fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Burgbrohl: 18.02.2006 16:32

Burgbrohl

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen
Wappen

Burgbrohl ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Brohltal im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz ( Deutschland ). Sie hat 3.323 Einwohner und eine Fläche von 10,62 km². Die Gemeinde Burgbrohl besteht aus den 3 Ortsteilen Burgbrohl, Lützingen (ehemals Oberlützingen) und Weiler (incl. Neu-/ u. Alt-Buchholz).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zum ersten mal taucht Burgbrohl urkundlich im Mittelalter auf, als Volcoldus von Brule 1093 bzw. 1112 als Zeuge in der Gründungsurkunde des Klosters Maria Laach durch den Pfalzgrafen Heinrich II. genannt wurde. Möglicherweise hatten Herren von Brule als Beamte des vom Kaiser eingesetzten Gaugrafen einen befestigten Hof auf dem Burgberg und überwachten die strategische Stelle der sich kreuzenden Wege im Tal.

Ihre Bedeutung muss zugenommen haben, denn in einer Urkunde von 1289 wird schon von einem Schloss gesprochen. Im Jahre 1338 "trugen die Herren von Brohl mit Turm, Pforte, Vorburg mit dem Gericht im Tal und um die Burg dem Markgrafen Wilhelm von Jülich zu Lehen auf". Die Lehenstätigkeit hat bis zur völligen Neuordnung durch die Franzosen 1794 gedauert. Elsa von Brohl gestattete im Jahre 1471 dem Erzbischof von Trier ein Öffnungsrecht zur Burg Brohl für dessen Lebenszeit. Da Elsa von Brohl die letzte ihres Geschlechtes war, wurde das Erbe laut ihrem Testaments auf die Familien Winnenburg, Elz und Braunsberg aufgeteilt. Die entstehenden Streitigkeiten ziehen sich fast 100 Jahre hin, bis gegen 1560 die Familie von Braunsberg die Burg an sich brachte und am 3. März 1563 Wilhelm von Braunsberg von Herzog Wilhelm von Jülich mit der Herrschaft erneut belehnt wurde.

Als am Ende des 17. Jh. franzözische Truppen Westdeutschland zeitweise besetzt hatten, wurde das Schloss Burgbrohl bei deren Rückzug gleichzeitig mit den Burgen Olbrück, Rheineck und Sinzig in dern Nacht zum 1. Mai 1689 durch Brand vernichtet. Der Neuaufbau des Schlosses und die Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgte Hochzeit des Kasper Franz von Bourscheidt mit Isabella Gräfin von Schaesberg führten zu einer Blütezeit der Herrschaft. Relativ schnell wurde das Schloss in den Jahren 1709/10 wieder aufgebaut, und 1731 folgte der Bau einer neuen Kellnerei. Zur gleichen Zeit wurde von dem energischen Kasper Franz von Bourscheidt und seinem Sohn Franz Karl die Wirtschaft in der Herrschaft entscheidend gefördert; 1768 erfolgte der Neubau der Nonnsmühle, der Trassabbau wurde intensiviert, Basaltbrüche wurden eröffnet.

Gleichzeitig schwelte der Streit mit der Probstei Buchholz über Wasser-, Fischerei- und Jagdrechte. Die durch den ehrgeizigen Kellner und Pastor Johann Michael Sieglohr auf die Spitze getriebenen Grundstücksstreitigkeiten dauerten Jahrzehnte an. Große Veränderungen traten ein, als im Oktober 1794 die französischen Revolutionstruppen , von Bonn kommend, das Gebiet besetzten.

Die Zeit der Zugehörigkeit zu Frankreich brachte nicht nur den Wegfall der herrschaftlichen und geistlichen Vorrechte, sondern auch eine vollkommene Neuordnung der Verwaltung. Im neu errichteten Kanton Andernach erhielt Burgbrohl den Sitz einer Mairie für das mittlere Brohltal. Bei der Übernahme der Rheinlande durch Preußen folgte die Bildung eines Amtes Burgbrohl mit den Gemeinden Kell , Wassenach, Glees, Wehr , Brenk, Galenberg, Niederoberweiler, Nieder- und Oberlützingen . Im Laufe des 19. und 20. Jh ist die Entwicklung des Ortes sehr eng mit der Gründung der verschiedensten Industriebetriebe verbunden. Grundlage für alle Industriezweige waren bis in unser Jahrhundert die Bodenschätze, die wiederum zum größten Teil ihren Ursprung in der vergangenen und noch andauernden vulkanischen Tätigkeit haben. Der Trassabbau wurde erst wieder im 17. Jahrhundert aufgenommen, und zwar auf Initiative der Holländer, die diesen wertvollen Rohstoff für ihre Wasserbauten wiederentdeckten. Sie installierten im Brohltal die ersten Trassmühlen . Mitte des 18. Jh. waren in den Gruben des Brohltal über 300 Arbeiter beschäftigt. In dieser Zeit wurden auch die Basaltbrüche im Weyerbusch und in der Mauerlay eröffnet.

Eine neue Größenordnung erreichten die wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Aufnahme der Produktion von Farben mit Hilfe der Kohlensäure einer neuerrichteten Fabrik durch die Firma Gebrüder Rhodius. Ende des vergangenen Jahrhunderts gab es hektische Anstrengungen im Brohltal, um in den Besitz von Kohlesäurequellen zu gelangen. Heute wird besonders durch die Firma Air liquide die Kohlensäure der Burgbrohler Quelle zur Herstellung reiner Kohlensäure in trockener Form gewonnen. In den letzten Jahrzehnten hat die Firma Gebrüder Rhodius neben der Erzeugung von Trennscheiben die Herstellung von Getränken aufgenommen. Aus der Lage im einer der Quell- und Kohlensäurereichsten Gegenden resultierte auch das Vorhandensein von anderen Industriezweigen in diesem Bereich: Ein weiterer Großarbeitgeber ist die HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH, die seit 1979 Kontrollgeräte (z. B. Leerflascheninspektoren und Etikettiermaschen) besonders für die Getränkeindustrie von Burgbrohl aus weltweit vertreibt.

Gerade aufgrund dieser großen wirtschaftlichen Aktivität in Burgbrohl und dem umliegenden Brohltal kann man in Burgbrohl den schönsten, in Fachwerkbauweise ausgeführten, Bahnhof der 1901 eröffneten Brohltal-Schmalspureisenbahn bewundern.

Die Kaiserhalle

Der besondere Grund, die Kaiserhalle in dieser Form als freitragende Kuppelhalle zu bauen, war für den Baumeister Wilhelm Bell die Notwendigkeit, den Nachweis zu führen, dass man auch für extreme Belastungen lokale Baustoffe wie Kalkstein , Lavasand und Trass benutzen kann. In einer Zeit vor der Jahrhundertwende, als der Zement seinen Siegeszug angetreten hatte und damit der Trassabbau im Brohltal immer weiter abnahm, schien ein solcher Beweis erforderlich.

Die aufregende Baugeschichte beginnt mit der Nichtgenehmigung der Baupläne durch die Behörden. Es folgt ein schneller Bau in nur drei Monaten ohne Genehmigung, letztendlich Erhalt der Bauerlaubnis durch das Verwaltungsgericht und glanzvolle Einweihung am 4. September 1896, dem Sedanstag. Nach langen Jahren mit glanzvollen Festen setzt ein Verfall ein, der in der Benutzung als Garage fast seinen Abschluss gefunden hätte. Es folgte die kaum noch erhoffte Rettung durch eine Restaurierung zwischen 1980 und 1984, wobei sich der Bürgerverein Burgbrohl große Verdienste erwarb.

Die Kaiserhalle ist als Ball- und Theatersaal konzipiert und erhebt sich auf einem Bruchsteinfundament in Halbkugelform mit 10 m Höhe und 20 m Durchmesser. Der umbaute Raum ohne Nebenbauten beträgt über 3000 m³. Die Kuppelkonstruktion besteht aus einer zunehmend dünner werdenden (50 bis 30 cm) Leicht betonschale . In der Baugeschichte gibt es kein früheres Beispiel für den Einsatz dieser damals völlig neuen Baustoffkombination bei der Überwölbung einer derart großen Fläche ohne jede Bewehrung. Da zu dieser Zeit eine statische Berechnung noch nicht durchgeführt werden konnte, war der Baumeister bei der Dimensionierung aller Bauteile auf Erfahrung und Gefühl angewiesen. Erst eine später von der Technischen Hochschule Berlin durchgeführte Berechnung brachte die Bestätigung der vorgenommenen Maßnahmen. Im oberen Drittel besteht die Kuppel aus kalkgebundenen Bimssteinen , vermutlich wegen der beim Einschalen auftretenden Schwierigkeiten. Am Scheitel befindet sich eine Öffnung mit einem Durchmesser von 4,50 m, die durch einen verankerten Eisenring gehalten wird. Auf ihr befindet sich die einzige natürlich Lichtquelle für den Innenraum. Der Innenraum hat eine runde Tanzfläche und bietet über 500 Gästen Platz.

Daten

  • Postleitzahl: 56659
  • Kfz-Kennzeichen: AW

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burgbrohl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Burgbrohl verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de