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Letzte Änderung für Artikel Noricum: 08.02.2006 17:33

Noricum

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Römische Provinzen
Römische Provinzen

Noricum war ein keltisches Königreich im heutigen Österreich und später unter der Bezeichnung Regnum Noricum eine Provinz des Römischen Reiches . Es umfasste ungefähr die heutigen österreichischen Bundesländer Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark sowie Südostoberbayern mit dem Chiemgau. Angrenzend waren Raetia im Westen, Pannonia im Osten und Dalmatia im Südosten. Im Süden befand sich das italienische Kernland, im Norden reichte das keltische Königreich im Gegensatz zu späteren römischen Provinz über die Donau hinaus. Erst unter der Herrschaft Roms bildete die Donau die Grenze des Imperiums und somit auch der Provinz.

Die ursprüngliche Bevölkerung war heterogen und scheinbar dominiert durch den Illyrern nahestehende Stämme. Im 3. Jahrhundert v. Chr. Zuwanderung keltischer Bevölkerungselemente. Um 200 v.Chr. schlossen sich unter der Führung der Noriker dreizehn keltische/illyrische Stämme zum Königreich von Noricum zusammen. Acht Stämme sind namentlich bekannt: Ambidraven , Ambilinen , Ambisonten , Helvetier , Laianken , Noriker , Saevaten und Uperaken .

Die Lage der Hauptstadt Noreia ist bis heute unbekannt geblieben.

Zeit der Selbständigkeit

Um 120-115 v.Chr. fielen in Noricum die germanischen Stämme der Kimbern , Ambronen und Teutonen ein, die vorher von den Boiern im Böhmischen Kessel, den Skordiskern am Balkan und schlussendlich Tauriskern abgewehrt worden waren. Im Jahre 113 v.Chr. erlitt bei Noreia ein römisches Heer eine vernichtende Niederlage, woraufhin die Invadoren Noricum verließen und nach Westen zogen. Durch den Druck der Germanen, insbesonders der Sueben , gerieten im Norden und Nordosten die Boier in Nachbarschaft Noricums (im Gebiet des späteren Regnum Vannianum — Marchfeld, Weinviertel, Wiener Becken), wobei Pressburg ihr wichtigstes Oppidum war. Um 58 v.Chr. versuchten die Boier, Noricum zu erobern, erlitten jedoch eine vernichtende Niederlage. Im Pakt mit den Tauriskern bedrohten sie dann über Jahre hinweg Noricum, bis ihr Reich von den Dakern zerstört wurde.

Im Jahr 49 v.Chr. schickte der norische König (vermutlich Voccio ) Caesar Hilfstruppen für den Bürgerkrieg. Infolge der Niederlage der Boier gegen die Daker wurde der Donauraum angegliedert oder in Abhängigkeit gebracht, die Macht Noricums reichte bis ins Wiener Becken und nach Westungarn . Somit gelang den Norikern die letzte überregionale Machtbildung der Festlandkelten .

Römische Zeit

Noricum wurde im Jahr 15 v. Chr. Teil des römischen Reichs. Zunächst behielt es eine eingeschränkte Autonomie als tributpflichtiges Fürstentum, doch unter Kaiser Claudius wurde es um 40 n. Chr. endgültig eine römische Provinz.

Noricum wurde von den Römern in den folgenden Jahrhunderten mit einem dichten Fernstraßennetz überzogen. Zahlreiche Meilensteine und andere archäologische Funde legen davon Zeugnis ab. Die besterforschte römische Straßenstation Noricums ist Immurium (Moosham, Bundesland Salzburg), am Südfuß des Radstädter Tauern.

Bei der unter Kaiser Diokletian vorgenommenen Verwaltungsreform wurde Noricum der Diözese Illyria zugeschlagen. Die Provinz selbst wurde in Noricum Ripense ("Ufer-Noricum", gemeint ist das Donau-Ufer) und Noricum Mediterraneum ("Binnen-Noricum") geteilt.

Im 2. Jhd. litt Noricum unter den Markomannenkriegen . Später wurde es von germanischen Stämmen bedroht, weswegen Virunum aufgelassen und die Hauptstadt nach Teurnia verlegt wurde. Nach dem Zerfall des römischen Reiches blieb die römische Verwaltung noch eine Zeitlang erhalten, bis das Gebiet von Awaren und Slawen erobert wurde.

Die römische Provinz Noricum Ripense wurde durchflossen von Narus (Salzach) und Anisus (Enns), die Westgrenze bildete der Aenus (Inn), die Nordgrenze Danuvius (Donau). Die bedeutendsten Städte waren Lauriacum (Lorch-Enns), Lentia (Linz), Ioviaco (Schlögen), Iuvao (Salzburg), Cucullis (Kuchl), Favianis ( Mautern ), Cetium ( St. Pölten ), Comagenis ( Tulln ) und Asturis ( Zeiselmauer ). Verwaltungssitz war Lauriacum.

Die römische Provinz Noricum Mediterraneum wurde durchflossen vom Dravus (Drau). Die bedeutendsten Städte waren Aguntum (Lienz), Tiburnia oder Teurnia ( St. Peter im Holz ), Virunum (Zollfeld), Poetovio ( Ptuj , dt. Pettau) und Flavia Solvia (Leibnitz). Verwaltungssitz war Teurnia .

Lauriacum in Noricum Ripense (Ufer-Noricum) und Poetovio, Aguntum, Teurnia und wahrscheinlich auch Virunum (Binnen-Noricum) waren Bischofssitze, die dann in den Wirren der Völkerwanderung untergegangen sind.

Eine herausragende Gestalt der römischen Spätzeit in dieser Region war der hl. Severin von Noricum (um 410 - 08. Januar 482), Einsiedler, Abt und auch hoher römischer Verwaltungsangestellter. Severin wurde durch seine diplomatische und ausgleichende Verhandlungsführung bekannt, besonders mit dem nördlich der Donau um Krems siedelnden und sehr friedlichen Stamm der Rugier .

Entgegen veralteter Ansichten wanderte die keltisch-romanische Bevölkerung nur zu einem kleinen Teil ab. Namenskontinuität in Toponymen sowie eine Fülle archäologischer Funde belegen eine breite kulturelle Konitinuität über den offiziellen Zusammenbruch der römischen Verwaltung in den norischen Regionen hinaus und verbinden die römische Zeit über die Spätantike mit dem Frühmittelalter .

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