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Letzte Änderung für Artikel Fürstenberg/Havel: 11.02.2006 03:34

Fürstenberg/Havel

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Wappen Karte
Fürstenberger Wappen Deutschlandkarte, Position von Fürstenberg (Havel) hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis : Oberhavel
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 11' N, 13° 09' O
53° 11' N, 13° 09' O
Höhe : 59 m ü. NN
Fläche : 212,53 km²
Einwohner : 6.740 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 32 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 16798
Vorwahl : 033093
Kfz-Kennzeichen : OHV
Gemeindeschlüssel : 12 0 65 084
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
16798 Fürstenberg/Havel
Website : www.fuerstenberg-havel.de
Bürgermeister : Robert Philipp ( parteilos )

Fürstenberg ist eine Stadt an der Havel im Landkreis Oberhavel im Norden des Bundeslandes Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Wasserstadt Fürstenberg liegt am südlichen Rand der Mecklenburgischen Seenplatte und ist von drei Seen, Baalen -, Röblin- und Schwedtsee, umrahmt. Sie wird von der Havel durchflossen, welche sich in der Stadt in heute vier, ursprünglich drei Läufe, teilt. Der südliche Schifffahrtskanal und die Iserdiek als nördlicher Lauf begrenzen dabei die zentrale Insel, die Große Werder, auf der die ursprüngliche Stadtsiedlung angesiedelt war.

Stadtgliederung

Fürstenberg/Havel bildet sich aus dem eigentlichen Stadtgebiet und seit der Gebietsreform 2003 acht weiteren zugehörigen Ortsteilen:

Geschichte

Slawische Funde im Stadtgebiet sowie südöstlich der Stadt auf dem Siegelkamp, verweisen auf eine vordeutsche, slawische Besiedlung dieses siedlungstopographisch außerordentlich günstigen Geländes. Fürstenberg selbst wurde 1278 erstmals in Zusammenhang mit einer Stiftung für die Kirche, und 1318 als Stadt erwähnt. Der askanischen Markgrafen von Brandenburg nahm in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Fürstenberger Gebiet in Besitz. Er ließ eine Burg, die 1333 zum ersten Mal erwähnt wurde, als vorgeschobenen Stützpunkt errichten. In deren Schutz entstand eine deutsche Ansiedlung, die 1305 den Namen "Vorstenberge" und 1318 "Vorstenberch" erhielt. Die mittelniederdeutsche Form "vörste/ vürste" bedeutet nicht nur Fürst im heutigen Sinne, sondern allgemein Herrscher aber auch "vorderste". Insofern ist der "vorgeschobene Stützpunkt" die "vorderste Burg".

Kirche im Ortsteil Tornow
Kirche im Ortsteil Tornow

Mit dieser siedlungsgeographisch günstig am schiffbaren Oberlauf der Havel gelegenen Siedlung schlossen die askanischen Markgrafen zum einen die geographische Lücke zwischen ihren am Anfang des 12. Jh. erworbenen Länderen Stargard und Barnim, das sie gleichzeitig mit einer Nord-Süd gerichteten Straße verbanden und fassten dabei zum anderen im ursprünglich slawisch besiedelten Fürstenberg Fuß. Die Entstehungszeit der Burg mit Grenzschutzfunktion ist bis dato ebenso wenig geklärt wie die Entstehungszeit der Stadt oder die Anlage der Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung umschließt dabei die Siedlung am Fuß der am Nordausgang der Stadt gelegenen Burg und zeiht mit kreisförmigem Grundriss – ca. 400m Durchmesser – entlang einer Nord-Süd gerichteten Hauptstraße; das übliche Gitterschema der Kolonisationsstädte ist dabei nicht streng eingehalten. Die Lage der am 19. Jh. beräumten Stadtmauer ist dabei noch in den Flurbezeichnungen „In den Wällen; Wallstraße, Wallgasse“ bezeugt. Die ursprünglichen zwei Stadteingänge, das Strelitzer Tor im Norden und das Zehdenicker bzw. Berliner Tor im Süden sind nicht mehr erhalten. Die militärtopographisch günstige Lage der Stadt – an drei Seiten von Seen bzw. der Havel umgeben – erlaubte die Absicherung im Westen lediglich über einen Zaun (Palisade), der in Höhe der Bahnhofstraße mit einem Schlagbaum – Mühlentor – versehen war. Gesicherte archäologische Erkenntnisse zur Stadtbefestigung wie deren Bebauungsumfeld liegen bisher nicht vor. Bei den beiden Toren – dem Strelitzer und dem Zehdenicker Tor - handelt es sich um in Fachwerkbauweise mit Überhaus gefertigte Tore, die u.a. als Zollstation dienten.

Das älteste Bauwerk der Stadt ist die Wasserburg. Sie war ursprünglich an allen Seiten von Wasser umgeben. Von den alten Gebäuden sind nur noch der Ostflügel an der Straße, der Südflügel und teilweise der Westflügel erhalten. Hier finden sie heute das Heimatmuseum, das Stadtarchiv. Wenige Schritte von der Burg entfernt steht das Schloss, ein dreiflügliger Barockbau mit Rokokodekor, das 1741 - 1752 nach Plänen des Baumeisters Christoph Julius Löwe erbaut wurde und der mecklenburgischen Herzogin Dorothea Sophia als Witwensitz diente.


Im Jahr 1938 wurde im Ortsteil Ravensbrück von der SS ein Frauen-Konzentrationslager (KZ Ravensbrück) errichtet. Später kamen ein Mädchenlager ( KZ Uckermark ) und ein Männerlager hinzu. Bis zur Befreiung am 30. April 1945 kamen hier etwa 20.000 bis 30.000 Menschen ums Leben.

In der DDR kam Fürstenberg in den 1950er Jahren zum Kreis Gransee im Bezirk Potsdam. Fürstenberg war Standort des Kommandos West der sowjetischen Streitkräfte in der DDR. 1958 stationierte die Sowjetunion hier für kurze Zeit zwei Abschussrampen mit sechs Nuklearraketen des Typs R-5M (NATO-Code: SS-3 Shyster). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands zogen sich die sowjetischen Einheiten 1994 in ihre Heimat zurück.

Politik

Die Stadtverordnetenverammlung hat 18 Mitglieder (Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003 ):

  • CDU 4 Sitze
  • SPD 3 Sitze
  • FDP 1 Sitz
  • RB 6 Sitze
  • Einzelbewerber 3 Sitze
  • Linkspartei 1 Sitz

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Zisterzienser-Klosterruine in Himmelpfort mit Klosterkirche und Brauhaus
  • Evangelische Kirche am Fürstenberger Marktplatz
  • Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück auf dem Gelände des ehemaligen Frauen-KZ
  • Schloss Fürstenberg
  • Sowjetisches Ehrenmal im Park beim Bahnhof
  • Weihnachtsmannpostamt in Himmelpfort
  • Heimatmuseum Fürstenberg
  • Brandenburgisches Forstmuseum Fürstenberg

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Großes Schützenfest der Schützenzunft zu Fürstenberg (zwei Wochen nach Pfingsten)
  • Brandenburgisches Wasserfest (Juli)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Fürstenberg führt die Bundesstraße 96. In den kommenden Jahren soll mit dem Bau einer Ortsumgehung begonnen werden. Die Stadt verfügt über einen Regional- und Fernbahnhof an der Hauptstrecke Berlin - Stralsund (Nordbahn). Wichtigste Wasserstraße ist die Havel.

Tourismus

Schleuse im Ortsteil Himmelpfort
Schleuse im Ortsteil Himmelpfort

In Fürstenberg/Havel und Umgebung spielt der Tourismus seit über 100 Jahren eine wichtige Rolle. Die Stadt bezeichnet sich selbst als Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte und wirbt mit ihrer seen- und waldreichen Umgebung. Die Entwicklung des Tourismus setzte vor allem durch den Bau der Berliner Nordbahn Ende des 19. Jahrhunderts ein, wodurch viele Berliner Sommerfrischler den Weg in die Gegend fanden.

Der Radfernweg Berlin - Kopenhagen durchquert die Stadt auf der Strecke Bredereiche - Himmelpfort - Ravensbrück - Fürstenberg/Havel - Steinförde.

Vereine

  • Schützenzunft zu Fürstenberg von 1765 e.V.
  • Fürstenberger Yachtclub e.V.
  • RSV 94 Fürstenberg/Havel e.V. (Radsportverein)

Persönlichkeiten

  • Der spätere Archäologe Heinrich Schliemann begann 1836 in Fürstenberg eine Lehre als Kaufmannslehrling in einem Krämerladen, die er jedoch auf Grund einer Lungenentzündung abbrechen musste.

Literatur

  • Wolfgang Jacobeit, Wolfgang Stegemann: Fürstenberg/Havel, Ravensbrück. Hentrich & Hentrich. 2004. ISBN 3933471427
  • Birgit Haupt, Waltraut Meinow (Hrsg.): Fürstenberg an der Havel - Wasserstadt mit Geschichte(n): Von der besetzten Garnisonstadt zur Touristenidylle. Regia, o.J. ISBN 3937899510

Weblinks

Commons: Fürstenberg/Havel – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fürstenberg/Havel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Fürstenberg/Havel verfügbar.

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