fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Waltersdorf (Zittauer Gebirge): 15.01.2006 11:38

Waltersdorf (Zittauer Gebirge)

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen Karte
Bild:Wappen fehlt.jpg Deutschlandkarte, Position von Waltersdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk : Dresden
Landkreis : Löbau-Zittau
Gemeinde : Großschönau
Fläche : 8,82 km²
Einwohner : 1.588
Bevölkerungsdichte : 180 Einwohner/km²
Höhe : 360- 570 m ü. NN
Postleitzahl : 02799
Vorwahl : 035841
Geografische Lage :
Koordinaten: 50° 52' 12" N, 14° 39' 10" O
50° 52' 12" N, 14° 39' 10" O
Kfz-Kennzeichen : ZI
Ortsgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 54
02799 Großschönau
Website: www.grossschoenau.de
Politik
Ortsvorsteher : Karin Szalai

Waltersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Großschönau im Landkreis Löbau-Zittau in Sachsen. Der Erholungsort mit 1.588 Einwohnern liegt 11 km südwestlich von Zittau am Fuße der Lausche, des höchsten Berges des Zittauer Gebirges und zeichnet sich durch seine Umgebindehauslandschaft aus.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Waltersdorf erstreckt sich auf einer Länge von 3,3 km im Tal des Dorfbaches von der Grenze zu Tschechien nach Norden. Südlichster Punkt ist die am Paß zwischen Lausche und Sonnenberg in 571,2 m ü.M. gelegene Wache, an der sich ein Grenzübergang für Wanderer ins benachbarte Myslivny (Jägerdörfel) befindet. An der steil abfallenden Straße am Nordosthang der Lausche befinden sich in der Ortslage Sonnenberg mehrere Bauden, von denen die Hubertusbaude und die Rübezahlbaude die bekanntesten sind. Am Westhang des 628,5 m hohen Sonnenberges liegen die früheren Waltersdorfer Sandsteinbrüche. Der hier gebrochene Stein wurde zum Baustoff für die zahlreichen kunstvollen Türstöcke, die ab 1725 die herkömmlichen Holztürstöcke ersetzten.

Die sich im Tal zwischen Butterberg und Sängerhöhe anschließende Ortslage Oberwaltersdorf besteht zu großen Teilen aus Umgebindehäusern, die zum Schutz vor den rauhen klimatischen Bedingungen mit Schauern, vor den Portalen angebauten Vorhäuschen als Schnee- und Windfang, versehen wurden. Östlich davon liegt die Ortslage Butterberg. Im Tal des von Westen aus der Eisgasse zufließenden Kohlflüßchen stehen am Ottoberg die Häuser von Neu Sorge mit dem Sorgeteich.

Der nördlichste Teil des Dorfes ist die Ortslage Niederwaltersdorf, die sich bis zum Neuschönauer Busch in Richtung Großschönau erstreckt.

Blick über Waltersdorf zur Lausche
Blick über Waltersdorf zur Lausche

Geschichte

Die Entstehung des Dorfes am Walde erfolgte wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhundert im Zuge der Besiedelung des Zittauer Gebirges. Erste schriftliche Überlieferungen setzten erst 1355 ein, bereits 1365 besass Walterivillagenannte Dorf eine Kirche. Zu Beginn des 15. Jahrhundert sind eine Mühle und ein Meierhof nachweislich.

Im Jahre 1419 erwarb die Stadt Zittau das Dorf von Nicolaus von Warnsdorff für eine Kaufsumme von 210 Mark. Als zum Zittauer Weichbild gehöriges Ratsdorf kam Waltersdorf, das ursprünglich ein Teil Böhmens war, zur Oberlausitz. Seit dem 16. Jahrhundert erfolgte am Sonnenberg der Bruch von Sandstein, der neben einer Verwendung als Baustoff wie auch im benachbarten Jonsdorf vor allem für Herstellung von Mühlsteinen verwendet wurde. Im Dorf entstanden Steinmetzbetriebe.

1538 begann der Waltersdorfer Silberbergbau, der Teil eines im gesamten Lausitzer Gebirges ausgebrochenen Berggeschreys war, das seinen Höhepunkt in der Gründung der Stadt St. Georgenthal nach dem Muster kursächsischer Bergstädte fand. Unter der Leitung eines von der Stadt Zittau eingesetzten Bergmeisters erfolgte der Vortrieb von insgesamt sieben Stolln . Dies waren u.a. der Schwarzfärber-, St Johannis- und der St. Martins-Stolln. Carpzov beschreibt seiner Chronik das Bergmeister und nennt jedoch eine unrealistische Anzahl von Bergleuten, die die damalige Einwohnerzahl ein Vielfaches übersteigt. Über das Zustandekommen der Angaben kann nur spekuliert werden, da die Archivalien, die Carpzov noch einsehen konnte, 1757 bei der Zerstörung Zittaus verbrannt sind. Möglich ist es, dass sich die Zahlen auf den gesamten Bergbau zwischen Lausche und Tannenberg bezogen haben und das Schleinitzische Bergstädtchen St. Georgenthal mit inbegriffen war. Schon 1559 kam der Silberbergbau wegen Erfolglosigkeit wieder zum Erliegen. Mehrere Versuche zur Wiederbelebung des Bergbaus erfolgten bis zum Dreißigjährigen Krieg ; nach Beendigung der Kriegswirren nahm Andreas Hammerschmidt die Suche nach dem Silber erneut auf, die ebenfalls erfolglos war. Abgesehen von Schürfen der Wismut in den 1950er Jahren, sind später keine Bergbauversuche mehr begonnen worden.

In Folge des Pönfalls wurde Waltersdorf 1547 böhmischer Kronbesitz, bis die Stadt Zittau 1554 das Dorf zurückkaufte. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Gründung neuer Ansiedlungen auf Waltersdorfer Fluren. 1557 entstand östlich, an der Straße nach Bertsdorf die Ansiedlung Saalendorf. 1580 folgte das westlich an der Straße nach Niedergrund gelegene Herrenwalde, das auch als Pilzdörfel bezeichnet wurde. Die Rekatholisierung im benachbarten Böhmen führte zu einem Zuzug von Exulanten , 1665 entstand oberhalb von Oberwaltersdorf die Ortslage Neuwaltersdorf. Im gleichen Jahr hielt auch die Leineweberei Einzug im Ort.

Am 29. Juni 1648 wurde die Kirche erneuert und 1657 erweitert. 1713 erfolgte ein Neubau in barockem Stil, der Kirchturm blieb jedoch erhalten. Ein Jahr danach entstand die Kirchschule. 1766 wurde durch den Zittauer Orgelbauer Johannes Tamitius die alte 1668 unter Mitwirkung von Andreas Hammerschmidt erbaute Orgel ersetzt und 1769 geweiht. 1801 und 1802 sind zwei der drei Kirchenglocken vom Glockengießer Johann Friedrich Zeißig aus Saalendorf erneuert worden, die mittlere Glocke stammt von 1661.

Waltersdorf entwickelte sich seit dem 19. Jahrhundert zu einer beliebten Sommerfrische. Carl Friedrich Matthes liess 1823 einen bequemen Serpentinenanstieg zum Gipfel der Lausche anlegen und eine bewirtschaftet Schutzhütte errichten, die bald so stark besucht wurde, dass er sie 1825 erweiterte und eine Kegelbahn anbaute. Unter seinen Nachfolger entstand 1892 eine stattliche Bergbaude, durch die die Grenze führte und die eine böhmische und eine sächsische Schankstube besass. Auch als Wintersportzentrum gewann der Ort an Bedeutung, 1930 entstand eine Sprungschanze und am Südhang der Lausche im Böhmen befanden sich die mehrere Abfahrtshänge.

Der Saalendorfer Faktor Carl Gottlieb Kämmel, Vater des Pädagogen und Politikers Heinrich Kämmel , errichtete 1827 in seinem Haus eine Jacquardweberei mit mehreren Stühlen.

Durch den Zusammenschluss der Dörfer Altwaltersdorf und Neuwaltersdorf entstand 1843 die Gemeinde Waltersdorf. Im Übergang von 19. zum 20. Jahrhundert erlebte das Dorf einen großen Aufschwung, die alte Kirchschule wurde 1898 durch den Neubau einer Volksschule ersetzt, im Jahre 1900 entstand ein Postamt und 1928 zog das Gemeindeamt in ein neues Gebäude um. 1890 begann in Waltersdorf die Gasversorgung, 1905 entstand eine Röhrwasserleitung und 1910 kam auch die Elektrizität ins Dorf. Im Jahre 1913 ging die 400-jährige Geschichte der Walterdorfer Sandsteinbrüche zu Ende, der letzte Bruch am Sonnenberg wurde stillgelegt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Grenzen zur Tschechoslowakei geschlossen, zuvor wurden über die Grenze an der Wache viele Vertriebene Sudetendeutsche nach Deutschland ausgewiesen. Daran erinnert an der Wache ein Gedenkstein. Am 8. Januar 1946 wurde die Baude auf der Lausche durch Brandstiftung zerstört.

Im Jahre 1956 entstand das Mühlenmuseum. 1968 rollten beim Einmarsch in die Tschechoslowakei sowjetische Panzer durch den Ort und drangen über die Wache ins Nachbarland ein. Der Gipfel der Lausche wurde 1967 zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach dem durch die undurchlässige Grenze die Abfahrtshänge der Lausche, insbesondere der beliebte Hang 13 nicht mehr zugänglich waren, wurde 1964 am Nordhang eine neue Abfahrts- und Slalomstrecke geschaffen und 1969 ein Skilift errichtet.

Nach der Wende erlosch im Dorf die traditionelle Weberei, 1990 schloss der letzte Webereibetrieb. Pläne zum Wiederaufbau der Baude auf der Lausche scheiterten bisher am Naturschutzcharakter des Gipfels.

Am 1. Januar 2003 erfolgte die Eingemeindung nach Großschönau.

Ortsgliederung

Zu Waltersdorf gehören die Ortsteile Herrenwalde und Saalendorf, die gemeinsam in der Gemeinde Großschönau durch einen neunköpfigen Ortschaftsrat vertreten werden.

Sehenswürdigkeiten

Waltersdorf besitzt mehr als 300 Umgebindehäuser, von denen 230 zum Denkmale geschützt und die zu großen Teilen mit kunstvollen Türstöcken aus Sandstein verziert sind. Eine Besonderheit stellen die Umgebindehäuser in böhmischer Blockbauweise mit Bohlenoberstock dar, eine Bauform, die auf deutschen Gebiet in geringerer Anzahl ansonsten nur noch in Bertsdorf und Hinterhermsdorf anzutreffen ist. Der Denkmalspfad Oberlausitzer Umgebindehaus Waltersdorf erklärt anschaulich die Besonderheiten dieser Volksbauweise.

Zentrum des Dorfes bildet das Ensemble von Kirche und Niederkretscham. Zum Erhalt des vom Verfall bedrohten Gebäudes, das das Ortsbild prägt, wurde im Jahre 2003 ein Förderverein gegründet.

Die älteste Mühle des Ortse wurde zum Volkskunde- und Mühlenmuseum umgestaltet, das einen Ausstellungsraum dem Komponisten Friedrich Schneider widmet.

In der Ortslage Neu Sorge wurde am Sorgeteich ein Waldpark geschaffen, die Waldbühne wird für Veranstaltungen genutzt.

Durch seine an drei Seiten von den Bergen des Zittauer Gebirges umgebene Lage befinden sich ring um Waltersdorf zahlreiche Wanderziele. Neben dem Hausberg Lausche sind das der im Westen über die Eisgasse erreichbare Dreiecker auf dem Pass zwischen dem Weberberg und der Finkenkoppe in Böhmen. Östlich erhebt sich der Buchberg sowie die nahegelegenen Jonsdorfer Kletterfelsen. Der Lauschekamm eignet sich in den Wintermonaten für Skilanglauf.

Als bilaterales Projekt entstand am 19. Juni 1999 nach der Renaturierung des an der Staatsgrenze überwiegend in Tschechien gelegenen Moores der Naturlehrpfad Lauschehochmoor. Das Moor im Quellgebiet des Zwittebaches , das 1988 durch Meliorisation trockenlegt worden war, liegt am Südosthang der Lausche am Weg nach Dolní Světlá (Niederlichtenwalde) und trägt nach dem früher dort gestandenem Gasthaus "Brasilien" die tschechische Bezeichnung Brazilka

Innerhalb des Ortes erläutert der Naturlehrpfad Waltersdorf auf Schautafeln die Fauna und Flora sowie geologische Besonderheiten und historische Siedlungsstrukturen von Waltersdorf.


Im Ort befinden sich zwei Wandergrenzübergänge nach Tschechien. Neben dem Übergang an der Wache nach Myslivny (Jägerdörfel) bzw. Dolní Světlá (Niederlichtenwalde) befindet sich im Ortsteil Herrenwalde ein weiterer, der nach Dolní Podluží (Niedergrund) führt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Heinrich Kämmel , Pädagoge, Rektor und Abgeordneter der Frankfurter Nationalverfassung
  • Friedrich Schneider , Komponist

weitere Persönlichkeiten

Der Zittauer Organist und Komponist Andreas Hammerschmidt wirkte im 17. Jahrhundert als Verwalter des Zittauer Ratsdorfes. Während seiner Amtszeit als Dorfherr erhielt 1668 die Kirche eine neue Orgel, an deren Bau er selbst mitwirkte.

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Oybiner Hof 02797 Oybin http://www.oybiner-hof.de/  035844 / 770
Auf der Heide 02799 Waltersdorf http://www.gasthofaufderheide.de/  035841 / 30 60
Teufelsmühle 02797 Oybin http://www.teufelsmuehle-oybin.de/  035844 / 7170
Gondelfahrt 02796 Jonsdorf http://www.hotel-gondelfahrt.de/index1.htm  035844 / 73 - 60
Weisser Stein 02796 Jonsdorf   035844 / 70209
Haus Hubertus 02797 Oybin http://www.hotel-haushubertus.de/  035844 / 7 830
Café-Pension Meier 02797 Oybin http://www.hotelcafemeier.de/  035844 / 7140
Schlosshotel Althörnitz European Castle 02763 Bertsdorf-Hörnitz http://www.schlosshotel-althoernitz.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 303583 / 5500
Zum Berg Oybin 02797 Oybin   035844 / 73 20
Parkhotel Zur alten Rodelbahn 02797 Oybin http://www.parkhotel-oybin.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 3035844 / 712-0
Olbersdorfer Hof 02785 Olbersdorf http://www.olbersdorfer-hof.de/  03583 /
Bahnhof Bertsdorf 02785 Olbersdorf http://www.hotel-bb.net/index.htm  03583 / 69800
Rübezahlbaude 02799 Waltersdorf http://www.ruebezahlbaude.de/  035841 / 33 90
Aparthotel Zur Lausche 02799 Waltersdorf http://www.zurlausche.de/  035841 / 632-60
Hubertusbaude 02799 Waltersdorf http://www.hubertusbaude.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 3035841 / 632-0

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Waltersdorf (Zittauer Gebirge) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Waltersdorf (Zittauer Gebirge) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de