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Letzte Änderung für Artikel Wimbachtal: 03.02.2006 09:33

Wimbachtal

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Wimbachtal mit Palfelhörnern
Wimbachtal mit Palfelhörnern

Das Wimbachtal ist ein mehr als 10 km langes Hochtal von großer landschaftlicher Schönheit im Zentrum des Nationalparks Berchtesgaden in den Berchtesgadener Alpen. Zwischen Watzmann im Osten und Hochkalter im Westen gelegen nimmt das Tal in seinem oberen Bereich eine süd-östliche Richtung an und wird vom Pass Trischübel (1.774 m) zwischen Watzmann und Steinernem Meer abgeschlossen. Der bequemste Zugang erfolgt von Ramsau, Parkplatz Â»Wimbachbrücke« (gebührenpflichtig, Höhe ca. 630 m). Das gesamte Tal ist für Mountainbiker gesperrt.

Charakteristisch für das Wimbachtal sind die riesigen Schuttströme, nach denen das Tal auch mit Wimbachgries bezeichnet wird. Im Bereich des Talschlusses sind sie gut 1,5 km breit. Das Verwitterungsmaterial zieht aus dem Gebiet der Palfelhörner herunter. Der Schutt ist unmerklich, aber unter dem Einfluss der Schwerkraft ständig in Bewegung. Nach Starkregenfällen können auch größere Materialverfrachtungen beobachtet werden.

Das Wimbachtal entwässert über den namensgebenden Wimbach. Am Talende oberhalb des an seiner Mündung in die Ramsauer Ache gelegenen Parkplatzes Â»Wimbachbrücke« bildet der Wimbach eine kurze, aber sehenswerte Klamm (Schleierwasserfälle). Oberhalb der Wimbachklamm öffnet sich das Tal und die gewaltigen Schuttströme bestimmen das Bild. Der Wimbach speist sich aus Zuflüssen, die oberirdisch entspringen, aber dann im Lockermaterial versickern und sich unterirdisch vereinen. Der Bach entspringt auf etwa 800 m Seehöhe etwas oberhalb der Klamm in mehreren eng beieinander liegenden Quellen aus dem Schutt.

Während der Eiszeiten wurde das Tal durch Gletscher gewaltig ausgeschürft und vertieft. Die Felssohle liegt mehr als 300 Meter unter der Oberfläche der heute das Talbett ausfüllenden Schuttströme. Es ist anzunehmen, dass das Wimbachgries vor der Aufschotterung durch einen See gefüllt war. Anders als beim Königssee jenseits des Watzmanns, der von festerem Dachsteinkalk umgeben ist, bietet der Ramsaudolomit im Bereich des Wimbachtales der Erosion weniger Widerstand.

Als botanische Besonderheit ist die Spirke , eine aufrecht stehende Latschenkiefernart , zu nennen. Sie kommt ansonsten fast ausschließlich in den Westalpen vor, ist im Wimbachtal aber in großer Zahl anzutreffen.

Stützpunkte

  • Das Gasthaus Wimbachschloss auf 930 m Seehöhe ist von ungefähr Mitte Mai bis Anfang Oktober geöffnet. Es ist in etwa einer Stunde vom Parkplatz Wimbachbrücke zu erreichen. Es ist nur auf Tagesgäste eingerichtet (keine Ãœbernachtungsmöglichkeit).
  • Die Wimbachgrieshütte, 1.327 m, ist eine in der Sommersaison voll bewirtschaftete private Naturfreundehütte (Ãœbernachtungsmöglichkeit, keine Ermäßigung für Alpenvereinsmitglieder). Sie kann ab Wimbachschloss in einer weiteren Stunde Wanderzeit erreicht werden. Die Hütte bietet sich auch als Stützpunkt für Watzmann-Touren an (der Abstieg von der Watzmann-Südspitze führt nach einer Watzmannüberschreitung oder einem Ostwanddurchstieg ins Wimbachgries).

Tourenmöglichkeiten

Blick von Trischübel auf das obere Wimbachgries
Blick von Trischübel auf das obere Wimbachgries
  • In ca. 4 Stunden kann St. Bartholomä am Königssee ab Grieshütte über Trischübel und Sigeretplatte erreicht werden (6 Stunden Gesamtgehzeit, Abfahrtszeit des letzten Bootes von St. Bartholmä beachten!). Vom Pass Trischübel aus kann mit einem Mehraufwand von etwa 2 Stunden der Hirschwieskopf, 2.114 m, bestiegen werden, der den zusätzlichen Aufwand mit einem Einblick in die 1.800 Meter hohe Watzmann-Ostwand und den jäh zur Watzmann-Südspitze ansteigenden Grat der Schönfeldschneid rechtfertigt. Der Weiterweg über die Sigeretplatte ist nur für schwindelfreie und ausdauernde Wanderer geeignet. An exponierten Stellen sind Versicherungen angebracht.
  • Kurz hinter dem Wimbachschloss zieht rechts ein Jagdsteig durch den Schlossgraben zur Hochalmscharte, 1.599 m. Rudimentären Steigspuren folgend (auf Steinmänner achten), gelangt man über die Hochalm zum Schuttkegel unter der Eisbodenscharte. Ãœber den Schutt und durch eine steile Rinne mit Versicherungen wird die Eisbodenscharte, 2.049 m, erreicht. Nach Norden über einen schmalen Steig gelangt man an die Schärtenspitze, 2.153 m, die von hier leicht "mitgenommen" werden kann. Dem "Normalweg" folgt man hinab ins Blaueiskar zur Blaueishütte. Von dort geht es über Wanderwege zurück nach Ramsau. Für diese anstrengende Tour muss ein ganzer Tag veranschlagt werden (Höhenunterschied 1.500 m!). Sie kommt nur für geübte und schwindelfreie Bergsteiger in Betracht, die sich in unübersichtlichem Gelände sicher bewegen können, ist also nichts für "normale" Wanderer. Insbesondere der Weg über die Hochalm ist nicht einfach zu finden.
  • Vom Wimbachtal kann über den Pass Trischübel unschwierig auch ins Steinerne Meer zum Kärlinger Haus am Funtensee oder Ingolstädter Haus am Großen Hundstod aufgestiegen werden. Die Hütten sind während der Sommersaison bewirtschaftet. Das Steinerne Meer ist sehr ausgedehnt und insbesondere bei schlechter Sicht (Nebel) sehr gefährlich (Verirrungsgefahr). Allein für die Hüttenzugänge sollte ein ganzer Tag veranschlagt und eine Ãœbernachtung eingeplant werden.
  • Die im Berchtesgadener Land unter dem Namen "Große Reib'n" bekannte Skitour findet ihren Abschluss in der Abfahrt durch das Wimbachtal.

Sämtliche hier genannten Touren erfordern das Studium von zusätzlicher Führerliteratur und Karte. Knöchelhohe Bergstiefel und eine vollständige Wetterschutzausrüstung sind für die Touren unabdingbar. Die Anstiege führen in Höhen um und über 2.000 m! Hier kann es auch im Sommer bei Wetterunschwüngen zu Temperaturen um 0°C mit Sturm und Schneefall kommen!

Weblinks

Wikipedia

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