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Letzte Änderung für Artikel Kirche Marienberghausen: 04.12.2005 22:21

Kirche Marienberghausen

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Die evangelische Kirche in Marienberghausen unterscheidet sich ist schon äußerlich deutlich von den anderen mittelalterlichen Dorfkirchen des Oberbergischen. Zwar ist auch diese hier wahrscheinlich um 1200 entstanden (urkundliche Nachrichten über das Gründungsdatum sind bisher nicht gefunden worden) und glich den Kirchen von Müllenbach , Lieberhausen und Wiedenest.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie jedoch wiederholt umgebaut. Von der ursprünglichen kleinen, wehrhaften romanischen Kirche ist nur noch der vorgelagerte Westturm vorhanden, der in der Barockzeit seine geschweifte Haube mit Laterne und auslaufender Spitze erhielt. In den Westwänden des Querschiffes, das wie der Chor noch aus dem 15. Jahrhundert stammt, entdecken wir zwei spitzbogige Nischen. Hier handelt es sich um die zugemauerten Durchgänge der früheren Seitenschiffe. Das alte dreischiffige basilikale Langhaus mußte nach einem Brand abgerissen werden, und an seine Stelle trat der heutige einschiffige Bau. So sehr sich das Gotteshaus von Marienberghausen auch im vorhandenen Baubestand von den anderen "bunten Kirchen" unterscheidet, die bekannten Themen der Wandgemälde, die bei einem Orgelumbau 1910 unter der Tünche auftauchten, kehren wieder. Auch hier wurde Anton Bardenhewer beauftragt, die Fresken freizulegen und aufzufrischen. Seine hier und da großzügigen Übermalungen wurden 1960 bei einer gründlichen Restaurierung durch den Landeskonservator Rheinland wieder entfernt, so daß heute - abgesehen von Retuschen an den Gurtbögen, Gewölberippen und Bildumrahmungen - der originale spätgotische Bildbestand, soweit er überhaupt noch vorhanden war, wieder sichtbar ist. Da das heutige Langhaus ja erst in nachreformatorischer Zeit entstand, finden wir die Wandmalereien selbstverständlich nur im Chor und im Querschiff.

Während in Lieberhausen und Wiedenest das Jüngste Gericht in das Vierungsgewölbe gemalt war, wollte der Maler von Marienberghausen dieses Geschehen dem Gläubigen noch näher bringen und malte es in das Bogenfeld der Chor-Ostwand, so daß es jedem Teilnehmer am Gottesdienst ständig vor Augen war. Da thront der richtende Christus an oberster Stelle über dem Scheitel des Spitzbogenfensters, ihm zu Füßen wieder kniend Maria und Johannes der Täufer als Fürbitter. Während im linken Teil des Bogenfeldes Petrus die Gerechten an der Himmelspforte empfängt, öffnet sich rechts wieder der Höllenrachen, um die Verdammten zu verschlingen, die von den Teufeln herbeigeschafft werden. Diese bedienen sich dabei bäuerlichen Gerätes: Mistgabel und Schubkarre. Auch hier wieder eine Variante: Luzifer stemmt einen Pfahl in den aufgerissenen Höllenrachen, um ein vorzeitiges Schließen zu verhindern. Dreimal ist uns nun diese Schilderung des Jüngsten Gerichts begegnet, und wir stellen fest, daß sich der Maler bei der Komposition der Hauptgruppe ( Christus , Maria und Johannes ) offenbar streng an bestimmte Richtlinien halten mußte, während er bei der Darstellung der Höllenszene zwar Â»im Rahmen eines vorgegebenen ikonographischen Schemas zu bleiben« hatte, aber doch auch freigewählte Motive einbringen durfte. Auch die "Seelenwaage" im nördlichen Bogenfeld, hier vom Erzengel Michael gehalten, begegnet uns wieder. Und auch hier hilft Maria dem ohne ihre Fürbitte zu schwachen Menschen. Wie in Lieberhausen und Wiedenest (dort nur fragmentarisch vorhanden) vervollständigen die Apostelfiguren das Ausmalungsprogramm im Chor. Die Georgslegende, die Verkündigung, weibliche und männliche Heiligenfiguren füllen die Wandflächen des Querschiffs; Pflanzenornamente schmücken die Gewölbefelder. Nach der Kirche in Wiedenest ist die von Marienberghausen eine der wenigen im Rheinland, die den Bestand an spätgotischer Malerei wieder.

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