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Letzte Änderung für Artikel Lechrain: 14.02.2006 15:41

Lechrain

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Lechrain bezeichnet eine Landschaft östlich des Lechs an der Grenze Oberbayerns zu Schwaben. Sie ist Heimat des Lechrainer Dialekts, eines ostschwäbischen Dialekts mit starken baierischen Einflüssen und mittelhochdeutschen Relikten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Lechrain zieht sich als schmaler, etwa 15 bis 20 km breiter Streifen zwischen Friedberg bei Augsburg und Peiting bei Schongau am östlichen Ufer des Lechs entlang. Seine genaue Ausdehnung ist umstritten. Während der Lech klar die westliche Grenze des Lechrains bildet, ist die Grenzziehung zu den anderen oberbayerischen Landschaften im Osten fließend. Lediglich der Ammersee dürfte als Grenzmarke im Osten relativ unumstritten sein.

Als Kerngebiet des Lechrains können die östlich des Lechs gelegenen Teile des Landkreises Landsberg am Lech gelten.

Landschaftlich bildet der Lechrain keine Einheit. Er umfasst Teile des hügeligen bayerischen Alpenvorlands, den Ammersee, die Schotterebene der Landsberger Platte und das sanft gewellte Land um Friedberg.

Wichtigste Orte im Lechrain sind die Städte Landsberg am Lech und Friedberg sowie die Märkte Dießen am Ammersee, Mering und Peiting.

Geschichte

Der Lechrain wurde im Frühmittelalter, zum Ende der römischen Provinz Rätien , vor allem von Alemannen besiedelt, dürfte jedoch bald in den Einflussbereich des Herzogtums Baiern gekommen sein. Bereits zum Ende des 7. Jahrhunderts bildet der Lech die Grenze zwischen Baiern und Schwaben. Der in Regensburg residierende Princeps Theoto (= ca 680-715?) hatte einen Bischofsitz sowie eine Pfalz in Freising etabliert, wobei das Bistum Freising bis an die Grenzen des Augsburger Bistums reichte. Seit jener Zeit gehört der Lechrain also zu Baiern.

Nachdem zunächst Welfen, Staufer und die Grafen von Dießen-Andechs im Lechrain herrschen, fällt das Gebiet im 13. Jahrhundert an die Wittelsbacher , die hier die Landgerichte Landsberg, Friedberg, Mering und Schongau einrichten. Gleichzeitig bleibt der Lechrain allerdings Teil des schwäbischen Bistums Augsburg.

Als Grenzstädte nach Schwaben hin kommen Landsberg und Friedberg in den Genuss zahlreicher herzoglicher Privilegien, die zeitweise zu beachtlichem Wohlstand führen. Auf der anderen Seite war vor allem Friedberg immer wieder Opfer der beständigen Auseinandersetzungen zwischen Baiern und der wohlhabenden Reichsstadt Augsburg.

Mit der 1803/1806 erfolgten Eingliederung Augsburgs und Ostschwabens in das spätere Königreich Bayern verliert der Lechrain seine Grenzfunktion in politischer Hinsicht - mental ist sie bis heute lebendig geblieben.

1944 wurde der Landkreis Friedberg aus Oberbayern ausgegliedert und dem Bezirk Schwaben zugeteilt. 1972 erfolgte die Zusammenlegung mit dem nördlich angrenzenden Landkreis Aichach zum neuen Landkreis Aichach-Friedberg. Der Landkreis Landsberg am Lech gehört bis heute zum Bezirk Oberbayern.

Der Lechrainer Dialekt

Der Lechrainer Dialekt vereinigt ostschwäbische und mittel- bzw. südbaierische Dialektformen mit mittelhochdeutschen Relikten. Während das Schwäbische und das Baierische ansonsten recht klar voneinander geschieden sind, hat sich im Lechrain eine eigentümliche Mischform entwickelt, die wohl auf eine ursprünglich alemannische Bevölkerung zurückzuführen ist, die in Jahrhunderten baierischer Herrschaft zahlreiche baierische Dialektmerkmale übernommen hat.

Die Ausprägung des Lechrainer Dialekts verläuft parallel zum Verlauf des Lechs: Die stärksten Formen findet man in den Gemeinden am Fluss, während nach Osten hin - oft innerhalb weniger Kilometer - lechrainische Merkmale abnehmen und immer mehr baierische Formen auftauchen.

Insgesamt ist der Lechrainer Dialekt seit Jahren auf dem Rückzug. Er wird nicht nur vom Hochdeutschen verdrängt, sondern auch vom Baierischen ausgehöhlt.

Weblinks

Wikipedia

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