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Letzte Änderung für Artikel Köln-Bonner Eisenbahn: 15.02.2006 17:10

Köln-Bonner Eisenbahn

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Streckennetz der KBE
Streckennetz der KBE

Die Köln-Bonner Eisenbahnen AG (KBE) war eine Eisenbahngesellschaft, die zwischen Köln und Bonn ein ausgedehntes, elektrifiziertes Streckennetz betrieb. Zeitweise war sie die verkehrsreichste nicht-staatliche Eisenbahn in Deutschland. Die KBE wurden 1992 aufgelöst. Bis 1992 waren die KBE das größte private Omnibusunternehmen im Rheinland.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Am 2. März 1891 trafen die Oberbürgermeister von Köln und Bonn mit den Landräten der Kreise Köln, Bonn und Bergheim zusammen und beschlossen die Gründung eines Komitees zum Bau einer weiteren Bahnverbindung zwischen Köln und Bonn. Den Auftrag für Planung, Bau und Betrieb erhielt die Berliner Firma Havestadt, Contag & Cie. . Am 5. Oktober 1894 gründete man die Actiengesellschaft der Vorgebirgsbahn Cöln-Bonn, deren Anteile zu zwei Dritteln bei den Städten und Kreisen und zu einem Drittel bei Havestadt, Contag & Cie. lagen. Ab dem 7. Juli 1897 lautete der Firmenname AG der Cöln-Bonner Kreisbahnen (CBK), einen Monat später wird der Verkehr auf dem ersten Streckenabschnitt aufgenommen. Zum 1. April 1901 wird der Vertrag mit Havestadt, Contag & Cie. gekündigt. Betrieb und Weiterbau der CBK laufen fortan ausschließlich unter Regie der Städte und Kreise. Der endgültige Name wurde 1917/18 eingeführt, allerdings schrieb man Cöln bis 1920 noch mit „C“.

In den 1960er Jahren geriet das Unternehmen zunächst durch sinkende Fahrgastzahlen in eine wirtschaftliche Schieflage. Ab 1965 überstieg der Verlust aus dem Personenverkehr die Gewinne aus dem Güterverkehr. Nachdem auch noch einige Frachtkunden wegbrachen, kam die KBE in Finanznöte. Im Jahr 1971 wurde ein Verlust von 8 Mio D-Mark erwirtschaftet und nur durch eine Liquiditätsbeihilfe des Landes NRW der Konkurs vermieden.

Die KBE beantragte Finanzbeihilfen zur Beschaffung neuer Fahrzeuge und einer Erweiterung des Streckennetzes, doch die Anteilseigner beschlossen schließlich die Umstellung der Hauptstrecken auf Stadtbahnbetrieb , bei dem die KBE nur noch die Infrastruktur und einen geringen Teil der Fahrzeuge betrieb. Aktionäre waren 1976 die Städte Köln (knapp 50%) und Bonn (30%), der Erftkreis (15%) und der Rhein-Sieg-Kreis (5%).

Der Umbau erfolgte von 1975 bis 1986 .

1992 endete die Geschichte der KBE mit der Umorganisation des Kölner Stadtwerkekonzerns. Die Busse der Gesellschaft wurden an den Regionalverkehr Köln (RVK) abgegeben, die Stadtbahnwagen an die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Das Streckennetz und den Güterverkehr übernahm die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK).

Hauptstrecken

Vorgebirgsbahn

KBE-Triebwagen der Baureihe ET59 auf der Vorgebirgsbahn.
KBE-Triebwagen der Baureihe ET59 auf der Vorgebirgsbahn.

Die Vorgebirgsbahn führte von Köln aus am Rande des Vorgebirges entlang über Brühl nach Bonn. Die Eröffnung der anfangs meterspurigen rund 32,5 Kilometer langen Bahn erfolgte am 1. August 1897 zwischen Bonn und Brühl und am 20. Januar 1898 zwischen Brühl und Köln. Bis in die zwanziger Jahre verkehrten die Dampfzüge in Brühl mitten über den Marktplatz, in Bonn über den Ellerbahnhof (heute Standort des Eisenbahn-Bundesamts) zum Friedensplatz. In der Zeit bis 1934 wurde die Strecke schrittweise auf Normalspur mit unabhängiger Trasse in Brühl, Hermülheim, Efferen, sowie im Kölner Stadtgebiet umgespurt. Die Personenzüge wurden ab 18. April 1926 durch Benzol-Triebwagen und diese dann zwischen dem 14. Juni und dem 7. Oktober 1934 durch Elektrotriebwagen jeweils mit Anhängern ersetzt. Die Farbe der Wagen war anfangs weiß (Weiße Bahn), ab 1954 wurden unten rot und oben Cremefarben lackierte Triebwagen eingesetzt. 1986 mit Umstellung auf den Stadtbahnbetrieb auch auf der Vorgebirgsstrecke wurden die Triebwagen nach Österreich an die Linzer Lokalbahn verkauft, wo sie noch bis 2006 eingesetzt werden sollen. Jedoch gelangte der ET 57 in das Rheinische Industriebahn Museum, der ET 47 gelangte zum Eisenbahnmuseum Brühl, dieser wurde leider 1997 verschrottet.

Rheinuferbahn

Die Rheinuferbahn begann in Köln und führte dem Verlauf des Rheins folgend über Wesseling nach Bonn.

Der Bau der Rheinuferbahn war bereits 1890 genehmigt worden, in Betrieb ging sie jedoch erst im September 1905 . Sie war von Anfang an eine elektrifizierte Eisenbahn auf Regelspur, ab 1908 als durchgehend zweigleisige Hauptbahn . Anfangs bereits für damals beachtliche 70 km/h zugelassen, wurde die Strecke später für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h ausgebaut. Im Wettbewerb zur linken Rheinstrecke wurden dadurch attraktive Reisezeiten im Taktfahrplan zwischen Köln und Bonn ermöglicht. Schnellzüge bewältigten die Strecke (mit Zwischenhalt nur in Wesseling) in weniger als 30 Minuten. Zum Vergleich: Heute benötigt ein InterCity von Köln nach Bonn 21 Minuten, eine RegionalBahn 29–31 Minuten.

Mit diesen Besonderheiten und den eleganten elfenbeinfarbenen Elektrotriebwagen war die Rheinuferbahn besonders in der Anfangszeit eine weithin beachtete Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Privatbahnen .

Querbahn

Die Querbahn verbindet die Bahnhöfe Brühl-Vochem & Brühl-Mitte mit Wesseling, den dortigen Raffinerien und dem Hafen in Köln-Godorf. Die Strecke Brühl–Wesseling ist elektrifiziert, hier gab es seit der Eröffnung im Jahre 1900 bis 1981 Personenverkehr, zuletzt unter der Liniennummer 19. Heute verkehren hier neben dem regen Güterverkehr Ein- und Ausrückfahrten des KVB-Betriebshofs in Wesseling.

Schwarze Bahn

Diese Strecke führte ab 1918 von Köln-Sülz nach Berrenrath. Neben dem Güterverkehr gab es bis 1968 Personenverkehr mit Dampf- & Dieselzügen (daher der Name im Gegensatz zu der damals mit weißen Elektrotriebwagen betriebenen "Weißen Bahn" auf der Vorgebirgsstrecke), ab 1925 mit Endpunkt in Köln-Sülz.

Von 1972 bis 1987 war die Strecke teilweise elektrifiziert, damit die Züge der Villebahn (Werksbahn der Rheinbraun, an die sich einige Werke des Industriegebiets Hürth-Knapsack anschlossen, mit indirekter Verbindung zur Nord-Süd-Bahn der Rheinbraun) auf der Strecke verkehren konnten. Die entsprechende Teilstrecke der Villebahn musste Ende 1972 aufgegeben werden, weil der Braunkohlentagebau Theresia das Gelände, durch das die Strecke verlief, in Anspruch nahm.

Kilometer Bahnhof - Haltepunkt
0,00 Bf Köln-Sülz
1,00 Hp Gottesweg
4,40 Bf Efferen
6,50 Bf (Hürth-)Hermülheim
7,70 Hp Hürther Berg
8,40 Bf Hürth
9,10 Hp Hürther Talmühle (Blockstelle)
10,30 Hp Knapsack
11,30 Hp Goldenbergwerk
12,30 Bf Berrenrath
12,95 Übergabebf. Louisenbahn & Übergabebf. Anschlußbahn Vereinigte Ville

Weitere Strecken

Neben den Personenverkehrsstrecken betrieben die KBE eine Reihe weiterer Streckenabschnitte, die nur für den Güterverkehr genutzt wurden und darum nicht elektrifiziert sind.

Hersel–Bonn-Bendenfeld

Im Bahnhof Hersel.zweigt ein Gleis von der Hauptstrecke ab, das zunächst rund zwei Kilometer parallel zu ihr im Einschnitt verläuft, sich in Bonn-Tannenbusch von ihr entfernt, die linke Rheinstrecke der DB unterquert und im Übergabebahnhof Bonn-Bendenfeld endet. Von hier aus gibt es direkte Verbindungen zum Bonner Güterbahnhof (mittlerweile stillgelegt) und zur Vorgebirgsbahn in Höhe des heutigen SWB -Betriebshof in Bonn-Dransdorf.

Hersel–Bonn-Auerberg

Als Überbleibsel der früheren Rheinuferbahntrasse (bis 1968) führt ein Gleis ab dem Bahnhof Hersel geradeaus durch Bonn-Buschdorf und endet nach etwa drei Kilometern im Industriegebiet von Bonn- Auerberg .

Abzw. Köln-Klettenberg–Köln-Eifeltor

An der Abzweigstelle/Überleitstelle Köln-Klettenberg, kurz vor dem Übergang ins KVB-Netz, zweigte ein weiteres Verbindungsgleis ab, das in einem KBE-Übergabebahnhof am DB-Güterbahnhof Köln-Eifeltor endete. Seit 1994 wurde dieses Gleis nicht mehr zur Übergabe genutzt. Der größte Teil des Gleises und der Übergabebf wurden 2005 zurückgebaut.

Abzw. Köln-Klettenberg–Köln-Sülz

An der Abzweigstelle/Ãœberleitstelle Köln-Klettenberg, s. o., zweigte ein weiteres Gleis zum Bf Köln-Sülz ab.

Brühl-Vochem–Schwadorf (Pingsdorfer Güterbahn)

Buschdorf–Rheinhafen Bonn-Rheindorf (Hafenbahn der Stadt Bonn)

Eigentümer der Strecke war die Stadt Bonn, die Betriebsführung lag jedoch bei der KBE. Eröffnung war am 24. Oktober 1924; am 13. September 1974 fand die letzte Bedienung statt.

Umstellung auf Stadtbahnbetrieb

Schon bei der Planung der Tunnelstrecken für die Stadtbahn in Köln und Bonn war beabsichtigt, die Strecken der KBE in diese Netze zu integrieren. Ab 1975 begann der Umbau der Rheinuferbahn zur Stadtbahn. Bei Bränden war ein Teil der Triebwagen zerstört worden, weswegen der Schnellzugbetrieb auf der Rheinuferbahn eingestellt wurde. Seit dem 12. August 1978 wird die Rheinuferbahn mit Stadtbahnwagen B befahren. Die nun als Linie 16 bezeichnete Bahn verkehrt durch den Kölner Stadtbahn-Innenstadttunnel bis zum Barbarossaplatz. Dort biegt sie auf die Ringe ab, um am Ubierring auf die alte Rheinuferstrecke zu stoßen. Die Strecke nördlich des Ubierrings und der Kölner Rheinuferbahnhof wurden stillgelegt. In Bonn wurde die 16 in den neugebauten Stadtbahntunnel eingeführt und bis nach Bonn-Bad Godesberg verlängert.

In der Folge wurde auch die Vorgebirgsbahn zur Stadtbahn umgebaut. Am 26. Oktober 1985 verkehrte der erste Stadtbahnzug der Linie 18 von Bonn Hauptbahnhof bis Schwadorf, wo in einen KBE-Zug umgestiegen werden musste. Nun wurde auch der Bonner Rheinuferbahnhof aufgegeben. Seit dem 8. November 1986 ist die Strecke vollständig mit Stadtbahnwagen befahrbar. Der Endbahnhof am Barbarossaplatz in Köln wurde ebenfalls aufgegeben, da die Züge nun hinter dem Barbarossaplatz in den Kölner Innenstadttunnel einfahren.. Die Stadtbahnlinien wurden von der KBE gemeinsam mit KVB und SWB betrieben.

Im Zuge der Umstellung wurde die Stromspannung von 1200 Volt auf 750 Volt Gleichstrom umgestellt.

Literatur

  • Wolfgang Herdam: Köln-Bonner Eisenbahnen – ein Rückblick. Wolfgang-Herdam-Fotoverlag, Wesseling 1986, ISBN 3921980208
  • Eduard Bündgen: Die Köln-Bonner Eisenbahnen 1891–1992. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3882555025
  • 100 Jahre Köln-Bonner Eisenbahnen, Häfen und Güterverkehr Köln AG (Hrsg.), Köln 1995
  • Hein Marx: Köln-Bonner Eisenbahnen AG im Wandel der Zeit, in Hürther Heimat Nr 71/72, Jg. 1993

Weblinks

Wikipedia

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