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Letzte Änderung für Artikel Leipzig-Dresdner Eisenbahn: 03.02.2006 12:53

Leipzig-Dresdner Eisenbahn

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Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn (LDE) wurde im Jahr 1839 als erste deutsche Fern- Eisenbahnstrecke eröffnet. Die 115 km lange Strecke führt von Leipzig aus über Oschatz und Riesa nach Dresden. Als Anfangspunkt in Leipzig (damals am nördlichen Stadtrand) diente der Dresdner Bahnhof, der zwischen 1910   und 1915 durch den Leipziger Hauptbahnhof ersetzt wurde. Der Endpunkt in Dresden (Leipziger Bahnhof) wurde 1901 durch den Bahnhof Dresden-Neustadt ersetzt.

Streckenverlauf

Unterwegsstation Kilometrierung
Leipzig Hauptbahnhof 0,0 km
Leipzig Ost  ?,? km
Leipzig Sellershausen 3,6 km
Leipzig Paunsdorf 4,7 km
Leipzig Engelsdorf  ?,? km
Borsdorf 11,5 km
Gerichshain 14,9 km
Machern 17,7 km
Altenbach 21,4 km
Bennewitz  ??,? km
Wurzen 25,7 km
Kühren 32,6 km
Dornreichenbach 35,7 km
Dahlen 43,2 km
Oschatz 52,8 km
Unterwegsstation Kilometrierung
Bornitz 57,9 km
Riesa 65,9 km
Glaubitz 72,3 km
Weißig 77,4 km
Priestewitz 84,7 km
Niederau 95,7 km
Coswig 101,9 km
Radebeul- Zitzschewig 103,8 km
Radebeul- West 105,8 km
Radebeul- Weintraube 107,8 km
Radebeul- Ost 109,5 km
Dresden- Trachau 111,6 km
Dresden- Pieschen 113,3 km
Dresden-Neustadt 115,9 km
Vorfeld des Dresdner Hauptbahnhofes
Vorfeld des Dresdner Hauptbahnhofes

Nördlich des Leipziger Hauptbahnhofes wendet sich die durchweg zweigleisige Strecke durch dicht bebautes Gebiet nach Osten . Hinter dem Haltepunkt Leipzig-Sellerhausen führt sie leicht nach Südosten, während die Trasse der Strecke nach Zwickau und Plauen geradeaus weiterverläuft und in einer 90 ° -Kurve nach Süden die LDE überbrückt. In Leipzig-Paunsdorf zweigt die Hauptbahn nach Chemnitz ab. Die Strecke führt weiter am Rangierbahnhof von Leipzig-Engelsdorf vorbei. Vor Borsdorf, Abzweigpunkt der zweiten Leipzig-Dresdner Strecke über Döbeln, wird die Bundesautobahn 14 unterquert. Bei Machern befindet sich ein drei Kilometer langer und bis zu zwölf Meter tiefer Geländeeinschnitt. Er zählte zu den gewaltigsten Erdbauvorhaben beim Streckenbau. In Wurzen erreicht die ab Borsdorf leicht nach Nordosten verlaufende Linie ihren nördlichsten Punkt und überquert die Mulde. Die Strecke verläuft nun wieder nach Südosten, südlich erhebt sich der 312 m über NN hohe Collmberg, und erreicht den Bahnhof von Oschatz, der nördlich der Stadt liegt. Die Strecke führt ostwärts weiter nach Riesa und überquert die Elbe. Bei Röderau und Zeithain, wo sich zwei Abzweigpunkte der Strecken nach Falkenberg (Elster) sowie nach Elsterwerda befinden, wendet sie sich nun strikt nach Südosten und quert in Priestewitz die Bundesstraße 101. Ab hier führt sie parallel zur Berliner Bahn in etwa nach Süden, wobei bei Oberau auch der bekannte Einschnitt, der beim Abtragen des Oberauer Tunnels entstand, durchfahren wird. Hinter Coswig kreuzen sich beide Magistralen , die Berliner Bahn wird links der Elbe, die sie überquert, nach Dresden-Friedrichstadt weitergeführt. Die Leipziger Strecke verläuft rechts der Elbe weiter über Radebeul nach Dresden-Neustadt, wo sie kurz vor dem dortigen Bahnhof sich mit der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn vereinigt. Die LDE geht hier in die innerstädtische Dresdner Verbindungsstrecke über, in die, nachdem nun die Elbe ein weiteres Mal überquert wird, auch die Berliner und die Albertbahn einmünden und die wiederum am Hauptbahnhof ihren Abschluss findet. Hier wird sie von der Elbtalbahn fortgesetzt.

Geschichte

Die Idee einer Eisenbahn , die Leipzig mit Strehla (an der Elbe) verbinden sollte, wurde schon vor 1830 von dem Leipziger Kramermeister Carl Gottlieb Tenner geäußert. Nachdem im Jahr 1833 der Nationalökonom Friedrich List ( 1789 - 1846 ) in Leipzig seine Pläne für ein deutsches Eisenbahn-System veröffentlichte, in dem Leipzig die Rolle des zentralen Knotenpunktes zugedacht war, bekam Tenners Idee neuen Auftrieb. Noch im gleichen Jahr wurde ein Eisenbahn-Comité gegründet, das am 20. November 1833 eine Petition zum Bau einer Eisenbahn von Leipzig nach Dresden an den ersten sächsischen Landtag in Dresden richtete.

Im Jahr 1835 wurde die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie durch zwölf Leipziger Bürger, u.a. Albert Dufour-Féronce ( 1798 - 1861 ), Gustav Harkort (1795-1865), Carl Lampe ( 1804 - 1889 ) und Wilhelm Seyfferth ( 1807 - 1881 ), als private Aktiengesellschaft gegründet. Zur Ostermesse 1835 wurden die Aktien der Gesellschaft (Nennwert 100 Thaler) innerhalb weniger Stunden vollständig gezeichnet, so dass ein Kapital von mehr als einer Million Thalern zur Verfügung stand. Am 6. Mai 1835 genehmigte die sächsische Staatsregierung Bau und Betrieb der Bahn sowie die Ausgabe von unverzinslichen Kassenscheinen im Wert von 500.000 Thaler. Das Gesamtkapital betrug somit 1,5 Millionen Thaler.

Nachdem im Oktober 1835 die englischen Ingenieure Sir James Walker und Hawkshaw die projektierten Strecken prüften und der nördlichen Trasse über Strehla (veranschlagte Kosten: 1.808.500 Thaler) den Vorzug gegenüber der über Meißen (1.956.000 Thaler) gaben, begann am 16. November 1835 der Land-Erwerb für den Abschnitt zwischen Leipzig und der Mulde-Brücke nördlich von Wurzen. Am 1. März 1836 wurde der erste Spatenstich vorgenommen. Die Bauleitung für das gesamte Projekt lag in den Händen des sächsischen Oberwasserbaudirektors Karl Theodor Kunz ( 1791 - 1863 ).

Die Inbetriebnahme der Strecke erfolgte in mehreren Abschnitten:

  • 1837, 24.04. Leipzig– Althen (10,60 km)
  • 1837, 12.11. Althen–Borsdorf– Gerichshain (4,32 km)
  • 1838, 11.05. Gerichshain–Machern (2,93 km)
  • 1838, 19.07. Weintraube–Dresden (8,18 km)
  • 1838, 31.07. Machern–Wurzen (8,00 km)
  • 1838, 16.09. Wurzen–Dahlen (17,53 km)
  • 1838, 16.09. Oberau–Coswig–Weintraube (13,44 km)
  • 1838, 03.11. Dahlen–Oschatz (9,56 km)
  • 1838, 21.11. Oschatz–Riesa (13,07 km)
  • 1839, 07.04. Riesa–Oberau (28,45 km)

Am 7. April 1839 wurde schließlich die Gesamtstrecke von Leipzig nach Dresden eröffnet. Dabei wurde die Strecke nach englischem Vorbild bis 1884 (!) im Linksverkehr befahren.

Von 1851 bis 1878 wurde in Leipzig eine 5,0 km lange eingleisige Verbindungsbahn betrieben, die von der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn abzweigte, die Stadt in großem Bogen östlich umfuhr und schließlich nördlich des Dresdner Bahnhofs in die Dresdner Eisenbahn einmündete.

Am 1. Dezember 1860 nahm die Leipzig-Dresdner Eisenbahn einen Seiten-Arm in Betrieb, der in Coswig von der Hauptstrecke abzweigt und nach Meißen führt.

Am 14. Mai 1866 eröffnete die Leipzig-Dresdner Eisenbahn den Betrieb auf einem weiteren Seiten-Arm, der in Borsdorf von der Hauptstrecke abzweigt und zunächst bis Grimma führte; am 28. Oktober 1867 aber nach Leisnig, am 2. Juni 1868 nach Döbeln, am 25. Oktober 1868 nach Nossen und am 22. Dezember 1868 schließlich bis nach Meißen verlängert wurde, so dass damit zwischen Borsdorf und Coswig eine südliche Parallelstrecke geschaffen wurde.

Am 15. Oktober 1875 eröffnete die Leipzig-Dresdner Eisenbahn eine Verbindungsstrecke von Riesa nach Elsterwerda (seit 1815 zum Königreich Preußen ), das seit dem 17. Juli 1875 mit Berlin und Dresden verbunden war.

Nachdem zwischenzeitlich eine Strecke von Nossen nach Freiberg - die Eisenbahnstrecke Nossen-Moldau - geschaffen wurde, wurde diese am 2. November 1875 bis nach Mulda/Sa. verlängert. Am 15. August 1876 war mit der Verlängerung dieser Strecke bis Bienenmühle die böhmische Grenze erreicht.

Am 29. März 1876 beschloss die Generalversammlung der Aktionäre den Verkauf der Dresdner Eisenbahn an den Sächsischen Staat. Am 1. Juli 1876 gingen Betrieb und Verwaltung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn an die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen über.

An die Entwicklung der Dresdner Eisenbahn von ihrer Entstehung als Privat-Initiative Leipziger Bürger bis zur Verstaatlichung erinnert seit 1878 das Eisenbahndenkmal in Leipzig.

Am 2. Mai 1887 wurde die Geithainer Eisenbahn eröffnet, die in Paunsdorf von der Hauptstrecke abzweigt und über Bad Lausick nach Geithain führt, so dass nun zwischen Leipzig und Geithain eine Parallelstrecke zu der seit 1872 von der Bayrischen Eisenbahn abzweigenden Strecke nach Chemnitz existierte.

Leipziger Hauptbahnhof um 1935
Leipziger Hauptbahnhof um 1935

Am 4. Dezember 1915 wurde der sächsische Teil des Hauptbahnhofs, in dem auch die Dresdner Strecke endete, in Betrieb genommen.

Am 1. April 1920 ging die Dresdner Eisenbahnstrecke mit den Sächsischen Staatseisenbahnen in der Deutschen Reichsbahn auf.

Ab 28. September 1969 ist die Strecke zwischen Dresden und Riesa und ab 29. Mai 1970 die gesamte Strecke elektrifiziert .

Literatur

  • Udo Becher: Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1981.
  • Fritz Borchert: Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, ISBN 3-344-00354-2

Wikipedia

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