Moringen
Moringen | |
Wappen | Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Staat : | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis : | Northeim |
Stadtgliederung: | 9 Ortsteile |
Fläche : | 82,25 km² |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51° 42' N, 9° 52' O 51° 42' N, 9° 52' O |
Höhe : | 137 - 457 m ü. NN |
Einwohner : | 7.496 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 91 Einwohner je km² |
Postleitzahlen : | 37186 |
Vorwahl : | 05554 |
Kfz-Kennzeichen : | NOM |
Gemeindeschlüssel : | 03 1 55 009 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Amtsfreiheit 8 37186 Moringen |
Offizielle Website: | www.moringen.de/ |
E-Mail-Adresse: | stadt@moringen.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Rudolf Bödcher ( Partei ) |
Moringen ist eine Stadt im Landkreis Northeim in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Stadtgliederung
- Behrensen
- Blankenhagen
- Fredelsloh
- Großenrode
- Lutterbeck
- Moringen
- Nienhagen
- Oldenrode
- Thüdinghausen
Geschichte
Die Geschichte Moringens bis 1983 (auch mit Angaben zu den eingemeindeten Orten) ist relative breit in Form einer Chronik dargestellt:
"1000 Jahre Moringen 983 - 1983" von Walter Ohlmer, herausgegeben von der Stadt Moringen, Verlag Ausgust Lax, Hildesheim (1983), 368 Seiten mit 53 Abbildungen und 2 Plänen.
Das Buch enthält auch ein Kapitel über die Juden in Moringen mit allerdings nur sehr spärlichen Angaben zu den Juden dort im 20. Jahrhundert und noch weniger zu der Zeit 1933-1945.
Ein weiteres kurzes Kapitel widmet sich dem Waisenhaus, dem späteren Werkhaus, das 1732 auf Kosten der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft errichtet wurde. 1798 wurde das Waisenhaus geräumt, um es anlässlich der damaligen Seeblockade zu einer Zuckerfabrik umzubauen. Das Projekt zerschlug sich 1803 auf Grund der französischen Besatzung, so dass das Gebäude wieder Waisenhaus wurde. 1818 kaufte es das Königreich Hannover zur Einrichtung einer so genannten Korrektionsanstalt. Ab 1838 wurden dort Polizeigefangene untergebracht. Ab 1866 unter preußischer Herrschaft wurde es Werkhaus, d.h. Arbeitshaus für "Nachhaft/Korrektionshaft". Ab 1871 diente es als Provinzialwerkhaus. 1901-1907 wurde eine Abteilung für schwererziehbare Fürsorgezöglinge angegliedert. Im 1. Weltkrieg wurden hier feindliche, zum Austausch bestimmte Ausländer zusammengefasst. Eine Bedeutung hatte dieses Werkhaus für die Landwirte der Umgebung, die hier gegen geringes Entgelt Arbeitskommandos zur Arbeitshilfe bekommen konnten.
Die Gebäude des Landeswerkhauses wurden vom 10.04. 1933 bis 29.11.1933 als Schutzhaftsammellager für Männer und vom 07.06.1933 bis 21.03. 1938 als Frauenkonzentrationslager , vom 01.08. 1940 bis zum Kriegsende, d.h. 06.04.1945 unter der euphemistischen Bezeichnung "Polizeiliches Jungendschutzlager" als Jugendkonzentrationslager benutzt. Im Frauen- KZ Moringen waren insgesamt ca. 1350 Frauen inhaftiert, im Jugend-KZ ca. 1400 Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren. Während der ganzen Zeit wurde der "normale Werkhausbetrieb" fortgeführt.
Bei Kriegsende wurden die Gebäude des Werkhauses einschließlich des Jugendschutzlagers von der Besatzungsregierung beschlagnahmt zur Einrichtung eines Lagers für " Displaced Persons ". Am 27.08.1947 wurde das jetzige Landeswerkhaus von der britischen Militärregierung an das Land Niedersachsen übergeben, in dem jedoch Polen noch bis zum 28.06.1960 wohnten. 1956 mit Verlegung der letzten "Korrigenden" wurde das Landeswerkhaus aufgelöst, um stufenweise in ein Landeskrankenhaus umgewandelt zu werden.
An diese Vergangenheit erinnert die Mahn- und Gedenkstätte Moringen im ehemaligen Torhaus der Stadt.
Heute befindet sich in Moringen ein vom Land getragenes forensisch-psychiatrisches Krankenhaus.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- AWIS-Omnibusreisen GmbH ( Bus- und Heissluft-Ballonfahrten )
- Piller Industrie-Ventilatoren GmbH
- ETT-Verpackungstechnik GmbH
- König GmbH & Co. KG
- Dentallabor Flemming
- Paul Brehmer KG
- IO.SYS Berner & Bundstein GbR
Öffentliche Einrichtungen
- Landeskrankenhaus
Bildung
- Löwenzahnschule (Grundschule)
- KGS Moringen
Literatur
- Hans Hesse, Das Frauen-KZ Moringen 1933-1938, Göttingen 2000.
- Martin Guse: Der Kleine, der hat sehr leiden müssen... Zeugen Jehovas im Jugend-KZ Moringen, in: Hans Hesse (Hrsg.), Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas. Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus, Bremen 1998.
- Wolfgang Kramer, Die Flurnamen des Amtes Moringen, Göttingen 1963.
- Friedrich Zeichner, Aus tausend Jahren Moringer Geschichte: geschichtlicher Abriss zum 800jährigen Bestehen der Stadt Moringen, Moringen 1947.
- Erika Bauer, Die Moringer Mundart, Heidelberg 1925. [Diese Schrift wird oft fälschlicherweise der Stadt Moringen in Südniedersachsen zugeordnet. Gemeint ist aber Mooring in Nordfriesland.]
- Theodor Meyer, Der Brand der Stadt Moringen im Jahre 1734 und dessen Bedeutung für die spätere Entwickelung derselben, Moringen 1888.
- Johann Just von Einem, Antiquitates Moringenses, Zeit- u. Geschicht-Beschreibung des Amts und Städtleins Moringen, 1739.
Weblinks
- Seite der Stadt Moringen
- KZ-Gedenkstätte Moringen
- Österreichischer Gedenkdienst in Moringen
- Moringer Familien & Moringer Geschichte
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Kategorie : Ort in Niedersachsen
Informationen aus der Umgebung
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Hotel - Restaurant Illemann | 37181 | Hardegsen | @ | 05505 / 94540 | ||
Zum Sachsenroß | 37176 | Nörten-Hardenberg | @ | 05503 / 80 03-0 |
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Wikipedia
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