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Letzte Änderung für Artikel Geschichte Leipzigs: 18.02.2006 09:46

Geschichte Leipzigs

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Inhaltsverzeichnis

Stadtgeschichte

Stadtentwicklung

Erste Siedlungsreste aus dem Leipziger Stadtgebiet stammen aus der jungsteinzeitlichen bandkeramischen Kultur .

Nach Grabungen von Herbert Küas wurden ca. 900 n. Chr. im Gebiet des späteren Matthäikirchhofs an beiden Ufern der Parthe eine slawische Siedlung angelegt. Auf dem Matthäikirchhof fanden sich über einer Schicht mit Herdstellen und den Grundrissen von vier Grubenhäusern Reste eines Burgwalls , der aus übereinandergeschichteten Lagen von Baumstämmen bestand. Die Zwischenräume waren mit Erde verfüllt. Dieser Burgwall schützte den Sporn zwischen Elster und Parthe nach Norden und Osten als sogenannter Abschnittswall .

Leipzig wurde 1015 erstmals erwähnt, als Thietmar von Merseburg von einer 'urbs Libzi' berichtet (Chronikon VII, 25). Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1165, in dem Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii Stadtrecht und Marktprivileg erteilte.

Die Lage der ältesten deutschen Burg ist umstritten. Wegen des Flurnamens "Alteburg" vermuteten viele Forscher, dass sie in der Partheaue, in der Nähe der heutigen Lortzingstraße gelegen habe. Im Matthäikirchhof ist eine Burg erst 1216 durch die Pegauer Annalen bezeugt. Eine mit einem Graben befestigte Vorburgsiedlung ( Suburbium ) befand sich zwischen Großer Fleischergasse und Hainstraße. Die älteste Keramik stammt hier aus dem ausgehenden 9. Jahrhundert.

Im Jahre 1190 wurden die Oster- und Michaelismärkte bestätigt, 1268 das Geleitschutzprivileg erlassen, was den Grundstein für den Beginn des Fernhandels legte. Leipzig gilt als älteste Messe der Welt. Seit sie 1497 zur Reichsmesse erhoben wurde, also durch Kaiser Maximilian I. das Messerecht erhielt), stieg die Bedeutung der Leipziger Messe im Laufe der Jahrhunderte ständig vom eher lokalen bzw. regionalen Handelsplatz zum internationalen Messestandort. Vor allem im Ost-West-Handel machte sie sich einen Namen.

An der Spitze der Stadt standen ursprünglich Vögte als Vertreter des Landesherrn. Seit dem 13. Jahrhundert übernahm ein einheimischer Schultheiß (scultetus) die Leitung der Stadt. Ihm standen Beisitzer (consules) zur Seite. Ab 1301 übernahmen Bürgermeister und "Rat" die Leitung. Der Rat bestand aus 12 bis 15 Mitgliedern, die jährlich wechselten. Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Ratsämter auf Lebenszeit vergeben.

Im Jahre 1409 wurde die "Alma mater Lipsiensis", die Universität Leipzig, als eine der ältesten deutschen Universitäten gegründet. An der Prager Karls-Universität waren die Stimmrechte der Universitäts-Nationen verändert worden und es gab Spannungen zwischen traditionellen und hussitisch eingestellten Theologen, weshalb die deutschen Professoren und Studenten nach Leipzig auszogen.

Bereits 1501 gab der Leipziger Rat die erste Wasserleitung in Auftrag. Sie wurde von dem Röhrenmeister Andreas Gentzsch aus Kiefernstämmen erbaut und versorgte öffentliche Brunnen auf dem Brühl und dem Marktplatz, das Paulinerkloster und zahlreiche Bürgerhäuser mit dem Wasser des Marienbrunnens. 1519 wurde eine Wasserkunst errichtet, um das Wasser des Pleißenmühlgrabens nutzen zu können. 1564 und 1670 wurden weitere Wasserkünste gebaut.

1519 fand in der Pleißenburg (an dieser Stelle steht heute das Neue Rathaus) die Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und dem Gegner der Reformation Johannes Eck statt. 1539 wurde die Reformation endgültig in Leipzig eingeführt.

Leipzig erwarb den Spitznamen "Kleines Paris", als die fortschrittsbewusste Messestadt im Jahr 1701 mit einer Straßenbeleuchtung ausgestattet wurde und sich fortan mit der mondänen Seine-Metropole vergleichen konnte.

Von 1723 bis zu seinem Tod 1750 war Johann Sebastian Bach vom Rat der Stadt als Thomaskantor und "Director musices" (Leiter der gesamten Kirchenmusik in der Stadt) angestellt. Hier entstanden u. a. die Johannespassion , die Matthäuspassion , das Weihnachtsoratorium , die H-Moll-Messe und die Kunst der Fuge .

Während des Siebenjährigen Krieges wird Leipzig von 1756 bis 1763 durch Preußen besetzt.

Von 1764 bis 1768 studiert Johann Wolfgang von Goethe in Leipzig.

Nachdem Leipzig seit 1806 durch französische Truppen besetzt wurde, fand im Jahre 1813 die berühmte Völkerschlacht bei Leipzig statt, bei der im Zuge der sogenannte Befreiungskriege die gegen Napoleon verbündeten Heere der Österreicher , Preußen , Russen und anderer Frankreich und seinen Verbündeten, darunter das Königreich Sachsen eine der entscheidendsten Niederlagen beibrachten.

1831 wurde die sächsische Städteordnung eingeführt. Es gab nun eine von der Bevölkerung gewählte Stadtverordnetenversammlung und einen Bürgermeister, der ab 1877 den Titel Oberbürgermeister erhielt. Bereits 1874 war Leipzig aus der Amtshauptmannschaft ausgeschieden und eine "exemte Stadt" geworden. (Heute bezeichnet man solche Städte als "kreisfreie Stadt".) Sie blieb aber weiterhin Sitz von Amts- und Kreishauptmannschaft Leipzig.

Historischer Stadtplan und Umgebungskarte von Leipzig von 1876
Historischer Stadtplan und Umgebungskarte von Leipzig von 1876

1839 wurde die Leipzig-Dresdner Eisenbahn als erste deutsche Fern bahnstrecke eröffnet. Leipzig entwickelte sich allmählich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Mitteldeutschland , was sich auch darin äußerte, dass der nach Mailand größte Kopfbahnhof Europas von 1902 bis 1915 in Leipzig entstand.

Am 23. Mai 1863 wurde in Leipzig der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet. Er gilt als älteste demokratische Partei in Deutschland.

1877 entstand das erste Leipziger Wasserwerk in Naunhof, 1897 der erste Wasserturm in Möckern, 1907 der in Probstheida.

1913 wurde das 91 m hohe Völkerschlachtdenkmal fertig gestellt. Es steht an der Stelle, an der die heftigsten Kämpfe tobten und die meisten Soldaten fielen. Dieses gewaltige Monument ist eines der Wahrzeichen Leipzigs.

Im Jahr 1900 wurde der Deutsche Fußball-Bund in Leipzig gegründet. Der VfB Leipzig wurde 1903 erster deutscher Fußballmeister.

Leipzig um 1900
Leipzig um 1900

Infolge der Industrialisierung , aber auch vielfältiger Eingemeindungen der Vororte, stieg am Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl rasant an und ließ Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg mit 750.000 Einwohnern zur fünftgrößten Stadt Deutschlands werden.

Leipzig entwickelte sich zum bedeutendsten Standort des Buch - und Verlagswesens , sowie der dazugehörigen Industrie . Die Deutsche Bücherei wurde bis 1945 die wichtigste Sammlung deutschsprachiger Druckerzeugnisse .

Während der Zeit des Dritten Reiches wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Jedoch amtierte noch bis 1936 Carl Friedrich Goerdeler, der später zu den Widerständlern des 20. Juni 1944 gehörte.

Als 1942 tausende Leipziger Juden in die Konzentrationslager deportiert wurde, gab es keinen Widerstand. Den schwersten Bombenangriff des Zweiten Weltkriegs erlebte Leipzig am 4. Dezember 1943 .

Am 12. April 1945 wurden im Zuge von Kriegsendphasenverbrechen 53 deutsche und ausländische Häftlinge aus zwei Leipziger Gefängnissen am Stadtrand ermordet. Am nächsten Tag fielen 32 deutsche, französische, österreichische und tschechoslowakische Polizeihäftlinge in einer Leipziger Wehrmachts-Kaserne dem NS-Massenmord zum Opfer.

Am 18. April 1945 besetzten Einheiten der 3.US-Armee die Stadt, welche endgültig am 2. Juli die sowjetischen Armee, aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und den Beschlüssen der Konferenz von Jalta , als Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone übernahmen. Die sowjetische Militäradministration bildete den "Rat der Stadt" und die Stadtverordnetenversammlung , deren Zusammensetzung zu DDR-Zeiten aber vom SED-Regime diktiert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die wirtschaftliche Bedeutung Leipzigs infolge der Zugehörigkeit zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur DDR stark nach, was sich auch in einem kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahl äußerte. Zu DDR -Zeiten war sie Hauptstadt des Bezirks Leipzig.

1955 / 1956 wurde aus Trümmerschutt das Zentralstadion errichtet, welches mit über 100.000 Sitzplätzen das größte Stadion in Deutschland war.

Abbildung des neu gestalteten Karl-Marx-Platzes auf einer DDR-Briefmarke von 1969
Abbildung des neu gestalteten Karl-Marx-Platzes auf einer DDR-Briefmarke von 1969

1968 erfolgte auf Betreiben der SED -Führung (der damals der gebürtige Leipziger Walter Ulbricht vorstand) die Sprengung der Paulinerkirche (Universitätskirche), um die "sozialistische Umgestaltung" des Augustusplatzes (damals Karl-Marx-Platz) abzuschließen. Der Wiederaufbau des Bauwerkes wurde nach der politischen Wende jahrelang sehr kontrovers diskutiert und führte unter anderem zum Rücktritt des Rektors der Universität. 2004 wurde entschieden, dass im Rahmen des bis 2009 zu errichtenden Universitätsneubaus an die Kirche erinnert wird. Das Gebäude wird eine kirchenartige Aula enthalten und auch die äußere Erscheinung nimmt die ehemalige Kirche auf.

1969 wurde die S-Bahn eröffnet.

1989 führten die von der Nikolaikirche ausgehenden Montagsdemonstrationen mit zum Ende der DDR.

Heute ist Leipzig immer noch als Messe -, Medien - und Universitätsstadt bekannt, wenn auch die Bedeutung geringer ist als vor dem Krieg.

Am 12. April 1996 wurde mit einem Festakt das neue Messegelände eröffnet, das als modernstes Ausstellungs- und Kongresszentrum Europas in knapp dreijähriger Bauzeit errichtet wurde.

Am 12. April 2003 setzte sich Leipzig im Ausscheid um den nationalen Bewerber für die Olympischen Spiele 2012 gegen die Städte Hamburg, Düsseldorf (mit der Rhein-Ruhr-Region), Frankfurt und Stuttgart durch. Zusammen mit Rostock bewarb sich Leipzig am 15. Januar 2004 offiziell als deutscher Kandidat für die Olympischen Spiele 2012 beim IOC. Am 18. Mai 2004 verweigerte das IOC der Stadt im internationalen Vorausscheid die Anerkennung als candidate city, die Bewerbung ist damit gescheitert.

Eingemeindungen

In die Stadt Leipzig wurden folgende Gemeinden und Gemarkungen eingegliedert:

Jahr Eingemeindungen Einwohner am 1. 1.
1889 Anger-Crottendorf, Reudnitz
1890 Eutritzsch, Gohlis, Neureudnitz, Neuschönefeld, Neustadt, Sellerhausen, Thonberg, Volkmarsdorf
1891 Connewitz, Kleinzschocher, Lindenau, Lößnig, Plagwitz , Schleußig
1892 Neusellerhausen 179.689 (357.122¹)
1904 Rittergutsbezirk Lößnig
1909 Rittergutsbezirk Kleinzschocher
1910 Dölitz (mit Meusdorf), Dösen, Möckern, Probstheida, Stötteritz, Stünz 589.850
1915, 15.  2. Mockau, Schönefeld
1922 Großzschocher-Windorf, Leutzsch, Paunsdorf, Wahren
1925, 1. 4. Gutsbezirke Burgaue, Kaserne 106 Möckern; Rittergutsbezirke Dölitz, Großzschocher (mit Vorwerk Windorf), Leutzsch (mit Barneck), Möckern, Paunsdorf, Schönefeld, Stötteritz (unterer Teil mit Vorwerk Meusdorf)
1930, 1. 4. Abtnaundorf (mit Heiterblick), Knautkleeberg, Schönau, Thekla
1935, 15. 5. Portitz
1936, 1. 4. Knauthain
1979 Flurstücke der Gemarkungen Lausen und Großmiltitz
1993 Hartmannsdorf
1994, 30. 4. Gemarkung Flickert, Flurstücke der Gemarkung Göhrenz
1995 Lausen
1996, 1. 7. Plaußig
1997 Seehausen (mit Göbschelwitz, Hohenheida, Gottscheina) 457.173
1999 Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Holzhausen , Liebertwolkwitz, Lindenthal , Lützschena-Stahmeln, Miltitz, Mölkau, Wiederitzsch , Gemarkungen Bösdorf, Knautnaundorf, Rehbach; Flurstücke der Gemarkung Eythra 491.086
2000 Burghausen , Rückmarsdorf 489.532
2003 494.795

¹ mit Vororten

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Leipzigs überschritt etwa 1870 die Grenze von 100.000, wodurch sie offiziell zur Großstadt wurde. 1933 erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 713.000 ihren historischen Höchststand. Seitdem ist die Einwohnerzahl wieder gesunken. Von 1989 bis 1995 hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang etwa 75.000 Einwohner verloren und ist von 545.000 auf 470.000 geschrumpft. Ende September 2005 lebten nach Angaben des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen in Leipzig 500.352 Menschen mit Hauptwohnsitz. Das ist ein Anstieg von rund 30.000 Einwohnern gegenüber 1995.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1165 500
1466 6.000
1507 9.000
1600 20.000
1637 16.000
1648 14.000
1699 15.653
1727 30.000
1750 35.000
1800 32.146
1825 41.506
3. Dezember 1849 ¹ 62.374
3. Dezember 1852 ¹ 66.700
3. Dezember 1855 ¹ 70.000
3. Dezember 1861 ¹ 78.495
3. Dezember 1864 ¹ 85.394
Jahr Einwohner
3. Dezember 1867 ¹ 90.800
1. Dezember 1871 ¹ 106.925
1. Dezember 1875 ¹ 127.387
1. Dezember 1880 ¹ 149.081
1. Dezember 1885 ¹ 170.340
1. Dezember 1890 ¹ 295.025
2. Dezember 1895 ¹ 399.963
1. Dezember 1900 ¹ 456.124
1. Dezember 1905 ¹ 502.570
1. Dezember 1910 ¹ 589.850
1. Dezember 1916 ¹ 529.039
5. Dezember 1917 ¹ 512.787
8. Oktober 1919 ¹ 604.380
16. Juni 1925 ¹ 679.159
16. Juni 1933 ¹ 713.470
17. Mai 1939 ¹ 707.365
Jahr Einwohner
1. Dezember 1945 ¹ 581.528
29. Oktober 1946 ¹ 607.655
31. August 1950 ¹ 617.574
31. Dezember 1955 613.707
31. Dezember 1960 589.632
31. Dezember 1964 ¹ 594.882
1. Januar 1971 ¹ 583.885
31. Dezember 1975 566.630
31. Dezember 1981 ¹ 559.574
31. Dezember 1985 553.560
31. Dezember 1988 545.307
31. Dezember 1990 511.079
31. Dezember 1995 471.418
31. Dezember 2000 493.208
30. September 2005 500.352

¹ Volkszählungsergebnis

Geschichte der christlichen Kirchen

Die Leipziger Innenstadt von Süden aus gesehen
Die Leipziger Innenstadt von Süden aus gesehen

Die Bevölkerung der Stadt Leipzig gehörte anfangs zum Bistum Merseburg . Die Stadt war bereits ab 968 Sitz des Archidiakonats des Domdechanten des Hochstifts Merseburg.

Im 13. Jahrhundert entstanden vier Klöster: St. Paul ( Dominikaner ), St. Thomas (Augustiner-Chorherren), Zum Heiligen Geist ( Franziskaner ) und St. Georg ( Zisterzienserinnen bzw. Benediktinerinnen ).

Erste lutherische Predigten wurden bereits 1522 abgehalten, doch wurde die Reformation zunächst noch stark unterdrückt, durch Herzog Heinrich von Sachsen jedoch im Jahre 1539 endgültig eingeführt. Dabei wurden die Klöster aufgelöst, ihre Buchbestände zum Teil in die neuerrichtete Bibliothek der Universität überführt. Danach war Leipzig über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Zunächst gab es nur Lutheraner . Seit 1702 wurden im kurfürstlichen Amtshause auch reformierte Gottesdienste gehalten. Die sich hieraus entwickelnde Gemeinde gehört heute zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer (Ostfriesland). Die Lutherischen Gemeinden der Stadt gehörten zur Superintendentur Leipzig, die wohl bald nach der Reformation errichtet worden war. Heute bezeichnet man diesen Verwaltungsbezirk als Kirchenbezirk . Später gab es 2 Kirchenbezirke, die 1997 fusionierten. Somit gehören heute alle Kirchengemeinden der Stadt zum Kirchenbezirk Leipzig, der zur Region Leipzig der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehört. Der Kirchenbezirk umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt. Innerhalb der Landeskirche gibt es auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.

Seit 1697 gab es in Leipzig wieder katholische Gottesdienste. Diese wurden jedoch nur privat in der Wohnung des italienischen Operndirektors Sartorius abgehalten. 1710 stellte Kurfürst August der Starke die ehemalige Hofstube der Pleißenburg für öffentliche Gottesdienste zur Verfügung. Doch war es nichtlutherischen Bewohnern sogar bis 1831 nicht gestattet, Bürger der Stadt oder gar Ratsmitglied zu werden. Aus diesen Anfängen gründeten sich später wieder eigenständige Pfarrgemeinden. Sie gehörten wie alle Katholiken im damaligen Königreich Sachsen zum Apostolischen Vikariat mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge der in der Reformationszeit aufgelösten Bistümer war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 das Bistum Meißen, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen , das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Leipzig wurde innerhalb des Bistums Meißen bereits 1921 Sitz eines Dekanats , zu dem heute auch Pfarrgemeinden außerhalb von Leipzig gehören. Katholische Hauptkirche der Stadt ist die Propsteikirche St. Trinitatis.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch noch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Altkatholische Kirche , der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden ( Baptisten ), die Evangelisch-Lutherische Freikirche (ELFK), eine Elim-Gemeinde, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Brüdergemeinden), die Evangelisch-methodistische Kirche ( Methodisten ), Freie Evangelische Gemeinden (FeG), die Heilsarmee , die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) sowie die Siebenten-Tags-Adventisten . Ferner ist auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) vertreten.

Seit 1913 befindet sich in Leipzig auch eine großes russisch-orthodoxes Gotteshaus. Die Gedächtniskirche Sankt Alexej wurde anlässlich der 100-Jahr-Feier der Völkerschlacht mit Spenden aus Russland und Deutschland in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals errichtet. Sie untersteht der Diözese der Orthodoxen Kirche Russlands in Deutschland. In der Gemeindeliste sind ca. 300 Mitglieder verschiedener Nationalitäten eingetragen.

Heute gehören 80% der Bevölkerung keiner Religion an.

Geschichte der Jüdischen Gemeinde

Eine erste jüdische Gemeinde existierte in Leipzig bereits im Mittelalter, bis 1441 . In den folgenden Jahrhunderten war das jüdische Leben vor allem von den Messjuden geprägt, die als Kaufleute die Leipziger Messe besuchten. Seit 1710 durften sich auch Schutzjuden, die direkt dem Kurfürsten unterstanden und für diesen vor allem Geldgeschäfte abwickelten, in Leipzig niederlassen. Aus diesen Anfängen wurde 1846 die heutige Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig gegründet, die mit 12.594 Angehörigen im Jahr 1925 die sechstgrößte Deutschlands war. Durch die Naziherrschaft und dessen Folgen reduzierte sich die Zahl der jüdischen Leipziger bis nach den Krieg auf ca. 200 Mitglieder. Während der DDR -Zeit schrumpfte die Zahl der Gemeindemitglieder auf 35 Menschen zusammen und wuchs erst durch den Zuzug russischer Juden nach der Wiedervereinigung auf heute wieder 1230 Menschen an. Heute gibt es in Leipzig nur noch eine von ehemals 17 Synagogen . Der Bau eines Gemeindezentrums und eines jüdischen Kindergartens ist in Planung.

Literatur

  • F. Winkler: Leipzigs Anfänge. Beucha 1998.
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955-1989

Weblinks

Wikipedia

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