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Letzte Änderung für Artikel Magirus-Deutz: 19.02.2006 10:22

Magirus-Deutz

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Markentypisch für Lkw von Magirus-Deutz waren luftgekühlte Dieselmotoren von KHD. Dieses Bild zeigt das mächtige Lüfterrad hinter dem Kühlergrill eines Magirus-Deutz Lastwagens.
Markentypisch für Lkw von Magirus-Deutz waren luftgekühlte Dieselmotoren von KHD. Dieses Bild zeigt das mächtige Lüfterrad hinter dem Kühlergrill eines Magirus-Deutz Lastwagens.

Magirus-Deutz war eine Lkw - und Busmarke der Klöckner-Humbold-Deutz AG.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung der Marke

Hauptartikel: IVECO Magirus

1936 übernahm die Firma Humboldt-Deutz aus Köln die kränkelnde Fahrzeugfabrik Magirus in Ulm. Die beiden Firmen ergänzten sich gut: Magirus hatte Nutzfahrzeuge produziert, benötigte jedoch dringend Dieselmotoren. Humboldt-Deutz fertigte Motoren , stellte jedoch selber keine kompletten Nutzfahrzeuge her. Die Fusion ermöglichte so den Bau von vollständigen Lkw , Bussen und Feuerwehrfahrzeugen . 1940 verschwand der Name Magirus vorläufig, die Fahrzeuge aus Ulm wurden unter dem Namen Humboldt-Deutz, später Klöckner-Deutz verkauft. Noch einige Jahre wurde an der Fahrzeugfront allerdings das 1925 eingeführte Magirus-Logo - das stilisierte Ulmer Münster - angebracht. Ab 1938 wurde aus Humboldt-Deutz die Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD). Der Markenname der von KHD im Ulmer Magirus-Werk produzierten Lkw lautete ab 1949 Magirus-Deutz.

Lastwagenmodelle

Während des Zweiten Weltkriegs

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs stellte das Unternehmen in erster Linie durch die Wehrmacht vereinheitlichte Lastwagen her, die die Modellbezeichnungen S 330 (mit Allradantrieb A 330), S 3000 (mit Allradantrieb A 3000), GS 145 und S 4500 trugen. 1944 konstruierten die Ingenieure bei KHD serienreife Dieselmotoren mit Luftkühlung, die ab 1948 in die hauseigenen Lkw eingebaut wurden.

Der erste Nachkriegs-Eckhauber

Die ersten Magirus-Deutz- Lkw nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit wassergekühlten Dieselmotoren ausgerüstet, die ab 1948 jedoch zunehmend von den neuen luftgekühlten Maschinen abgelöst wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren wurden in der Nachkriegszeit zu einer Art Markenzeichen von KHD, kein anderer Hersteller produzierte solche Motoren. Statt eines Wasserkühlers befand sich vor dem Motor ein respektables Lüfterrad, das einerseits für die Kühlung, andererseits jedoch auch für ein ordentliches Geheule sorgte, das die Magirus-Deutz Lastwagen von sich gaben.

Die legendären Rundhauber

Im Jahr 1951 stelle Magirus-Deutz vollkommen neu gestaltete Lkw vor, für die sich die Namen Rundhauber oder Rundnasen eingebürgert haben. Dabei handelte es sich um eine Generation von Haubenfahrzeugen , die im Deutschland der Nachkriegszeit weit verbreitet waren. Die Konstruktion der kugeligen "Schnauze" war nur möglich, weil sich kein großer kastenförmiger Wasserkühler vor dem Motorblock befand. Zum Einsatz kamen luftgekühlte Dieselmotoren mit vier, sechs und acht Zylindern. Da sich in den Hinterachsen der Magirus-Deutz-Lkw Planetengetriebe befanden, kam man auf den Gedanken, die Fahrzeuge nach Planeten und Sternen zu benennen. Die Rundhauber erhielten die Namen Sirius, Mercur, Saturn, Jupiter und Pluto. Die Produktion der Rundhauber endete 1971 . Zum Schluss wurden diese nur noch auf speziellen Wunsch der Deutschen Bundespost gebaut. Insbesondere durch ihre weite Verbreitung bei Feuerwehren blieben die Rundhauber auch noch lange Zeit nach Einstellung ihrer Produktion im Straßenbild präsent.

Die "Bullen"

Die Fahrzeuge mit Allradantrieb erhielten ein anderes Design mit eckiger Motorhaube, das vom eleganten Erscheinungsbild der Rundhauber deutlich abwich. Die Hauben hätten sich sonst im Geländeeinsatz zu stark verwunden. Es handelte sich um eine kantige, wuchtige Konstruktion mit freistehenden, eckigen Kotflügeln . Das Design wirkte mit seinen freistehenden Scheinwerfern etwas überholt, nichtsdestotrotz strahlte es Kraft und Stabilität aus. Die Fahrzeuge erhielten die Namen Uranus und Jupiter. Die größte erhältliche Maschine war ein luftgekühlter Zwölfzylinderdiesel mit einer Leistung von 184 kW (250 PS) und einem Hubraum von knapp 16 Litern im Uranus. Aufgrund ihres imposanten Erscheinungsbildes bürgerten sich die Spitznamen Bullen bzw. Deutsche Bullen für diese Fahrzeuge ein. Die Produktion begann 1955 . Viele dieser Fahrzeuge werden heute von Privatleuten und Vereinen als Wohn- oder Expeditionsmobile gefahren. Die Jahre überdauert haben sie bei Feuerwehren (meist Typ Mercur) und Bundeswehr (Typ Jupiter, ein 3-Achser).

Weitere Entwicklung

Mit der Übernahme der Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken ("Westwaggon") in Köln und Mainz 1953 versuchte sich KHD auch für einige Jahre auch im Bau von Straßenbahnen . Die Busfertigung von Magirus-Deutz wurde im Rahmen dessen 1955 von Ulm ins Westwaggon-Werk nach Mainz verlegt.

Ab 1957 waren auch Frontlenker -Lkw erhältlich, die mit den üblichen Planetennamen bezeichnet wurden.

Ebenfalls ab 1957 produzierte die in Slowenien ansäßige Firma TAM Magirus-Deutz Lkw-Baumuster in Lizenz, auch zum Einsatz beim jugoslawischen Militär .

1963 wurde das Angebot an Frontlenkern weiter ausgebaut, indem insbesondere für die schweren Modelle neu gestaltete Frontlenker-Fahrerhäuser angeboten wurden. Magirus-Deutz war nun einer der größten deutschen Nutzfahrzeughersteller geworden. Die Fahrzeuge wurden weltweit verkauft, die Motoren teilweise im Ausland in Lizenz nachgebaut. Weiterhin gab es Werke im Ausland zur Montage von CKD -Sätzen.

Ebenfalls in den 1960er -Jahren ergänzte Magirus-Deutz sein Nutzfahrzeugprogramm nach unten, indem die Konstruktion eines leichten Lkw von der Firma Eicher , die eigentlich Landmaschinen produzierte, übernommen wurde. Eicher wollte sich im Bau von Lkw versuchen, konnte das Fahrzeug jedoch über das eigene Landmaschinenvertriebsnetz nicht absetzen. Die Produktion erfolgte bei Eicher, die Motoren kamen von KHD. 1976 lief das Modell aus.

1964 nahm man Abschied von den Planetennamen, die Fahrzeuge wurden nun mit einem Code aus Ziffern und Buchstaben bezeichnet. 1966 war Magirus-Deutz der zweitgrößte deutsche Bushersteller, 1250 Fahrzeuge wurden in diesem Jahr produziert. Auch am Projekt der VÖV-Busse war Magirus-Deutz beteiligt. 1967 wurde das erste Fahrzeug gemäß der Vorgaben vorgestellt.

Ab 1970 wurde die betagte Konstruktion der schweren Haubenfahrzeuge erneuert. Die neuen Hauber, die wie ihre Vorgänger vor allem als Bau-, Feuerwehr- und Militärfahrzeuge eingesetzt wurden, behielten das kantige Design von "Schnauze" und Kotflügeln, wirkten nun aber wesentlich moderner. Die Scheinwerfer befanden sich nun in der Stoßstange. Die Kantigen Eckhauber genannten Fahrzeuge wurden auch nach dem Ende von Magirus-Deutz (s. u.) noch jahrelang unter der Regie von IVECO weitergebaut.

Da nach Einstellung der Rundhauber-Fertigung 1971 mittelschwere Lkw im Angebot fehlten, schloss sich Magirus-Deutz mit DAF , Saviem und Volvo zum so genannten Vierer-Club zusammen, um gemeinsam eine Neukonstruktion zu entwickeln. Ab Mitte der 1970er -Jahre kamen die Fahrzeuge auf den Markt. Auch dieses Modell wurde nach dem Ende von Magirus-Deutz (s. u.) von IVECO weiter gebaut.

Ende der 1970er -Jahre war Magirus-Deutz Hauptsponsor von Bayern München . Werbeslogan war "Die deutschen Bullen kommen!"

Ãœbernahme durch IVECO

Die großen Investitionen in die neuen Modelle und der Bau eines neuen Werkes in Ulm hatten die Mutterfirma KHD finanziell geschwächt. Einen Aufschub brachte 1974 die Lieferung von 10000 Magirus-Deutz Lkw nach Russland , die in Sibirien zur Erschließung von Ölfeldern und beim Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren von KHD hatten hier einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Wo kein Kühlwasser ist, kann auch keines einfrieren. Und in heißen Ländern auch nicht kochen.

Dennoch zeichnete es sich ab, dass der luftgekühlte Dieselmotor nicht mehr zeitgemäß war. KHD suchte daher (wie viele Hersteller in dieser Zeit, siehe hierzu auch Nutzfahrzeughersteller ) einen Partner. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Daimler-Benz gründete KHD zum Beginn des Jahres 1975 seine Lkw-Sparte in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Magirus-Deutz AG aus und brachte diese mit in die neu gegründete Firma IVECO ein. IVECO war ein Zusammenschluss zahlreicher europäischer Nutzfahrzeughersteller, an dem KHD zu 20% beteiligt war, die restlichen Anteile besaß Fiat .

Auch Fahrzeuge aus anderen Werken des IVECO-Konzerns wurden nun unter dem Namen Magirus-Deutz verkauft. Dies betraf zum Beispiel den ab 1975 eingeführten leichten Lkw Zeta , bei dem es sich um einen Fiat handelte. Andersherum wurden die Fahrzeuge aus Ulm im Ausland teilweise unter anderen Namen verkauft. Die kantigen Haubenfahrzeuge waren nun auch mit wassergekühlten Motoren erhältlich.

KHD konzentrierte sich indessen wieder auf den Bau von Motoren. So witterte man ein großes Geschäft in den USA und versuchte, luftgekühlte Dieselmotoren an das amerikanische Militär zu verkaufen. Um finanzielle Mittel für diesen Kraftakt zu erhalten, veräußerte KHD die restlichen IVECO-Anteile an Fiat. Nachdem die Fahrzeuge bisher noch mit einem Magirus-Schriftzug versehen wurden, neben dem ein bescheidenes IVECO-Zeichen angebracht wurde, rückte der Name IVECO nun in die Mitte der Fahrzeugfront. Nur ein kleines Magirus-Schildchen erinnerte noch eine Weile an den Ulmer Hersteller, dann verschwand auch dieses. Der ehemals so klangvolle Name Magirus-Deutz war damit ein für allemal verschwunden.

Der Ãœbergang von Magirus-Deutz zu IVECO in Bildern:
Bild:Gerätewagen-Sanität (DRK-Bocholt).JPG
Großer Schriftzug "MAGIRUS" an der Fahrzeugfront, darunter kleinerer Schriftzug "IVECO", Entfall des Magirus-Logos und des Namens "DEUTZ"
Großer Schriftzug "MAGIRUS" an der Fahrzeugfront, darunter kleinerer Schriftzug "IVECO", Entfall des Magirus-Logos und des Namens "DEUTZ"
Großer Schriftzug "IVECO" an der Fahrzeugfront, darunter kleinerer Schriftzug "MAGIRUS"
Großer Schriftzug "IVECO" an der Fahrzeugfront, darunter kleinerer Schriftzug "MAGIRUS"
Nur noch Schriftzug "IVECO" an der Fahrzeugfront, Entfall des Namens "MAGIRUS"
Nur noch Schriftzug "IVECO" an der Fahrzeugfront, Entfall des Namens "MAGIRUS"

IVECO Magirus

Hauptartikel: IVECO Magirus

Die Abteilung von Magirus-Deutz, die für Feuerwehraufbauten zuständig war, lebt in der Firma IVECO Magirus fort, die Teil des IVECO-Konzerns ist. Dort wird weiterhin Feuerlöschtechnik produziert. Im Ulmer Werk werden auch weiterhin Lkw produziert, es handelt sich dabei jedoch nur um ein Werk des IVECO-Konzerns und die Fahrzeuge tragen auch nur noch den IVECO-Schriftzug.

Das Werk in Mainz, in dem die Busse von Magirus-Deutz produziert wurden, wurde 1982 geschlossen.

Siehe auch

Literatur

  • Bernd Regenberg: Die berühmtesten deutschen Lastwagen von 1896 bis heute. 4. Auflage. Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 1997, ISBN 3-923448-89-9
  • Halwart Schrader: Deutsche Lastwagen-Klassiker. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01802-0
  • Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Omnibusse seit 1898. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02140-4

Weblinks

Wikipedia

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