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Letzte Änderung für Artikel Mußbach: 07.02.2006 09:24

Mußbach

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Mußbach an der Weinstraße war einst ein Winzerdorf und wurde im Jahre 1969 als Ortsteil in die 3 km südlich gelegene kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz eingemeindet .

Weinberge vor der Kulisse des Weinbiets
Weinberge vor der Kulisse des Weinbiets

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Namens

Des Ortsname stammt vom etwa 20 km langen Mußbach. Dieser entspringt, gefasst im Siebenröhrenbrunnen, hoch an der Nordflanke des 553 m hohen Weinbietes (Haardtgebirge, Ostrand des Pfälzer Waldes ). Im Benjental nimmt er nach 2 km von links einen Zufluss auf, der seine Quelle weiter nordwestlich am Hohen Stoppelkopf hat. Der Zufluss ist zwar mit 6 km länger als der Mußbach, führt aber deutlich weniger Wasser. Der vereinigte Bach fließt durch Gimmeldingen und Mußbach und mündet 2 km südöstlich in den Rehbach, den nördlichen Seitenarm des Speyerbachs.

Bereits im Mittelhochdeutschen hieß der Wasserlauf und nach ihm auch der Ort "Muosbach", was soviel wie "moosiger Bach" im Sinne von "sumpfig" bedeutet. Denn naturbelassen mäandrierten damals alle Wasserläufe und bewirkten in der Umgebung einen hohen Grundwasserspiegel .

Lage, Klima und Wirtschaft

Die Lage Mußbachs an der Mittelhaardt in der Vorderpfalz, auf einer Höhe von 132 m über NN am westlichen Rand des Oberrheingrabens (Oberrheinische Tiefebene), bedingt ein mildes Klima. Im Lee des Weinbietes beträgt der durchschnittliche Jahresniederschlag nur 500 mm.

Die günstigen Verhältnisse ermöglichen den Anbau erstklassiger Weine . Bekannteste Lage ist die Mußbacher Eselshaut, über deren Namensherkunft nach wie vor spekuliert wird. Immerhin verdankt ihr der Ort den Esel als Maskottchen . Weitere namhafte Lagen sind Bischofsweg und Naulott.

Im Freiland reifen Esskastanien , Mandeln , Feigen und Zitrusfrüchte .

Am Ostrand von Mußbach hat seit 1974 das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) seinen Sitz, das bis 2004 unter den Namen "Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau" und dann "Agrarinformation Rheinland-Pfalz" bekannt war.

Sport und Freizeit

Am südwestlichen Ortsrand besitzt Mußbach ein großes Freibad , dem leichtathletische Sportanlagen angeschlossen sind. Im Südosten des Ortes befindet sich ein Fußballplatz . Unweit des o. g. DLR liegt inmitten der Weinberge am Provence-Platz (wo sich auch eine Esel- Skulptur befindet) eine kleine Boulebahn.

Bevölkerungsentwicklung und Verkehr

Mußbach gewinnt immer mehr Bedeutung als hochwertiger Wohnvorort von Neustadt. Zur Zeit der Eingemeindung 1969 hatte es unter 4.000 Einwohner, doch aufgrund der Ausweitung der Wohnbebauung vor allem nach Südosten liegt die Zahl mittlerweile (2004) bei 4.197.

Die Verkehrsanbindung Mußbachs erfolgt über die Bundesautobahn 65 (Anschlussstelle Neustadt-Nord in die Richtungen Ludwigshafen am Rhein und Karlsruhe) sowie die Bundesstraßen 38 (Richtung Neustadt) und 271 (Richtung Bad Dürkheim). Außerdem liegt Mußbach an der eingleisigen Bahnstrecke Neustadt - Bad Dürkheim, auf der Nahverkehrszüge in beiden Richtungen im Ein-Stunden-Takt ("Rheinland-Pfalz-Takt") unterwegs sind.

Sehenswürdigkeiten

Herrenhof und Umgebung

Der Herrenhof (An der Eselshaut 18) liegt neben der alten St.-Johannes-Kirche, deren ehemals katholischer Teil in hochgotischem Stil seit einem gleichnamigen Neubau 1959 nicht mehr genutzt wird und sehr renovierungsbedürftig ist. Der Herrenhof stellt eine weitläufige und ausgezeichnet restaurierte Hofgutanlage dar, die einst dem Johanniterorden gehörte. Die Gründungsurkunden reichen bis in das 7. Jahrhundert zurück, die Baustile der renovierten Gebäude gehören allerdings in spätere Epochen: Hochgotik , Renaissance , Barock und Gründerzeit .

Nachdem der ortsansässige Önologe Otto Sartorius das Weingut Herrenhof von 1911 bis zu seinem Tod 1977 geleitet hatte, sind die meisten Fortschritte hinsichtlich Erhaltung und Ausbau des Hofguts der 1983 gegründeten Fördergemeinschaft Herrenhof Mußbach e. V. zu verdanken. Mit seinen zahlreichen repräsentativen Räumen und seinem riesigen gepflasterten Innenhof dient es der Stadt Neustadt und dem Ortsteil Mußbach seit 1991 als Kulisse für Kultur- und Festveranstaltungen und ermöglicht große Kunstausstellungen. In einem der Gebäude befindet sich das Weinbaumuseum Getreidekasten, das nach Vereinbarung besichtigt werden kann.

Seit Dezember 2004 überrascht die neue St.-Johannes-Kirche, am Rande des Herrenhof-Areals gelegen, mit einem Novum: Es fehlt ihr der Turm . Dieser musste, nur 45 Jahre nach Fertigstellung, wegen Baufälligkeit abgebrochen werden, weil der Beton den Schwingungen der vier Glocken nicht standgehalten hatte und brüchig geworden war. Eine Bilderserie vom Abriss kann unter Weblinks angeschaut werden. Der Turm soll als Stahlkonstruktion neu errichtet werden.

Eselsburg

Die Eselsburg (Kurpfalzstraße 62) entstand aus einem alten Winzerhäuschen, das der verstorbene Künstler Fritz Wiedemann - Bildhauer und Kunstmaler, Schüler von Erich Heckel - Ende der 1960er Jahre restauriert und zu einer kultigen Weinstube mit Innenhof umgestaltet hat. Überall finden sich skurrile Skulpturen und expressionistische Bilder, inzwischen auch vom gleichfalls malenden Sohn und Gastwirt Peter Wiedemann.

Weißes Haus

Das Weiße Haus (Kurpfalzstraße 77) besteht aus einem gewaltigen Haupthaus von 1890 am östlichen Rand einer viel älteren burgartigen Anlage, die auf das Rittergeschlecht des Ehrhard von Rammingen zurückgeht, von dem noch ein (leider schlecht erhaltenes) Wappen an der wuchtigen und mit Zinnen versehenen Mauer kündet.

Weingut Estelmann

Schräg gegenüber dem Weißen Haus ist man schon in Gimmeldingen. Dort (Kurpfalzstr. 76) liegt das bautechnisch ebenfalls sehenswerte Weingut Estelmann, vorm. Hick.

Feste

  • Pfälzer Sektfest (im Juni)
  • Pfälzisches Ökoweinfest (im Juni)
  • Mußbacher Eselshautfest (im Juli an zwei Wochenenden)
  • Mußbacher Weinkerwe (im August)

Da Mußbach schon lange mit Gimmeldingen zusammengewachsen ist - gemeinsame "Ader" ist die Kurpfalzstraße -, lohnt es sich, auch den Festkalender des Nachbarortes zu beachten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Albert Fraenkel ( 1864 - 1938 ): Der Arzt , Tuberkulose - und Herzforscher lehrte als Professor an der Universität Heidelberg und wurde vor allem durch die Entdeckung und Entwicklung der intravenösen Strophantintherapie bei Herzinsuffizienz bekannt. Sein Geburtsort hat ihn mit einer Straßenwidmung geehrt.
  • Otto Sartorius ( 1892 - 1977 ): Der Önologe leitete 66 Jahre lang das Weingut Herrenhof und machte sich um die wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte von Weinbau und Wein verdient.

Weblinks


Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mußbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Mußbach verfügbar.

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