Fürstenberg/Havel-Templin kann mit Fahrraddraisinen befahren werden. Durch den Ort führt ebenso der Radweg Berlin-Kopenhagen.
In der Adventszeit nimmt Himmelpfort seine Rolle als Weihnachtspostamt wahr. Die vielen Briefe mit den Wünschen und Sorgen von Kindern aus aller Welt werden in der Schreibstube des Weihnachtsmannes im Haus des Gastes beantwortet. Im Jahr 2000 wurden etwa 180.000 Briefe bearbeitet, davon 900 aus dem Ausland.
Die Naturschutzstation Woblitz kümmert sich um die Pflege erkrankter Greifvögel.
Siehe auch
- Kloster Himmelpfort
- Zisterzienser
Literatur
- Heinz-Dieter Krausch u. A.: Das Rheinsberg-Fürstenberger Seengebiet. Akademie-Verlag, Berlin 1976
Weblinks
Koordinaten:
53° 10' 00 N, 13° 15' 00 O
Altthymen | Barsdorf | Blumenow | Bredereiche | Himmelpfort | Steinförde | Tornow | Zootzen
Kategorie : Ort in Brandenburg
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Wikipedia
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