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Letzte Änderung für Artikel Maximilian II. (HRR): 08.02.2006 01:49

Maximilian II. (HRR)

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Maximilian II.
Maximilian II.

Maximilian II. (* 31. Juli 1527 in Wien; † 12. Oktober 1576 in Regensburg) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches 1564 - 1576 .

Inhaltsverzeichnis

Leben

In einer Zeit der konfessionellen Unruhen an die Macht gekommen, versuchte er ausgleichend zu wirken und vertrat die Idee, der Kaiser müsse über den Konfessionen stehen. Maximilian selber kam, wahrscheinlich über seinen Erzieher Wolfgang Schiefer, schon früh mit den Lehren des Protestantismus in Berührung. Eventuelle Sympathien für die Angehörigen der neuen Lehren zeigen sich erstmals im Schmalkaldischen Krieg, so verwendet er sich nach dem Sieg seines Onkels Karls V. nachdrücklich für die Freilassung der beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen.

Im Zuge des spanischen Sukzessionsplans Kaiser Karls V. - nach Karls Tod sollte die Kaiserwürde auf seinen Bruder Ferdinand übergehen, nach dessen Tod sollte jedoch nicht Ferdinands Sohn Maximilian, sondern Karls Sohn, der Infant Philipp von Spanien, nachfolgen - wird Maximilian ab 1548 für einige Zeit zum spanischen Statthalter bestellt. Diese Nachfolgepläne stoßen im Reich auf wenig Gegenliebe und auch Maximilian wiedersetzt sich seinem Onkel und nimmt erneut Kontakte zum protestantischen Lager, hier v.a. zu Moritz von Sachsen , auf.

In diesen Jahren werden die, Anfangs noch latent vorhanden, protestantischen Neigungen, namentlich durch den Einfluss von Maximilians Hofprediger, Johann Sebastian Pfauser , weiter gefestigt: Maximilian ließ von rein katholischen Bräuchen ab, las u.a. evangelische Literatur und lehnte es ab, das Abendmahl nach katholischem Ritus zu empfangen.

Wenn jemals die Gefahr bestanden hätte, dass Maximilian konvertierte, dann jetzt gegen Ende der 1550er Jahre. Dieser Übertritt ist aber aus zweierlei Gründen nicht erfolgt: zum einen fühlte der Habsburger sich immer mehr von den dogmatischen Streitigkeiten der Protestanten untereinander abgestoßen und zum anderen geriet er zunehmend unter öffentlichen Druck: sowohl sein Vater, Kaiser Ferdinand I.., als auch die Kurie als auch seine spanische Verwandtschaft, versuchen auf ihn einzuwirken. Die Lage eskaliert, als Pfauser im Jahre 1560 vom Wiener Hof verstoßen wird. In dieser Situation sendet Maximilian Hilfsgesuche an seine evangelischen Freunde, die aber allesamt abschlägig beantwortet werden. Ihm bleibt jetzt nichts anderes mehr übrig, als sich der Familienpolitik zu beugen. Er legt Anfang 1562 seinem Vater gegenüber das Treuegelöbnis ab, im Schoße der katholischen Kirche zu verbleiben. Im Jahre 1564 folgt Maximilian seinem Vater Ferdinand I. sowohl als Kaiser, als auch als Landesherr im Erzherzogtum Österreich nach.

Seine Religionspolitik war vergleichsweise tolerant, er nahm stets eine Mittelstellung zwischen den Konfessionen ein. In seinen österreichischen Erblanden war er in diesem Zusammenhang bestrebt eine allgemeine Religionsvergleichung herbeizuführen, das heißt er wollte die Konfessionen wieder vereinigen; an einer prinzipiellen Freistellung des evangelischen Bekentnisses, was eine endgültige Abspaltung von der römisch - katholischen Kirche bedeutet hätte, war ihm jedoch nicht gelegen. Erst als er außenpolitisch durch die beständigen Türkenkriege immer mehr unter finanziellen Druck geriet, bot er im September 1568 den österreichischen Ständen, nach einer hohen Steuerbewilligung, die Erteilung einer Religionskonzession an. Dies bedeutete aber nicht Religionsfreiheit im heutigen Sinne, denn die Konzession galt nur für das Augsburger Bekenntnis von 1530, Kalvinisten waren also weiterhin ausgeschlossen, und war ferner auf die Stände des Adels und der Ritterschaft beschränkt, der dritte Stand, die Städte, waren ebenfalls ausgeschlossen. Die Konzessionserteilung hatte einen Aufschrei im katholischen Europa zur Folge, von allen Seiten versucht man den Habsburger zur Zurücknahme dieser Maßnahmen zu bewegen.

In seiner Eigenschaft als König von Böhmen nahm er 1575 in Prag von den Ständen die Böhmische Konfession entgegen. Er hat dieses gemeinsame Bekenntnis aller protestantischen Strömungen Böhmens aber nur mündlich akzeptiert und nie durch einen Majestätsbrief offiziell sanktioniert. Bis zum Schluss sollte Maximilian Spiellball der Konfessionen bleiben, sowohl Protestanten als auch Katholiken versuchen ihn vergeblich zum endgültigen Übertritt auf die jeweilige Seite zu bewegen.

Maximilian II. war Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies .

Nachkommen

Maximilian heiratete 1548 Maria von Spanien (Tochter Karls V. ) und hatte sieben Kinder:

  • Anna (1549-1580) - verheiratet mit Philipp II. , König von Spanien
  • Rudolf II. (*18. Juli 1552; † 1612)
  • Ernst (1553-1595)
  • Elisabeth (1554-1592) - verheiratet mit Karl IX. , König von Frankreich
  • Matthias (1557-1619)
  • Maximilian , Erzherzog (1558-1618)
  • Albrecht , Erzherzog (1559-1621)

Literatur

  • Viktor Bibl: Maximilian II. der rätselhafte Kaiser - ein Zeitbild. Hellrau bei Dresden, 1929.
  • Ders: Kaiser Maximilians II. Erklärung vom 18. August 1568 über die Ertheilung der Religions - Concession in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 20 (1899), Seite 638ff.
  • Grete Mecenseffy: Maximilian II. in neuer Sicht in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 92 (1976), Seite 42 - 53.

Weblinks

Vorgänger
Ferdinand I.
Liste der römisch-deutschen Herrscher Nachfolger
Rudolf II.

Wikipedia

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