Armin Mohler
Armin Mohler (* 12. April 1920 in Basel; †4. Juli 2003 in München) war ein Schweizer Publizist, Schriftsteller und Journalist . Er selbst bezeichnete sich auch als Wahldeutscher und Faschist . Er wurde vor allem bekannt durch seine Arbeit über die Konservative Revolution aus dem Jahre 1950.
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Schule und Ausbildung
Mohler besuchte das Gymnasium in Basel und war Mitglied bei den Schweizer Pfadfindern. 1938 begann er ein Studium an der Universität Basel in den Fächern Kunstgeschichte , Germanistik und Philosophie .
Waffen-SS
Mit 20 Jahren wurde Mohler in die Schweizer Armee einberufen. Im Februar 1942 desertierte er und ging illegal über die deutsche Grenze, um Mitglied der Waffen-SS zu werden. Nach eigenen Darstellungen fühlte er sich beeinflusst durch die Lektüre von Oswald Spengler und dessen Hauptwerk „ Der Untergang des Abendlandes “ und ganz besonders durch den Groß-Essay „Der Arbeiter“ von Ernst Jünger aus dem Jahre 1932. Angeblich als „untauglich“ gemustert, wurde er kein Kriegsfreiwilliger, sondern studierte in Berlin ein Jahr Kunstgeschichte. Noch im selben Jahr ging er zurück in die Schweiz. Hier wurde er aufgrund von "illegalem Grenzübertritts, versuchter Wehrkraftschwächung und Dienstversäumnis" zu einem Jahr Festungshaft verurteilt.
Zurück in Deutschland
Unter seinem Doktorvater Karl Jaspers promovierte Mohler 1949 mit der Dissertation : „Die konservative Revolution in Deutschland“. Sie erschien 1950 als Buchausgabe und gilt - zumindest, was den mehrfach erweiterten bibliographischen Teil angeht - bis heute als Standardwerk, in mittlerweile 6. Auflage.
Der Schriftsteller Ernst Jünger wurde auf Mohler aufmerksam, da dieser einen recht positiven Artikel über Jünger 1946 in der „ Weltwoche “ geschrieben hatte. Von 1949 bis 1953 war der inzwischen verheiratete Mohler Privatsekretär von Jünger. Durch das Erschließen der fast in Vergessenheit geratenen Konservativen Revolution öffnete er etlichen deutschen Rechten die Tür zu einer scheinbar unbelasteten Vergangenheit.
Journalistisches Wirken
1953 - 1961 ging Mohler für die schweizerische Tageszeitung „ Die Tat “ nach Paris . Er war dort als Korrespondent auch zwischenzeitlich (1955-1960) für die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ tätig. Ab 1964 verpflichtete er sich zur Mitarbeit bei der Tageszeitung „Die Welt“. Im Auftrag von Axel Springer beteiligte sich Mohler 1968 an der Vorbereitung einer konservativen Wochenzeitung. Das Projekt scheiterte allerdings an Dissonanzen unter den Mitwirkenden. Später schrieb er für neurechte Zeitschrift Criticón , die er wesentlich prägte, und die rechtskonservative Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Zeitweise publizierte er unter dem Pseudonym Michael Hintermwald auch in der rechtsextremen Deutschen National-Zeitung von Gerhard Frey . Neben politischen Themen schrieb Mohler eine große Zahl an Artikeln über Kunst, sowie Buchrezensionen und Portraits.
Wissenschaftliche Arbeit
Die Carl Friedrich von Siemens - Stiftung in München verpflichtete Mohler 1961 als deren Sekretär. 1964 wurde er Geschäftsführer der Stiftung. Er habilitierte sich an der Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät für Wissenschaft und Politik der Universität Innsbruck. Eine Professur blieb ihm zeitlebens verwehrt.
Politik, "Hexenjagden", Kritik
Seine Versuche, das politische Geschäft zu betreiben, waren nicht sehr erfolgreich. Er unterstützte Franz Josef Strauß und die CSU . Unter dem Pseudonym Nepomuk Vogel verfasste er mehrere Artikel für den Bayernkurier. Als sein damaliger Mentor gilt der CSU-Generalsekretär Marcel Hepp . Später engagierte er sich - nach eigener Einschätzung eher halbherzig - für Franz Schönhuber und dessen Versuch, mit der Partei Die Republikaner eine Partei rechts von CDU/CSU zu etablieren. Mohler selbst meinte, daß Schönhuber keine Chance habe.
Als "Konservativer" mit einem offenen Bekenntnis zu den geistigen Grundlagen der „Konservativen Revolution“ aus den 1920er Jahren und deren berühmtesten Vertretern Carl Schmitt, Ernst Jünger und Ernst von Salomon musste Mohler zwangsläufig in der Bundesrepublik anecken. Er selbst bezeichnete die Debatten, aber auch Anfeindungen um seine Person als "Hexenjagden". Anfang der 1980er Jahre entdeckte und förderte Mohler den französischen Rechtsintellektuellen Alain de Benoist .
Armin Mohler galt als einer der wenigen profilierten rechten Denker in der Bundesrepublik Deutschland. Fast am Ende seines Lebens bekannte Mohler, ein Faschist zu sein. In einem Zeitungsinterview antwortete er auf die Frage, ob er Faschist sei, mit "Ja, im Sinne von José Antonio Primo de Rivera ." Auf die Frage, was ihm der Faschismus bedeute, sagte Mohler: "Faschismus ist für mich, wenn enttäuschte Liberale und enttäuschte Sozialisten sich zu etwas Neuem zusammenfinden. Daraus entsteht, was man konservative Revolution nennt."
Zitate
- "Wenn ein Deutscher einen Hut kauft, so kauft er sich nicht denjenigen Hut, den er für schön oder praktisch hält. Nein, er fragt sich zuerst, welchen Hut Hitler hatte, und dann kauft er sich das Gegenteil." (Armin Mohler, Brief an einen italienischen Freund, in: Criticón 1972.)
- "Ich glaube, die Deutschen haben die große Fähigkeit - die sie mit den Japanern gemeinsam haben -, von einem Tag auf den anderen das Gegenteil von dem zu sein, was sie vorher waren."
Auszeichnungen
- Konrad-Adenauer-Preis des Deutschland-Magazins , 1967
Werke
- Die Konservative Revolution in Deutschland 1918 - 1932. Ein Handbuch, 1950 (in 6. Auflage ISBN 3702008632 , nunmehr überarbeitet von Karlheinz Weißmann ISBN 3902475021 )
- Die Schleife. Festschrift für Ernst Jünger, 1955 (Neuauflage 2001: ISBN 3935063156 )
- Die fünfte Republik, 1963
- Was die Deutschen fürchten, 1965
- Tendenzwende für Fortgeschrittene, 1978
- Vergangenheitsbewältigung. Oder wie man den Krieg nochmals verliert. Gegenwart und Zeitgeschichte 5. 3., überarb. Aufl. Krefeld : Sinus, 1980. ISBN 3882890142 .
- Der Nasenring. Im Dickicht der Vergangenheitsbewältigung, 1987 (3.Auflage: ISBN 3-7844-2332-9 )
- zusammen mit Dieter Stein: Im Gespräch mit Alain de Benoist. Junge Freiheit 3. Freiburg: Junge Freiheit Verl., 1993. ISBN 3929886006 .
- Georges Sorel. Erzvater der Konservativen Revolution, ISBN 3-935063-01-6
- Der Streifzug. Blicke auf Bilder, Bücher und Menschen, Dresden 2001, ISBN 3-935063-16-4
- Das Gespräch. Über Rechte, Linke und Langweiler, Dresden 2001, ISBN 3-935063-17-2
Literatur
- Karlheinz Weißmann , E. Kositza, Götz Kubitschek (Hg): Lauter dritte Wege. Armin Mohler zum Achtzigsten, Dresden 2000, ISBN 3-935063-00-8
- Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur neuen Rechten. 2., erw. und aktualisierte Aufl. Stuttgart : Schmetterling-Verl., 1998. ISBN 3896570900 .
- Thomas Willms: Armin Mohler : von der CSU zum Neofaschismus. PapyRossa-Hochschulschriften 54. Köln : PapyRossa-Verl., 2004. ISBN 3894382988 .
- Tobias Wimbauer : Kritische Verehrung. Armin Mohler und Ernst Jünger. Nachwort zu: Die Schleife. Dokumente zum Weg von Ernst Jünger. Bad Vilbel: Edition Antaios, 2001, S. 161-176. ISBN 3-935063-15-6
- Helmut Kellershohn. Zwischen Wissenschaft und Mythos. Einige Anmerkungen zu Armin Mohlers „Konservative Revolution“. In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Münster, 2005. ISBN 3-89771-737-9
Weblinks
- Literatur von und über Armin Mohler im Katalog der DDB
- Jens Balzer: Verspäteter Konservativer. Zum Tod des Historikers und Publizisten Armin Mohler. Berliner Zeitung vom 10. Juli 2003. Dieser Artikel ist im Internet unverändert wiederveröffentlicht unter: http://www.klick-nach-rechts.de/ticker/2003/07/mohler.htm .R
- Gunther Nickel: Zum 80. Geburtstag des streitbaren Publizisten Armin Mohler. Ein Gegner alles Unentschiedenen Die Welt: http://www.welt.de/daten/2000/04/12/0412ku161963.htx
- http://lexikon.idgr.de/m/m_o/mohler-armin/mohler-armin.php (Das Lexikon versucht, einen Überblick über Personen, Organisationen und Themen des Rechtsextremismus zu geben. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht jede Person oder Gruppe mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus selbst als rechtsextrem einzustufen ist.)
Personendaten | |
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NAME | Mohler, Armin |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Publizist, Schriftsteller und Journalist |
GEBURTSDATUM | 12. April 1920 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 4. Juli 2003 |
STERBEORT | München |
Kategorien : Antisemitismus | Mann | Basler | Politischer Philosoph | Schweizer | Geboren 1920 | Gestorben 2003
Wikipedia
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