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Letzte Änderung für Artikel Potůčky: 31.12.2005 14:30

Potůčky

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Potůčky ist eine Gemeinde in Tschechien unmittelbar an der tschechisch-deutschen Grenze gegenüber von Johanngeorgenstadt im Erzgebirge. Der amtliche Name des Ortes lautete bis 1945 Breitenbach . 1939 lebten in Breitenbach 1559 Personen.

Blick vom Haldenteich in Breitenbach auf Johanngeorgenstadt (vor 1917)
Blick vom Haldenteich in Breitenbach auf Johanngeorgenstadt (vor 1917)

Inhaltsverzeichnis

Aus der Geschichte

Der Farbmacher Oswald Gluckhenn aus Schneeberg errichtete 1569 am Breitenbach eine Farbmühle, aus der später ein Blaufarbenwerk hervorging. 1570 wurden den Bürgern der böhmischen Bergstadt Platten (Horní Blatná) vom Kaiser Maximilian II. gestattet, im Waldgebiet unweit der Grenze, jenseits der Einmündung des Breitenbaches in das Schwarzwasser ein neues Hammerwerk anzulegen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verkauften Bürgermeister und Rat der Stadt Platten diese Gerechtigkeiten 1583 an Sebastian Köppel aus Schlaggenwald ( Horní Slavkov ), der hier das Hammerwerk nebst zugehöriger Mühle, Gasthaus und Wohngebäuden errichtete, welches den Namen Breitenbach erhielt. 1643 kaufte der Blauenthaler Hammerherr Caspar Wittich (* 1602, † 1673) das Hammerwerk Breitenbach, das im Dreißigjährigen Krieg stark unter den Durchzügen marodierender Soldaten zu leiden hatte. Wittich legte 1651 unmittelbar gegenüber auf sächsischer Seite ein weiteres Hammerwerk an, das nach ihm Wittigsthal benannt worden ist und heute zu Johanngeorgenstadt gehört.

Durch die böhmische Verwaltungsreform von 1849 entstand durch die Zusammenlegung mehrerer Ortsteile (siehe unten) die "Gemeinde Breitenbach", die zur Bezirkshauptmannschaft St. Joachimsthal (Jáchymov) und zum Gerichtsbezirk Platten gehörte. Bei der Umstrukturierung der Verwaltung im Jahre 1910 wurde Breitenbach in den Bezirk bzw. späteren Landkreis Neudek (Nejdek) integriert.

Kirche in Potůčky
Kirche in Potůčky

Obwohl Breitenbach nach 1910 nach den Entwürfen der Architekten Karl Mattusch aus Karlsbad eine eigene röm.-kath. Kirche erhielt, blieb der Ort eingepfarrt in die Bergstadt Platten, wo sich auch noch heute der Friedhof befindet. 1939 gab es erfolglose Bestrebungen, Breitenbach als Ortsteil an Johanngeorgenstadt anzugliedern.

Weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt wurde das Gasthaus Dreckschänke an der Straße nach Karlovy Vary (Karlsbad), nachdem ihm der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther im Jahre 1904 ein vielgesungenes Lied widmete, das auch gedruckt auf Liedpostkarten vertrieben wurde. Dieses Gasthaus wurde 1991 wiedereröffnet, ist zur Zeit aber geschlossen.

Potůčky ist heute durch seinen zahlreichen Geschäfte und großen Markthallen, die nach der Eröffnung eines Fußgängergrenzüberganges zu Deutschland im Sommer 1991 entstanden sind, ein vielbesuchter Ort geworden.

Verkehr

Seit 1899 besteht eine Eisenbahnverbindung über die Grenze nach Johanngeorgenstadt und ins Landesinnere, am sagenumwobenen Heinrichstein vorbei, über den Erzgebirgskamm südwestlich des Plattenberges nach Karlovy Vary (Karlsbad). Neben dem Bahnhof Potůčky gibt es auch eine 1932 angelegte Haltestelle zwischen dem Gasthaus Dreckschänke und dem Ortsteil Ziegenschacht.

Es verkehren regelmäßig Linienbusse über Pernink (Bärringen) und Ostrov (Schlackenwerth) nach Karlovy Vary (Karlsbad).

Seit 30. Juni 1991 ist der 1945 geschlossene Fußgänger- und Eisenbahngrenzübergang nach Johanngeorgenstadt wieder geöffnet. Mit Pkw darf die Grenze hier allerdings nicht passiert werden. Es ist angedacht, in nächster Zeit den Straßengrenzübergang für Fahrzeuge bis 3,5 t zu öffnen.

Ortsteile

  • Háje, dt. Zwittermühl (heute wüst)
  • Luhy, dt. Jungenhengst
  • Pila, dt. Brettmühl (heute wüst)
  • Pískovec, dt. Schwimmiger (heute wüst)
  • Podlesí, dt. Streitseifen
  • Smolne Pece, dt. Pechöfen (heute wüst)
  • Stráň, dt. Ziegenschacht
  • Totenbach

Literatur

  • Heimatbuch Landkreis Neudek, Augsburg-Göggingen 1978, S. 246ff.
  • Brückner, Jörg u.a.: Das Schwarzwassertal vom Fichtelberg zur Zwickauer Mulde in historischen Ansichten, Horb am Neckar 1993, S. 19ff.

Wikipedia

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