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Letzte Änderung für Artikel Sophie Taeuber-Arp: 16.02.2006 20:51

Sophie Taeuber-Arp

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Sophie Taeuber-Arp (* 19. Januar 1889 in Davos, † 13. Januar 1943 in Zürich) war eine Künstlerin , Malerin und Bildhauerin .

Sophie Taeuber hat ihren Anteil an der Erneuerung von Malerei und Bildhauerei in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts . Ihre Bilder und Plastiken, auch ihre angewandten Werke - Bauskulptur, Teppiche, Ausstattung –, die ihr erst posthum Ruhm einbrachten, spiegeln konsequent die Schule der Konkreten, auch abstrakt genannten Kunst. Sie sind von grosser Klarheit, Formkraft und Farbklang gezeichnet. Sie entziehen sich jeder eindeutigen Assoziation und sprechen in ihrer nichtfigurativen Komposition für sich selbst.

Sophie Taeuber trat im Bewusstsein der Öffentlichkeit lange hinter ihrem viel bekannteren Ehemann Jean (Hans) Arp wenig in Erscheinung. Dies ist für die meisten Künstlerpaare – siehe Clara und Robert Schumann, Sonja und Robert Delaunay , Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky usw. – typisch. Und doch stellte sie mit allen Grossen der Konstruktivisten gemeinsam aus, meist als einzige Frau. Ihr Werk setzt einen ganz originären Akzent in den Umwälzungen der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Ausserdem war sie fast Zeit ihres Lebens auch als Lehrerin an Werkkunstschulen, Organisatorin von Künstlervereinigungen und Herausgeberin verschiedener damals tonangebender Magazine – sowie nebenbei als Tänzerin – tätig. Sie ist auf den 50-Franken-Noten der Schweiz abgebildet.

Leben

Sophie Henriette Gertrude Taeuber wird am 19. Januar 1889 in Davos-Platz als fünftes Kind des Apothekers Emil Taeuber, eines Preussen , der seine Ausbildung in der Apotheke der mütterlichen Familie machte, und seiner Frau Sophie, einer Appenzellerin aus Gais, als Deutsche geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters – er stirbt, als die Tochter zwei Jahre alt ist, an Tuberkulose - nimmt die Mutter für sich und die Tochter wieder die Schweizer Staatsbürgerschaft an und zieht mit ihr nach Trogen. Dort, in der “Pension Täuber”, die die Mutter aus eigener Initiative eröffnet und betreibt, wächst Sophie in der typisch appenzellerisch realitätsbezogenen Art auf, zugleich aber atmet sie durch die Gäste aus vielerlei Ländern weltoffenes Flair.

1908 beginnt Sophie ihre Ausbildung an der Textilabteilung der Gewerbeschule St. Gallen, welche sie 1911-1914 an der Debschitz-Schule in München und in Hamburg weiterführt und 1913 abschliesst. Sie bestreitet von da an ihren Lebensunterhalt als Kunsthandwerkerin. Kunst und Handwerk gehören für sie zusammen. Darüber hinaus beginnt sie eine Tanzausbildung bei Rudolf von Laban und dessen Meisterschülerin und kreativer Assistentin Mary Wigman in Zürich, und im Sommer auf dem „Monte Verità“ in Ascona, wo sie sich seit 1915 auch mit vielen anderen Künstlern, darunter Jean Arp , anfreundet.

Von Jean Arp gibt es ein Bild „Die Tänzerin“: „Für mich ist das die Täuberin – sie würde ihr Knie noch etwas mehr gehoben haben – und als nächstes hätte sie Wirbel gemacht.“ Sophie wird, während rings um die Schweiz herum der Erste Weltkrieg tobt, Lehrerin für Textiles Entwerfen an der Zürcher Kunstgewerbeschule , lebt jetzt mit Arp zusammen. Beide verkehren im berühmten Café Odéon , gemeinsam mit Laban, der Wigman, Tristan Tzara , Hans Richter , Maya Kruscek , Marcel Janco , Katja Wulff und anderen. In Gesprächen und Lebensart wird dort „ Dada “ vorbereitet. Und zur Eröffnung der „Galerie Dada“ 1917 tanzt auch „Mlle Taeuber/Costumes de Arp.

Vom Anti-Rationalen des Dada bleibt Sophie Täuber jedoch relativ unberührt. Nach den Worten Max Bills „war sie bestrebt, ihren Schülerinnen einen Begriff von den Problemen der Zeit zu vermitteln, so dass diese nicht ins sinnlos Kunstgewerbliche abglitten.“ Über den Kubismus baut die Künstlerin ohne Umweg an ihren Fundamenten weiter. 1918 erhält sie den Auftrag, das Stück „ König Hirsch “ von Carlo Gozzi auszustatten. Für ihre dabei entstehenden Figurinen gibt es ausser dem „Triadischen Ballett“ von Oskar Schlemmer und den kubistischen Figuren Picassos für Diaghilev in der Kunstgeschichte wenig Vergleichbares.

Weiterhin sind Kontakt und Austausch mit Künstlern und Literaten sehr rege. Im Sommer 1921 treffen sich in Tarrenz ( Tirol ) Hannah Höch , El Lissitzky , Nelly und Theo van Doesburg und Moholy-Nagy . Doch während in der Folge Arp gemeinsam mit ihnen versucht, das Dessauer Bauhaus umzukrempeln, ist es vor allem Sophie, die bemüht ist, den gemeinsamen Lebensunterhalt zu verdienen.

Im Oktober 1922 heiraten Sophie Taeuber und Hans Arp im kleinen Tessiner Ort Pura. Den nächsten Sommerurlaub verbringen sie mit Kurt Schwitters und Hannah Höch auf der Insel Rügen. Sophie berichtet in einem Brief an die Schwester: „Hannah Höch kam fast direkt aus Meersburg nach Sellin, wo Arp und ich mit der Familie des grossen Merzschwitters schon waren … der phantastische Merz , der im Meer seine Lautgedichte wie ein Meeresungeheuer brüllte und den Wald nach Pilzen durchraste.“ In diesen Jahren entsteht auch eine tiefe Freundschaft des Paares zu Emmy Hennings und Hugo Ball . Immer wieder wird Sophies Wesen als praktisch, umsichtig und geschickt beschrieben.

1926 ziehen die Arps nach Paris . Von 1927 - 29 arbeiten die beiden Künstler an einem Auftrag zur Innengestaltung der „ Aubette “ in Strassburg , eines repräsentativen Baus im Zentrum der Stadt. Sophie übernimmt die Bauleitung. Sie reibt sich auf mit pendeln zwischen Zürich, Paris und Strassburg, ein Kuraufenthalt wird nötig. Sie verbringt ihn, lungenkrank, mit Gala und Paul Eluard in Arosa. Mit dem Erlös aus dem Aubette-Auftrag bauen sich die Arps ein Haus in Meudon bei Paris. Sophie ist die Kreative und Initiative dabei.

Sophie Taeuber und Jean Arp werden in Paris Mitglied der Künstlervereinigung „Abstraction-Création“. In dieser Zeit festigt sich auch ihre langjährige Freundschaft zu dem Malerehepaar Sonja Terk und Robert Delaunay . Wassily Kandinsky , der mit seiner Frau Nina nach Frankreich emigrierte, freundet sich mit den Arps an, Joan Miró und Marcel Duchamp gehören ebenfalls zu ihrem Freundeskreis.

Jean und Sophie stellen nun vermehrt aus und schaffen sich eine feste Basis innerhalb der abstrakt-konstruktivistischen Avantgarde . 1936 - 39 wird Sophie Taeubers glĂĽcklichste und intensivste Arbeitsphase, sie schafft in dieser Zeit um die 117 Werke.

Doch die Okkupation Frankreichs durch die Nazis folgt als grosse Zäsur und zwingt das Ehepaar wie viele andere, ihr Leben drastisch umzustellen. Auf der Flucht vor den Besatzern gewährt Peggy Guggenheim ihnen vorübergehend Obdach. Im südfranzösischen Grasse schafft sich das Paar zusammen mit Sonja Delaunay-Terk eine zeitweilige Arbeitsoase. Sophie Taeuber ist trotz der dunklen Zeiten 1941 und 1942 weiter sehr kreativ im Zweiklang . Als die Nazis auch in Grasse einmarschieren, retten sich die Arps in die Schweiz.

Ihr letztes Silvester und Neujahr 1942/43 verbringt Sophie im Hause Max Bills in Zürich- Höngg . Ein Rätsel liegt über ihrem Tod kaum zwei Wochen danach. Es herrscht Uneinigkeit, ob sie an den Folgen eines Verkehrsunfalls oder im Schlaf an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sei.

Jean Arp, den sie immer liebevoll „mon peintre-poète“ genannt hatte, schrieb ihrem Andenken ein anrührendes Gedicht:

sophie
fĂĽr dich
war die welt
nie dunkel
und zerklĂĽftet
du schrittest mir voran
mit frohem glanz
und frohem schein
dein mut
zog hilfreich
in mich ein
du schirmtest
unseren traum
und jede stunde
hatte einen sinn
und einen sauberen saum
(Jean Arp, 1943)

Werke

Sophie Taeubers Bilder, Collagen und Reliefs zeigen durchweg ihre klare, additive wie rhythmisierende Methode. Bewegte Linien, vertikal-horizontale Kompositionen aus Dreiecken, Rechtecken und – immer wieder – Kreisen, wellenförmige und geometrische Spannungselemente, in ihrer Mobilität ganz luftige Elemente bezeichnen ihre Stilgebung. Ihre bewusst stets einfacher werdenden Gestaltungsmittel erreichen ein sensibles Gleichgewicht von Farbe und Form. Wie bei Piet Mondrian oder Georges Vantongerloo ist in Proportion und Komposition ein meditativer Zug wahrnehmbar. Im Unterschied zu diesen und anderen Konstruktivisten wird die zur Objektivierung tendierende Arbeitsweise bei ihr stets durch eine tiefe Intimität der Farbgebung aufgefangen.

«Es war Sophie Taeuber; die mir durch das Beispiel ihrer klaren Arbeiten und ihres klaren Lebens den rechten Weg, den Weg zur Schönheit, zeigte. In dieser Welt bestehen Oben und Unten, Helligkeit und Dunkelheit, Ewigkeit und Vergänglichkeit in vollendetem Gleichgewicht. So schloss sich der Kreis.» Jean Arp

Sophie Taeuber ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg berĂĽhmt geworden. Im Zuge der Renaissance der Klassischen Moderne sind ihre Werke heute allgemein anerkannt und werden in verschiedenen Museen und Ausstellungen gezeigt.

Weblinks

Wikipedia

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