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Letzte Änderung für Artikel Filz: 30.01.2006 22:17

Filz

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Verschiedene Stücke aus Filz
Verschiedene Stücke aus Filz

Filz ist ein Vliesstoff aus Wolle . Die gereinigte, gekämmte und eventuell gefärbte Rohwolle wird durch eine meist mechanische Bearbeitung in einen festen Stoff gebracht. Die einzelnen Fasern sind dabei miteinander ungeordnet verschlungen.

Herstellungsmethoden

Nassfilzen oder Walken des ungebundenen Vlies mit warmem Wasser und Seife ist die traditionelle, handwerkliche Verarbeitung der Wolle. In Kombination mit warmen Wasser und Seife stellt sich die oberste Schuppenschicht (Cuticula) der Haare auf. Gleichzeitig durchgeführtes Walken bewirkt ein gegenseitiges durchdringen der einzelnen Fasern. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr zu lösen sind. Das Werkstück schrumpft dabei stark und es ergibt sich ein fester Stoff. Die endgültige Form kann dabei nahtlos aus einem Stück herausgearbeitet werden. Filzwalken wird in Europa aufgrund seines hohen Zeitaufwandes nur noch kunsthandwerklich, im Hobby- oder Pädagogikbereich durchgeführt, ebenso wie das Trockenfilzen dabei wird die trockene Wolle wird mit Hilfe spezieller Nadeln in eine Form gebracht. Diese Methode ist der Vorläufer des Vernadelns mit einem Nadelbalken.

Industrieller Filz (Nadelfilz) wird mechanisch mit zahlreichen Nadeln mit Widerhaken hergestellt. Durch wiederholtes einstechen werden die Fasern miteinander verschlungen und eventuell anschließend chemisch oder mit Wasserdampf nachbehandelt. Solche Nadel vliesstoffe lassen sich nicht nur aus Wolle, sondern auch aus praktisch allen anderen Fasern herstellen. Nadelfilz ist der heute übliche industriell hergestellte Filz. Außerdem ist noch das Verhaken mit einem gepulsten Wasserstrahl oder mit einem Bindemittel möglich.
Figur aus Filz von Doro Röhler
Figur aus Filz von Doro Röhler

Loden (Walkstoff) wird zunächst gewebt und erst anschließend verfilzt. Loden spielt insbesondere in bayrischen und österreichischen Trachten eine wichtige Rolle. Das Wort Loden ist im 10. Jhdt. als lodo (gewalktes Wollgewebe) belegt, kann aber auch vom mittelhochdeutschen lodi (Mantel) oder altnordischen lodi (zottiger Mantel) stammen.

Die kunsthandwerkliche Tradition des Filzens wird in jüngerer Zeit von vielen Menschen und Klein-Betrieben wieder entdeckt. Dabei entsteht eine Gebrauchskunst, die vor allem robuste, wärmende und schöne Kleidungsstücke (z.B. Schals, Jacken, Westen, Hüte, Hausschuhe und Pantoffel) umfasst, aber zunehmend auch figürliche Arbeiten einschließt. Dieses kunshandwerkliche Filzen wird zunehmend auch als Freizeithobby entdeckt. Filzkurse und Filzbücher zeigen, wie es geht.

Anwendungsgebiete

  • Kleidungstücke
    • Filzhut
    • Lodenmantel
    • Pantoffel
  • Technik
    • Geräuschdämmung
    • Gleitschicht
  • Zeitgenössische Kunst, etwa Joseph Beuys

Ãœbertragene Bedeutung

  • Als Filz wird auch verstanden, wenn eine Gruppe von Personen so von einander abhängig sind, dass sie sich bei jeder Korruption gegenseitig unterstützen müssen. In Folge dessen spricht man auch von einem verfilzten System.
  • Bestimmte einheitliche Kleidungsstücke waren früher aus Filz(-stoffen) gefertigt. Daher Filz, als ein die Gesellschaft organisierendes Phänomen.

Wikipedia

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