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Letzte Änderung für Artikel Engelberg OW: 16.02.2006 10:30

Engelberg OW

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Wappen
Wappen von Engelberg
Basisdaten
Kanton: Obwalden
Bezirk : (Obwalden kennt keine Bezirke)
BFS-Nr. : 1402
PLZ : 6390
Koordinaten : 46° 49' n. Br.
8° 24' ö. L.
Höhe : 1015  m ü. M.
Fläche: 40.75  km²
Einwohner : 3510 (31. Dezember 2003)
Website : www.gde-engelberg.ch
Karte
Karte von Engelberg

Engelberg ist eine Gemeinde mit 3'900 Einwohnern im Schweizer Halbkanton Obwalden und eines der beliebtesten Sommer- und Wintertourismusgebiete in der Zentralschweiz. Es ist der Hauptort einer Exklave von Obwalden im Kanton Nidwalden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Engelberg um 1900
Engelberg um 1900

Engelberg liegt 25 km südlich des Vierwaldstättersees und 20 km südlich der Stadt Stans, in einem flachen, weiten Hochtal auf rund 1000 m Höhe. Der Ort ist eingeschlossen zwischen dem Gebirgsmassiv des 3238 m hohen Titlis im Süden und einer Bergkette im Norden, die von den bis zu rund 2800m hohen Bergen Engelberger Rotstock, Ruchstock, Rigidalstock und den Walenstöcken gebildet wird. Im Osten beherrscht der unmittelbar über dem Ort thronende Hahnen mit 2600 m Höhe das Ortsbild.

Der Talboden von Engelberg entstand am Ende der letzten Eiszeit , als ein gewaltiger, vom Titlis her kommender Felssturz den Talausgang Richtung Nordwesten versperrte. Der daraufhin entstehende natürliche Stausee wurde binnen weniger tausend Jahre durch Geröll und Sand aufgefüllt, der von der Engelberger Aa und ihren Zuflüssen von den benachbarten Bergen herangeführt wurde. Heute erinnert nur noch der kleine, für die Elektrizitätserzeugung künstlich regulierte Eugenisee im unteren Ortsteil an den einstigen Gebirgssee.

Unterhalb davon stürzt der Bach in den Aa- Tobel , wo die steile Geländestufe bis heute heftiger Erosion und vereinzelten Erdrutschen unterliegt. Zur Gemeinde Engelberg gehört auch der unterhalb der Aaschlucht, im unteren Engelberger Tal in der Nähe von Wolfenschiessen gelegene Flecken Grafenort (Seehöhe 570 m).

Ein nördlich des Haupttals abzweigendes Nebental endet jäh unterhalb einer senkrecht abfallenden Felswand; diese Stelle trägt den bildhaften Namen Ende der Welt .

Flussaufwärts setzt sich der Talverlauf der Engelberger Aa Richtung Osten und später nach Nordosten noch rund 15 km bis zum 2291 m hohen Surenenpass fort.

Verkehr

In der Aaschlucht
In der Aaschlucht

Der einzige natürliche Zugang führt von Norden, vom unteren Engelberger Tal her, über 5 km Weglänge und 500 Höhenmeter durch die steile, wilde, enge Aaschlucht. Die natürlichen Höhenpfade über den Jochpass Richtung Engstlensee und Berner Oberland, über den Storeggpass Richtung Melchtal und Sarnen und über den Surenenpass Richtung Uri und Reusstal sind noch weitaus länger, ebenfalls steil und beschwerlich und nur im Hoch- und Spätsommer passierbar.

Seit 1898 ist der Ort über die Zahnradstrecke der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn an das Bahnnetz angeschlossen. Erst 1931 wurde die Strasse von Norden her so ausgebaut, dass Engelberg auch im Winter mit Auto, Bus oder LKW erreichbar ist. Heutzutage dauert die Autofahrt von der Gotthard-Autobahn N2 und der Ausfahrt Stans-Süd nach Engelberg nur noch eine knappe halbe Stunde.

Die Trassen von Straße und Bahnlinie sind aber stets von Muren und Hochwasser der Engelberger Aa bedroht. So wurden beim Hochwasser vom 23. August 2005 beide Trassen für etwa zwei Wochen unterbrochen und Engelberg von der Aussenwelt abgeschnitten. Während dieser Zeit stellten private Helikopterunternehmen und die Schweizer Armee den Transport von Personen und die Versorgung über eine Luftbrücke sicher. Erst knapp 17 Wochen nach dem Hochwasser ist Engelberg wieder über die ursprüngliche Strasse und die ursprüngliche Eisenbahnstrecke erreichbar. Zwischenzeitlich wurde der Verkehr über eine Notstrasse geführt.

Geschichte

Wegen seiner abgeschiedenen Lage wurden die Geschicke des Tals über Jahrhunderte von der Landwirtschaft und der 1120 gegründeten Benediktinerabtei Kloster Engelberg geprägt. Das mittelalterliche Kloster wurde mehrfach von Bränden zerstört, doch ohne Unterbrechung bis heute weitergeführt. Ausserdem suchten die Pest und politische Streitigkeiten im Hoch- und Spätmittelalter mehrfach das Tal heim.

Der Name Engelberg geht auf eine Legende zurück, wonach Engelsstimmen von der Höhe des Berges Hahnen die Gründung der Abtei veranlassten. Der Engel erscheint denn auch im Wappen des Ortes. Die Mönchsgemeinschaft wurde zur Keimzelle eines geistlichen Miniaturstaates und gründete eine Kloster-, Schreiber- und Malerschule, aus der sich die heutige Stiftsschule Engelberg entwickelte und dem Tal über die Grenzen der Schweiz hinaus Bekanntheit brachte.

Blick auf Engelberg (Gemälde von Hubert Sattler)
Blick auf Engelberg (Gemälde von Hubert Sattler)

Mit zunehmenden weltlichen Freiheitswünschen begann das Kloster ab 1449, sukzessive gewisse Privilegien abzutreten. Zur Zeit der Französischen Revolution verzichtete es 1798 auf die Besitzrechte über das Engelberger Tal, das sich 1803 in den Franzosenkriegen zunächst an den Halbkanton Nidwalden , doch 1815 an Obwalden anschloss. Dadurch wurde die Gemeinde zu einer Enklave in Nidwalden.

Mitte des 19. Jahrhunderts setzte dann der Tourismus ein, der im 20. Jahrhundert zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor wurde. Mit dieser Öffnung nach aussen wurde auch der soziale Einfluss des Klosters zurück gedrängt. Die Bevölkerung betrug 1750 etwa 1000 Menschen, überstieg um 1960 die Marke 3.000 und zählt derzeit 3.930 ständige Einwohner.

In den 1920er Jahren führte eine landwirtschaftliche Krise zur Auswanderung einiger Familien nach Oberösterreich. 1938 fand in Engelberg die Alpine Skiweltmeisterschaft statt.

Wirtschaft

Im Talboden selbst und auf den umliegenden Höhen sind grosse Weideflächen und Almen verfügbar. Die alpine Milchviehwirtschaft, über Jahrhunderte der bestimmende Wirtschaftsfaktor, wird auch heute noch betrieben, zum Teil mit Hilfe von staatlichen Zuschüssen. Im Sommer bestimmt immer noch das Geläute der Kuhglocken die Geräuschkulisse in den Bergen, und sowohl in den Molkereien im Ort als auch direkt in den Käsereien auf den Almen kann man den einheimischen Käse, beispielsweise den Sbrinz oder einen vorzüglichen Ziegenkäse, probieren und direkt vom Erzeuger kaufen.

Mit über 11.000 Fremdenbetten und 740.000 Übernachtungen pro Jahr ist heuzutage (Stand 2004 ) jedoch eindeutig der Tourismus der bestimmende Wirtschaftsfaktor im Tal.

Tourismus

Seilbahnen

Insbesondere die Titlisregion ist durch Seilbahnen und Skilifte intensiv erschlossen. Auf der gegenüberliegenden Talseite lockt die Brunnibahn die Gäste auf die sonnigen Südhänge. Im oberen Talbereich bietet die kleine Fürenalpbahn mit mehreren Hundert Metern freier Höhe vor einer atemberaubenden senkrechten Felswand ein spannendes Höhenerlebnis und eine Fahrt zu einer Hochterrasse mit einem grossartigen Ausblick über das darunter liegende Trogtal und die gegenüberliegende Bergkulisse mit den Dreitausendern Titlis , Spannörter und Schlossberg . Selten sind an der etwa 600 Meter hohen Felswand sogar Base-Jumper . anzutreffen.

Sowohl Fürenalp als auch Brunni sind beliebte Abflugpunkte für Gleitschirmflieger .

Wintersport

Engelberg ist eines der Zentren des Massenskitourismus und vor allem an sonnigen Wochenenden oder Feiertagen im Winter recht überlaufen. Nach wie vor kommen aber Tiefschnee - und Tourenfahrer in der abwechslungsreichen Hochregion auf ihre Kosten, wobei auch dies seine Kehrseite hat: Nahezu jedes Jahr bezahlt der ein oder andere Skiläufer oder Snowboarder, der die Wetterlage und die Lawinenwarnungen missachtet, seinen Leichtsinn mit dem Leben.

Der Langläufer findet auf dem Talgrund bis zur Herrenrütialp, auf der Geschnialp und rund um den Trübsee zwischen 5 und 15 km lange präparierte Spuren für den klassischen und den Skating-Stil.

Wandern und Klettern

Engelberg und die umgebenden Berge bieten reichlich Spazier-, Wander- und Klettermöglichkeiten für jeden Geschmack, jede Altersstufe und jegliche körperliche Konstitution.

Spazierwege (Beispiele):

  • Professorenweg durch den schattigen Talgrund vom Dorf bis zum Auenwald Eienwäldli.
  • Rundweg auf der Gerschnialp (mit der Seilbahn erreichbar)
  • Höhenwege auf der Brunni (mit der Seilbahn erreichbar)

Die folgenden Wanderungen sind nur eine kleine Auswahl aus Dutzenden von Möglichkeiten. Sie erfordern alle festes Schuhwerk (Bergschuhe):

  • Durch die Aaschlucht hinunter nach Grafenort. Zurück entweder mit der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn oder mit der winzigen, abenteuerlichen Seilbahn hoch zum Brunniswald und weiter über den Höhenpfad zur Brunni.
  • Ãœber die Herrenrüti-Alp und das obere Engelberger Tal zum Wasserfall Stäuber und zur Fürenalp. Zurück mit der Seilbahn (3,5 Stunden, 900m Höhenmeter Anstieg).
Spannörter
Spannörter
Schlossberg
Schlossberg
Surenenpass
Surenenpass
  • Von der Brunni über die Hochterassen unterhalb der Walenstöcke bis nach Oberrickenbach (3,5 Stunden, wenn man bis Brunni die Seilbahn benutzt). Zurück mit Postbus und Bahn.
  • Tageswanderung über den Surenenpass nach Attinghausen, zurück mit Bus und Bahn (9 Stunden, fast 20 km, mehr als 1.200 m Anstieg, Kondition erforderlich, nur im Hoch- und Spätsommer möglich). Phantastischer Blick vom Surenenpass über das Reusstal und den Urnersee.
  • 4-Seen-Wanderung über Trübsee, Jochpass, Engstlensee, Tannalpsee, Melchsee zur Stöckalp im oberen Melchtal (9 Stunden, Kondition erforderlich, aber etliche Möglichkeiten, mit Seilbahnen oder Sesselliften den Fussmarsch zu verkürzen). Zurück mit Postbus und Bahn.

In den letzten Jahren (Stand 2004 ) wurden Klettersteige verschiedener Schwierigkeitsgrade an der Fürenalp-Wand, am Brunnistock und am Graustock eingerichtet.

Persönlichkeiten

Die erfolgreiche Skirennläuferin Erika Hess wurde im Ortsteil Grafenort geboren.

Weblinks


Koordinaten: 46° 49' N, 8° 24' O

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Wikipedia

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