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Letzte Änderung für Artikel GrÃ¥sten: 28.01.2006 17:47

Gråsten

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Gråsten (deutsch Gravenstein, Betonung auf letzter Silbe) ist ein Ort mit 7.256 Einwohnern (2005) in Dänemark am Nübeler Noor, einem Seitenarm der Flensburger Förde. Der Ort liegt ziemlich genau in der Mitte des Städtedreiecks Apenrade -Flensburg-Sonderburg. Der Name war ursprünglich Grauenstein, was als Gråsten wörtlich ins Dänische übersetzt wurde.

Geschichte

Gravenstein war ursprünglich ein adeliges Gut , welches in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunächst als Meierhof unter dem Gut Seegaard , damals das mit Abstand größte Adelsgut im Herzogtum Schleswig. Spätestens 1648 wurde Gravenstein selbständig, als der Seegaarder Gutsherr von Ahlefeldt den Hof an den Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg- Glücksburg verkaufte. 1662 kam es erneut an Seegaard. Die Ahlefeldts verlegten ihren Stammsitz hierher und errichteten ein ansprechendes Gutshaus, das seit 1700 den Charakter eines Schlosses annahm. Da mehrere der Gutsherren gleichzeitig Statthalter für die königlichen Landesteile der Herzogtümer Schleswig und Holstein waren, wurde Gravenstein weithin bekannt. Unweit des Guts entwickelte sich zwischen Schlossteich und Nübeler Noor eine Handwerker- und Kaufmannssiedlung.

Nach dem Konkurs des Ahlefeldtschen Güterkomplexes wurde Gravenstein 1725 ein selbständiges Gut, zu dem große Ländereinen einschließlich der Siedlung gehörten. Neuer Besitzer war der Herzog von Augustenburg , ein Nachfahre der früheren Sonderburger Herzöge und damit ein Verwandter des dänischen Königshauses. Dieser kaufte weitere Güter in der Nachbarschaft hinzu, so dass der Gravensteinsche Güterkomplex einer der größten im Lande wurde. Anders als der eigentliche Augustenburgische Güterkomplex mit dem Stammhaus des Herzogs auf Alsen erhielt er jedoch keine administrative Sonderstellung, sondern blieb ein Teil des Zweiten Angler Güterkomplexes, in dem sämtliche schleswigsche Güter außerhalb der Landschaften Dänischer Wohld, Schwansen, Angeln und Alsen zusammengefasst wurden.

Obwohl die Siedlung Gravenstein weder Stadt noch Flecken war und eigentlich unter die Bestimmungen für Landhandel und -handwerk fiel, konnten die Bewohner unter dem Schutz der Gutsherrschaft ihre Gewerbe frei ausüben. Da sie überwiegend für die Gutsherrschaft arbeiteten, konnten die Proteste aus den Städten nichts bewirken. Obwohl der Ort nach wie vor zum Kirchspiel Atzbüll gehörte, entwickelte die Schlosskapelle sich zur Pfarrkirche des Ortes.

Der letzte Augustenburger Herzog Christian August erhob im Zuge des aufkommenden deutsch-dänischen Konflikts in den 1840er Jahren Ansprüche auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und konnte durch geschickte Agitation die Zustimmung der ursprünglich liberal eingestellten schleswig-holsteinischen Bewegung erlangen. Nach der Verkündung der Provisorischen Regierung in Kiel löste sein Bruder Friedrich Prinz von Noer, welcher vorher Statthalter war und nun dieser Regierung angehören sollte, mit dem Handstreich auf die Festung Rendsburg am 24. März 1848 den Ersten Krieg um Schleswig aus, der sich mit Unterbrechungen drei Jahre hinziehen sollte. Am Ende mussten die Augustenburger das Land verlassen und die Güter dem Fiskus verkaufen. Gravenstein verlor seinen Sonderstatus und wurde verpachtet.

Der Krieg von 1864 führte zur Abtrennung Schleswigs und Holsteins von der dänischen Krone. Bald darauf nahmen die Augustenburger, nun mit Christian Augusts Sohn Friedrich an der Spitze, Gravenstein wieder in ihren Besitz. Friedrich wurde als Schwiegervater des Kaisers Wilhelm II. bekannt. Gravenstein blieb bis 1921 in der Hand der Augustenburger, deren Mannesstamm mit Friedrich ausstarb.

Gravenstein entwickelte sich zu einem wichtigen Unterzentrum. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts war es durch die Apenrader Kreisbahn und der Hauptbahn von Sonderburg nach Flensburg bzw. Tingleff an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nach der Volksabstimmung von 1920 wurde Nordschleswig ein Teil des Königreichs Dänemark. Gravenstein wurde eine Kirchspielskommune im Amt Apenrade, das Gut blieb in staatlichen Händen. Nach seiner Hochzeit erhielt es der damalige Kronprinz Frederik 1936. Seither zählt Gravenstein zu den königlichen Schlössern. Vor allem Friedrichs Ehefrau Ingrid, die Mutter von Königin Margrethe II. , blieb dem Ort bis zu ihrem Tod im Jahre 2000 eng verbunden.

1970 wurden Gravenstein und Atzbüll mit den Nachbarkirchspielen Quars und Rinkenis zu einer Großkommune im neu geschaffenen Sønderjyllands Amt vereinigt. Obwohl sich Gravenstein bis zuletzt für weitere Selbständigkeit aussprach, geht die Kommune 2007 in einer Großkommune Sonderburg auf, die damit größer wird als das frühere Amt bzw. der Landkreis Sonderburg .

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Gravenstein, bis auf die Kapelle in der Regel nicht zugänglich
  • Schlossgarten, nur bei Anwesenheit der königlichen Familie geschlossen
  • Schlosspark mit Herzenshügel
  • einzelne alte Bauten im Ortskern, darunter der alte Gasthof
  • die sehr schöne wald- und wasserreiche Umgebung
  • Gedenkstätte für den am 26. Mai 1944 von der deutschen Besatzungsmacht erschossenen Oberst der Grenzgendarmerie Svend Bartholin Paludan-Müller Geschichte Schleswig-Holsteins

Liste schleswigscher Ortsnamen Liste deutscher Ortsnamen in Dänemark

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