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Letzte Änderung für Artikel Joseph Beuys: 19.02.2006 00:24

Joseph Beuys

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Joseph Heinrich Beuys (* 12. Mai 1921 in Krefeld; † 23. Januar 1986 in Düsseldorf) war ein deutscher Bildhauer , Zeichner sowie Aktions- und Environmentkünstler. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Moderne .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend (1933-1940)

Joseph Beuys wird am 12.5.1921 in Krefeld als einziges Kind der in Kleve wohnenden Eltern Johanna Maria Beuys, geb. Hülsermann und Joseph Jacob Beuys geboren. Er wächst in Kleve auf und besucht dort ab 1932 das Staatliche Gymnasium.

Legendenhaft wird in den Biographien der erste Kontakt zu rassistisch verfolgter Kunst dargestellt, den Beuys am 19.5.1933 während der auch in Kleve organisierten Bücherverbrennung im Hof des Gymnasiums habe. Unter Anwesenheit aller Gymnasiasten wurde dort unerwünschte "jüdisch-bolschewistische" Literatur vernichtet, aber Beuys habe heimlich u.a. einen Katalog mit Reproduktionen von Wilhelm Lehmbruck und das Buch "Systema naturae" von Carl von Linné an sich genommen. Die Biographen Gieseke/Markert weisen darauf hin, dass die Schriften Linnés nicht als verboten auf dem Index der Reichschrifttumskammer erwähnt werden, also wahrscheinlich auch nicht verbrannt werden sollten. Ein anderer Biograph, Heiner Stachelhaus, datiert dieses Ereignis sogar fälschlicherweise auf 1938. Der Wahrheitsgehalt dieser in der Literatur als "Bildungslegende" oft reproduzierten Geschichte kann also auch bezweifelt werden.

Spätestens 1936 ist die Mitgliedschaft des 15-jährigen Beuys in der Hitlerjugend belegt, als er im HJ-Bann 238/Altkreis Kleve am reichsweiten Adolf-Hitler-Sternmarsch nach Nürnberg teilnimmt. Nach Angaben der Autorin Caroline Tisdall bewertet Beuys 1979 seine HJ-Zeit positiv gemeinschaftsspendend, denn jeder sei zur Kirche gegangen und jeder sei auch zur HJ gegangen. Außerdem sagt er über seine Zeit bei der HJ, dass er keine Skrupel dagegen gehabt habe. Es sei in gewisser Weise sogar ideal gewesen, um sich auszuleben. Sie hätten zwar in Reih und Glied gestanden und eine Uniform getragen, aber sie hätten sich ansonsten frei und unabhängig gefühlt. Allerdings empfand sich Beuys aus einer "inneren Protestsituation" heraus als Außenseiter.

Der Schüler Beuys hat schulische und familiäre Probleme und soll daher zurückgestuft werden, doch er wird von dem Gymnasialdirektor und Antisemiten Dr. Schiefer protegiert. Wilhelm Schiefer legt 1939 in dem Geschichtsbuch "Volk und Reich der Deutschen" ohne Umschweife Zeugnis von seinen rassistischen Antisemitismus ab. Die Erinnerung an die Zeit als Hitlerjunge unter militaristischen Nazilehrern verklärt Beuys später als ungestörte Autonomie

1982 schildert Beuys die Ereignisse der Reichskristallnacht von 1938, dass er ein, zwei Fälle kenne von jüdischen Schülern, die verschwunden seien. Das seien Söhne von Juden gewesen, die in Kleve kleinere Textilkaufhäuser hatten, die dann "verschwunden" seien, weil sie "nach Amerika" gegangen wären. Sie hätten "von den Schweinereien" der Nazis nichts mehr mitgekriegt, da sie "den Braten früh genug gerochen" hätten." Aber von den ehemals 13 jüdischen Textilgeschäften existierte 1938 nur noch eins: bereits 200 Jüdinnen und Juden hatten unter den Verfolgungen zu leiden, waren geflohen oder wurden in den Selbstmord getrieben. Die jüdische Bevölkerung Kleves war bereits auf ein Drittel dezimiert worden. Kritikern zufolge verschweigt Beuys später also bewusst das reale Ausmaß der Verfolgungen.

Kriegsteilnahme (1940-1945)

Anfang 1940 absolviert der 19-jährige Beuys das Kriegs-Abitur am Klever Hindenburg-Gymnasium und, obwohl er ein medizinisches Vorbereitungsstudium als Kinderarzt plant, meldet er sich fast gleichzeitig mit seinen Schulkameraden im Sommer 1940 freiwillig zur NS-Luftwaffe. Er verpflichtet sich freiwillig zu 12 Jahren Unteroffizierslaufbahn in der Wehrmacht, wodurch er von der Reichsarbeitsdienst -Pflicht befreit wird. Zu seiner Motivation stellt Beuys später unmissverständlich klar, dass es einfach ein "Zusammengehörigkeitsgefühl" gewesen wäre, ein Korpsgeist.

Am 1.5.1941 beginnt Beuys seine Ausbildung als Funker bei der Luftnachrichtenkompanie in Posen . In Posen wird Beuys Adjutant und Freund des Ausbildungs-Unteroffiziers Heinz Sielmann , dem später bekannten Tierfilmer. Mit Sielmann besucht er regelmäßig als Gasthörer Vorlesungen in Zoologie , Botanik und Geographie an der Universität Posen, was höchstens 7 Monate anhielt.

Unabhängig von der ihn öffentlich umgebenden, täglichen rassistischen Verfolgung und Ermordung jüdischer Polen , bekommt Beuys an der Reichsuniversität nachhaltige Eindrücke über den nationalsozialistischen Wissenschaftsbegriff und Impulse für seine spätere künstlerische Laufbahn. Statt rational-analytischer Wissenschaft wünscht sich Beuys stattdessen eine Synthese von ästhetischer Kunstproduktion und spirituell-mystischer Naturanschauung.

Bereits im ersten Monat seiner Ausbildung macht der 20-jährige Beuys von seinem Stützpunkt in Posen aus einen Kurzurlaub nach Weimar, um dort das Friedrich-Nietzsche-Archiv zu besuchen. Er malt hinter dem Schloss Belvedere ein Aquarell auf ein selbst verfasstes naturreligiösen Gedicht, das sogenannte "Belvedereblatt" (1941). Der Biograph Stachelhaus merkt zu dem Gedicht "Nordischer Frühling" an, dass es schwärmerische Naturlyrik eines 20jährigen sei.

Im Jahr 1941 empfiehlt sein Klever Schulfreund Fritz Rolf Rothenburg dem 20jährigen Beuys das Werk des Anthroposophen Rudolf Steiner . Er liest daraufhin - laut Stachelhaus - das Buch "Aufruf an das deutsche Volk und die Kulturvölker", das Steiner im März 1919 nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg verfasste, den Aufruf hat u.a. Wilhelm Lehmbruck noch in seinem Todesjahr mit unterzeichnet. Steiner sprach sich angesichts der wilhelminischen Kriegsniederlage bzw. der sozialistischen Revolution dafür aus, sich auf das "deutsche Wesen" zu besinnen und die Gesellschaft entsprechend einem "natürlichen Organismus" zu gestalten.

Beuys erinnert sich in einem 1985 publizierten Interview, dass er den Schriften von Rudolf Steiner das erste Mal als Soldat in der Kaserne während des Zweiten Weltkrieges begegnete. Unmittelbar nach dem Krieg wendet er sich wieder dem Studium von Steiners gesammelten Vorträgen zu.

Im Dezember 1941 wird Beuys nach Erfurt versetzt, wo er seine Ausbildung als Funker fortsetzt und im Mai 1942 zum Gefreiten befördert wird. Auf der Krim ist er seit seinem Ausbildungsabschluss als Bordfunker stationiert und nimmt im Juni 1942 am Luftkampf um die Festungsstadt Sewastopol teil. Im Dezember 1942 wird er zur Fortsetzung seiner Ausbildung nach Königgrätz ins Protektorat Böhmen und Mähren versetzt, wo er im Mai 1943 als Bordschütze eines Sturzkampfflugzeugs Ju 87 eingesetzt wird. Der 22-jährige Beuys informiert von dort seine Eltern brieflich, dass er sich an der Preußischen Akademie der Künste in der Reichshauptstadt Berlin beworben habe. Nach der Verlegung zum Luftwaffenstab Kroatien im Sommer 1943 ist Beuys bis Ende 1943/Anfang 1944 an der östlichen Adria stationiert, von wo er zeitweise zu Waffentests die Luftwaffenbasis in Foggia ( Italien ) anfliegt.

Flugzeugabsturz und Kriegsende

Am 27.12.1943 wird Beuys erneut auf der Krim stationiert, wo er als Richtschütze und Bordfunker der JU 87 ( StuKa ) Unterstützungseinsätze für die Bodentruppen fliegt. Am 16.3.1944 kommt es dabei zu dem Abschuss seiner JU 87 durch eine sowjetische Flugabwehrkanone in der Nähe eines von Deutschen besetzten Flughafens. Der angeschnallte Pilot Hans Laurinck stirbt noch am Absturzort, der ungesicherte Beuys aber wird aus dem Cockpit geschleudert und ist sofort bewusstlos. In seinem Soldbuch ist vermerkt, dass er bereits am nächsten Tag, dem 17.3.1944, in dem mobilen Feldlazarett 179 der NS-Wehrmacht in Kruman-Kemektschi auf der Halbinsel Krim in Behandlung sei. Wegen einer Gehirnerschütterung und einer Platzwunde über den Augen befindet er sich dort noch 13 Tage, bis zum 7. April 1944, als dienstunfähig in ärztlicher Behandlung.

Zu seiner Bergung aus dem Flugzeugwrack sagte er über 30 Jahre später, dass ihn Tataren in einer Einöde entdeckt und ihn mit Fett und Filzdecken gewärmt hätten. Mit Hilfe von Schamanismus sei er schließlich gesund gepflegt worden. Er sei tagelang bewusstlos gewesen und erst nach zwölf Tagen wieder zu Bewusstsein gekommen, als er schon in einem deutschen Lazarett lag. Es existiert ein Foto, auf dem der genesene Beuys neben dem Wrack der JU-87 und einer Gruppe Einheimischer steht. Dass er diese 12 Tage lang im Koma von den tatarischen Nomaden bloss halluzinierte, versuchen die Biographen Gieseke/Markert zu belegen. Heiner Stachelhaus und andere Biographen unterstützen dagegen Beuys Darstellung und berichten darüber hinaus von Verwundungen, die in den militärischen Unterlagen nicht genannt sind: Doppelter Schädelbasisbruch, Brüche der Rippen, Beine, Arme und des Nasenbeins, sowie schwere Verbrennungen und Metallsplitter im ganzen Körper, die nie vollständig entfernt werden konnten.

Bereits Mitte Mai 1944 befindet sich Beuys wieder im Protektorat Böhmen und Mähren, in einem Lazarett in Pardubitz und spätestens im August 1944, nach 5 Monaten Genesung, wird er wieder zum Kampf eingesetzt. Laut Stachelhaus wird Beuys in der Folgezeit wegen Befehlsverweigerung zweifach degradiert, vom Feldwebel zum einfachen Soldaten, was er jedoch nicht belegt. Stachelhaus glaubt auch, dass Beuys wahrscheinlich einer Bestrafung durchs Kriegsgericht entgeht, weil er nach seinem Absturz mehrere Orden erhält: das Abzeichen für Fliegerschützen und das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Im August 1944 kann Beuys dann seinen Abschluss als Flugzeugführer nachholen und wird zum Fallschirmjäger-Regiment 19 beordert, das ihm für seine "Verdienste" dann das Verwundetenabzeichen in Silber, das Eiserne Kreuz 1.Klasse und das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe verleiht.

Beuys wird ab September 1944 zum Bodeneinsatz als Oberjäger (das entspricht dem Dienstgrad Unteroffizier und widerlegt die Degradierungs-These von Stachelhaus) bei der 7.Fallschirmjägerdivision "heimatnah" an der Westfront gegen die vorrückenden Alliierten eingesetzt. Nach vier schweren Verwundungen 1944/45 bekommt er für seine "außerordentliche Tapferkeit" das Goldene Verwundetenabzeichen der NS-Wehrmacht verliehen. Die Truppe zieht sich zurück bis nach Cuxhaven und wird dort im Mai 1945 festgenommen. Auch der nun 24-jährige Beuys kommt dort in Kriegsgefangenschaft durch britische Truppen.

Nach nur drei Monaten, am 5.8.1945, wird er aus der alliierten Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrt zu den Eltern nach Kleve-Neurindern zurück, wohin diese gezogen waren.

Die Krise der Nachkriegszeit und der künstlerische Erfolg ab 1964

Von 1946 bis 1952 studierte Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, zunächst bei Joseph Enseling und ab dem Wintersemester 1947 als Meisterschüler bei Ewald Mataré . Er trifft auf Herbert Zangs , der wie er im zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe war, und ebenso vom Niederrhein stammt. Später (im Mai 1975) schreibt Beuys einmal über Zangs: „Er lieferte eine ganze Reihe von Gegenbildern, an denen man sehr viel Orientierung finden konnte.” Anfang der 1950er bezog Beuys ein Atelier in Düsseldorf und realisierte eine erste Ausstellung im Haus der mit ihm befreundeten Brüder van der Grinten in Kranenburg . Doch enttäuscht von dem mageren Publikumserfolg hatte er von 1955 - 1956 eine Sinn- und Schaffenskrise; er litt unter schweren Depressionen, die vermutlich auch auf posttraumatischen Kriegserlebnissen beruhten. Er zog sich wochenlang in ein abgedunkeltes Zimmer auf den abgelegen Hof der van der Grintens zurück. 1958 bewarb sich Beuys um eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, scheitert jedoch an dem Einspruch Matarés. 1959 heiratete er Eva Wurmbach, die Tochter eines Zoologieprofessors. Ab 1961 bis zu seiner Entlassung 1972 war er dann selbst Professor an der Kunstakademie, wo er die Klasse für monumentale Bildhauerei leitete; zu seinen Schülern zählte u.a. Jörg Immendorff . 1964 wurden seine Werke erstmals auf der documenta ausgestellt.

Im Kreis Kleve, in dem er viele Jahre auf dem Bauernhof seiner Freunde, der Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten , gelebt hat, befinden sich heute die größten Sammlungen seiner Arbeiten. Hier ist vor allem das Museum im Schloss Moyland in der Gemeinde Bedburg-Hau zu nennen. Dort befindet sich auch das Joseph Beuys Archiv (ein Institut der Kunstakademie Düsseldorf). Aber auch im heutigen Museum Kurhaus Kleve, dessen Räumlichkeiten Beuys von 1957 bis 1964 als Atelier genutzt hatte, finden sich viele seiner Werke. Ferner »Block Beuys« in Darmstadt; Kunstmuseum Bonn, Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, Museum Ludwig, Köln, Staedel, Frankfurt, »Hamburger Bahnhof«, Berlin, in der Staatliche Sammlung in Kassel, Centre Pompidou , Paris; im MoMA New York, in Chicago und Minneapolis , Tokio etc.

Im Jahre 2005 wurde das Gesamtwerk von Joseph Beuys mit einer Retrospektive des Tate Modern in London gewürdigt.

Werk

Beuys Werk wirkt zunächst oft eigenartig und befremdend, besonders Skulpturen und Installationen wie die zu sprichwörtlichem Ruhm gelangte Fettecke . Es erschliesst sich dem Betrachter bei weiterem Studium der Ideen und Texte von Beuys.

Während Beuys anfangs noch als traditioneller Bildhauer sowie als Zeichner in Erscheinung trat, machte er ab den 1960er Jahren durch seine Beteiligung an Happenings , als Mitglied der Fluxus -Bewegung oder durch kultisch-liturgische Einzelaktionen von sich reden. Während des 24-Stunden-Happenings am 5. Juni 1965 in der Wuppertaler Galerie Parnass brachte Beuys mit seiner Aktion und in uns - unter uns - landunter durch die Verwendung von der Arte povera zugehörigen Materialien wie Honig, Fett, Filz und Kupfer ein symbolträchtiges Dingvokabular für Energiespeicherung, Spannung und Kreativität künstlerisch zur Anschauung. Weitere Aktionen mit Titeln wie Zeige deine Wunde, Eurasia, mit Braunkreuz, wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt oder Manresa folgten, und waren Anlass zu heftigen Diskussionen beim Publikum; Beuys wurde dabei häufig sein "ärmlicher" und karger Stil vorgeworfen. Dieser wurde aber ganz bewusst eingesetzt und beabsichtigte das schmerzhafte Sichtbarmachen eines Bruches der technisierten rationalen Gesellschaft mit den spirituellen irrationalen Aspekten des Menschen, eben das Zeigen der " Wunde ".

Seine ungewöhnliche Verwendung von emotional aufgeladenen Worten, Materialien und Gegenständen stösst aber bis heute auch auf Unverständnis oder Spott beim Publikum. Sein Werk entzieht sich einer einfachen Beschreibung, ist vielschichtig und komplex. Beuys selbst sagt: Interpretationen halte ich für schädlich. Man kann etwas beschreiben, etwas sagen über die Intentionen, dann kommt man am dichtesten an die Kraft heran, die noch etwas bei den Dingen läßt, damit sie etwas bewirken können.

Später widmete Beuys sich im Rahmen seines Konzepts des „ erweiterten Kunstbegriffs “ verstärkt der „sozialen Plastik“, bei der der Prozess des kreativen Denkens und politischen Handelns wichtiger wird als das Herstellen eines materiellen Kunstobjekts. Joseph Beuys prägte die Sätze: „Jeder Mensch ist ein Künstler“ und „Kunst = Kapital“ (als Kommentar zu Karl Marx ).

Dabei wurde die Aussage Jeder Mensch ist ein Künstler (siehe auch: Wikiquote) häufig missverstandenen und belächelt: Der Satz verneinte aber gar nicht unbedingt spezielle Begabungen etwa in der Malerei und stellte auch keine Anweisung an Jedermann dar, nun doch auch im klassischen Sinn künstlerisch tätig zu werden. Er meinte vielmehr, dass z.B. die Gesellschaft , die Demokratie auch als Kunstwerk betrachtet werden kann, zu dessen Gelingen vor allem individuelle Spiritualität , Offenheit, Kreativität und Fantasie notwendig sind - Einstellungen also, die eigentlich eher der Künstler gegenüber seinen Sujets hegt. Somit besteht die Kunst für ihn aus dem, was der Mensch aus seiner inneren Berufung heraus, aus ganzem Herzen und Einsatz vollbringt und schafft.

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten sprach er dann jedem Mensch zu. Er wendete sich damit auch gegen eine formalisierte, erstarrende Rollenverteilung in einer spezialisierten Gesellschaft, die der Kunst nur eine Nische zuweisen will. Demokratie mag manchem eher ernsthaft, mühevoll und langwierig erscheinen, für Beuys gilt: Demokratie ist lustig!, und er schreibt dies über ein Foto, das ihn selbst beim Verlassen der Kunstakademie durch ein Polizeispalier zeigt. Beuys fordert den einzelnen Menschen auf: selbst zu denken, selbst zu fühlen und selbst zu handeln, sich selbst zu befreien, seine Gestaltungsmöglichkeiten aufzugreifen und sich in mitmenschlicher Wärme zu üben.

Für manche Beobachter ist sein Denken insgesamt auch von Rudolf Steiner und der Anthroposophie geprägt. Obwohl er in den 90er Jahren zunehmend in Vergessenheit geriet, bedient sich ein Teil der zeitgenössischen Kunst wieder auf kreative Weise bei seinen Ideen und interpretiert sie auch um. Sein Werk wird als so vielfältig betrachtet, dass jede Generation "ihren" Beuys neu entdecke.

Beuys, die Kunst, und die Politik

„Stadtverwaldung”, Kassel, erste gepflanzte Eiche vor dem Museum Fridericianum bei Nacht
„Stadtverwaldung”, Kassel, erste gepflanzte Eiche vor dem Museum Fridericianum bei Nacht
„7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung”, Kassel, Wegmannstrasse, von O (2003-12-24)
„7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung”, Kassel, Wegmannstrasse, von O (2003-12-24)

Eines der ältesten politischen Kunstwerke von Beuys ist das "Büdericher Ehrenmal" für die Toten der beiden Weltkriege, das er in Düsseldorf (1955-59) als Kreuzform errichtete.

Beuys gestalterisches Handeln bezog sich auf den freien Menschen und den Menschen als Natur- und Gesellschaftswesen; es war politisch ausgerichtet. 1967 , wenige Tage nach dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg, gründete Beuys die naturreligiöse Deutsche Studentenpartei .

1968 protestieren Professoren der Kunstakademie Düsseldorf mit einem Manifest gegen Beuys und sein Wirken:

Die unterzeichnenden Professoren sind der Auffassung, daß die Kunstakademie einer sie in ihrer Existenz bedrohenden Krise entgegengeht. Urheber dieser die innere wie die äußere Ordnung der Hochschule gefährdenden und die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitglieder in Frage stellenden Entwicklung ist ein Ungeist, der im wesentlichen aus dem Ideenkreis und dem Einfluß von Herrn Joseph Beuys stammt.

1970 gründete er die Organisation der Nichtwähler , 1971 die Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung - zwei Initiativen für Volksabstimmungen (Plebiszite). 1976 war er Spitzenkandidat der nationalistisch-neutralistischen Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD) bei den Bundestagswahlen in Nordrhein-Westfalen (NRW). Beuys erhielt dafür in seinem Wahlkreis Düsseldorf-Oberkassel 600 Stimmen (3%). Die AUD war eine der rechtsradikalen Gruppierungen, die 1980 in der neu gegründeten Alternativ-Partei " Die Grünen " aufgingen.

Nachdem Beuys mit abgewiesenen Studenten 1972 das Sekretariat der Kunstakademie Düsseldorf besetzt hatte (wie schon 1971 mit 15 Studenten erfolgreich praktiziert), sprach der damalige Minister für Wissenschaft und Forschung, Johannes Rau ( SPD ), die fristlose Kündigung aus. Nach langem Rechtsstreit wurde diese 1978 für ungültig erklärt. Eine Stellungnahme von Johannes Rau aus dem Jahre 2001 zu der Kündigung findet sich unter [1] .

1979 kandidierte Beuys für das Europaparlament , 1980 für Die Grünen im Landtag von Nordrhein-Westfalen, doch konnte er seine politischen Vorstellungen von einer deutschen Wiedervereinigung bei gleichzeitiger Blockfreiheit (aussenpolitischer Bündnis-Neutralität) bei den mehrheitlich links beeinflussten Grünen selbst nicht durchsetzen.

Im Laufe seiner Arbeit hat Beuys eine Reihe von politischen Organisationen (vgl. beuys.org ) begründet, die meist aus dem anthroposophisch-nationalrevolutionären Achberger Kreis entstanden. Die Freie Internationale Universität (FIU) wurde auch nach seinem Tod aktiv betrieben, u.a. in der Düsseldorfer Kunstakademie.

1982 - während der Endphase des internationalen Wettrüstens - trat er auch als Politsänger mit dem Song Sonne statt Reagan im Bonner Hofgarten auf der Großdemonstration gegen Atomraketen auf. Im selben Jahr fand seine wohl spektakulärste Aktion auf der documenta 7 statt: Unter dem Motto „7000 Eichen - Stadt-verwaldung statt Stadt-verwaltung”, türmte er vor dem Fridericianum in Kassel 7000 Basaltblöcke auf. Der Berg aus Steinen sollte dadurch abgetragen werdeb, dass jeder, der 500 DM spendete, einen Basaltblock entfernen und dafür an anderer Stelle ein Eichenbäumchen einpflanzen solle. Konzept dieser Aktion war es, „dass jedes einzelne Monument aus einem lebenden Teil besteht, eben dem sich ständig in der Zeit verändernden Wesen Baum, und einem Teil, der kristallin ist und also eine Form, Masse, Größe, Gewicht beibehält”. Beuys erlebte das Ende seiner Pflanzaktion nicht mehr; er starb am 23. Januar 1986, rund drei Monate vor seinem 65. Geburtstag, an einem Lungenleiden.

Am Ende wurden die 7.000 Eichen gepflanzt. Nach seinem Tod pflanzte Beuys' Sohn Wenzel 1987 zur documenta 8 den letzten Baum. Der Landschaftsarchitekt Johannes Steiner aus Stuttgart sammelte die Früchte der Eichen, steckte sie in Blumentöpfe und gibt die Pflanzen an Baumpaten weiter (Projekt Eichenfeld - Erste nachwachsende Generation).

Kritik an Beuys' Rolle im NS

Für einige Kritiker stellt Beuys' Kunst eine Weiterführung seiner ideologischen Indoktrinierung im Nationalsozialismus dar. Als Beleg werden fehlende deutliche Distanzierungen und Reuebekenntnisse von ihm angeführt. Unstrittig ist, dass Beuys sich als junger Mann für die nationalsozialistische Ideologie begeisterte, wie viele seiner Altersgenossen, während andere Künstler im dritten Reich auswanderten oder auch Widerstand leisteten.

Dagegen wird eingewendet, Beuys habe seine künstlerische Ausrichtung erst nach Kriegsende entwickelt. Bekannt wurde er dann erst viel später, durch sein Werk, das wiederum aus dem rechtskonservativen und bürgerlichen BRD-Milieu angefeindet wurde, und theoretische Impulse auch für eine undogmatische Linke lieferte. Auch entziehe sich dieses Werk jeder Festschreibung und sei nicht vereinbar mit der völkischen Ideologie des Nationalsozialismus. Dies werde auch durch sein Interesse am Individuum und seiner ganzheitlichen Beziehung zur Welt deutlich. In seiner Arbeit "Auschwitz-Demonstration 1956-1964" (im Hessischen Landesmuseum) thematisierte Beuys das Konzentrationslager Auschwitz .

Werke (Auswahl)

  • „Das Rudel“ - Multiple mit VW-Bus, 24 Schlitten, Talg, Taschenlampen, Filz und Fett (Kassel, Neue Galerie)
  • „Honigpumpe“ - auf der Documenta in Kassel 1977;
  • „7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ (Kassel), 1982ff.
  • Block Beuys“ in Darmstadt;
  • „Plastischer Fuß Elastischer Fuß“ 1969
  • „I like America and America likes Me“, Perfomance mit Coyote
  • „Schneefall“ Installation aus Holz und Filz, 1965
  • „Fettstuhl“ Darmstadt 1964
  • „ Fettecke ”
  • „Jaa, jaa, jaa - nee, nee, nee”

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1964 documenta, Kassel
  • 1972 documenta, Kassel
  • 1976 Biennale Venedig, Italien
  • 1979 Guggenheim-Museum, New York, USA
  • 1984 Seibu-Museum, Tokio, Japan
  • 2006 Kunstpalast, Düsseldorf; Kunstmuseum Bonn; Museum Hamburger Bahnhof, Berlin

Literatur

  • Adriani, Götz / Winfried Konnertz und Karin Thomas: Joseph Beuys: Leben und Werk. Köln, Dumont 1981. ISBN 3-7701-1302-0
  • Angerbauer-Rau, Monika: "Beuys-Kompass. Ein Lexikon zu den Gesprächen von Joseph Beuys", Köln 1998
  • Beuys, Eva (Hg.): "Joseph Beuys - Das Geheimnis der Knospe zarter Hülle. Texte 1941-1986, Schriftblätter aus dem Nachlass: Notizen, Briefe, Aufzeichnungen, Stichworte, Konzepte, Gedichte, politische Manifeste, Skizzen und Listen", München 2000
  • Beuys, Eva, Jessyka und Wenzel: "Joseph Beuys. Block Beuys", Slg.Kat. Hessisches Landesmuseum, Darmstadt, München 1990 (gekürzte Sonderausgabe, München 1997)
  • Beuys, Joseph. "Aufruf zur Alternative", in: Frankfurter Rundschau, 288, 23.12.1978, S.11 (Erstveröffentlichung) ("Nachdruck für die DDR", Joseph Beuys Nachlass, Düsseldorf/Freie Volkshochschule Argental (Hg.), Wangen i.A., o.J. (nach 1988)
  • Beuys, Joseph: "Sprechen über Deutschland. Rede vom 20. November 1985 in den Münchner Kammerspielen", Wangen i.A. 1995, entnommen aus: "Reden über das eigene Land: Deutschland", Bd. 3, München 1985
  • Bierl Peter, Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik, Konkret Literatur Verlag, überarbeitete Neuausgabe, 2005, S.200-209
  • Bodenmann-Ritter, Clara: Joseph Beuys - Jeder Mensch ein Künstler. Gespräche auf der documenta 5/1972, Ullstein TB, ISBN 3-548-34450-X
  • Gieseke, Frank / Albert Markert: Flieger, Filz und Vaterland, Berlin 1996 Eine erweiterte Beuys Biografie.ehem Elefanten Press, jetzt Espresso ISBN 3-88520-586-6
  • Buchloh, Benjamin H.D.: "Joseph Beuys. Die Götzendämmerung", in: Ausst.Kat. "Brennpunkt Düsseldorf", Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf 1987, S.60-77
  • Buchloh, Benjamin H.D./Krauss, Rosalind/Michelson, Annette: "Joseph Beuys at the Guggenheim", in: October, 12, Frühjahr 1980, S.3-21
  • Diwo, Marion: "Gesellschaftskritische Aspekte bei Joseph Beuys, Lothar Baumgarten und Ingo Günther", Diss. phil., Universität Bonn, Bonn 1993
  • FIU-Verlag (Hg.): "Joseph Beuys. Aktive Neutralität: die Überwindung von Kapitalismus und Kommunismus. Ein Vortrag mit Diskussion am Sonntag, 20.Januar 1985 im Stadthofsaal, Rorschach/Schweiz im Rahmen der von der Initiative 'Mitteleuropäisches Dialogforum' (Bodensee-Dreiländereck) veranstalteten Tagung 'Die Alternative ist machbar'", Wangen i.A. 1985, 4.Aufl., Wangen i.A. 1994
  • Förderverein Museum Schloss Moyland (Hg.): "Joseph Beuys Symposium. Kranenburg 1995", Basel 1999, S.199 ff
  • Fuchs, Jean:„Der grüne Verrat - Niedergang einer Vision”. Essen, Die Blaue Eule 2005 ISBN 3-89924-115-0 .
  • Geden, Oliver: "Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus", Berlin 1996
  • Geschichtsverein Meerbusch (Hg.): "Kein Kreuz: Das Büdericher Ehrenmal für die Toten der Weltkriege von Joseph Beuys", Meerbusch 1995
  • Harlan, Volker: Was ist Kunst? Werkstattgespräch mit Joseph Beuys Urachhaus 1986 ISBN 3-87838-482-3
  • Harlan, Volker / Koepplin, D. / Velhagen, R. (Hg.): "Joseph Beuys Tagung. Basel 1.-4. Mai 1991", Basel 1991
  • Hethey, Raimund / Lucy und Peppermint Patty: Joseph Beuys - Der (un)bekannte Soldat Christi DER RECHTE RAND Nr.27 März/April 94 S. 16-18
  • Harlan, Volker / Rappmann / Schata: Soziale Plastik. Materialien zu Joseph Beuys, Achberger Verlag, 1984, ISBN 3-88103-012-3
  • Stachelhaus, Heiner: Joseph Beuys. München, Heyne 1993. ISBN 3-453-03399-X
  • "Joseph Beuys: Eine Werkübersicht. Zeichnungen und Aquarelle, Drucksachen und Multiples, Skulpturen und Objekte, Räume und Aktionen 1945 – 1985", München/Paris/London 1996 (mit einer Einführung von Alain Borer, zusammengestellt und hrsg. von Lothar Schirmer)
  • "Joseph Beuys im Gespräch mit Knut Fischer und Walter Smerling", Kiepenheuer & Witsch, 1989, ISBN 3-462-01970-8
  • Lange, Barbara: "Joseph Beuys - Richtkräfte einer neuen Gesellschaft. Der Mythos vom Künstler als Gesellschaftsreformer", Berlin 1999
  • Stüttgen, Johannes: Über Joseph Beuys und jeden Menschen, das Erdtelefon und zwei Wolkenkratzer; über 7000 Eichen, 7000 Steine und ein schwarzes Loch. Ein Vortrag, Hamburg, 5. Juni 1982, Düsseldorf 1985
  • Loers, Veit/Witzmann, Pia: "Joseph Beuys. documenta-Arbeit", Ausst.Kat. Museum Fridericianum, Kassel, Ostfildern b. Stuttgart 1993
  • Lunau, Sybille-Kathrin: "Kunst zwischen Pathologie und Erlösung. Zur Anwendung und Erweiterung der Kunst bei Franz Rosenzweig und Joseph Beuys", Reihe: Theorie der Gegenwartskunst (hrsg. von Mathias Bleyl), Bd. 8, Münster 1997
  • Moffitt, John Francis: "Occultism in Avant-Garde Art. The Case of Joseph Beuys", Reihe: Studies in the Fine Arts - The Avant-Garde, No.63, Michigan (USA)/London 1988
  • Müller, Martin: "'Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt'. Schamanismus und Erkenntnis im Werk von Joseph Beuys", Alfter 1994
  • Rappmann, Rainer (Hg.): "Joesph Beuys. Kunst = Kapital. Achberger Voträge", Wangen i.A.1992
  • Ray, Gene: "The use and abuse of the sublime: Joseph Beuys and art after Auschwitz", Diss.phil., University of Miami, Miami/Fl. (USA) 1997
  • Schellmann, Jörg (Hg.): "Joseph Beuys - Die Multiples. Werkverzeichnis der Auflagenobjekte und Druckgraphik 1965-1986", München 1992
  • Schneede, Uwe M.: "Joseph Beuys - Die Aktionen. Kommentiertes Werkverzeichnis mit fotografischen Dokumentationen", Ostfildern b. Stuttgart 1994
  • Stachelhaus, Heiner: "Joseph Beuys", Düsseldorf 1987, TB-Ausgabe, Düsseldorf 1996
  • Stüttgen, Johannes: Zeitstau. Im Kraftfeld des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys, Urachhaus Vlg., 1988, ISBN 3-87838-585-4
  • Szeemann, Harald (Hg.): Beuysnobiscum. Eine kleine Enyklopädie", mit einem Kommentar zur Neuausgabe, Amsterdam/Dresden 1997
  • Theewen, Gerhard: "Joseph Beuys - Die Vitrinen. Ein Verzeichnis", Köln 1993
  • Tisdall, Caroline: "Joseph Beuys", London 1979 (verwendet als Ausst.Kat., Solomon R. Guggenheim Museum, New York 1979/80)
  • Vischer, Theodora: "Beuys und die Romantik - individuelle Ikonographie, individuelle Mythologie?", Köln 1983
  • Woelk, Volkmar: "Natur und Mythos. Ökologiekonzeptionen der ´Neuen´ Rechten im Spannungsfeld zwischen Blut und Boden und New Age", Duisburg 1992
  • Zumdick, Wolfgang: "Über das Denken bei Joseph Beuys und Rudolf Steiner", Basel/Zürich 1995
  • Zweite, Armin: "Joseph Beuys. Zeige deine Wunde", Ausst.Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, München 1980

Weblinks

Commons: Joseph Beuys – Bilder, Videos oder Audiodateien
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