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Letzte Änderung für Artikel Toggenburger: 20.12.2005 09:41

Toggenburger

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Der Artikel befasst sich mit dem Adelsgeschlecht der Toggenburger. Weitere Bedeutungen siehe Toggenburg (Begriffsklärung) .


Die Toggenburger waren ein Ostschweizer Adelsgeschlecht. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag in der Landschaft, die heute als „Toggenburg“ ihren Namen trägt. Der Grafentitel ist seit 1209 urkundlich nachgewiesen. Stammsitz war die Alt-Toggenburg (Ruine in der Gemeinde Kirchberg SG, Kanton St. Gallen). Das Geschlecht der Grafen von Toggenburg existiert noch heute. Das Palais Toggenburg in Bozen (Südtirol) befindet sich heute noch im Besitz der Familie. Wegen der strittigen Aufteilung des Erbes der Toggenburger brach der so genannte Alte Zürichkrieg aus.

Geschichte

Die Landeshoheit der Toggenburger bis 1436
Die Landeshoheit der Toggenburger bis 1436

Die Freiherren und späteren Grafen von Toggenburg sind seit 1044 urkundlich nachgewiesen. Der Name kommt wahrscheinlich vom alamannischen „dokko“, was soviel wie „der Herrvorragende“ bedeutet. Die Familie der Toggenburger muss schon früh Sonderrechte und bedeutenden Grundbesitz besessen haben, denn die Anlage ihrer Stammfeste, der Alt-Toggenburg im 10./11. Jahrhundert war für ihre Zeit aussergewöhnlich wehrhaft und trutzig. Sie lag auf einer Anhöhe in der Nähe von Fischingen . Heute befindet sich dort die Wallfahrtskirche der Heiligen Ida von Toggenburg (St. Idaburg). Die Burg lag im Zentrum des toggenburgischen Grundbesitzes im heutigen Untertoggenburg, Hinterthurgau und Zürcher Oberland. Eine weitere Burg der Toggenburger aus dieser Zeit war die Lütisburg.

Seit 1209 ist der Grafentitel für Diethelm VI. von Toggenburg urkundlich nachgewiesen. Die Toggenburger kamen wegen grund- und gerichtsherrlichen Konflikten in einen Gegensatz zum Kloster St. Gallen , das mit Abstand die grösste Grundherrschaft in der Ostschweiz besass. So lag etwa Graf Diethelm II. von Toggenburg mit Abt Ulrich von St. Gallen um 1083 in einer Fehde . Während des Investiturstreits schlugen sich der Graf von Toggenburg, der Graf von Kyburg und der Herzog von Zähringen zusammen mit dem Abt von Reichenau auf die Seite des Papstes , wohingegen das Kloster St. Gallen auf der Seite des deutschen Königs stand. Graf Volknand I. von Toggenburg fand während dieses Konfliktes beim Kampf um die Festung Bernegg 1081 den Tod.

Das Benediktinerkloster Fischingen, gegründet 1138, wurde auch von den Toggenburgern unterstützt, da sie die Vogtei über das Kloster innehielten. Die Heilige Ida von Toggenburg liegt in einer Kapelle beim Kloster Fischingen begraben. Des weiteren hielten die Toggenburger bis 1226 die Vogtei über das Kloster St. Johann im Thurtal inne.

Der Grundbesitz der Toggenburger im Raum Würzburg ging bereits 1135 als Mitgift mit Cunezia von Toggenburg an den Grafen Gernug von Stühlingen. In der heutigen Ostschweiz konnten die Toggenburger ihren Besitz jedoch weiter auf Kosten des Klosters St. Gallen ausdehnen. Ein Bündnis der Grafen von Toggenburg mit dem Haus Habsburg setzte der weiteren Expansion in der Ostschweiz zunächst Grenzen, da der gemeinsam mit Habsburg geführte Krieg gegen die Talschaft Glarus 1388 in einem Desaster endet: Das von Graf Donat von Toggenburg geführte Ritterheer aus habsburgischen Adligen und Vasallen wurde von den Glarnern in der Schlacht bei Näfels am 9. April 1388 vernichtet.

Graf Friedrich VII. von Toggenburg auf dem Todbett, 1436. Auf der Schattenburg bei Feldkirch erteilen Geistliche in Anwesenheit der Verwandten dem Grafen die Sterbesakramente. Amtliche Berner Chronik, Diebold Schilling, 1484
Graf Friedrich VII. von Toggenburg auf dem Todbett, 1436. Auf der Schattenburg bei Feldkirch erteilen Geistliche in Anwesenheit der Verwandten dem Grafen die Sterbesakramente. Amtliche Berner Chronik, Diebold Schilling, 1484

Durch Heiraten mit den Erbtöchtern der Herren von Vaz (1323) und der Vögte von Mätsch (1391) fielen weitere ausgedehnte Gebiete an die Toggenburger: Nach dem Tod Donats von Vaz 1337/38 erhielt Graf Friedrich V. von Toggenburg zunächst elf, später zehn Gerichte im Prättigau ( Belfort , Davos, Klosters , Castels , Schiers, Schanfigg, Langwies, Churwalden, Maienfeld , Malans -Jenins). Obwohl 1402 praktisch alle Gebiete westlich des Toggenburgs wieder verloren gingen, kamen unter Friedrich VII. von Toggenburg noch einmal grössere Gebiete zwischen Uznach und Maienfeld (Herrschaft Windegg 1406, Herrschaft Starkenstein 1396, Grafschaft Sargans 1406, Herrschaft Freudenberg mit der Vogtei Ragaz 1406, die Herrschaft Wartau 1414), sowie im Vorarlberg ( Herrschaft Rheineck 1417, Herrschaft Rheintal 1417, der Reichshof Kriessern 1417, die Herrschaft Feldkirch 1417, die Herrschaft Jagdberg , der Innere Bregenzer Wald und die Herrschaft Dornbirn 1424) an die Toggenburger.

Der letzte Graf von Toggenburg, Friedrich VII., schloss mehrere so genannte Burg- oder Landrechtsverträge mit Orten der Eidgenossenschaft ab, die sich Hoffnungen auf sein Erbe machten. Insbesondere die Gebiete zwischen Uznach und Maienfeld waren strategisch sowohl für Zürich, Schwyz aber auch Glarus interessant.

Nach dem Tod Friedrich VII. am 30. April 1436 auf der Schattenburg zu Feldkirch besetzte Schwyz sogleich die obere March, die ihm von Friedrich schriftlich zugesagt worden war. Der Versuch Zürichs, die Herrschaft Windegg an sich zu reissen scheiterte hingegen. Die Witwe Friedrichs, Elisabeth von Toggenburg, einigte sich mit Herzog Friedrich IV. von Österreich über die Rückgabe aller an die Grafen von Toggenburg verpfändeten habsburgischen Herrschaften, so dass die Herrschaften Feldkirch, Windegg und die Grafschaft Sargans zunächst an Habsburg fielen. Noch im gleichen Jahr erneuerte die Gräfin jedoch ihr Burgrecht mit Zürich und versprach, die Grafschaft Uznach zu übergeben. Dies wurde von Glarus und Schwyz jedoch hintertrieben, die mit Windegg und Uznach – mit Billigung der Habsburger – ein ewiges Landrecht abschlossen.

1437 entschloss sich Elisabeth schliesslich, ihr Erbe grösstenteils an ihren Neffen Ulrich von Mätsch und ihrem Bruder Ulrich zu übergeben. So übernahmen schliesslich die Herren von Montfort und Sax die Gerichte in Churwalden, im Prättigau , Schanfigg und Davos, die Herren von Brandis und Arburg übernahmen Maienfeld , Ulrich von Mätsch erhielt Salavers und Castels und Hildebrand und Petermann von Raron erbten die Toggenburger Stammlande an der Thur und die Grafschaft Uznach.

Um die Kontrolle der Grafschaft Uznach und der Herrschaft Windegg brach 1438 der Alte Zürichkrieg aus.

Wikipedia

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