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Letzte Änderung für Artikel Bernhard Wensch: 16.12.2005 08:10

Bernhard Wensch

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Bernhard Wensch (* 7. Juli 1908 in Berlin-Wilmersdorf; † 15. August 1942 in Dachau) war römisch-katholischer Priester, Doktor der Theologie, erster Jugendseelsorger im Bistum Meißen , ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und ein christlicher Glaubenszeuge des 20. Jahrhunderts. Er starb im Konzentrationslager Dachau .

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Die Familie Wensch wohnte zunÀchst in Berlin, 1918 erfolgte der Umzug nach Dresden. Bernhard Wensch besuchte das König-Georg-Gymnasiums in Dresden und legte dort 1927 auch sein Abitur ab. WÀhrend seiner Schulzeit gehörte Bernhard Wensch zur katholischen Jugendbewegung , durch die er sehr stark in seinem Denken und Handeln geprÀgt wurde. In dieser Zeit entstand und verfestigte sich sein Wunsch, katholischer Priester werden zu wollen.

Studium, Promotion und Priesteramt

Nach seinem Abitur studierte Bernhard Wensch Theologie und Philosophie an der UniversitĂ€t Innsbruck, wo er 1930 zum Doktor der Theologie promovierte. Anschließend erfolgte sein Eintritt in das Priesterseminar seines Heimatbistums Meißen. Am 17. MĂ€rz 1934 erfolgte seine Priesterweihe durch Bischof Petrus Legge im Bautzener Dom . Nach der Priesterweihe war er zunĂ€chst Kaplan in Kamenz. 1937 erfolgte seine Berufung zum Diözesanjugendseelsorger. Zudem war Bernhard Wensch - gleichzeitig mit seinem spĂ€ter ebenfalls im KZ Dachau ums Leben gekommenen Mitbruder Alois Andritzki - Kaplan an der Dresdner Hofkirche .

Eintreten fĂŒr die christliche Überzeugung

Bernhard Wensch durchschaute sehr hellsichtig die Propaganda der Nationalsozialisten. Als Jugendseelsorger wollte er die ihm anvertrauten jungen Menschen befĂ€higen, sich nicht vom nationalsozialistischen Zeitgeist hinreißen zu lassen. In diesem Sinne hielt er Kurse und Einkehrtage fĂŒr die Jugendlichen seines Bistums ab und ermutigte die junge Menschen, gegen die nationalsozialistischen Verlockungen und Anfeindungen standhaft zum christlichen Glauben zu stehen.

Verfolgung durch den Nationalsozialismus

Als Seelsorger, der sich der Gleichschaltung von Kirche und VerbĂ€nde durch den nationalsozialistischen Staat widersetzte, stand Bernhard Wensch unter besonderer Beobachtung der NSDAP und der Gestapo . Am 19. Mai 1941 wurde er aus Anlass der Beschlagnahme von Rundbriefen, die katholische Jugendliche in Sachsen verfasst und hergestellt hatten, von der Gestapo verhaftet und ĂŒber Monate in Untersuchungshaft gefangen gehalten und verhört. Die Anklage gegen ihn lautete, die Jugend „gegen den Staat aufgehetzt“ zu haben. Seine weitere Inhaftierung erfolgte ohne ein gerichtliches Urteil.

Haft und Tod

ZunĂ€chst wurde Bernhard Wensch ins KZ Oranienburg gebracht. Von dort erfolgte am 7. November 1941 seine Einlieferung ins KZ Dachau, wo er im Pfarrerblock untergebracht wurde. Dort zeigte er insbesondere angesichts der von der SS gegen die inhaftierten Geistlichen gerichteten Aktionen eine vorbildhafte Ruhe, Gefasstheit und Hingabebereitschaft. Hermann Scheipers , der vermutlich letzte heute noch lebende PriesterhĂ€ftling des KZ Dachau berichtet, dass Bernhard Wensch wĂ€hrend der seit FrĂŒhjahr 1942 unter den HĂ€ftlingen herrschenden Typhusepidemie heimlich und unter Lebensgefahr zum Invalidenblock kam und ihm, der dort todkrank lag und deshalb mit dem bevorstehenden Abtransport in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms rechnete, sowie anderen kranken HĂ€ftlingen die Kommunion gebrachte hat. Ein Mal habe ihm Bernhard Wensch seine ganze eigene Tagesration Brot geschenkt, obwohl er selbst bereits vom stĂ€ndigen Hungern krank war und unter schwerem Durchfall litt. Bereits wenige Tage spĂ€ter wurde Bernhard Wensch selbst ins Krankenrevier eingeliefert, wo er nach drei Tagen verstarb.

Ehrungen und Andenken

  • Die angebliche Asche der sterblichen Überreste von Bernhard Wensch wurde von der KZ-Verwaltung den Angehörigen des Verstorben zugeschickt. Die Beisetzung erfolgte 1942 in der Priestergruft auf dem Alten Katholischen Friedhof an der Friedrichsstrasse in Dresden.
  • Bereits 1946 wurde im Dresdner Vorort Hohendölzschen die vormalige Hindenburgstraße in Bernhard-Wensch-Straße umbenannt.
  • Aus der Sicht seines mitgefangenen geistlichen Mitbruders Hermann Scheipers hat Bernhard Wensch durch sein seelsorgerisches und selbstloses Handeln gegenĂŒber ihm selbst und den anderen Kranken im Invalidenblock des KZ Dachau sein Leben im Sinne des christlichen Evangeliums eingesetzt und geopfert. Scheipers gedenkt in seinem Buch und in seinen noch heute erfolgenden VortrĂ€gen in besonderer Weise Bernhard Wensch und anderen im KZ Dachau umgekommenen Priestern aus dem damaligen Bistum Meißen.
  • In der katholischen Kirche gilt Bernhard Wensch als christlicher Glaubenszeuge. Sein jĂ€hrliches Gedenken wird am Datum seines Todestages 15. August begangen.
  • In der Stadt Heidenau (Sachsen) wurde am 19. Januar 2005 bei der dortigen vierten (seit der Wende) Gedenkfeier fĂŒr die Verfolgten des Nationalsozialismus diesmal insbesondere der im KZ Dachau umgekommene katholische Priester Dr. Bernhard Wensch gewĂŒrdigt.

Literatur

  • Hermann Scheipers „Gratwanderungen – Priester unter zwei Diktaturen“, St. Benno Verlag, Leipzig 1997, ISBN 3-7462-1221-9

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bernhard Wensch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Bernhard Wensch verfügbar.

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