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Letzte Änderung für Artikel August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: 31.01.2006 10:59

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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Portrait und Unterschrift
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Gedenktafel für Hoffmann von Fallersleben an Haus Hove in Wengern
Gedenktafel für Hoffmann von Fallersleben an Haus Hove in Wengern

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, eigentl. August Heinrich Hoffmann, (* 2. April 1798 in Fallersleben (heute: Wolfsburg); † 19. Januar 1874 in Corvey) war ein Germanist , Sprachforscher und deutscher Lieder dichter , der 1841 die deutsche Nationalhymne verfasste. Er war nicht von adliger Herkunft, sondern benutzte von Fallersleben (sein Herkunftsort), um Verwechslungen mit anderen Schriftstellern zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hoffmann von Fallersleben war der Sohn des Kaufmanns, Gastwirts und Bürgermeisters von Fallersleben Heinrich Wilhelm Hoffmann und dessen Ehefrau Dorothea Balthasar. 1812 genoß er nach der Fallerlebener Bürgerschule eine höhere Schulbildung auf der Bürgerschule in Helmstedt. Zwei Jahre später wechselte er an das Martino-Katharineum nach Braunschweig. Im Mai 1815 debutierte er mit vier Gedichten.

Mit 18 Jahren begann Hoffmann von Fallersleben ab April 1816 in Göttingen (nach eigenem Bekunden mit wenig Geld und Lust) Theologie zu studieren. Eigentlich wollte er klassisches Altertum studieren, um ein zweiter Winckelmann (1717-1768) zu werden. 1818 machte er die Bekanntschaft der Gebrüder Grimm und Jacob Grimm fragte ihn, ob ihm sein Vaterland nicht näher liege, als die Antike. Daraufhin wechselte er schon bald zum Studium der deutschen Sprache und Literatur ( Philologie ).

1818 entging er seinem Militärdienst nur, da ihn sein Vater mit Beziehungen und Geld davor bewahren konnte. Noch im selben Jahr folgte Hoffmann von Fallersleben seinem Lehrer Friedrich Gottlieb Welcker an die Universität Bonn. Dort wurden dann auch Jacob Grimm und Ernst Moritz Arndt seine Dozenten.

Am 8. Mai 1821 fand Hoffmann von Fallersleben Bruchstücke des Otfried , einem mittelalterlichen Gedicht und bereits Mitte April 1821 veröffentlichte er einen Aufsatz über diesen Fund mit dem Titel Bruchstücke vom Otfried .... Im gleichen Jahr erschien seine Gedichtsammlung Lieder und Romanzen, bei der er sich erstmals des Namens Hoffmann von Fallersleben bediente. Mit dem Zusatz seines Heimatortes wollte er Namensgleichheit vermeiden und war nicht darauf aus, einen Adelstitel vorzutäuschen.

Berufsleben

Im Dezember 1821 verließ er Bonn und ging nach Berlin, um mit Hilfe seines Bruders Bibliothekar zu werden. Dieser brachte ihn mit dem Freiherrn Gregor von Meusebach zusammen, dessen Privatbibliothek in ganz Preußen bekannt war. Dort im Kreis des Freiherrn Meusebach schloß Hoffmann von Fallersleben u.a. Freundschaft mit Friedrich Karl von Savigny , Georg Friedrich Hegel , Adalbert von Chamisso und Ludwig Uhland .

1823 wurde Hoffmann von Fallersleben zum Kustos an die Universitätsbibliothek Breslau berufen. Dort wurden dann auch seine Studien 1830 mit dem Titel eines a.o. Prof. belohnt; 1835 erfolgte die Ernennung zum o. Prof.. Während dieser Zeit lehrte er auch deutsche Sprache und Literatur.

1840 und 1841 erschien seine Gedichtsammlung Die unpolitischen Lieder (Teil 1 mit 140, Teil 2 mit 150 Gedichten). Die damals hohe Auflage von 12.000 Exemplaren stieß auf große Nachfrage. Während einer seiner Aufenthalte auf der damals englischen Badeinsel Helgoland verfasste er am 26. August 1841 das Lied der Deutschen , das im Oktober des gleichen Jahres erstmals öffentlich in Hamburg gesungen wurde.

Hoffmanns besonderes Interesse galt der altniederländischen Sprache. Er unternahm insgesamt acht Reisen nach Holland und Flandern , wobei er Begründer der niederländischen Philologie wurde und die Ehrendoktorwürde der Universität Leyden erhielt.

Wendepunkt

Wegen seiner nationalliberalen Haltung, die sich in seinen unpolitischen Liedern äußerte, wurde Hoffmann 1842 von der preußischen Regierung pensionslos seiner Professur enthoben. Ein Jahr später entzog man ihm die preussische Staatsbürgerschaft und verwies ihn des Landes. Dies war der Wendepunkt in seinem Leben; Hoffmann von Fallersleben ging ins Exil . Er irrte quer durch Deutschland, wurde aber von politischen Freunden aufgenommen. Ständig von der Polizei bespitzelt, wurde er 39 mal ausgewiesen, darunter drei Mal aus seiner Heimatstadt Fallersleben. An etlichen Stationen seines Wanderlebens wurden im 20. Jahrhundert Schrifttafeln an den Gebäuden angebracht, z.B. in Vorsfelde oder in Alt-Wolfsburg mit der Aufschrift:

Hoffmann von Fallersleben fand in diesem Pfarrhause vor dem Revolutionsjahr 1848 und danach Schutz auf der Flucht vor den staatlichen Verfolgern bei seinem Freund und politischen Weggefährten David Lochte , Pastor von St. Marien 1826-1862

Längerfristigen Unterschlupf erhielt er auf einem mecklenburgischen Rittergut , dessen Besitzer ihn gegenüber den Behörden als Kuhhirten deklarierte. In der Abgeschiedenheit des Landlebens entstanden seine schönsten Kinderlieder. Im Revolutionsjahr 1848 bekam er dank eines Amnestiegesetzes ein Wartegeld auf preußischem Boden ausgezahlt, aber nicht seine Professur zurück.

Ehe und Familie

1849 konnte Hoffmann von Fallersleben rehabilitiert ins Rheinland zurückkehren. Noch im selben Jahr heiratete er 51-jährig seine 18-jährige Nichte Ida vom Berge, eine Pastorentochter aus Hannover-Bothfeld. Mit ihr hatte er einen Sohn, der 1855 in Weimar zur Welt kam. Er wurde auf die Namen Franz Friedrich nach seinen beiden Paten, Franz Liszt und Friedrich Preller , getauft. Nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Kunstschule in Weimar, wo er ein Schüler von Theodor Hagen war, wurde Franz Friedrich Hoffmann-Fallersleben Landschaftsmaler. Bis 1888 lebte er in Weimar, danach als Professor in Berlin, wo er 1927 starb. Begraben ist er in Weimar. Seine Bilder sind heute im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg-Fallersleben ausgestellt.

Den Komponisten Liszt lernte der Dichter 1854 in Weimar kennen, wo er im Auftrag des Großherzogs Karl Alexander eine literaturwissenschaftliche Zeitschrift herausgab. 1855 zog die Familie nach Corvey um. Dort bekam Hoffmann von Fallersleben fünf Jahre später durch Vermittlung von Liszt 1860 eine Anstellung als Schlossbibliothekar bei Herzog Viktor I. von Ratibor . Noch im selben Jahr verstarb seine Ehefrau Ida.

Im Alter von 75 Jahren starb August Heinrich Hoffmann von Fallersleben nach einem Schlaganfall am 19. Januar 1874 in Corvey. Er wurde in Anwesenheit von 4.000 Trauergästen neben seiner Gattin auf dem Friedhof neben der ehemaligen Abteikirche von Corvey beigesetzt.

Politische Bedeutung

Die Politisierung von Hoffmann von Fallersleben erfolgte bereits in seiner Kindheit. Wenige Jahre nach der französischen Revolution geboren, wuchs er in die Reste des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation hinein mit hunderten kleinster, absolutistisch regierter Fürstentümer. Als Kind erlebte er in der Zeit der napoleonischen Besatzung die Einführung von Bürgerrechten (Gleichheit vor dem Gesetz, Religionsfreiheit, öffentliche Gerichtsverfahren usw.). Nach dem Rückzug der Grande Armée infolge der Niederlage in Russland 1812 wurde in der Heimat des Dichters die alte Adelsordnung in Form des Königreichs Hannover wieder installiert.

Die politische Bedeutung von Hoffmann von Fallersleben bestand im Kampf für die verloren gegangenen bürgerlichen Freiheiten und in den Bestrebungen zur Schaffung eines geeinten, demokratischen, deutschen Vaterlandes. Letzteres geschah vor allem durch sein Deutschlandlied , das seinerzeit von Studenten und freiheitlich gesinnten Bürgern begeistert gesungen wurde. Seine Gedichte der Unpolitischen Lieder, welche natürlich ganz und gar nicht unpolitisch waren, griffen die staatlich-politischen Verhältnisse jener Zeit an, wie:

Steinbüste in Fallersleben
Steinbüste in Fallersleben
  • Kleinstaaterei
  • Pressezensur
  • Unterdrückung demokratischer Bestrebungen
  • Fürstenwillkür
  • Allmacht von Polizei und Militär

Diese Werke machten ihn auf einen Schlag berühmt, kosteten ihn aber auch die berufliche Karriere. Die Erfüllung seines größten politischen Wunsches, ein vereintes und freies Deutschland, erfuhr Hoffmann noch zu Lebzeiten, als 1871 das Deutsche Reich unter Bismarck gegründet wurde.

Im Jahre 2002 wurde Hoffmann von Fallersleben für einige Pennäler (Studienbeginner) erneut politisiert. Es gründete sich eine fakultativ schlagende Pennalie in Bochum (Pennale Burschenschaft August Heinrich Hoffmann von Fallersleben) (APR)). Diese pflegt die Erinnerung an den Dichter und arbeitet in der Tradition der Urburschenschaft und der vergangenen Pennalien in Deutschland.

Gedenken

Im Schloss Fallersleben hat die Stadt Wolfsburg ein Hoffmann-von-Fallersleben-Museum eingerichtet.
Das Geburtshaus Hoffmanns wird heute als Hotel-Restaurant mit Saalbetrieb (Hoffmann-Haus) geführt und ist im Besitz der Stadt Wolfsburg. Vor dem Gebäude steht eine Steinbüste des Dichters.
In mehreren Städten wurden Schulen nach ihm benannt (z.B. Braunschweig, Hannover, Höxter, Lütjenburg, Weimar und Wolfsburg).

Werk

  • 1893 Gesammelte Werke
  • 1843 Politische Gedichte aus der deutschen Vorzeit (digitale Rekonstruktion: UB Bielefeld )

Neben seiner politischen Lyrik schuf der Dichter 550 Kinderlieder , von denen er 80 vertonte. Des Weiteren schrieb er Volks- und Vaterlandslieder. Die bekanntesten Lieder sind:

  • Alle Vögel sind schon da (in Althaldensleben )
  • Ein Männlein steht im Walde
  • Summ, summ, summ (...Bienchen summ herum)
  • Winter ade , scheiden tut weh
  • Kuckuck ruft's aus dem Wald
  • Morgen kommt der Weihnachtsmann
  • Der Frühling hat sich eingestellt
  • Auswanderungslied
  • Ruwertallied

Literatur

  • Walter Methler, Martin Frost: Hoffmann von Fallersleben. Kinderlieder - Freundschaften, Evangel. Kirchengemeinde Volmarstein, Wetter/Ruhr 1990
  • Marek Halub: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Im schlesischen Mikrokosmos, eine kulturgeschichtliche Studie, Wydan. Uniw., Wroclaw 2005, ISBN 83-229-2576-X
  • Richard Müller: Die Ahnen des Dichters Hoffmann von Fallersleben und ihre Familien. Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, Fallersleben 1957

Weblinks

Wikisource: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben – Quellentexte
Wikiquote: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben – Zitate
Commons: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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