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Letzte Änderung für Artikel Ehrengrab: 24.06.2005 14:40

Ehrengrab

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Ein Ehrengrab ist Ausdruck der Ehrung Verstorbener durch StĂ€dte oder Gemeinden fĂŒr BĂŒrger, die zu Lebzeiten besondere Verdienste erworben haben. Wenn keine Nachkommen oder Institutionen vorhanden sind, die sich um die GrĂ€ber dieser Persönlichkeiten kĂŒmmern, ĂŒbernehmen die Gemeinden oder StĂ€dte zudem die Verantwortung fĂŒr die GrĂ€ber und finanzieren die Grabpflege. So wird zum einen die Erinnerung an die verdienten BĂŒrger wach gehalten. Zum anderen werden mit den EhrengrĂ€bern vielfach Zeugnisse der Kulturgeschichte bewahrt, wenn zum Beispiel Friedhöfe geschlossen und kunstvolle GrabstĂ€tten durch aufwĂ€ndige Umbettungen nur mit öffentlichen Mitteln erhalten werden können.

Ehrenmarkierung in Berlin
Ehrenmarkierung in Berlin

Die Vergabe, Finanzierung und Pflege von EhrengrĂ€bern wird in den deutschsprachigen LĂ€ndern in ihren GrundzĂŒgen Ă€hnlich gehandhabt. Deshalb wird im folgenden am Beispiel Berlins, das die grĂ¶ĂŸte Anzahl derartiger StĂ€tten unterhĂ€lt, die entsprechende Verordnung stellvertretend fĂŒr weitere Gemeinden und StĂ€dte dargestellt. Die anschließende Auflistung einiger weiterer StĂ€dte erhebt keinen Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit und hat illustrativen Charakter.

Inhaltsverzeichnis

Berlin

Von den rund 200 Berliner Friedhöfen enthalten ca. 80 Friedhöfe rund 740 EhrengrabstĂ€tten mit ĂŒber 800 EhrengrĂ€bern; die Differenz erklĂ€rt sich aus der Tatsache, dass in einigen FamiliengrĂ€bern mehrere geehrte Personen bestattet sind. Die Berliner öffentliche Ehrengrabpflege geht auf einen Beschluss des Senates aus dem Jahr 1952 zurĂŒck und wurde durch eine Allgemeine Anweisung fĂŒr die Anerkennung, Überlassung und Pflege ... geregelt, die zu Beginn 60 GrabstĂ€tten zu Gute kam. Die heutige Grundlage bildet § 12, Abs. 6 des „Gesetzes ĂŒber die landeseigenen und nichtlandeseigenen Friedhöfe Berlins“ (Friedhofgesetz) vom 1. November 1995. Danach stellt das Land Berlin unentgeltlich EhrengrĂ€ber zur VerfĂŒgung, deren Kosten von den zustĂ€ndigen BezirksĂ€mtern getragen werden:

  1. FĂŒr Verstorbene, denen die Bundesregierung oder die Regierung eines Landes ein StaatsbegrĂ€bnis gewĂ€hrt hat oder denen das EhrenbĂŒrgerrecht verliehen worden ist, sowie fĂŒr ihre Ehegatten ĂŒber den Ablauf der Ruhezeit hinaus.
  2. FĂŒr Verstorbene, denen die Ehrenbezeichnung «StadtĂ€ltester» verliehen worden ist sowie deren Ehegatten fĂŒr die doppelte Dauer der Ruhezeit.
  3. FĂŒr Verstorbene, die EmpfĂ€nger von Ehrenruhegeld waren oder sich um Berlin besonders verdient gemacht oder ĂŒber Berlin hinaus hervorragende Leistungen vollbracht haben oder deren Andenken in der Öffentlichkeit fortlebt, sowie fĂŒr deren Ehegatten.
Ehrengrab Heinrich Zille, Berlin
Ehrengrab Heinrich Zille, Berlin

VorschlĂ€ge zur Anerkennung von EhrengrĂ€bern kann jeder BĂŒrger bei der zustĂ€ndigen Senatsverwaltung fĂŒr Stadtentwicklung einreichen. Die Ernennung erfolgt – frĂŒhestens 5 Jahre nach dem Tod der vorgeschlagenen Person – durch Senatsbeschluss fĂŒr die geltende Mindestruhezeit von 20 Jahren, die in der Regel anschließend verlĂ€ngert wird. Die GrabstĂ€tten werden mit rötlichen Steinen gekennzeichnet, die die zweizeilige Aufschrift Ehrengrab, Land Berlin ĂŒber dem Wappen der Stadt tragen. Berliner EhrengrĂ€ber haben beispielsweise Dietrich Bonhoeffer , Bertolt Brecht , Wilhelm Busch , Theodor Fontane , die BrĂŒder Grimm, Heinrich von Kleist , Otto Lilienthal , Felix Mendelssohn Bartholdy, Ernst Reuter, Joachim Ringelnatz , Heinrich Zille und Arnold Zweig .

Im Jahr 2003 entschied der Senat, die aus den USA ĂŒberfĂŒhrte Urne des in Berlin geborenen Philosophen Herbert Marcuse in einem Ehrengrab beizusetzen. Auch der 2004 verstorbene Starfotograf Helmut Newton , der 1920 als Helmut NeustĂ€dter in Berlin zur Welt kam, erhĂ€lt auf Beschluss ein Ehrengrab, wobei der Senat von der Regel, erst 5 Jahre nach dem Tod zu entscheiden, als Ausnahmeregelung abrĂŒckte. Eine weitere Ausnahmeregelung hatte der Senat beispielsweise 2002 fĂŒr Hildegard Knef vorgenommen.

Wien

Um den Wiener Zentralfriedhof fĂŒr die Bevölkerung attraktiv zu machen, wurden in vielen Teilen EhrengrĂ€ber angelegt, die berĂŒhmten Persönlichkeiten gewidmet waren. Zu diesem Zweck wurden bereits vor Anlegung des Zentralfriedhofes verstorbene BerĂŒhmtheiten wie Ludwig van Beethoven und Franz Schubert hierher ĂŒberfĂŒhrt und in EhrengrĂ€bern bestattet oder erhielten wie Wolfgang Amadeus Mozart ihnen gewidmete GrabdenkmĂ€ler. Zur Zeit gibt es 338 EhrengrĂ€ber und 571 ehrenhalber gewidmete GrĂ€ber.

Salzburg

In Salzburg erfolgt die ErklĂ€rung zum Ehrengrab durch den Gemeinderat der Stadt fĂŒr einen dreißigjĂ€hrigen Zeitraum und kann dann jeweils um dreißig Jahre verlĂ€ngert werden. Dem Schriftsteller Hermann Bahr , dem Bergsteiger Ludwig Purtscheller und rund weiteren 25 verdienten BĂŒrgern richtete die Mozartstadt EhrengrĂ€ber auf dem Kommunalfriedhof ein.

ZĂŒrich

ZĂŒrich unterhĂ€lt beim Krematorium Nordheim ein so genanntes Ehrengrab der Anatomie . In diesem Gemeinschaftsgrab werden auf Wunsch die Urnen von Personen beigesetzt, die sich nach ihrem Tod dem Anatomischen Institut der UniversitĂ€t ZĂŒrich fĂŒr Forschungszwecke zur VerfĂŒgung gestellt hatten.

Weitere StÀdte

Grab von Dr. Hermann Iseke (links), Holungen
Grab von Dr. Hermann Iseke (links), Holungen
  • Deutschlands grĂ¶ĂŸter Parkfriedhof, der Hamburger Friedhof Ohlsdorf, richtete zum Gedenken das Ehrengrab fĂŒr die Opfer des Nationalsozialismus und Widerstandes 1933-1945 ein.
  • Unter den 49 EhrengrĂ€bern von Hannover befindet sich die RuhestĂ€tte von Kurt Schumacher .
  • Die Stadt Kassel erinnert mit einem Ehrengrab an Louis Spohr .
  • Kiel unterhĂ€lt rund 25 EhrengrĂ€ber, beispielsweise auf dem Friedhof Russee eine StĂ€tte fĂŒr den Lehrer Johann Heuck .
  • Der Schriftsteller CĂ€sar Flaischlen fand ein Ehrengrab auf dem Stuttgarter Pragfriedhof.

Siehe auch: Liste berĂŒhmter Friedhöfe , Liste der EhrenbĂŒrger , Auszeichnung

Quellen und Weblinks

Die Zitate sind folgender Website der Edition Luisenstadt entnommen:

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ehrengrab aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Ehrengrab verfügbar.

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