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Letzte Änderung für Artikel Anton Günther: 08.01.2006 22:01

Anton Günther

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Anton Günther (* 5. Juni 1876 in Gottesgab ; † 29. April 1937 ebenda, Suizid ) war der wohl bekannteste Volksdichter und Sänger des Erzgebirges.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Als Sohn des Musterzeichners Johann Günther und seiner Frau Elisabeth verbrachte er seine Kindheit in Gottesgab (Bozi Dar). Da sein Vater durch Musizieren Geld zu seinem kargen Gehalt dazu verdiente, wurde auch Anton Günther schon früh an Gesang und Liedgut der Heimat herangeführt. Seine Schulbildung erhielt er in der Bürgerschule in St. Joachimsthal (heute: Jáchymov).

Nach seiner Lehre beim Lithograf Schmidt in Buchholz arbeitete er in Prag . Dem natur- und heimatverbundenen Jungen plagte aber das Heimweh. Mit anderen Gottesgabern, die wie er in Prag lebten, traf er sich regelmäßig zu Heimatabenden den "Guttsgewer Obnd" (Gottesgaber Abend). Noch hatten sie aber kein geeignetes Lied und so schrieb Anton Günther 1895 eines seiner bekanntesten Lieder "Drham is drham" (Daheim ist daheim). Die große Resonanz zu seinem Lied veranlasste ihn, den Text zum Weitergeben immer wieder abzuschreiben. Später ließ er Postkarten mit dem Text, dem Notenbild und einer kleinen Zeichnung drucken und verkaufte diese. Ein weiteres, weit über die Grenzen des Erzgebirges und Sachsens hinaus bekannt gewordenes Lied ist das 1903 entstandene Stück "Feierobnd" (Feierabend).

Im Jahr 1901 kehrte er nach sechs Jahren in Prag nach Gottesgab in sein Elternhaus zurück. Nach dem Tod seines Vaters war es für ihn selbstverständlich, sich um die Familie zu kümmern, vor allem um seine Geschwister. Da die kleine Landwirtschaft zum Unterhalt nicht ausreichte, verdiente er mit dem Liedpostkartenverkauf und seinen Auftritten Geld dazu.

Seine Frau, die Zimmermannstochter Marie Zettl aus seinem Heimatort, heiratete Anton Günther im Jahr 1908 . Später wurde der Sohn Erwin und die Töchter Maria und Irmgard geboren.

Da das Erzgebirge als Urlaubs- und Kurregion immer mehr an Bedeutung zunahm, wurde er immer wieder von Gaststätten und Vereinen eingeladen. Durch die verbesserten finanziellen Möglichkeiten war es ihm möglich, die Toler-Hans-Tonl- Stiftung zu Ehren seines Vaters, auch genannt der "Tolerhans", im Jahre 1911 zu gründen. Mit dieser Stiftung sollten die Kranken, die Alten und die Armen in seinem Heimatort unterstützt werden und an seinem Erfolg teilhaben.

Grabstätte von Anton Günther
Grabstätte von Anton Günther

Den ersten Weltkrieg erlebte Anton Günther als Soldat an der serbischen Front von Anfang an. Durch eine Verletzung am Fuß verbrachte er einige Zeit in einem Lazarett in Komotau und wurde anschließend zum Kriegshilfsdienst abkommandiert. Im Herbst des Jahres 1920 war für ihn der Militärdienst vorbei und er kehrte nach Gottesgab zurück. Einer seiner Brüder, Julius, überlebte den Krieg nicht und Anton Günther unterstütze die Familie seines Lieblingsbruders. Auch die politischen Ereignisse gingen nicht spurlos an ihm vorbei. So ist ein Ergebnis des 1. Weltkrieges die Entstehung der Tschechoslowakei und der politischen Schlechterstellung der Minderheiten wie den Sudetendeutschen . Gerade dies belastete den heimatverbundenen Künstler sehr und wurde auch Gegenstand seiner Lieder. Dies kam schon in seinem Text von "Deitsch on frei wolln mer sei!" vom Jahre 1908 zum Ausdruck.

Auch nach dem Krieg blieb die Beliebtheit am Liedgut und seiner Auftritte bestehen. Es gab Engagements in Berlin, Wien und Dresden. Die Vielzahl der Publikationen mit seinen Liedern und Melodien wuchs, sowie die Veröffentlichungen auf Tonträgern.

Eine besondere Würdigung seines umfangreichen Schaffens zu Lebzeiten erfuhr er mit den vielen Glückwünschen und der großen Anteilnahme an seinem 60. Geburtstag. Der Höhepunkt der Wertschätzung sollte der Gedenkstein auf dem Marktplatz von Gottesgab sein.

Nach einer Zeit der Schwermut schied Anton Günther am 29. April 1937 freiwillig aus dem Leben .

Durch sein umfangreiches dichterisches Schaffen und die darin zum Ausdruck kommende Heimatverbundenheit ist "der Tolerhanstonl" auch heute noch im Erzgebirge so bekannt und beliebt.

Werkausgaben

Bücher

  • Günther Hermann (Hrsg). Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956.
  • Gerhard Heilfurth (Hrsg.). Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. Mit 14 Abbildungen Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 1962.

Tonträger

  • Anton Günther: Sänger des Erzgebirges. Originalaufnahmen 1921 – 1931 [von Schelllackplatten auf CD überspielt]. LC 9611.
  • Anton Günther: Lieder, die das Leben schrieb. Historische Originalaufnahmen [von Schelllackplatten auf CD überspielt]. LC 5543.

Lieder von Anton Günther

  • Drham is drham 1895
  • Wenn dr Schnee wag gieht 1895
  • Allerhand ve de Guttsgoh 1898
  • Da guta alta Zeit 1898
  • Groshahnerlied 1898
  • D'r Schwammagieher 1899
  • Klippl-Lied 1899
  • 'S falischa Nannl 1899
  • 'S Eirückn 1899
  • Da Ufnbank 1899
  • Da Pfeif 1900
  • 'S hot jeder sei Freid 1900
  • D'r Kuckuck 1900
  • Deitsch is mei Liedl 1900
  • Ven altn Schlog 1900
  • Mei Zäsichla 1900
  • Da Vuglbeer 1900
  • Bleib'n mr noch a weng do 1901
  • Blüh Schwarzbeer blüh' 1901
  • D'r verliebta Boss 1901
  • Hamweh 1901
  • Es tuda Vöchela (keine Noten) 1901
  • Mei Vaterhaus 1901
  • 'S Gelöckl 1902
  • Hutznlied 1902
  • Weihnachtsfriedn 1902
  • 'S treia Madl 1902
  • Schmatz när zu 1902
  • D'r alta Musikant 1903
  • Feieromd 1903
  • De zwa Fink'n 1903
  • 'S Labn is a Büchl 1903
  • D'r alta Hannelsmah 1903
  • Wie dr Schnawl stieht 1903
  • 'S Annl mit'n Kannl 1904
  • En Frühgahr 1904
  • De Draakschenk 1904
  • Hamwärts 1904
  • Wu da Wälder hamlich rauschn 1905
  • D'r Battlmah 1905
  • Mei Grußmütterla 1905
  • Grüß dich Gott mei Arzgebirg 1905
  • Morgnlied 1906
  • Himmelschlüssela blüh 1906
  • S Harz muß verschtandn warn 1907
  • O selicha Weihnachtszeit 1907
  • Deitsch on frei wolln mr sei! 1908
  • Muhstacherlied 1909
  • Herwistlied 1909
  • Vergaß dei Hamit net 1910
  • Ehrt de altn Leit 1910
  • Mailüftl in Gebirch (Weise v.Kreipl) 1910
  • Wenn da Lerich singt 1911
  • Schneeschuhfahrermarsch 1912
  • Ehr dei Mütterla 1912
  • De Landesschau in Komotau 1913
  • A Liedl aus dr Hamit 1913
  • Da Völkerschlacht 1913
  • Deitschböhmerland 1913
  • Hurra!'s gieht lus 1914
  • Landschtorm-Marsch 1914
  • Gruß an de Kameradn 1914
  • D'r Kaiser ruft ins Fald 1915
  • Gruß aus'n Fald 1915
  • Gruß an Maria Au 1916
  • Am fernen Isonzostrand 1916
  • Wieder drham 1917
  • D'r Grenzschutz 1917
  • Loßt uns wieder Weihnachtn feiern 1918
  • Wos de Starl pfeifn 1919
  • Scham dich fei! 1919
  • De falischa Politik 1920
  • Vergißmeinnicht 1921
  • A Mensch uhna Glaubn 1921
  • Guck nauf ze da Sterla 1922
  • Wenn's Frügahr kömmt 1922
  • Feierwehrmarsch 1925
  • Da neia Moda 1926
  • Wenn's draußn regna tut 1926
  • Willkomma in Wiesenthol 1927
  • Arzgebirg wie bist du schie 1927
  • Wannerlied 1931
  • An dr Grenz 1931
  • 'S Neia Haus 1934
  • Foosndlied 1934
  • Bild dr nischt ei 1935

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Anton Günther aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Anton Günther verfügbar.

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