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Letzte Änderung für Artikel Carl Friedrich Goerdeler: 11.02.2006 18:29

Carl Friedrich Goerdeler

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 Carl Friedrich Goerdeler
Carl Friedrich Goerdeler

Carl Friedrich Goerdeler (* 31. Juli 1884 in Schneidemühl , Provinz Posen , heute Piła ; † 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher konservativer Politiker und Widerstandskämpfer .

Leben

Goerdeler stammte aus einer Familie preußischer Beamter. Sein Vater war Amtsrichter. Er studierte wie seine drei Brüder Rechtswissenschaft ( 1902 bis 1905 in Tübingen und Königsberg ). 1910 heiratete er Anneliese Ullrich, mit der er fünf Kinder (zwei Töchter und drei Söhne) hatte. Nach Tätigkeit in der Kommunalverwaltung Solingens und dem Kriegsdienst als Offizier im Ersten Weltkrieg war er als Politiker tätig. Er trat 1920 der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) bei, der er bis 1931 angehörte. Er war von 1920– 1930 2. Bürgermeister in Königsberg und seit 1930 Oberbürgermeister von Leipzig. Im Zentrum seines Interesses standen Fragen der Wirtschaftspolitik. Als Verwaltungsfachmann und Organisator war er in den 1920er Jahren mehrfach als Reichskanzler im Gespräch. 1931 /32 und 1934 /35 war er Reichskommissar für die Preisüberwachung.

Die Ideologie des Nationalsozialismus , insbesondere die Kirchen- und Rassenpolitik, lehnte Goerdeler ab. In Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik geriet er durch Kritik an der unseriösen Geldschöpfung Hjalmar Schachts , der propagierten wirtschaftlichen Autarkie und der antijüdischen Politik in offene Gegnerschaft zum Regime. Als im November 1936 während einer Auslandsreise von Goerdeler in Leipzig auf Veranlassung der Nationalsozialisten das Denkmal für den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy abgerissen wurde, weil dieser Jude gewesen sei, und sich Goerdeler nicht durchsetzen konnte, es wieder zu errichten, nahm er die Wiederwahl zum Leipziger Oberbürgermeister nicht an und schied zum 1. April 1937 aus diesem Amt aus.

Im Zusammenwirken mit dem späteren Generalstabschef Ludwig Beck bildete Goerdeler – ausgehend von der bereits seit 1863 in Berlin bestehenden Mittwochsgesellschaft, einem Kreis nationaler und konservativer Politiker – in folgenden Jahren den Kern einer Widerstandsgruppe gegen das Regime in Deutschland. Zu diesem Kreis stießen nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs auch Sozialdemokraten wie Wilhelm Leuschner und Gewerkschafter wie Jakob Kaiser . Ziel des Widerstands war für den Kreis um Goerdeler der Sturz Adolf Hitlers , um den Krieg zu beenden. Dabei lehnte Goerdeler persönlich die Tötung Hitlers ab und plädierte für dessen Verhaftung und einen anschließenden rechtsstaatlichen Prozess. Goerdeler war für die Zeit nach dem Umsturz als Reichskanzler vorgesehen. In dieser Eigenschaft erarbeitete er umfangreiche Pläne zu einer Verfassung und auch Ministerlisten, die vielen Mitverschwörern zum Verhängnis geworden sind. Seine Verfassungspläne können als konservativ, wirtschaftsliberal und antikommunistisch bezeichnet werden. Von den jüngeren Angehörigen des Kreisauer Kreises und dem sozialistischen Widerstand wurde es deshalb abgelehnt.

Schon mehrere Tage vor dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde gegen Goerdeler ein Haftbefehl erlassen. Davon durch Freunde in Kenntnis gesetzt, floh er in seine westpreußische Heimat. Dort wurde er in einem Wirtshaus von der Buchhalterin Helene Schwärzel (wofür sie 1944 aus der Hand Hitlers die steckbrieflich ausgelobten 1 Million Reichsmark bekam und 1946 als Denunziantin zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wurde) erkannt, verraten und am 12. August 1944 verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 8. September 1944 zum Tode. In der Hoffnung, von ihm die Namen weiterer Verschwörer erpressen zu können, wurde seine Hinrichtung immer wieder hinausgeschoben. Schließlich wurde er, nach umfangreichen Protokollen über die beabsichtigte Neuordnung, am 2. Februar 1945 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee enthauptet.

Literatur

  • Sabine Gillmann, Hans Mommsen (Hrsg.): Politische Schriften und Briefe Carl Friedrich Goerdelers. K.G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-11631-4
  • Marianne Meyer-Krahmer: Carl Goedeler und sein Weg in den Widerstand. Eine Reise in die Welt meines Vaters. Herder, Freiburg/Br. 1988, ISBN 3-451-08553-4
  • Gerhard Ritter: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. Stuttgart 1984, ISBN 3-421-06181-5
  • Wilhelm von Schramm (Hrsg.): Beck und Goerdeler. Gemeinschaftsdokumente für den Frieden 1941-1944. München 1965

Weblinks


Siehe auch: Liste der Beteiligten des Aufstandes vom 20. Juli 1944 Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Wikipedia

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