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Letzte Änderung für Artikel Deutz AG: 11.02.2006 11:20

Deutz AG

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Logo der Deutz AG
Logo der Deutz AG
Werk Porz
Werk Porz

Die DEUTZ AG ist ein deutscher Motorenhersteller mit Sitz in Köln-Deutz. Der Motorenhersteller trug schon vielfältige Namen, u. a. die bekannte Abkürzung KHD für Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Markenname für die von KHD produzierten Lkw war Magirus-Deutz.

Das Logo des Unternehmens ist ursprünglich dasjenige des Fahrzeugbauers Magirus aus Ulm: Es zeigt ein großes "M" für Magirus und darüber die Spitze des Ulmer Münsters.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

N. A. Otto & Cie, Gasmotoren-Fabrik Deutz AG (1864-1930)

Die Deutz AG wurde 1864 als N. A. Otto & Cie von Eugen Langen und Nikolaus Otto in der Kölner Altstadt gegründet und kann damit als ältestes Motorenwerk der Welt angesehen werden. 1869 erfolgte der Umzug nach Deutz, wo die Fabrik den erforderlichen Platz vorfand. 1872 erfolgte die Umbenennung in Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. Mitarbeiter in leitender Stellung waren damals u. a. Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach , die beide nach 9 Jahren vorzeitig die Firma verließen, um eigene Wege zu gehen. Ab 1876 begann die Produktion von Viertaktmotoren, den sogenannten Ottomotoren .

Die nächsten Jahrzehnte waren geprägt von einer stetigen Ausweitung des Produktionsbereichs, vor allem durch Aufkäufe anderer Firmen. Von 1892 bis 1970 baute Deutz Lokomotiven , vor allem mit Dieselantrieb. Ab 1897 baute man auch Dieselmotoren, zunächst in Lizenz von MAN. Von 1907 bis 1912 versuchte man sich - allerdings recht erfolglos - unter Leitung von Ettore Bugatti im Bau von PKW . 1926 entstand der erste Dieseltraktor. Die Agrartechnik wurde für lange Zeit zu einem der wichtigsten Standbeine der Firma. Zum Produktportfolio gehörten luft-, öl- und wassergekühlte Diesel - und Gasmotoren sowohl für den stationären als auch für den mobilen Einsatz. Der Leistungsbereich lag dabei zwischen 40 kW und 4 MW.

Humboldt-Deutz, Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) (1930-1983)

KHD-Logo
KHD-Logo

Vorkriegszeit (1930-1939)

1930 erfolgt die Übernahme der Maschinenbauanstalt Humboldt AG in Köln, die vor allem Maschinen zur Ver- und Bearbeitung von Schüttgut (Mühlen, Brechwerke, Rüttler, Förderanlagen) herstellte. Der Firmenname lautete nun Humboldt-Deutz. Auch die Motorenfabrik Oberursel wurde übernommen, womit auch Flugzeugmotoren gebaut wurden.

1936 übernahm Humboldt-Deutz die kränkelnde Fahrzeugfabrik Magirus in Ulm. Die beiden Firmen ergänzten sich gut: Magirus hatte Nutzfahrzeuge produziert, benötigte jedoch dringend Dieselmotoren. Humboldt-Deutz fertigte Motoren, stellte jedoch selber keine kompletten Nutzfahrzeuge her. Die Fusion ermöglichte den Bau von vollständigen Lkw , Bussen und Feuerwehrfahrzeugen . Der Markenname der so produzierten Nutzfahrzeuge lautete Magirus-Deutz (Hauptartikel: Magirus-Deutz).

1938 entstand durch einen Organvertrag mit der Klöckner-Werke AG der bekannte Name Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD).

Zweiter Weltkrieg (1939-1945)

Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte sich die Firma in erster Linie mit dem Bau von Rüstungsgütern, vor allem Panzer , Lkw , Raupenschlepper (" Raupenschlepper Ost ") und Halbkettenfahrzeuge für die Wehrmacht wurden hergestellt. Dabei wurden teilweise (in den Raupenschleppern) neuentwickelte Dieselmotoren mit Luftkühlung eingesetzt.

Nachkriegszeit (1945-1970)

Hinter dem Grill dieses Magirus-Deutz Lkw ist das gewaltige Lüfterrad des luftgekühlten Motors zu erkennen.
Hinter dem Grill dieses Magirus-Deutz Lkw ist das gewaltige Lüfterrad des luftgekühlten Motors zu erkennen.
Magirus-Deutz Lkw
Magirus-Deutz Lkw
Magirus-Deutz Lkw
Magirus-Deutz Lkw

Die Werksanlagen waren im Verlauf des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört worden. Gegen Ende des Jahres 1945 wurde die Produktion von Raupenschleppern vorübergehend wieder aufgenommen, die nun in der Forstwirtschaft eingesetzt werden sollten. Die ersten Lkw nach dem Krieg wurden mit wassergekühlten Dieselmotoren ausgerüstet, die ab 1948 jedoch zunehmend von selbstentwickelten luftgekühlten Maschinen abgelöst wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren wurden in der Nachkriegszeit zu einer Art Markenzeichen von KHD, kein anderer Hersteller produzierte solche Motoren (ausgenommen die VEB-Robur-Werke in Zittau ab Anfang der 80er Jahre, die vorher schon luftgekühlte LKW- Ottomotoren im Programm hatten). Statt eines Wasserkühlers befand sich vor dem Motor der damit ausgestatteten Lkw ein respektables Lüfterrad, das einerseits für die Kühlung, andererseits jedoch auch für ein ordentliches Geheule sorgte, das die Magirus-Deutz Lastwagen von sich gaben.

Diese Motoren wurden außerdem auch von Irmer & Elze in Baustellenkompressoren eingebaut, wobei beispielsweise der Reihensechszylinder so modifiziert wurde, daß jeweils 3 Zylinder als Motor und 3 mit anderen Zylinderköpfen als Verdichter liefen

Mit der Übernahme der Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken ("Westwaggon") in Köln und Mainz 1953 versuchte man sich für einige Jahre auch im Bau von Straßenbahnen . Die Busfertigung von Magirus-Deutz wurde 1955 von Ulm ins Westwaggon-Werk nach Mainz verlegt. KHD war in den 1960er -Jahren mit seiner Marke Magirus-Deutz einer der größten deutschen Nutzfahrzeughersteller geworden. Die Fahrzeuge wurden weltweit verkauft, die Motoren teilweise im Ausland in Lizenz nachgebaut.

Beendigung der Nutzfahrzeugproduktion (1970-1983)

Große Investitionen in neue Modelle von Magirus-Deutz und der Bau eines neuen Werkes in Ulm hatten KHD finanziell geschwächt. 1970 wurde der Lokomotivbau eingestellt. Einen Aufschub brachte 1974 die Lieferung von 10.000 Magirus-Deutz Lkw in die Sowjetunion , die in Sibirien zur Erschließung von Ölfeldern und beim Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren von KHD hatten hier einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Wo kein Kühlwasser ist, kann auch keines einfrieren. Und in heißen Ländern auch nicht kochen.

Dennoch zeichnete es sich ab, dass der luftgekühlte Dieselmotor nicht mehr zeitgemäß war. KHD suchte daher (wie viele Hersteller in dieser Zeit, siehe hierzu auch Nutzfahrzeughersteller ) einen Partner. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Daimler-Benz gründete KHD zum Beginn des Jahres 1975 seine Lkw-Sparte in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Magirus-Deutz AG aus und brachte diese mit in die neu gegründete Firma IVECO ein. IVECO war ein Zusammenschluss zahlreicher europäischer Nutzfahrzeughersteller, an dem KHD zu 20% beteiligt war, die restlichen Anteile besaß Fiat .

KHD konzentrierte sich indessen wieder auf den Bau von Motoren. So witterte man ein großes Geschäft in den USA und versuchte, luftgekühlte Dieselmotoren an das amerikanische Militär zu verkaufen. Um finanzielle Mittel für diesen Kraftakt zu erhalten, veräußerte KHD die restlichen IVECO-Anteile an Fiat. Der ehemals so klangvolle Name Magirus-Deutz verschwand daraufhin schrittweise vom Markt.

In den USA war man indes als neuer Anbieter von Dieselmotoren nicht gerade mit offenen Armen empfangen worden. Aus den Amerika-Plänen wurden ein weiteres finanzielles Desaster.

Deutz AG (1983 bis heute)

1985 übernimmt KHD die Motorenwerke Mannheim (MWM). Heute werden in Mannheim vor allem Gasmotoren für dezentrale Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken und im geringeren Maße auch immer noch Großdieselmotoren für Schiffsantriebe u. ä. produziert.

Deutz-Schlepper
Deutz-Schlepper

Im Jahr 1995 wurde der damalige KHD-Agrartechnikbereich (Schlepperherstellung) an die italienische SAME DEUTZ-FAHR Group verkauft, siehe hierzu Deutz-Fahr. Später übernimmt SAME über 20 % der Aktien der DEUTZ AG. Ein weiterer wichtiger Aktionär ist der schwedische LKW-Hersteller Volvo . 1997 erfolgte die Namensänderung zum früheren Namen DEUTZ AG. 2001 trennt man sich auch vom Industrieanlagenbau.

2005 entstand die Tochtergesellschaft Deutz Power Systems GmbH und Co KG. Sie ist für den weltweiten Service zuständig.

Die DEUTZ AG beschäftigt heute (2005) 5400 Mitarbeiter , davon 1200 im Ausland. Sie verfügt über 22 Tochtergesellschaften und ist in 130 Ländern weltweit vertreten. Der Jahresumsatz liegt bei rund 1,3 Milliarden Euro. Die Produktionsstätten befinden sich in Köln, Mannheim, Ulm und in Spanien.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Oswald: Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 2, 1945-1969. 3. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-01197-2
  • Werner Oswald: Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 3, 1970-1989. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02446-2
  • Bernd Regenberg: Die berühmtesten deutschen Lastwagen von 1896 bis heute. 4. Auflage. Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 1997, ISBN 3-923448-89-9
  • Halwart Schrader: Deutsche Lastwagen-Klassiker. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01802-0
  • Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Omnibusse seit 1898. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02140-4

Weblinks

Wikibooks: Traktorenlexikon – Lern- und Lehrmaterialien

Wikipedia

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