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Letzte Änderung für Artikel Agnes Bernauer: 19.02.2006 01:13

Agnes Bernauer

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Agnes Bernauer
Agnes Bernauer

Agnes Bernauer (* um 1410 ; † 12. Oktober 1435 bei Straubing) war die Tochter – oder auch die aus Biberach gebürtige Magd – eines Baders in Augsburg, mit der sich der bayerische Thronfolger Albrecht III., einziger Sohn des Herzogs Ernst von Bayern-München, 1432 heimlich vermählte (vielleicht war sie auch bloß seine Geliebte) und auf Schloss Vohburg lebte. Der Plan des Vaters, Albrecht mit einer Tochter des Herzogs Erich von Braunschweig zu vermählen, brachte die Sache an den Tag. Albrecht erklärte, als er „wegen Unzucht mit einer Jungfrau“ von ritterlichen Festen ausgeschlossen wurde, Agnes zu seiner rechtmäßigen Gemahlin. Aber während Albrechts Abwesenheit wurde Agnes auf Befehl Herzog Ernsts, der die unstandesgemäße Verbindung seines Sohnes mit ihr nicht akzeptieren konnte, verhaftet, der Zauberei angeklagt und am 12. Oktober 1435 bei Straubing in der Donau ertränkt. Angeblich gelang es ihr, die Beinfesseln zu lösen und ans Ufer zu schwimmen. Dort habe der Henker auf sie gewartet und mit einer Stange ihren Kopf solange unter Wasser gedrückt, bis sie ertrunken sei.

Über Agnes selbst ist nur sehr wenig bekannt. Ihre Kindheit, ihre Gedanken und ihre Charaktereigenschaften bleiben im Dunkeln. Das einzige, was wir über sie sagen können, ist, dass sie sehr schön und von sehr zarter Statur gewesen ist. Zudem soll sie über prächtiges blondes Haar verfügt haben. Von Albrecht wurde sie als ehrsam und ehrbar bezeichnet.

Albrecht begab sich zunächst zu Herzog Ludwig nach Ingolstadt, versöhnte sich aber bereits im November wieder mit seinem Vater und heiratete 1436 Anna von Braunschweig, ließ aber noch 1447 die Gebeine der „ehrsamen Frau Agnesen der Pernawerin“ in die von ihr einst gestiftete Grabstätte (Agnes-Bernauer-Kapelle) im Friedhof von St. Peter zu Straubing bringen und mit marmornem Grabstein decken.

In einem Turnus von vier Jahren finden in Straubing am Originalschauplatz, dem Herzogschloss, die Agnes-Bernauer-Festspiele statt, bei denen die Geschichte von Laienschauspielern des Agnes-Bernauer-Festspielvereins in Szene gesetzt wird.

Viele Städte und Gemeinden widmen "Der Bernauerin" (ugsp.) eine Straße oder Platz, so auch im Münchner Westen mit wichtiger Stadtteilbedeutung.

Nachleben

Albrechts und Agnes' unglückliche Liebe lebte lange im Volkslied und wurde über die Jahrhunderte immer wieder literarisch und musikalisch aufgegriffen:

  • Christian Hofmann von Hofmannswaldau : Liebe Zwischen Hertzog Ungenand und Agnes Bernin, Gedicht, 1680 ( Online-Text bei Projekt Gutenberg-DE )
  • Joseph August Graf von Toerring : Agnes Bernauer, Vaterländisches Schauspiel, 1780
  • Georg Joseph Vogler (Musik), Carl Theodor Traitteur (Libretto): Albert der Dritte von Bayern, Singspiel, UA München 1781
  • Franz Gleißner (Musik): Agnes Bernauerin, Melodram wahrscheinlich nach Toerring, 1781, UA München 1790
  • Karl August Krebs (Musik): Herzog Albrecht, Oper, UA Hamburg 8. Oktober 1833 (revidierte Fassung: Dresden 1858 als Agnes Bernauer)
  • König Ludwig I. von Bayern: An Agnes Bernauerin, Gedicht ( Online-Text )
  • Adolf Böttger : Agnes Bernauer, Drama, 1846
  • Melchior Meyr : Herzog Albrecht, Drama, 1852
  • Friedrich Hebbel : Agnes Bernauer - Ein deutsches Trauerspiel in fünf Aufzügen, Drama, 1855 ( Online-Text )
  • Otto Ludwig , Drama in verschiedenen Versionen, 19. Jahrhundert
  • Martin Greif : Agnes Bernauer oder der Engel von Augsburg, Drama, 1894
  • Eugen Hubrich : Die Agnes Bernauer zu Straubing, Freilichtspiel, 1935. Das Stück wurde im Zeitraum von 1952 bis 1989 für die Agnes-Bernauer-Festspiele in Straubing etliche Male überarbeitet. Bis 1963 nahm Hubrich die Änderungen selbst vor.
  • Carl Orff: Die Bernauerin - Ein bairisches Stück, musikalisches Volksschauspiel, 1944, UA Stuttgart 1947
  • Raymond Bernard (Regie), Bernard Zimmer (Drehbuch), Joseph Kosma (Musik): Le Jugement de Dieu, Historienfilm, 1949-51
  • Michel Boisrond (Regie), Jacques Prévert (Drehbuch), France Roche (Drehbuch), Maurice Jarre (Musik): Les amours célèbres (deutscher Titel: Galante Liebesgeschichten), Episodenfilm, 1961, mit Brigitte Bardot als Agnes Bernauer
  • Franz Xaver Kroetz: Agnes Bernauer, Theaterstück, 1976
  • Manfred Böckl: Agnes Bernauer. Hexe, Hur' und Herzogin. Roman, 1993 ISBN 3-924484-63-5
  • Thomas Stammberger und Johannes Reitmeier : Agnes Bernauer - Ein Historienspiel in fünfzehn Bildern, Freilichtspiel, 1995 (2003 von Johannes Reitmeier geringfügig überarbeitet)
  • Richard Wunderer: Agnes Bernauer und ihr Herzog. Rosenheimer, Rosenheim 1999 ISBN 3-475-52940-8

Literatur

  • Werner Schäfer: Agnes Bernauer und ihre Zeit. Nymphenburger, München 1987 ISBN 3-485-00551-7
  • Werner Schäfer: Agnes Bernauer. Geschichte - Dichtung - Bild. Attenkofer, Straubing 1995 ISBN 3-931091-02-3
  • Christina Lichtblau: Auf den Spuren der Agnes Bernauer. Monsenstein & Vannerdat, o.J. ISBN 3-936600-08-2
  • Richard Wunderer: Agnes Bernauer und ihr Herzog. Rosenheimer Verlagshaus, 1999 ISBN 3-475529-40-8
  • Manfrad Böckl: Agnes Bernauer. Titel: Hexe, Hure, Herzogin. Roman. Aufbau Taschenbuch Verlag, ISBN 3-7466-1290-X
  • Hans Schlosser: Agnes Bernauerin (1410-1435). Der Mythos von Liebe, Mord und Staatsräson, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, 122. Band (2005), Wien-Köln-Weimar, Seiten 263-284

Weblinks

Wikipedia

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