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Letzte Änderung für Artikel Postkarte: 23.01.2006 02:09

Postkarte

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Postkarte aus dem Königreich Bayern, Michel-Nr. P44/1 (abgestempelt am 27. April 1895 in Nürnberg, eingegangen am 28. April 1895 in München)
Postkarte aus dem Königreich Bayern, Michel-Nr. P44/1 (abgestempelt am 27. April 1895 in Nürnberg, eingegangen am 28. April 1895 in München)
Postkarte zur Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 (abgestempelt am 19. März in Cosel)
Postkarte zur Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921
(abgestempelt am 19. März in Cosel )

Postkarten sind Karten, um relativ kurze Mitteilungen, Nachrichten, GrĂĽĂźe usw. per Post zu verschicken. Obwohl der Inhalt der Postkarte fĂĽr jedermann sichtbar ist, gilt auch fĂĽr sie das Briefgeheimnis .

Postkarten mit eingedrucktem Postwertzeichen nennt man Ganzsachen. In der Philatelie sind sie ein eigenständiges Sammelgebiet.

Die heutige Normgröße für Postkarten ist DIN A6 .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Geheime Postrat Heinrich von Stephan schlug 1865 bei der 5. Weltpostkonferenz in Karlsruhe vor, ein Postblatt ohne Wertstempeleindruck zuzulassen. Sein Vorschlag wurde aber nicht verwirklicht, da die Mehrheit der Verantwortlichen Personen die Ansicht vertrat, ein offenes Absenden von Mitteilungen sei unmoralisch und beleidigend.

Ende 1869 erschien dann in Österreich die vom Professor der Nationalökonomie Dr. Emanuel Herrmann entwickelte Correspondenzkarte mit eingedruckter Briefmarke. Ähnlich einem Telegramm sollte die Anzahl der Worte - bei den ersten Vorschlägen - auf 20 begrenzt sein und durch eine geringe Gebühr gefördert werden. Die Rückseite der 8,5 x 12 cm großen Correspondenzkarte konnte jedoch bei Erscheinen der Karten frei beschrieben werden. Die Karte kostete nur 2 Kreuzer (im Unterschied zu 5 Kreuzer für einen Brief) und verkaufte sich bereits im ersten Monat 1,4-millionenmal.

Württemberg folgte diesem Beispiel 1870 , während sonst in Deutschland zunächst nur Formulare ausgegeben wurden, die mit Briefmarken freizumachen waren. Der Name dieser Formulare, deren Maße leicht verändert wurden, war ebenfalls Correspondenzkarte.

Insbesondere im Deutsch-Französischen Krieg 1870 / 71 erlangten solche Karten im Feldpostverkehr eine große Bedeutung. Da die Karten oft Landschaftsaufnahmen der eroberten Gebiete zeigten, können diese Karten als die Geburt der Ansichtskarten angesehen werden.

Die Bezeichnung „Postkarte“ wurde im Jahre 1872 als Kabinett-Postkarten eingeführt. Auf diesen Karten wurden erstmals von Firmen Photos auf Karton zu Versandzwecken aufgezogen. 1873 erschienen die ersten Postkarten mit eingedruckten Postwertzeichen im Königreich Bayern und im Deutschen Reich .

Zur Jahrhundertwende setzte sich die Ansichtskarte im großen Stil durch, in vielen Tabak und Schreibwarenläden waren Ansichtskarten zu kaufen, die vorwiegend von Berliner, Leipziger und Hannoverschen Verlagen kamen. 1905 wurde durch die Post eine halbe Milliarde Kartensendungen gezählt. Ab 1905 wurde die Adressenseite der Ansichtskarte geteilt, wobei die linke Seite für Mitteilungen zur Verfügung stand. Bis dahin mussten die Mitteilungen ausschließlich im Bildteil der Karte erfolgen.

Weitere Formen der Postkarte

Ansichtskarte

Beispiel einer Ansichtskarte von ca. 1920: Schwäbische Eisenbahn
Beispiel einer Ansichtskarte von ca. 1920 : Schwäbische Eisenbahn

Die Rückseite der Postkarte ist mit einem oder mehreren Fotos eines (Urlaubs-)Ortes bedruckt. Auf der Vorderseite ist noch Platz für einige wenige Sätze an den Empfänger. Die Ansichtskarte wurde 1877 von dem Löbauer Fotografen Alphons Adolph erfunden.

Antwortkarte

1872 erschienen die ersten Postkarten mit anhängender Antwortkarte, die später auch mit eingedrucktem Postwertzeichen verkauft wurden. Dadurch bezahlte der Absender bereits das Porto für die Antwort durch den Empfänger. Verwendung: Der erste Absender beschreibt den Frageteil und schickt die Doppelkarte an den Empfänger. Dieser entfernt den Frageteil und schickt nur den Antwortteil zurück. Ungebrauchte Antwortkarten sind immer zusammenhängende Doppelkarten, bestehend aus je einem Frage- und Antwortteil. Das Format einer ganzen Antwortkarte entspricht zweimal der Größe einer normalen Postkarte. Diese war auf das Format einer einfachen Postkarte zusammengeklappt. Verwendung: Der erste Absender beschreibt den Frageteil und schickt die Doppelkarte an den Empfänger. Dieser entfernt den Frageteil und schickt den Antwortteil zurück. Sowohl der Frage- wie Antwortteil ist mit einem portogerechten Wertstempel versehen. Im Jahre 1992 verfügte die Generaldirektion der Deutschen Bundespost Postdienst die Einstellung der Aufträge für Antwortkarten. Die Restbestände wurden aufgebraucht. Zusammenhängende Antwortkarten hin und zurück gebraucht waren zwar nicht erlaubt, können aber vorkommen. Antwortkarten, die für den Verkehr ins Ausland bestimmt waren, haben im Anschriftteil weder Postleitzahlkreise noch Leitvermerke (Straße, Haus-Nr. usw.).

Bildpostkarte

Die Deutsche Reichspost führte 1925 unter federführender Mitwirkung der Gesellschaft für Postreklame als Tochter der damaligen Reichspost so genannte Bildpostkarten ein. Diese sollten der Förderung des Fremdenverkehrs dienen. Gemeindeverwaltungen bzw. die örtlichen Verkehrsvereine konnten Bildpostkarten für ihre Stadt/ihren Ort beantragen. Ursprünglich verwendete man Zeichnungen von Ortsansichten, später dann auch Fotos, die in der linken Hälfte der Anschriftenseiten oben zu finden sind. Die auftraggebende Gemeinde durfte bestimmen, in welchen Regionen die Karten in von ihr zu bestimmenden Quoten verkauft werden sollten. Bis in die späten 1970er Jahre war der Verkauf in der Gemeinde selber aus Rücksicht auf den Ansichtskartenverkauf des örtlichen Schreibwarenhandels nicht erlaubt.

Filmpostkarte

Filmpostkarte - Weltmarke "Ross"
Filmpostkarte -
Weltmarke "Ross"

In den 1920er / 1930er Jahren galt der Ross-Verlag (Berlin), gegründet 1912 , als der in ganz Europa führende Verlag für Filmpostkarten mit Porträts bekannter FilmschauspielerInnen und Filmszenen - zunächst aus Deutschland, später auch aus dem internationalen Filmschaffen. Schätzungsweise bis zu 40.000 verschiedene Motive wurden ausgegeben, die noch heute begehrte Sammelobjekte sind.

Gezähnte Postkarte

Ab 1. Juni 1913 lieferte die Reichsdruckerei Postkarten der Dauerserie zunächst in Streifen , dann auch im Bogen. Die Schreibmaschine verbreitete sich immer mehr und die Streifen erlaubten ein rationelles Beschreiben nacheinander. Bald wurden auch Antwortkarten im Bogen gezähnt ( 1924 ). Bayern ( 1912 !) und Württemberg ( 1913 ) verkauften ebenfalls gezähnte Postkarten. Wenngleich die Mindestabnahme mit 1.000 Stück festgelegt wurde, gab es keinen Aufschlag, die Karten wurden zum eingedruckten Wertzeichenpreis verkauft und am Schalter des lokalen Postamtes ausgeliefert.

Weltpostkarte

Durch den Berner Postvereinsvertrag vom 1. Juli 1875 wurde die Postkarte auch für den internationalen Verkehr zugelassen. Die für den Verkehr ins das Ausland gedachten Karten mit entsprechender Wertstufe – Weltpostkarte genannt – wiederholen in der Regel Texte in französischer Sprache (= Amtssprache des Weltpostvereines); z.B. „Postkarte mit Antwort – Carte postale avec réponse payée“. Bei den Weltpostkarte mit anhängender Antwortkarte war ebenfalls nur der Antwortteil allein abzusenden, doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Das eingedruckte Postwertzeichen wurde also vom Annahmepostamt im Ausland mit dem dort verwendeten Tagesstempel entwertet. Häufig sind Weltpostkarten-Antwortteile mit zusätzlicher Briefmarken frankatur zu finden, die nicht immer erforderlich war. Vielmehr glaubten Empfänger im Ausland einfach nicht, dass z.B. das mit einem deutschen Postwertzeichen bedruckte Antwortteil ohne Entrichtung des Portos zurückgesandt werden konnte. Hingegen gibt es aber auch Zusatzfrankaturen wegen Portoerhöhung, Sonderbehandlung (Luftpost, Einschreiben etc.). Der Verkehr von Weltpostkarten mit anhängender Antwortkarte wurde entsprechend einem Beschluss der Konferenz des Weltpostvereins in Tokio ab 1. Juli 1971 weltweit eingestellt.

E-Card

Die „elektronische Postkarte“ oder kurz E-Card ist das Internet-Pendant zur realen Postkarte.

Weblinks

Wiktionary: Postkarte – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Commons: Postkarten – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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