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Letzte Änderung für Artikel Hauspferd: 19.02.2006 22:34

Hauspferd

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Hauspferd
Ein Hauspferd (Equus caballus) - hier ein andalusischer Hengst mit Reiter
Ein Hauspferd (Equus caballus) - hier ein andalusischer Hengst mit Reiter
Systematik
Unterklasse : Höhere Säugetiere (Eutheria)
Ãœberordnung : Laurasiatheria
Ordnung : Unpaarhufer (Perissodactyla)
Familie : Pferde (Equidae)
Gattung : Equus
Art : Hauspferd
Wissenschaftlicher Name
Equus caballus
Linnaeus , 1758

Das Hauspferd (Equus caballus) ist ein weit verbreitetes Haustier, das in zahlreichen Rassen auf der ganzen Welt gehalten wird.

Taxonomisch gehört das Hauspferd mit den Eseln , Halbeseln und Zebras zur Familie der Pferde (Einhufer, Equidae) innerhalb der Ordnung der Unpaarhufer (Perissodactyla).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Äußeres

Das Aussehen des Hauspferdes variiert in seinem Körperbau, der Körpergröße, Fell und Farbe. Im Verhältnis gesehen haben sie zum Rest des Körpers einen großen Kopf. Je nachdem zu welchem Zweck das Pferd gezüchtet wurde, unterteilt man die Typen in sogenannte Kaltblüter und Warmblüter. Zu den Kaltblütern zählen in der Regel Pferde mit einem Gewicht ab 800 Kilogramm, aber auch die Ponyrassen. Diese Rassen wurden hauptsächlich bei der Feldarbeit, in Bergstollen oder zum Bäumerücken verwendet. Warmblüter bilden dagegen eher den typischen Reitpferde-Typ, da sie leichter und beweglicher sind. Pferde sind Zehenspitzengänger , die allein auf der dritten, mittleren Zehe laufen. Die restlichen Zehen sind zurückgebildet und am Skelett des Vorderbeins als rudimentäre Griffelbeine erhalten. Weil die Augen seitlich am Kopf liegen, können Pferde fast rundum sehen. Was sich aber genau vor ihrer Nase oder hinter ihnen befindet, bemerken sie erst, wenn sie den Kopf drehen. Pferde sind zwar nicht farbenblind , können aber nicht alle Farben voneinander unterscheiden. Braun, grün und grau können Pferde nicht auseinander halten - Farben wie weiß, rot, gelb und blau sehen sie hingegen besonders gut.

Die beweglichen Ohrmuscheln können in alle Richtungen gestellt werden. Nach vorne gerichtet, zeigt das Pferd Aufmerksamkeit und Neugierde , werden sie aber nach hinten an den Kopf angelegt, ist es eine Warnung und signalisiert Aggressivität oder Angst. Hängen die Ohren schlapp zur Seite, so ist dies entweder ein Zeichen für Unwohlsein und/oder Müdigkeit oder ein Ausdruck von Unterwerfung, aber auch Entspannung. Letzteres kann, wenn die Augen dabei halb geschlossen sind, auch ein Zeichen für Zufriedenheit sein. Sind die Ohren nach hinten gerichtet, so ist dies ein Zeichen für Unwohlsein, beim Reiten Aufmerksamkeit. Um in ihrem ursprünglichen Lebensraum vor Raubtieren sicher zu sein, entwickelten sich mit der Zeit verschiedene Fellfarben (siehe unten: Fellfarben der Pferde). Eine der ersten Fellfarben des Pferdes war ein heller Braunton (falb).

Um ein Pferd äußerlich von anderen zu unterscheiden zu können, kann man sich die Abzeichen auf seinem Gesicht, seinem Körper und seinen Beinen zunutze machen. Die häufigsten Abzeichen im Gesicht sind: Strich, Blesse (wobei diese schmal und breit sein kann), Stern, Schnippe, Flocke usw. Neben diesen kann ein Pferd auch ein Krötenmaul oder Milchmaul haben. Letzteres ist besonderes häufig beim Mongolischen Wildpferd oder beim Exmoorpony zu sehen.

An den Beinen unterscheidet man lediglich die Höhe des Abzeichens, wobei ein "hochweißer Fuß" das größte, und die "weiße Krone" die kleinste ist. Zur Identifizierung von Sportpferden werden auch Fellwirbel und Kastanien (Hornreste auf der Innenseite der Beine, Reste der fünften Zehe) herangezogen.

Zum Thema Abzeichen von Pferden existiert ein separater Artikel.

Größe, Alter, Fortpflanzung

Pferde erreichen je nach Rasse zwischen 70 und 210 cm Schulterhöhe ( Widerrist ). Pferde mit einer Widerristhöhe bis 145 cm bezeichnet man als Ponys, bei einer Widerristhöhe von 146-148 cm spricht man von Kleinpferden (auch Doppelstockpony ). Das Gewicht der Ponys und Großpferde kann zwischen 90 kg ( Falabella ) und 1200 kg ( Shire ) liegen. Körperlich ausgewachsen sind Pferde mit drei bis sechs Jahren, Ponys eher spät, Großpferde schon früher. Großpferde können ein Alter von etwa 30 Jahren erreichen, Ponys können mit bis zu 40 Jahren etwas älter werden. Das höchste je für ein Großpferd belegte Alter beträgt 62 Jahre. Das zu erreichende Lebensalter ist von Rasse, Haltungsbedingungen und Nutzung abhängig. Stuten werden mit 12 bis 18 Monaten geschlechtsreif, Hengste erreichen die Geschlechtsreife zwischen dem 12. und 20. Lebensmonat. Die Tragezeit beträgt bei allen Pferden rund 330 Tage. Der Sexualzyklus der Pferde unterliegt einer Brunstperiodik . Hierbei zeigen wildlebende Tiere im Zeitraum von etwa Dezember bis März keine sexuelle Aktivität. Der Brunstzyklus beginnt im Frühjahr und erreicht seinen Höhepunkt in den Sommermonaten. In Stallhaltung und bei intensiver Fütterung können auch im Winter Trächtigkeiten erzeugt werden.

Verhalten

Das Pferd ist ein typisches Herdentier . Innerhalb der Herde herrscht eine klar festgelegte Rangordnung . Eine Herde besteht aus mehreren Stuten - darunter auch die Leitstute - und ihren Fohlen und einem Leithengst. Die Leitstute führt die Herde zu den Fressplätzen / Tränken und bestimmt, wann es Zeit ist aufzubrechen und wohin es geht. Sie ist meist ein eher unscheinbares Tier, das sich etwas separat von der Herde aufhält. Der Leithengst hingegen ist ein imposantes und von vielen Kämpfen gezeichnetes Tier (Rangkämpfe). Er ist für den Schutz seiner Herde vor Fressfeinden und für die Weitergabe seiner eigenen Gene zuständig. Bei einer Flucht läuft die Leitstute voran und der Leithengst hinter der Herde, um zurückbleibende Tiere vorwärts zu treiben. In der Regel bleiben Stuten in einer Herde zusammen, junge Hengste werden dagegen mit dem Erreichen der Geschlechtsreife vom Leithengst aus der Herde getrieben und bilden dann Jungverbände. In diesen messen sie ihre Kräfte gegeneinander, um eines Tages eine eigene Herde zu erobern, indem sie den Leithengst zu einem Kampf herausfordern und besiegen. Manchmal werden einzelne Stuten aus einem bestehenden Herdenverband herausgelöst und bilden mit einem jüngeren Hengst eine neue Herde.

Als Steppenbewohner ist das Pferd im Gegensatz zum Esel ein Fluchttier , das Gefahren zuallererst durch schnelle Flucht abzuwenden versucht.

In der Haltung als Haus- oder Nutztier sind vor allem Stuten und Wallache (kastrierte Hengste) verbreitet, die sich in den meisten Fällen problemlos in einem mehr oder weniger großen Herdenverband einfügen. Hengste gelten wegen ihres starken Geschlechtstriebs und manchmal auch wegen ihrer hormonbedingten Aggressivität als schwer berechenbar. Wittert der Hengst eine rossige Stute, versucht er meist alles, um zu ihr zu gelangen - bei unangepasster Einzäunung der Weide oder des Stalls ziehen sich Hengste dabei oftmals Verletzungen zu. Viele Hengste neigen im Herdenverband zu aggressiven Rangkämpfen. Sie werden deshalb meist auf eigenen Weiden oder in abgetrennten Ställen gehalten.

Domestikation und Haltung

Abstammung

Reitpferde auf einer Weide
Reitpferde auf einer Weide

Pferde wurden wahrscheinlich um 3000 v. Chr. erstmals in Zentralasien domestiziert. Es gibt einander widersprechende Theorien, wann und wo genau das Pferd vom Menschen nutzbar gemacht wurde. Letzte Untersuchungen, die auf der Auswertung der mitochondrialen DNA von heutigen Hauspferden und von Fossilien ausgestorbener Arten beruhen, deuten darauf hin, dass die Domestikation des Pferdes nicht an einem Ort, sondern unabhängig voneinander an mehreren Orten stattgefunden hat. Wesentliches Indiz hierfür ist die Breite der genetischen Variationen, die in beiden Testgruppen gleich groß ist. Bei nur einem Domestikationsort wäre bei den Hauspferden eine geringere genetische Variationsbreite zu erwarten gewesen. Zudem wurde bei diesen Tests festgestellt, dass einige der ausgestorbenen Arten näher mit heutigen Arten verwandt waren, als einige heutige Arten untereinander.

Untersuchungen an mitochondrialer DNA haben 2002 gezeigt, dass es zumindest 77 Stammtypen an Stuten gab, was darauf hindeutet, dass verschiedene Wildpferdepopulationen in unterschiedlichen Regionen der Erde unabhängig voneinander domestiziert worden sind, erheblich mehr als bei anderen Haustierarten.

Das wilde Przewalski-Pferd gehört offenbar nicht zu den Ahnen des Hauspferds, da sich die Ahnenreihen schon vor 120.000 bis 240.000 Jahren getrennt haben.

Geschichte des Hauspferds

Rückepferde bei der Waldarbeit im Siebengebirge
Rückepferde bei der Waldarbeit im Siebengebirge

Die Domestikation des Pferdes brachte den Völkern einen außerordentlichen Vorteil. Weite Strecken waren in viel kürzerer Zeit zu überwinden, was das Aufrechterhalten großer Reiche einfacher machte. Des Weiteren wurden sie, wie vielfach auch heute noch, als Fleischlieferant genutzt und leisteten als wertvoller Helfer in kriegerischen Auseinandersetzungen gute Dienste.

Alter Orient

Die frühen Großreiche der Assyrer und Hethiter profitierten von der Nutzbarmachung des Pferdes im Krieg. Um das Jahr 1700 v. Chr. fielen die Hyksos in Ägypten ein, ein nomadisches Volk unbekannter Herkunft. Den Ägyptern waren Pferde bis dahin unbekannt, und sie waren den Hyksos im Kampf so weit unterlegen, dass diese Ägypten erobern konnten.

Steppenzone

Oft wird Dereivka in der Ukraine als ältester Beleg für die Pferdedomestikation genannt. Neuere AMS-Daten zeigen jedoch, dass das betreffende Tier wahrscheinlich aus der Eisenzeit stammt.

Die frühen nomadischen Völker Zentralasiens erfanden bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend den Sattel und das Zaumzeug . Später berichtete der griechische Historiker Strabo über die außerordentlichen Reitkünste der Skythen .

Mitteleuropa

Aus Europa sind Pferdereste seit der Altsteinzeit belegt und brechen auch nach der Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit nicht ab. Ab wann das Pferd in Europa domestiziert wurde, ist wegen der schwierigen Unterscheidung zwischen Haus- und Wildtierknochen umstritten.

Aus keltischen Heiligtümern sind Belege für Pferdeopfer bekannt (z. B. Gournay-sur-Aronde , Frankreich). Bei den Germanen dienten Pferde als Orakel, ein Brauch, der auch von den frühmittelalterlichen Slawen belegt ist (Arkona). In Tacitus ' Germania (ca. 98 n. Chr.) ist folgendes über Pferde bei den Germanen vermerkt: "Und der verbreitete Brauch, Stimme und Flug von Vögeln zu befragen, ist auch hier bekannt; hingegen ist es eine germanische Besonderheit, auch auf Vorzeichen und Hinweise von Pferden zu achten. Auf Kosten der Allgemeinheit hält man in den erwähnten Hainen und Lichtungen Schimmel, die durch keinerlei Dienst für Sterbliche entweiht sind. Man spannt sie vor den heiligen Wagen; der Priester und der König oder das Oberhaupt des Stammes gehen neben ihnen und beobachten ihr Wiehern und Schnauben. Und keinem Zeichen schenkt man mehr Glauben, nicht etwa nur beim Volke: auch bei den Vornehmen, bei den Priestern; sich selbst halten sie nämlich nur für Diener der Götter, die Pferde hingegen für deren Vertraute."

Antike

In den Homerischen Epen ziehen Pferde vor allem Streitwagen , wie dies auch im ägyptischen Neuen Reich und bei den Assyrern und Hethitern üblich gewesen war. Bei der Bestattung des Patroklos (Ilias 23, 163) wurden auch Pferde geopfert : "...vier halskräftige Rosse warf er stracks auf das Scheitergerüst mit heftigem Stöhnen..."

Seit der geometrischen Zeit kommen Streitwagen ausser Gebrauch. Kavalleristen auf immer größer gezüchteten Pferden erwiesen sich mit zunehmender Reitkunst als schneller, wendiger und damit effektiver als Kämpfer auf Streitwagen.

Der griechische Historiker Xenophon schrieb im 4. Jahrhundert v. Chr. das Werk Peri hippikes ("Über die Reitkunst"), in der er das Wissen über Pferde und Reiten zusammentrug. Die meisten Ratschläge aus diesem Werk haben auch heute noch Gültigkeit.

Das Hufeisen war bereits dem Römern bekannt und wurde im 5. Jahrhundert während der Völkerwanderung nach Europa gebracht. Der genaue Ursprung dieser Erfindung ist unbekannt.

Mittelalter

Der Einsatz des Pferdes als Arbeitstier wurde erst im Mittelalter durch die Erfindung des Kummets möglich. Vorher wurden in der Landwirtschaft vor allem Ochsen eingesetzt. Die bis dahin üblichen Geschirre schnürten den Pferden bei großer Zugkraft die Luft ab und waren nur für leichtlaufende Wagen, nicht aber für schwere Arbeit geeignet. Durch das Kummet konnten Pferde zum Beispiel zum Ziehen eines Pfluges eingesetzt werden. Da ihre Arbeitsleistung bedeutend größer als die von Ochsen war, bedeutete dies eine landwirtschaftliche Revolution.

Neue Welt

Auf dem amerikanischen Doppelkontinent gab es keine domestizierten Pferde. Zwar hatte es ursprünglich auch in Amerika Wildpferde gegeben, diese aber waren vor einer möglichen Domestikation ausgestorben. Erst die Europäer brachten das Pferd nach Amerika. In Nordamerika entliefen einige der Pferde und bildeten Herden frei laufender Mustangs . Hierdurch begegneten die Indianer erstmals Pferden. Der Kontakt veränderte die Lebensweise mancher Völker radikal. Vor allem die Völker der Prärie konnten durch die Schnelligkeit des Pferdes die Bisons leichter erbeuten und durch ihre höhere Mobilität weitere Jagdzüge unternehmen und so mehr Büffel erlegen als zuvor.

Neuzeit

Die Erfindung des Automobils machte im Verlauf des 20. Jahrhunderts das Pferd als Transportmittel und als Arbeitstier weitgehend überflüssig.

Verwendung

Bauer mit Zweigespann und Einscharpflug
Bauer mit Zweigespann und Einscharpflug

Während Vollblüter und die etwas ruhigeren Warmblüter Reittiere sind und auch als Zugtiere vor leichten Kutschen verwendet werden, sind die eher massigen Kaltblüter von langsamerer Gangart und fast ausschließlich Zug- und Arbeitstiere . Letztere wurden in der Vergangenheit zum Ziehen von schweren Fuhrwerken , zum Bestellen von Äckern (Ackergaul), zum Schleppen von gefällten Bäumen (Rückepferd) und ähnlichen Kraftarbeiten eingesetzt. Da moderne Forst- und Ackermaschinen die Pferde aus diesen Bereichen verdrängt haben, sind Kaltblüter heutzutage selten geworden. Mittlerweile werden Pferde zunehmend wieder bei Garten- und Forstarbeiten eingesetzt, da sie den Boden kaum verdichten und im Wald flexibler und bestandsschonender als Maschinen arbeiten. Die meisten Pferde werden heute als Sport- und Freizeitpferde gehalten. Als Freizeitpferde werden häufig auch größere Ponys wie Haflinger , Norweger oder Tinker gehalten, die sich vor allem durch Leichtfuttrigkeit und Anspruchslosigkeit auszeichnen. Als Gebrauchspferd dient heute noch das Polizeipferd, das meistens aus der Sparte der größeren Rassen, wie z.B. der Hannoveraner oder der Westfalen kommt. Bei der deutschen Bundeswehr werden noch zahlreiche Haflinger als Tragtiere gehalten und ausgebildet. Einige Länder mit schwer zu überwachenden Grenzen setzen vereinzelt berittene Patrouillen ein (z.B. Schweiz).

Vor der Domestikation des Pferdes wurden die Tiere als Fleischlieferanten gejagt. In Krisenzeiten galt Pferdefleisch oft als notwendige Hungerration. So erhielten z. B. Soldaten in Stalingrad als Tagesration: 200g Brot, 120g Frischfleisch oder 200g Pferdefleisch, 50g Käse oder 75g Frischwurst, 30g Butter, Margarine oder Schmalz bzw. 120g Marmelade, 3 Portionen Getränke und 3 Zigaretten, 1 Zigarre oder 25g Tabak. Im Jahr 2001 wurden weltweit schätzungsweise 153.000 Tonnen Pferdefleisch gegessen.

Die Bedeutung des Pferdes als Fleischproduzent innerhalb der EU ist noch immer hoch. Die Medikation eines Pferdes ist nur dann uneingeschränkt möglich, wenn der Besitzer einen Pferdepass hat, in welchem er erklärt, dass das Tier nicht zur Fleischverwertung kommen wird. Zusätzlich muss jede medikamentöse Behandlung eingetragen werden. Falls das Pferd doch geschlachtet werden soll, ist ein Mindestzeitabstand einzuhalten.

Die jüdische Religion verbietet den Genuss von Pferdefleisch. Ein solches ausdrückliches Verbot existiert zwar im Islam und im Christentum nicht, in beiden Kulturkreisen wurde das Essen von Pferdefleischen aber missbilligt. Von Papst Gregor III. ist überliefert, dass er 732 das Essen von Pferden als heidnische Abscheulichkeit verurteilte, die es auszumerzen gelte.

Fütterung

Anatomie eines Hengstes
Anatomie eines Hengstes

Bei der Pferdefütterung sind die individuellen Bedürfnisse eines jeden Tieres zu berücksichtigen. So haben Fohlen und Jungpferde sowie tragende und säugende Stuten einen deutlich erhöhten Eiweißbedarf , bei Sportpferden sollte hingegen auf den Einsatz von besonders energiereichen Futtermitteln geachtet werden und bei älteren Pferden muss auf die geringere Futterverwertbarkeit Rücksicht genommen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Mineralstoffversorgung , da es hier oft zu Mangelerscheinungen kommt. Neben den traditionellen Futtermitteln Stroh, Heu und Hafer und der zunehmenden Verwendung der Fertigfuttermittel werden auch diese Erzeugnisse eingesetzt:

  • Luzerneheu
  • Grünmehle
  • Grassilage
  • Maissilage
  • Heulage
  • Karotten , Äpfel , Bananen
  • Trockenschnitzel
  • Mais
  • Gerste
  • Sojaextraktionsschrot
  • Pflanzenöl
  • Weizenkleie
  • Mash

Trotzdem sollte man bei der Fütterung stets beachten, dass Rau- und Kraftfutter ausgewogen kombiniert werden. Das Raufutter (Stroh und Heu) ist für die Intakthaltung der Bakterienkulturen im Darmtrakt des Pferdes wichtig. Pferde benötigen täglich frisches Wasser. Die Menge hängt in hohem Maß von Witterung, Fütterung und Gewicht ab und kann bis zu 50 Liter am Tag betragen.

Pferde in der Mythologie

Die enge Beziehung des Menschen zum Pferd hat dazu geführt, dass es in der Mythologie vieler Völker zahlreiche Pferdegestalten gibt, denen eine große Bedeutung zukommt.

Vor allem die Griechische Mythologie ist reich an Pferden und pferdeähnlichen Wesen:

  • Der Zentaur ist ein Mischwesen aus Mensch und Pferd, anstelle eines Pferdekopfs ist der Oberkörper eines Menschen. Es gab zahlreiche Zentauren, die meisten davon unfreundliche Wesen. Die zwei berühmtesten Zentauren, Pholos und Cheiron , waren allerdings freundliche und kluge Vertreter ihrer Rasse.
  • Pegasus war ein geflügeltes, halbgöttliches Pferd, das Bellerophon bei zahlreichen Heldentaten half, unter anderem beim Töten der Chimäre .
  • Bukephalos war das legendäre Pferd Alexanders des Großen . Ihm wurden zahlreiche mythische Eigenschaften angedichtet, angeblich konnte es sprechen; es geht aber sehr wahrscheinlich auf ein wirklich existentes Pferd zurück.
  • Das Trojanische Pferd war ein hölzernes Pferd, in dessen Innerem sich die Griechen versteckten, um in die Stadt Troja hinein zu gelangen und die Stadt zu erobern.

Der Mythos vom legendären Einhorn , einem Pferd mit Ziegenhufen, dem Schwanz eines Löwen und mit einem Horn auf der Stirn, stammt wahrscheinlich aus Indien . Einhörner kamen nicht in der griechischen Mythologie vor, wohl aber in naturwissenschaftlichen Beschreibungen des Aristoteles und des Plinius .

In der nordischen Mythologie gibt es Sleipnir, das achtbeinige Pferd des Gottes Odin , sowie die Pferde Arvak und Alsvid , die den Wagen der Sonne über den Himmel zogen.

Von den beiden Merseburger Zaubersprüchen ist der Zweite ein Zauberspruch um den gebrochenen Fuss des Pferdes zu heilen. Andere althochdeutsche Autoren verfassten auch Zaubersprüche um das Pferd von seinem Lahmen zu heilen.

Bezeichnungen, Rassen, Fellfarben, Abzeichen

Das männliche Pferd heißt entweder Hengst oder, falls es kastriert (gelegt) ist, Wallach. Das weibliche Pferd nennt man Stute. Jungtiere werden Füllen oder Fohlen genannt; Enter bezeichnet das einjährige Pferd.

Pferderassen

Die Pferderassen lassen sich nach der Größe in

einteilen. Eine andere mögliche Einteilung richtet sich nach der Abstammung und dem damit vererbten Temperament der Pferde. So können

unterschieden werden. Diese Nomenklatur bezieht sich auf das Temperament - die Bluttemperatur ist bei allen Pferden gleich und beträgt im Normalfall zwischen 37,5 Â°C und 38,2 Â°C.

Fellfarben

Es gibt eine große Zahl verschiedener Pferdefarben und deren Bezeichnungen, die teilweise von Gegend zu Gegend variieren. Die wichtigsten Grundfärbungen sind Rappe, Brauner, Fuchs und Schimmel (vgl. Fellfarben der Pferde für nähere Informationen).

Abzeichen

Die individuellen farbigen (meist weißen) Fellzeichnungen und Fellwirbel werden Abzeichen genannt und neben Brandzeichen und Farbe zur Identifizierung herangezogen.

Sonstiges

Die Einstellung vieler Menschen zu diesen Tieren drückt sich recht gut in einem Zitat von Ronald Duncon von 1954 aus:

Wo in der Welt kann der Mensch Adel ohne Hochmut, Freundschaft ohne Eifersucht und Schönheit ohne Eitelkeit finden? Hier, wo Anmut mit Muskelkraft einhergeht und Stärke von Sanftmut bezwungen wird, wo ohne Untertänigkeit gedient und ohne Feindschaft gekämpft wird. Nichts Mächtigeres, nichts Beherrschteres, nichts Schnelleres und nichts Geduldigeres ist zu finden. Meine Damen und Herren: das Pferd!

Siehe auch

  • Pferdesport
  • Liste der Pferderassen
  • Wikipedia:WikiProjekt Pferdesport
  • WikiProjekt Pferdesport/Artikelliste

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hauspferd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Hauspferd verfügbar.

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