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Letzte Änderung für Artikel Leopold (Anhalt-Köthen): 04.12.2005 23:55

Leopold (Anhalt-Köthen)

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Fürst Leopold von Anhalt Köthen (* 29. November 1694 in Köthen; † 19. November 1728 in Köthen) war Fürst von Anhalt-Köthen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frühe Jahre

Leopold war der Sohn von Emanuel Leberecht und Gisela Agnes von Rath. Er hatte einen Bruder, August Ludwig , und eine Schwester, Eleonore Wilhelmine. Sein Vater verstarb bereits 1703, wodurch seine Mutter maßgeblichen Einfluß auf seine Erziehung erlangte. Kraft des Testaments seines Vaters war sie sein Vormund , gleichwohl bestellte er Friedrich I. als Obervormund, um Streitigkeiten der Nachfolge zu verhindern. Die Obervormundschaft der Preußen bevorzugte eine reformierte Erziehung von Leopold, der bisher vor allem lutherisch erzogen worden war. Um Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen wurde Johann Christoph Laurentius Kammersekretär des künftigen Fürsten. Ende 1704 äußerte Friedrich I. das Anliegen, Leopold sollte an der Universität Halle studieren. Die Universität in Halle war als reformiert bekannt und daher für Agnes von Rath nicht akzeptabel, auch wenn sie diese Vorbehalte gegenüber Preußen nicht äußern konnte. Daher unterbreitete sie den Vorschlag, dass der künftige Fürst nach Berlin an die ehemalige Kolberger Ritterakademie gehen sollte. Dieser Vorschlag wurde angenommen und so ging Leopold 1708 dorthin.

Kavalierstour

Am 9. Oktober 1910 begann Fürst Leopold seine Kavalierstour . Hier begleitete ihn der lutherische Christoph Jobst von Zanthier, da kein geeigneter reformierter Begeleiter gefunden werden konnte. Dass die Anstrengungen des Köthener Hauses gering gewesen sein dürften, einen solchen zu finden, ist offensichtlich. Seine Reise führt ihn im Winter 1710/1711 nach Den Haag wo er in nur vier Monaten insgesamt zwölf mal die Oper besuchte und damit seine Vorliebe für die Kunst offenbarte. Vor allem die Werke von Jean-Baptiste Lully beeindruckten ihn und er erwarb die „rare Opera des Herrn Lully die Musik gedruckt“. Leopold selbst spielte Cembalo und auch Violine . Seine Neigung für das Militärische zeigte sich 1711 und Friedrich I. wollte ihn zu einer „commandirenden Generalität committiren“. Jedoch zeigte seine Mutter ihren Unwillen über diese Neigung und so zog der König seinen Vorschlag wieder zurück. Nach dem Hollandaufenthalt reiste Leopold nach England und besuchte die Oper in London und die Universität Oxford wo ihn vor allem die Bibliothek interessierte. Anschließend reiste er über Holland und weiter über Frankfurt am Main und Augsburg nach Italien . In Venedig gab er allein für Opernbesuche 130 Taler aus. In Rom wurde eigens für einen Monat ein Violinenmeister, vermutlich Johann David Heinichen , engagiert. Dieser begleitete die Köthener Reisegesellschaft vermutlich auch während der weiteren Zeit in Italien. Wie schon Ludwig I. von Anhalt-Köthen reiste auch Leopold nach Florenz. Danach folgten Turin und neun Tage später Wien. Dort erwarb er das „Buch mit 12 Contaten“ von Francesco Mancini . Am 17. April 1713 kehrte Leopold nach Köthen zurück. Seine Ausgaben beliefen sich auf insgesamt 55.749 Taler. Die aufgrund der immensen Kosten entstandene Debatte beendete Leopold mit dem Entschluss, die Köthener Hofmusik neu zu begründen und die Hälfte deren Kosten selbst zu tragen.

Regierungszeit

Am 30. November 1715 hatte Leopold sein vogtbares Jahr erreicht und am 14. Mai 1716 nahm er im Schloß und Rathaus die Erb- und Landeshuldigungen entgegen. Die ersten Probleme warteten aber bereits auf den Fürsten. Durch die eingeführte Primogenitur musste er eine Abfindung an seinen jüngeren Bruder August Ludwig zahlen. Sein Bruder wollte aber die Alleinherrschaft verhindern, wohl auch, da er die Abfindung als zu gering empfand. Zwar war in Anhalt bereits 1687 die Primogenitur bestätigt worden, allein die Teilung in die vier Fürstentümer hatte die Gültigkeit verhindert. Am 25. August 1716 einigte sich Leopold mit seinem Bruder. August Ludwig erhielt alle Einkünfte aus Warmsdorf (im Jahr 1715/16 waren es 9.893, zuvor 13.094 Taler) und weitere Zugeständnisse. 1716 bot Leopold Johann Sebastian Bach den Posten als Kapellmeister an. Dieser war zu dieser Zeit in Weimar tätig. Bach unterschrieb am 5. August 1716 den Vertrag mit Köthen. Da er aber versäumt hatte, in Weimar zuvor um Entlassung zu bitten, wurde er arrestiert, aber kurz darauf in Ungnade entlassen. Im folgenden gab es zwischen Leopold und seinem Bruder und seiner Mutter wiederholt Streit. So schickte Leopold 1718 (oder 1719!?) bewaffnete Männer nach Warmsdorf und Nienburg , um sein Wappen anbringen zu lassen. Dieses wurde von seiner Mutter wieder entfernt. Die Demütigung beantwortete Leopold 1721 mit Aufrüstung seiner Truppen, welche Mitte des Jahres nach Nienburg marschierten, das Wappen Köthens anbrachten und den Amtmann Langmach festnahmen. Auch nach Warmsdorf wurde Militär entsandt, welches fünf Richter arrestierte, welche im Auftrag von August Ludwig gehandelt hatten. Im Dezember 1721 heiratete Leopold, möglicherweise sogar aus Liebe, Friederica Henriette von Anhalt-Brandenburg. Bereits ein Jahr später gebar sie ein Kind, das überraschenderweise, nach Leopolds Mutter Gisela Agnes getauft wurde. Im August 1722 einigten sich die Brüder nun endgültig, allerdings war die Mutter nicht Teil des Vergleichs. Hingegen hatte Leopold andere Sorgen. So war sein Namensvetter Leopold II. von Anhalt Dessau wiederholt in Köthener Gebiet vorgedrungen und hatte unter anderem Untertanen von Leopold festgenommen und selbige erst nach Zahlung einer Ablösesumme wieder freigelassen. Leopold von Anhalt forderte daher den Alten Dessauer zum Duell am Scheuderschen Gasthof heraus, dazu kam es jedoch nicht. Am 4. April 1723 verstarb Leopolds Frau und er verpflichtete sämtliche Beamte seines Landes zu Trauerbekundungen, die sich in Dichtungen und Sonetten niederschlug.

Am 17. November 1728 spielt der Fürst Leopold das letzte Mal auf seiner Violine und starb zwei Tage später.


Die Trauerfeierlichkeiten waren stark verkürzt und für einen Fürsten ungewöhnlich klein. Als Musik wurde unter anderem die von Bach komponierte Trauerkantate „Klagt Kinder klagt es aller Welt“ gespielt. Aus Mangel eines männlichen Nachkommens wurde sein Bruder August Ludwig sein Nachfolger.

Leistungen

Für das Fürstentum Anhalt-Köthen war die Neugrünung der Hofmusik eine bedeutende kulturelle Bereicherung, was unter anderem zum Wirken Bachs in Köthen beitrug. Weiterhin wurde 1718, zusammen mit August Ludwig, die Schloßbibliothek als Bibliotheque public neu gegründet, welche aber mit 190 Bänden einen eher bescheidenen Umfang hatte. Die Trauerbekundungen für seine verstorbene Frau ergaben insgesamt 169 Seiten mit Dichtungen und Sonetten. Leopold ließ die Burgstraße und die Wallstraße in Köthen anlegen. 1723 wurde mit Unterstützung des Fürsten ein Waisenhaus in Köthen eröffnet.

Wikipedia

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