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Letzte Änderung für Artikel Drabenderhöhe: 05.01.2006 20:53

Drabenderhöhe

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Lage

Lage des Ortes
Lage von Drabenderhöhe in Wiehl

Niederhof
Büddelhagen Bild:Windrose_klein.png Hillerscheid
Hündekausen Überdorf
Daten
Einwohner:</br>(Stand: 31. Dezember 2004) 3.577
Geografische Lage: 7°27'21" Ost </br>50°56'36" Nord
Höhe über NN : 375 m
Postleitzahl: 51674
Telefonvorwahl: 02262
KFZ-Kennzeichen: GM
Bilder


Drabenderhöhe ist eine Ortschaft der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Drabenderhöhe liegt im Kreuzungsbereich der von Köln nach Siegen führenden Brüderstraße und der von Siegburg über Ründeroth nach Hagen verlaufenden Zeithstraße ( Bundesstraße 56 und Landesstraße 338).

Geschichte

Wappen der früheren Gemeinde
Wappen der früheren Gemeinde

Mittelalter - bis etwa 1700

  • 1060 Aus der Zeit König Heinrichs IV. (Gang nach Canossa) ist überliefert, dass die Abtei Siegburg von dem Edelmann Deoderich das Gut Pfaffenscheidt als Schenkung erhielt. Scheidt ist ein Ortsteil von Drabenderhöhe.
  • Der Kirchturm stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Einsam auf einer Anhöhe einst als Taufkapelle am Kreuzungspunkt alter Handelswege entstanden, zählt als christliches Kulturdenkmal zu den ältesten des oberbergischen Landes (Geschichtsblätter "Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"). Andere Geschichtsquellen lassen darauf schließen, dass ein Gotteshaus in Drabenderhöhe schon weit vor dem 12. Jahrhundert bestand.
  • Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wird die Kirche dem Johanniterorden angegliedert und stand in enger Verbindung mit der Komturei Marienhagen (Komturei = Verwaltungsbezirk eines Ritterordens). Das Johanniterkreuz ist zum Bestandteil des Wappens der alten Gemeinde Drabenderhöhe geworden.
  • 1353 wird der Ort urkundlich erwähnt, und zwar "Ritter Heinrich von Grafschaft überträgt den Zehnten of der Dravender Hoy mit allen zugehörigen Rechten auf seinen Sohn Heinrich".
  • In der A. Mercator -Karte von 1575 als Kirchdorf Drauende hoighe verzeichnet. Im Futterhaferzettel der Herrschaft Homburg von 1580 werden als abgabepflichtig Uff der Hoehe ein Wittgensteinischer, ein Saynischer und 10 Bergische Untertanen gezählt.
  • Schreibweise der Erstnennung: Dravender Hoy.
  • 1555 wird der Vicarius Jakob Neuleben, wahrscheinlich durch den Komtur von Marienhagen als Geistlicher nach Drabenderhöhe berufen. Anfänglich auf die bergische (katholische) Kirchenordnung verpflichtet, war er später der Reformation zugetan.
  • 1605 führt die Kirche das reformierte Bekenntnis ein. Die Religionszugehörigkeit der Kirchspiele im Grenzstrich unterschiedlicher landesherrlicher Ansprüche (Berg, Homburg) war Jahrzehnte lang umstritten. (Im benachbarten Much blieb es schließlich beim katholischen Glauben.) An den zum lutherischen Bekenntnis konvertierten Pfarrer aus jener Zeit, Jakob Neuleben, erinnert heute ein Straßenname.
  • 1604 Im Siegburger Vergleich zur Beendigung der lang andauernden Streitigkeiten zwischen Berg und Homburg wird zur Festlegung der Grenzlinie bestimmt (Kurzfassung): "...vom Ahe Seiffen (Grenzbach zwischen dem Oberbergischen und dem Siegkreis) ... in den Hönerborn, von dannen neben der Trabender Höhe die Landwehr hinauf, derogestalt, dass die Landwehr und der Schlagbaum bergisch und die Kapelle mit dem Kirchengift Homburg verbleibe".
  • Aus der Zeit von 1634 - 1636 während des Dreißigjährigen Krieges wird berichtet, dass in Drabenderhöhe und der Umgegend die Pest wütete und viele Bewohner hinwegraffte. Die Sage überliefert, dass der Schwarze Tod auch schon im 13. Jahrhundert unsere Heimat schwer heimsuchte, so dass viele Gehöfte fast menschenleer waren. Von Drabenderhöhe heißt es, dass nur 2 Menschen die Geissel der damaligen Zeit überlebt hätten; der eine in einem Erdloch am Heckberg, der andere in einem Hofe in Brächen. Jeden Morgen soll der Mann vom Heckberg auf eine Anhöhe gestiegen sein, um sich zu überzeugen, ob noch Rauch aus einem Kamin seines Nachbarn steige.
  • 1696 Nach einem großen Brand, dem 11 Wohnhäuser und die Kirche zum Opfer fallen, wird im Jahr darauf ein neues Langhaus gebaut und der Kirchturm um ein Geschoss erhöht.

Neuzeit - ca. 1700 bis 1945

  • 1700 Unter der Herrschaft Homburg werden im Ort 49 Seelen in 9 Haushaltungen gezählt. 1863 sind es 104 Bewohner.
  • Bis ins 19. Jahrhundert war Drabenderhöhe als Kirch- und Marktdorf von der Landwirtschaft und vom Handwerk geprägt. Nach der Schließung der Erzbergwerke in Forst und Kaltenbach um 1911 suchten die Bewohner Arbeit im aufblühenden Agger- und Wiehltal.
  • 1932 Das in Folge der Grenzziehungen im Siegburger Vergleich territorial aufgespaltene Dorf (bekannt als Dreikreiseort Drabenderhöhe) wird zu einem einheitlichen Ganzen verbunden und dem Oberbergischen Kreis zugeordnet.
  • 1945 Die exponierte Höhenlage an einer Durchgangsstraße mit Truppenbewegungen und Evakuiertentrecks aus den Städten sollte für die Bewohnerschaft traurige Bedeutung erlangen. Um Drabenderhöhe sind Geschütze und Flak-Batterien in Stellung gegangen. Bei Tieffliegerangriffen Ende März werden die ersten Soldaten und Zivilisten getötet oder verletzt. Die Kirche erhält schwerste Bombentreffer und wird nahezu vollständig zerstört. Brandbomben verheeren fast alle nahe stehenden Gebäude. Danach setzt wiederholter Artilleriebeschuß der Amerikaner, vor allem nachts das Zerstörungswerk fort. Das häusliche Leben spielt sich vornehmlich in den Kellern ab. Nach hinhaltendem Widerstand deutscher Truppen entgeht Drabenderhöhe am 12. April 1945 um Haaresbreite der Zerstörung aus der Luft. Nach Bekunden der einmarschierten US-Militärs ist ein Geschwader von Jagdbombern, das den Ort in Trümmer gelegt hätte, in letzter Minute wieder abbestellt worden.

Jüngste Geschichte (Entwicklung) - nach dem 2. Weltkrieg

Siebenbürgen-Siedlung 1. Abschnitt 1971
  • Erst nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl erheblich an. Die ersten Heimatvertriebenen halfen beim Wiederaufbau. 1965 zählte man rund 600 Einwohner. Für die weitere Entwicklung des zeitweiligen Höhenluftkurortes wurde die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen ab 1964 zu einem wichtigen wirtschaflichen und kulturellen Faktor. Am Ortsrand des Altdorfes wuchs in zwanzig Jahren eine Großsiedlung.
  • Von den 250 Heimatorten in Siebenbürgen zogen aus 190 Orten Siedler nach Drabenderhöhe. Drabenderhöhe wurde zur Stätte der Begegnung. Ãœber 3500 Menschen leben heute in Drabenderhöhe.
  • Entstehung und Entwicklung des ortsnahen Gewerbegebiets in gelungener Synthese mit der wachsenden Siebenbürgen-Siedlung.
  • 1986 Bundespräsident Richard von Weizsäcker kommt zu Besuch nach Drabenderhöhe mit der größten Siebenbürgen-Siedlung außerhalb Siebenbürgens. Zuvor schon war mit dem Wanderfreund Karl Carstens ein amtierender Bundespräsident hier gewesen.
  • 1991 Verleihung der Goldplakette im Bundeswettbewerb Vorbildliche Integration von Aussiedlern.
  • 1998 Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau, der später auch Bundespräsident wird, besucht Drabenderhöhe.

Besonderheiten

Die Herkunft des in einem Straßennamen erhaltenen Begriffs Landwehr ist nicht eindeutig geklärt. Während die an einzelnen Stellen noch zu erkennenden Erdwälle und Gräben als Verteidigungsanlagen oder als bloße Grenzscheide aus frühgermanischer Zeit vermutet wurden, handelt es sich nach anderen Quellen der Geschichtsforschung bei den Landwehren um Grenzsperren, wie sie zum Schutz vieler Territorien im 14. und 15. Jahrhundert auf Befehl der jeweiligen Landesherren von den Untertanen geschaffen werden mussten. Beim Siegburger Vergleich 1604 wird diese alte Grenzlinie wieder aufgenommen und festgeschrieben.

Wirtschaft und Industrie

Das Gewerbegebiet Drabenderhöhe ist 7,6 ha groß. Es ist über die Landstraße L 336 zu erreichen. Es liegt etwa 2,5 km von der Anschlussstelle 24 der A 4 entfernt.

Kirchen

Kirche von Drabenderhöhe
Kirche von Drabenderhöhe
  • Ev. Kirchengemeinde Drabenderhöhe
  • Kirchen- und Posaunenchor Drabenderhöhe

Museen

Die Siebenbürger Heimatstube Drabenderhöhe ist seit August 1989 im Kulturhaus Drabenderhöhe untergebracht und gilt als einer der wichtigsten musealen Einrichtungen der siebenbürgischen Kultur außerhalb Rumäniens. Die Heimatstube vermittelt Einblicke in die bis heute gepflegten Sitten und Bräuche der über 800 Jahre alten Tradition und Kultur im Siebenbürger Land. Zu den Sammlungen gehören unter anderem Trachten, Schmuck und Stickereien. Zu sehen sind außerdem Kürschnerarbeiten und Keramiken. Weiterhin sind bemalte Möbel aus Bauernstuben, darunter ein Prunkbett ausgestellt. Eine Besichtigung ist nur nach telefonischer Vereinbarung möglich, der Eintritt ist aber frei.

Freizeit

Wander- und Radwege

  • Der Ortsrundwanderweg A5 beginnt im Ort.
  • Der Ortsrundwanderweg A6 beginnt im Ort und verläuft vollständig nahe den südlichen Teilen Drabenderhöhes.
  • Der Ortsrundwanderweg A7 beginnt im Ort.
  • Der Ortsrundwanderweg O "Rund um Bielstein " durchläuft den Ort.

Siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land

Vereinswesen

  • Heimatverein
  • BV 09 Drabenderhöhe e.V. - Fußball
  • Feuerwehr Drabenderhöhe
  • Frauenchor Drabenderhöhe
  • Honterus-Chor Drabenderhöhe
  • Männergesangsverein Drabenderhöhe
  • Deutsches Rotes Kreuz-Ortsverein
  • Ernteverein Drabenderhöhe
  • Erntefest mit farbenfohem Umzug der Alt- und Neubürger
  • Hilfsverein der Siebenbürger Sachsen Adele Zay
  • Siebenbürger Volkstanzgruppe
  • Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe
  • Frauengruppe der Landsmannschaft
  • Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk
  • Akkordeon-Orchester Drabenderhöhe
  • Tennisclub 1977 Drabenderhöhe e.V.
  • Tanzsportclub "Move&Joy" Drabenderhöhe e.V.
  • Drabenderhöher Spatzen

Einrichtungen

  • Evangelischer Kindergarten
  • Adele Zay Kindergarten
  • Gemeinschaftsgrundschule Drabenderhöhe
  • Altenheim Siebenbürgen
  • Gemeindehaus
  • Jugendheim
  • Kulturhaus Hermann Oberth
  • Siebenbürger Heimatstube, ein Museum im Kulturhaus
  • Friedhof

Wettbewerb - Unser Dorf soll schöner werden

Im Rahmen des landesweit ausgetragenen Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden (Oberberg) hat Drabenderhöhe bereits viele Preise erhalten:

  • 1975 Landeswettbewerb Bronze
  • 1977 Landeswettbewerb Silber + Sonderpreis
  • 1989 Landeswettbewerb Silber + Sonderpreis

Weitere Informationsquellen

Literatur

  • Futterhaferzettel in Heft 3 Materialien und Quellen zur oberbergischen Regionalgeschichte Bearbeiter: H.J. Söhn u. Lothar Wirths Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Oberbergische Abtlg. 2003
  • Die Gemeinde Bielstein-Rheinland - ehemals Drabenderhöhe, Ein Beitrag zur Heimatgeschichte von Eugen Schubach (undatiert)
  • Wilh. Tieke: ...bis zur Stunde Null - Das Oberbergische Land im Krieg 1939 – 1945. Verlag Gronenberg 1985. ISBN 3-88265-127-X
  • Reinh. Muth: Heimat im Wandel der Zeiten (undatiert)

Weblinks



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Wikipedia

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