Erzgebirgischer Semmering
Erzgebirgischer Semmering | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Erzgebirgischer Semmering wird die den Erzgebirgskamm überschreitende Eisenbahnlinie von Karlovy Vary (Karlsbad) in Nordwestböhmen nach Johanngeorgenstadt in Sachsen genannt. In Tschechien ist die Strecke heute als Krušnohorský Semmering bekannt. Erbaut von der Österreichischen Lokaleisenbahngesellschaft (ÖLEG) sollte diese Linie der Wirtschaftförderung und dem Tourismus dienen.
Geschichte
Schon mit dem Bau der Strecke Zwickau- Schwarzenberg in den 1850-er Jahren, entstanden erste Projekte, die Strecke Richtung Karlsbad fortzusetzen. Aber erst nach 1870 erteilte die österreichische Regierung der Pilsen-Priesen-Komotauer Eisenbahn (EPPK) die Konzession für eine Hauptbahnlinie Pilsen - Karlsbad - Johanngeorgenstadt. Die schwierigen topografischen Gegebenheiten hätten jedoch enorme finanzielle Mittel für den Bahnbau erfordert, die letztlich nicht zur Verfügung standen. Da ein Baubeginn in Böhmen nicht absehbar war, entstand in Sachsen der Anschluß an die Zwickau-Schwarzenberger Bahn schließlich als regelspurige Sekundärbahn . Diese Strecke konnte im Jahre 1884 eröffnet werden. Die Anlagen in Johanngeorgenstadt wurden dabei von vornherein als Grenzbahnhof projektiert.
Erst am 2. Dezember 1895 wurde eine neue Trassenführung als Lokalbahn von Karlsbad über Neudek nach Johanngeorgenstadt konzessioniert. Ausschlaggebend für dieses neue Projekt war die schon existierende Lokalbahn Chodau-Neudek , welche mitbenutzt werden sollte. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte die Strecke dann am 15. Mai 1899 mit einem Festakt eröffnet werden. Damit war das Projekt der Hauptbahnstrecke Pilsen - Karlsbad - Zwickau/Chemnitz endgültig Geschichte.
Im Jahre 1925 wurde die ÖLEG verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD integriert. Anfang der 1930-er Jahre beginnt der Einsatz von Triebwagen auf der Strecke, neue zusätzliche Haltepunkte werden errichtet.
Nach dem Anschluß des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 wird die Strecke in den Fahrplänen als Strecke Schwarzenberg -Karlsbad geführt. Einzelne Züge verkehren nun erstmals durchgehend zwischen Schwarzenberg und Karlsbad. Mit Kriegsbeginn endet der Einsatz der Triebwagen.
Nach 1945 gelangte die Strecke wieder zur ČSD. Vorerst verkehrten die Züge von Karlsbad auch weiterhin bis Johanngeorgenstadt, da im Bahnhof Breitenbach (ab 1945: Potůčky) keine Möglichkeit bestand, die Lokomotiven umzusetzen und neue Betriebsvorräte aufzunehmen. Wenig später wurden dann die nötigen Anlagen nachgerüstet. Fortan endeten alle Züge in Potůčky, grenzüberschreitender Verkehr fand keiner mehr statt. Aus strategischen Gründen blieb das grenzüberschreitende Gleis jedoch erhalten.
Ab 1955 übernahmen neu gelieferte Triebwagen Reihe M130.0 den gesamten Reiseverkehr, welche dann ab den 1960-er Jahren durch die moderne Bauart M240.0 abgelöst wurden.
Im Jahre 1991 verkehrten dann erstmals seit 1945 wieder planmäßig Reisezüge über die Staatsgrenze nach Johanngeorgenstadt. Auch der grenzüberschreitende Güterverkehr wurde wieder aufgenommen. Dieser wurde jedoch im Jahre 1999 wieder eingestellt. Ab dem Jahre 2000 war vorgesehen, die Strecke in den Taktverkehr des Egronet zu integrieren. Erstmals verkehrten in jenem Jahr durchgehende Regionalexpress -Züge Zwickau-Karlsbad. Ein schon geplanter Ausbau der Strecke unterblieb jedoch.
Aktuell muß bei den meisten Zügen immer noch in Johanngeorgenstadt umgestiegen werden. Langfristig ist auch weiterhin ein Ausbau der Strecke und ein Einsatz moderner schneller Fahrzeuge geplant.
Literatur
- Krušnohorský Semmering Karlovy Vary - Johanngeorgenstadt Erzgebirgische Semmering, Sokolov 1999
Kategorien : Bahnstrecke | Schienenverkehr (Tschechien) | Erzgebirge
Wikipedia
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