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Letzte Änderung für Artikel Documenta: 12.02.2006 13:40

Documenta

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"Stadtverwaldung" von Joseph Beuys, Eiche vor dem Museum Fridericianum, documenta 7
"Stadtverwaldung" von Joseph Beuys, Eiche vor dem Museum Fridericianum, documenta 7
Ein documenta-Kunstwerk auf dem Altan des ehem. Rotes Palais': Fremde von Thomas Schütte, v. W (ca. 2003-12-18)
Ein documenta-Kunstwerk auf dem Altan des ehem. Rotes Palais': Fremde von Thomas Schütte, v. W (ca. 2003-12-18)

Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst . Sie findet seit 1955 ursprünglich alle vier, heute alle fünf Jahre für die Dauer von 100 Tagen in Kassel statt, zuletzt im Jahr 2002. Die nächste, die documenta 12, wird vom 16. Juni bis zum 23. September 2007 stattfinden. Der Name der Ausstellung wird in der Regel klein geschrieben und mitunter auch als d abgekürzt (beispielsweise d 11). Spricht man von mehreren, ist der Plural "documenta-Ausstellungen" anzuwenden. Die documenta wird - angelehnt an die Ausstellungsdauer - auch als Museum der 100 Tage bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Initiator der ersten documenta war der Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode. Anlässlich der Bundesgartenschau 1955 gelang es ihm, mehr als 130 000 Besucher anzuziehen. Schwerpunkt dieser ersten Ausstellung war weniger die "zeitgenössische Kunst", also die nach 1945 entstandene, vielmehr wollte Bode den Besuchern vor allem die Arbeiten derjenigen Künstler nahebringen, die während der Zeit des Nationalsozialismus unter der Bezeichnung " Entartete Kunst " in Deutschland verfemt waren. Daher stand die abstrakte Kunst , insbesondere die abstrakte Malerei der 1920er und 1930er Jahre im Mittelpunkt der ersten Ausstellung.

Im Rahmen der folgenden Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt zur zeitgenössischen Kunst. Anfangs war die Schau auf Europa beschränkt, doch bald umfasste sie auch Werke von Künstlern aus Amerika, Afrika und Asien. Heute wird die Ausstellung im Fridericianum, der 1992 neu erbauten documenta-Halle und anderen Örtlichkeiten in der Stadt durchgeführt. Stets wird ein Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen Kurators - der im Kontext der documenta künstlerischer Leiter genannt wird - präsentiert.

Die Geschichte der documenta, 1955 bis hin zur bisher letzten im Jahr 2002, ist voller Gegensätze und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Haltungen, Philosophien und Theorien ebenso spiegeln, wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen.

Die Besucherzahlen der documenta steigen regelmäßig. Die Documenta11 zählte 650.924 Besucher, die zu einem Großteil aus dem Ausland anreisten. Als weltweit einzige Institution von vergleichbarer Bedeutung gilt die Biennale von Venedig .

Jahr Leiter Künstler Exponate Besucherzahl
documenta 1955 Arnold Bode 148 670 130 000
documenta II 1959 Arnold Bode, Werner Haftmann 392 1770 134 000
documenta III 1964 Arnold Bode, Werner Haftmann 280 1450 200 000
4. documenta 1968 24-köpfiger documenta-Rat 150 1000 220 000
documenta 5 1972 Harald Szeemann 218 820 228 621
documenta 6 1977 Manfred Schneckenburger 622 2700 343 410
documenta 7 1982 Rudi Fuchs 182 1000 378 691
documenta 8 1987 Manfred Schneckenburger 150 600 474 417
DOCUMENTA IX 1992 Jan Hoet 189 1000 603 456
documenta X 1997 Catherine David 120 700 628 776
Documenta11 2002 Okwui Enwezor 118 450 650 924
documenta 12 2007 Roger-Martin Buergel
Verzerrtes Panorama des Friedrichsplatzes mit Fridericianum (2. Geb. von links) und Documenta-Kassenhäuschen (rechts)
Verzerrtes Panorama des Friedrichsplatzes mit Fridericianum (2. Geb. von links) und Documenta-Kassenhäuschen (rechts)

documenta-Archiv

Nach einer Idee von Arnold Bode entstand 1961 in Kassel das documenta- Archiv , bestehend aus einer Spezialbibliothek zur Gegenwartskunst und den vollständigen Akten und Materialien aus dem Umfeld der documenta-Organisation. Das Archiv beherbergt eine Videothek mit Ausstellungs- und Aktionsdokumentationen, Künstlerporträts zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Kunstvideos aus den letzten 30 Jahren.

Außenarbeiten, die in Kassel verblieben

"Rahmenbau" der d6 am Staatstheater
"Rahmenbau" der d6 am Staatstheater
Wenige der ausgestellten Werke verblieben als Ankäufe in Kasseler Museen. Einige Außenarbeiten finden sich heute im Stadtbild, wobei das Projekt 7000 Eichen von Joseph Beuys mit dem programmatischen Untertitel "Stadtverwaldung statt Verwaltung" wohl die wichtigste sein dürfte.

Anlässlich der documenta 6, im Jahr 1977, entstand die begehbare Stahlskulptur Rahmenbau des österreichischen Künstlerkollektivs Haus Rucker & Co . Durch den Künstler Horst H. Baumann wurde die weltweit erste Laserinstallation im öffentlichen Raum, zwischen Zwehrener Turm, Herkules, Orangerie und Karlsaue eingerichtet. Später wurde sie als Laserscape Kassel reaktiviert und ist in modifizierter Form bis heute in Betrieb. Das aus Polyester gefertigte und an ein gefaltetes Papierboot erinnernde Traumschiff Tante Olga von Anatol Herzfeld fand einen Platz auf dem Gelände der Heinrich-Schütz-Schule. Walter de Maria bohrte auf dem Friedrichsplatz den Vertikalen Erdkilometer und füllte das Loch mit massiven Messingstäben von 5 cm Durchmesser, die zu einem Kilometer ineinandergesteckt, dauerhaft in die Erde eingelassen wurden.

Zur documenta 7 , 1982, verankerte Claes Oldenburg eine überdimensionale Spitzhacke am Ufer der Fulda.

Der zur documenta 9 , im Jahr 1992, installierte Man walking to the sky (eingedeutscht heute Himmelsstürmer genannt) von Jonathan Borofsky findet sich inzwischen auf dem Vorplatz des Kasseler Hauptbahnhofs (nicht des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe). Er gilt einigen neben dem Herkules als das moderne Wahrzeichen der Stadt.

Nicht wenige dieser Kunstwerke stießen in der Kasseler Bevölkerung zunächst auf Skepsis oder Ablehnung und mussten gegen erhebliche Widerstände durchgesetzt werden, wie etwa der Vertikale Erdkilometer oder die sich mittlerweile großer Wertschätzung erfreuenden 7000 Eichen von Beuys. Die Stahlkonstruktionen (Spitzhacke, Rahmenbau und Himmelsstürmer) wurden in enger Rücksprache mit den Künstlern vom Kasseler Unternehmen "Stahlbau Lamparter" gefertigt.

Die 1992 vom Landschaftsplaner Gustav Lange im Rahmen einer umstrittenen Umgestaltung des zentralen Kasseler Königsplatzes errichtete, und im Jahr 2000 in einer nicht legalen Aktion abgerissene, Treppe ins Nichts war entgegen weit verbreiteter Ansichten keine originäre documenta-Arbeit. Sie wurde nur auf Drängen und verbunden mit finanziellen Zusicherungen der Stadt vom damaligen Leiter Jan Hoet als Teil der documenta eingeordnet.

Literatur

  • art - das Kunstmagazin 06/02 - documenta 11

Weblinks

Wikipedia

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