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Letzte Änderung für Artikel Sport in Thüringen: 08.02.2006 23:38

Sport in Thüringen

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Die Schwerpunkte des Sports in Thüringen liegen eindeutig im Bereich der Wintersportarten . Oberhof ist eines der wichtigsten Wintersportzentren Deutschlands und bietet mit Skisprunganlage, Bob-und Rodelbahn sowie einem Biathlonstadion Arenen für internationale Wettkämpfe. Der Eisschnelllauf hat in Erfurt eine wichtige Basis gefunden. Die beiden erfolgreichsten Fußballmannschaften sind der FC Rot-Weiß Erfurt und der FC Carl Zeiss Jena. In Schleiz befindet sich das Schleizer Dreieck - eine für Motorrad- und Oldtimer-Rennen genutzter Rundkurs und einzige Rennstrecke Thüringens.

Im Landessportbund Thüringen e.V. sind per 10. März 2005 in 3.399 Vereinen 357.748 Mitglieder organisiert; das sind etwa 15 % der Thüringer Bevölkerung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge von Turnen und Wintersport

GutsMuths-Denkmal in Schnepfental
GutsMuths-Denkmal in Schnepfental

An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert kamen aus Thüringen entscheidende Impulse für die Entwicklung einer modernen Körperkultur. An der 1784 gegründeten Salzmannschen Erziehungsanstalt in Schnepfenthal (heute zu Waltershausen) entwickelte Johann Christoph Friedrich GutsMuths in Deutschland die Körpererziehung. In Deutschland insgesamt blieben seine Ideen vorerst unverwirklicht. Es blieb schließlich dem "Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn vorbehalten, die Pflege der Leibesübungen populär zu machen.

Die Jahn-Schützlinge Hans Ferdinand Maßmann (1797-1874) und Christian Leopold Dürre (1796-1879) halfen 1816 der Jenaer Urburschenschaft , einen Universitätsturnplatz aufzubauen. Im preußischen Teil Thüringens wirkte der Jahn-Schüler Johann Karl Friedrich Salomo (1794-1860). Er organisierte das erste Thüringer Turnfest, das am 3. August 1818 in Erfurt stattfand und an dem 600 Schüler und Studenten teilnahmen.

Zahlreiche Turner nahmen 1817 am Wartburgfest teil. Doch der Drang nach Einheit und Freiheit wurde durch die 1819 einsetzende Demagogenverfolgung erstickt. Im Januar 1820 erschien in Preußen eine königliche Verordnung, welche das Turnen unter Strafe stellte.

Das staatlich verordnete Schulturnen, vorerst nur für die Jungen, begann in den thüringischen Staaten ab 1848/50 (Preußen 1842/44). Das Vereinsturnen bildete sich in Thüringen um die Jahre der bürgerlich-demokratischen Revolution 1848/49 heraus. Erster Turnverein in Thüringen war der 1846 gegründete Turnverein Schmölln.

Am 17./18. Juni 1860 fand im damals thüringischen Coburg das 1. Deutsche Turnfest statt.

In Thüringen entstanden Mitte der achtziger Jahre als erste Sportvereine die Radfahrvereine, so z. B. 1883 in Erfurt und 1884 in Nordhausen. Am 21./22. Mai 1893 wurde in der reußischen Industriestadt Gera der "Deutsche Arbeiter-Turnerbund" gegründet. Gera blieb im thüringischen Raum fortan ein Zentrum des Arbeitersports.

Nachdem sich zahlreiche Fußballvereine auch leichtathletischen Übungen widmeten, kam es 1906 in Erfurt zur Durchführung der 1. Thüringischen Gaumeisterschaft in der Leichtathletik.

Während andere Sportarten in den Großstädten ihren Ursprung hatten, hatte die Entwicklung des Wintersports in Thüringen eine wichtige Rolle für ganz Deutschland gespielt. Nachdem im Frühjahr 1905 auf Initiative des Oberhofer Arztes Dr. Karl Weidhaas der "Thüringer Wintersportverband" ins Leben gerufen worden war, erlebte vor allem der Ski-, Rodel- und Bobsport einen rasanten Aufschwung. Mittelpunkte des Wintersportes wurden in Thüringen u. a. Oberhof, Friedrichroda, Brotterode, Ilmenau und Neuhaus am Rennweg. An diesen Orten entstanden auch aus touristischen Gründen Wintersportanlagen, wie z.B. 1906 eine Bobbahn und Sprungschanze in Friedrichroda und 1908/09 in Oberhof die große Schanze am Wadeberg.

Mit Hilfe norwegischer Skilehrer erreichten die Thüringer bei den Deutschen Wintersportmeisterschaften nicht nur im Bobsport, sondern auch im Nordischen Skisport vordere Plätze. Überragender Sportler jener Zeit war der Ernstthaler Karl Böhm-Hennes , der 1911 Deutscher und Österreichischer Meister in der Nordischen Kombination wurde.

Der Fußball kommt nach Thüringen

Den stärksten Impuls erhielt die junge Sportbewegung durch den Fußballsport . Das erste Spiel nach englischen Regeln in Thüringen wurde 1893 in Jena ausgetragen. Der 1895 gegründete SC Erfurt und Germania Mühlhausen (1899) waren die einzigen thüringischen Vertreter, als 1900 in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegründet wurde. Die folgenden Jahre waren die Geburtsstunde zahlreicher Fußballvereine (1901: Gotha, 1903: Weimar, Jena, Altenburg und Eisfeld, 1904: Gera, Meiningen und Sonneberg).

Die 1904 zum ersten Mal ausgetragene Thüringische Landesmeisterschaft gewann der SC Erfurt, der bis 1914 eine führende Rolle im thüringischen Fußball hatte und sich 1909 im Kampf um die Mitteldeutsche Meisterschaft gegen die starken Leipziger Vereine durchsetzen konnte. Schon zu dieser Zeit waren die Fußballer aus Jena die Hauptrivalen der Erfurter in Thüringen.

Sport in der Weimarer Republik und im Dritten Reich

Die Jahre der Weimarer Republik brachten der Turn- und Sportbewegung einen großen Aufschwung. Der Sport nahm endgültig Massencharakter an.

Zu den langjährigen Erfolgsträgern in der Leichtathletik zählten der Saalfelder Karl Möbius (1897-1965), der 1926 Deutscher Meister im Stabhochsprung wurde. Im Fußball kämpften mit wechselnden Erfolgen der SC Erfurt, die Spielvereinigung Erfurt, der 1. SV Jena und der SV "Preußen" Langensalza um die Krone in Thüringen und um Anschluss an die mitteldeutsche Spitze.

Die 1931 in Oberhof durchgeführten FIS-Wettkämpfe (inoffizielle Weltmeisterschaften des Internationalen Skiverbandes) und Zweier-Bob-Weltmeisterschaften sowie der 1932 in Weimar ausgetragene Leichtathletik-Länderkampf Deutschland-Schweiz waren die ersten internationalen Großveranstaltungen in Thüringen.

Bald nach Beginn der Nazi-Herrschaft 1933 wurden auch in Thüringen die traditionsreichen Arbeitersportvereine verboten, nichtarische Sportler aus den Turn- und Sportvereinen ausgeschlossen, Vereine gleichgeschaltet. In Thüringen wurde bereits 1934 im Schulsport die dritte Turnstunde mit wehrbezogenen Inhalten für die Jungen eingeführt.

In der 1933 eingeführten Fußball-Gauliga "Mitte" blieb der 1. SV Jena die einzige thüringische Mannschaft, die im Meisterschaftsrennen mit den Konkurrenten aus Dessau, Magdeburg und Halle mithalten konnte (Gaumeister 1935, 1936, 1940 und 1941). Am 25. August 1935 fand in Erfurt das erste Fußball-Länderspiel auf thüringischem Boden statt. 37.000 Zuschauer sahen einen 4:2-Sieg der deutschen Auswahl gegen die Gäste aus Rumänien .

Der Suhler Sportschütze Erich Krempel (1913-1992) errang mit dem 2. Platz im Pistolenschießen bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin die erste Olympiamedaille für einen Sportler aus Thüringen.

Thüringer Leistungssport in der DDR

Olaf Ludwig (2002)
Olaf Ludwig (2002)

Nach dem Zweiten Weltkrieg brach man in der SBZ mit dem traditionellen Vereinswesen. An dessen Stelle traten 1946 zunächst kommunale Sportgemeinschaften. Ab 1948 wurden in größeren Betrieben und Institutionen Betriebssportgemeinschaften gegründet, die 1950 nach dem Vorbild der Sowjetunion in sogenannten Sportvereinigungen zusammengeschlossen (z. B. "Motor", "Stahl") wurden.

1948 fanden in einigen Sportarten die ersten Ostzonen-Meisterschaften statt. Bei den Titelkämpfen in der Leichtathletik errangen Thüringer Sportler sechs erste Plätze.

In der DDR erhielt der Leistungssport nach dem Willen der SED -Führung ein besondere Förderung, um mit internationalen Erfolgen im Sport der DDR hohes Ansehen und weltweite Anerkennung zu verschaffen. Die ersten Siege - auch für Thüringer Sportler - ließen nicht lange auf sich warten. So ging die Erfurter Schwimmerin Jutta Langenau als erste Europameisterin aus der DDR in die Geschichtsbücher ein. Der Jenaer Walter Franke holte mit der DDR-Asphaltkegler-Mannschaft 1955 den ersten Weltmeistertitel nach Thüringen. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley wurde der Spezialspringer Helmut Recknagel aus Steinbach-Hallenberg erster Thüringer Olympiasieger.

Im Laufe der Jahrzehnte waren Sportler erfolgreich wie die in Jena trainierenden Leichtathleten Wolfgang Nordwig , Renate Stecher , Ruth Fuchs , Bärbel Wöckel und Marlies Göhr , die Speerwerferin Petra Felke aus Jena, der Erfurter Schwimmer Roland Matthes , der Radrennfahrer Olaf Ludwig aus Gera, die Rennschlittensportler Hans Rinn und Margit Schumann , der Biathlet Frank Ullrich oder die Bobsportler Meinhard Nehmer und Wolfgang Hoppe sowie der Skilangläufer Gerhard Grimmer aus Seligenthal , der 1974 zweifacher Weltmeister wurde und den berühmten Wasa-Lauf gewann.

Der Leistungssport wurde mit allen Mittel unterstützt - Sportveranstaltungen mit volkssportlichem Charakter, wie der seit 1973 durchgeführte GutsMuths-Rennsteiglauf und die nichtolympischen Sportarten fanden aber kaum die Förderung der Sportführung, deren Hauptaugenmerk auf Olympiamedaillen und Weltmeister-Titeln lag.

Im Fußball dominierte der FC Carl Zeiss Jena in Thüringen mit den DDR-Meisterschaften 1963, 1968 und 1970 und vier Siegen im FDGB-Pokal . Größter Erfolg ist aber das Erreichen des Finales im Europapokal der Pokalsieger im Jahre 1981. Darüber hinaus spielten Rot-Weiß Erfurt (Meister 1954 und 1955), Wismut Gera , die BSG Motor Altenburg , Motor Steinach, Motor Weimar und Motor Suhl in der DDR-Oberliga.

Thüringer Sport im vereinten Deutschland

Der Zusammenbruch der DDR führte im Jahre 1990 zur Umstrukturierung des gesamten Sports auf der Basis eingetragener Sportvereine. Dies war die Voraussetzung für die am 29. September 1990 in Bad Blankenburg erfolgte Gründung des Landessportbundes Thüringen e. V. und des Thüringer Fußballverbands am 1. März 1990.

Trotz gewaltiger Umstrukturierungen und wirtschaftlicher Probleme erreichen Thüringer Sportler internationale Erfolge. Zu nennen sind hier vor allem die Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann , die Biathleten Frank Luck , Kati Wilhelm und Andrea Henkel und die Leichtathletin Heike Drechsler sowie der Sportschütze Ralf Schumann . Bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 holten die Thüringer Athlethen 14 der insgesamt 35 deutschen Medaillen.

Der Thüringer Wald und hier insbesondere Oberhof entwickeln sich weiter zu einer international bedeutenden Wintersportregion. In Ostthüringen haben sich die Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen und der Köstritzer Werfertag als überregional bekannte Sportereignisse etabliert.

Im Fußball fand ein vorübergehender Machtwechsel statt. Der zu DDR-Zeiten dominante FC Carl Zeiss Jena musste nach einigen Jahren der Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga bis in die in der Amateuroberliga absteigen, während der früher weniger erfolgreiche Erzrivale FC Rot-Weiß Erfurt den Wiederaufstieg in die 2. Liga schaffte. In der Saison 2005/2006 spielen beide Vereine in der Regionalliga Nord . Außerdem gelang dem ZFC Meuselwitz und dem VfB Pößneck der mehrmalige Aufstieg bis in die Oberliga.

Im Bereich des Breitensports konnte sich der GutsMuths-Rennsteiglauf weiter profilieren und zählt regelmäßig über 10.000 Läufer.

Aktuelle Thüringer Sportler

Folgende Sportler sind in Thüringen geboren oder derzeit in Thüringer Vereinen aktiv:

Wintersport

Sven Fischer 2003
Sven Fischer 2003

Ronny Ackermann - Daniela Anschütz-Thoms - Katrin Apel - Sven Fischer - Jens Filbrich - Sebastian Haseney - Andrea Henkel - Manuela Henkel - Stephan Hocke - Silke Kraushaar - André Lange - Stefan Lindemann - Andreas Schlütter - Axel Teichmann - Sabine Völker - Kati Wilhelm - Alexander Wolf

Sommersport

Daniel Becke - Marco Engelhardt - Robert Enke - Jens Heppner - Sebastian Lang - Thomas Linke - Ronald Maul - Bernd Schneider - Stephan Schreck - Nils Schumann - Ralf Schumann - René Wolff - Alexander Zickler - Thomas Ziegler

Weblinks

Wikipedia

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