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Letzte Änderung für Artikel Rollei: 20.02.2006 01:43

Rollei

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Rollei ist ein aus Braunschweig stammender und seit Januar 2006 in Berlin ansässiger Kamerahersteller, der vor allem Mittelformat-Systemkameras anbietet. Seinen Weltruf erlangte das Unternehmen mit der zweiäugigen Rolleiflex , einer richtungweisenden Rollfilmkamera .

Inhaltsverzeichnis

Kurzübersicht

Rollei wurde 1920 als Werkstatt für Feinmechanik und Optik, Franke & Heidecke gegründet, um eine zweiäugige Spiegelreflexkamera zu fertigen. Das Unternehmen änderte mehrfach seine Firmenbezeichnung: 1962 in Rollei-Werke Franke & Heidecke, 1979 in Rollei-Werke Franke & Heidecke GmbH & Co. KG, 1981 in Rollei Fototechnik GmbH & Co. KG und 2004 in Rollei GmbH. Der Firmensitz ist nun nach Berlin verlegt worden. Die vielen Namensänderungen deuten bereits auf einen bewegten Verlauf hin, nach Absatzproblemen der inzwischen veralteten Rolleiflex kam es Ende der 1960er Jahre zu einer Vergrößerung der Produktionsstätten und des Programms, wie es das kleine Unternehmen Rollei nicht verkraften konnte. Nach mehreren fehlgeschlagenen Sanierungsversuchen ging es ab 1982 mit der Konzentration auf Mittelformat-Kameras und wenigen weiteren Produkten bis heute erfolgreich weiter.

1920 bis 1928

Firmengründung

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Fertigungsleiter im Braunschweiger Kamerawerk von Voigtländer hatte Reinhold Heidecke um 1916 die konkrete Idee zu einer neuartigen Rollfilm-Kamera, fand mit diesem Vorschlag aber im Unternehmen kein Gehör. Man befürchtete große Probleme mit der Planlage des Films, außerdem konnte man alle produzierten Plattenfilm-Kameras problemlos absetzen. Heidecke versuchte erfolglos, das Startkapital für ein eigenes Unternehmen zu bekommen und stellte dann auf Drängen seiner Frau dem Photokaufmann und ehemaligen Voigtländer-Mitarbeiter Paul Franke die Pläne vor. Dieser war begeistert, er stellte 75.000 Mark für das Unternehmen zur Verfügung und sah sich nach weiteren Geldquellen um, die weitere 200.000 Mark einbrachten. Im November 1919 beschlossen beide, einen Gewerbeschein für das Unternehmen „Franke & Heidecke“ zu beantragen, der mit Wirkung zum 1. Februar 1920 ins Handelsregister eingetragen wurde.

Viewegstraße

Als Produktionsstätte mietete man einige Räume im Wohnhaus Viewegstraße 31 und 32 an, dem ersten Firmensitz des Unternehmens - dieses Haus überstand den Zweiten Weltkrieg und existiert noch heute. Weitere Zimmer in diesem Haus wurden von einer Tanzschule benutzt, die aber aufgrund des Lärms bald ihren Unterricht einstellen musste. Bereits nach einem Jahr zog Franke & Heidecke in das ganze Haus ein, und schon 1922 lief das Unternehmen derart gut, dass man Kredite bekam, um das Anwesen zu kaufen.

Stereo-Heidoscop

Um das Unternehmen in Gang zu bringen, hatten sich Franke und Heidecke auf die vorübergehende Produktion einer Stereokamera geeinigt. Solche Kameras waren gerade sehr en vogue und Reinhold Heidecke überaus vertraut, fanden sie sich doch auch im Voigtländer-Programm. Um den Anschein einer plumpen Kopie zu vermeiden, kaufte man einige Modelle und schuf aus den verschiedenen Ideen die Stereo-Heidoscop mit zwei Carl-Zeiss-Jena-Objektiven vom Typ Tessar (f/4,5, 55 mm), zwischen denen das Sucherobjektiv, ein Carl Zeiss Super Triplet mit f/3,2 lag. Das Tessar galt seinerzeit als das am schärfsten abbildende Aufnahmeobjektiv und wurde auch in den USA gerne verwendet, obwohl es dort gute einheimische Produkte gab. Zeiss hatte einen international glänzenden Ruf, den Franke & Heidecke erfolgreich für ihr Produkt nutzen konnten. Vor allem deswegen hat man sich gegen preisgünstigere Alternativen entschieden. Die Kamera belichtete auf Glasplatten im Format 45 x 107 mm². Der Kameraname Heidoscop sollte bei Voigtländer daran erinnern, dass es ein Fehler gewesen war, Heidecke nicht mehr Freiheiten zu lassen.

Die Heidoscop geriet zu einem unerwartet großen Erfolg. 1923 stellte man eine Heidoscop für den Rollfilm Typ 117 vor, wobei sich aus Rollfilm-Heidoscop die Bezeichnung Rollei ergab, aus der später der Firmenname des Unternehmes wurde.

Inflationszeit

Während der galoppierenden Geldentwertung im Jahr 1923 wurde Paul Franke seinem Ruf als Finanzjongleur gerecht: Er setzte die Exporteinnahmen (in Auslandswährung) derart geschickt ein, dass das Unternehmen die Zeit unbeschadet überstand - hätte sich Heidecke entsprechend seinen ersten Überlegungen allein selbständig gemacht, wäre dies unmöglich gewesen. In jener Zeit kaufte man auch ein neues Firmengelände: Der Braunschweiger Stadtrat war von einem Industriebetrieb im Wohngebiet aufgrund der Lärmbelästigung wenig begeistert und drängte auf einen neuen Standort. Daraufhin kam es am 10. Januar 1923 zur Unterzeichnung eines Kaufvertrags über ein 60.000 m² großes Grundstück an der etwas außerhalb der Stadt gelegenen Salzdahlumer Straße. Aufgrund der extremen Geldentwertung kostete der Grund schließlich praktisch nichts. Mit dem Errichten der Fabrikgebäude wartete man aber den Erfolg der neuen Kamera ab. Paul Franke drängte dabei darauf, die Entwicklungsarbeiten aufgrund der miserablen Wirtschaftslage vorübergehend einzustellen. Heidecke glaubte an bessere Zeiten und war damit einverstanden.

Rolleiflex

1927 entstand dann endlich der erste Prototyp der neuen Kamera. Sie war ganz auf höchste Zuverlässigkeit hin konstruiert, so baute sie auf ein stabiles Aluminiumspritzguß-Gehäuse auf. Heidecke vermied einen Lederbalgen für den Objektivauszug, da er mit einem solchen bereits schlechte Erfahrungen gemacht hatte: Bei Experimenten mit einer Kodak-Kamera um 1916 ließ er diese einmal in seinen Keller zurück und fand daraufhin ihren Balgen von einer Ratte zerfressen vor. Dies zeigte ihm bereits damals, dass eine Kamera für den Reportage-Einsatz, die auch in den Tropen einwandfrei funktionieren sollte, keine verrottbaren Materialien besitzen darf. Aus dem gleichen Grund vermied er einen Tuchverschluss und setzte auf den soliden Compur-Zentralverschluss.

Die Entfernungseinstellung geschah bei der neuen Kamera dadurch, dass der Träger mit dem Aufnahme- und Sucherobjektiv verschoben wurde, wobei er sozusagen eine Art Metallbalgen besaß, also die Platte seitlich das Gehäuse umschloss. Entscheidend dabei war exakt paralleles Verschieben der Platte, wozu Heidecke eine raffinierte Konstruktion ersann, die ganz wesentlich zum Erfolg beitrug: Um die Öffnung für den Strahlengang hinter dem Aufnahmeobjektiv herum lag ein zentrales Zahnrad, das vier kleine Räder antrieb, je eins oben links und rechts sowie unten links und rechts. Diese kleinen Zahnräder verschoben Zahnstangen, welche wiederum mit dem Objektivträger verbunden waren. Dieses System funktionierte perfekt und dank hochwertiger Materialien auch noch im hohen Alter. Lediglich der Sucheraufsatz und die Rückwand der Kamera, beides Aluminiumteile, mußten etwas vorsichtig behandelt werden, was man bis zum Serienanlauf nicht ändern konnte.

Pressevorstellung

1928 kam es noch zu einen weiteren Prototypen, dann war es endlich so weit: am 10. August startete die Produktion der ersten Serienkamera. Insgesamt entstanden in diesem Jahr 14 Exemplare. Am Montag, dem 11. Dezember lud man für 11 Uhr die Reporter in die festlich geschmückte Produktionsstätte. Paul Franke hatte eigens Pressepakete zusammengestellt, und eine Zeitschrift veröffentlichte daraufhin sogar einen Testbericht, ohne die Kamera je in den Händen gehalten zu haben. Franke umging auch elegant das Problem, dass man gar nicht an Demonstationsfotos gedacht hatte; die versandbereiten Kartons lagen leer und nur zu Showzwecken in der Firma.

1929 bis 1950

Das neue Werk

Die Nachfrage nach der neuen Kamera überstieg die Produktionsmöglichkeiten an der Viewegstraße bei weitem, schon im ersten Monat trafen 800 Bestellungen ein, obwohl es kein billiges Produkt war. Die Rolleiflex kostete mit dem f/4,5-Objektiv 198 RM, mit dem f/3,8 sogar 225 RM. Der große Erfolg ermöglichte es, Kredite für die neue Fabrik zu bekommen und mitten in der Weltwirtschaftskrise wirtschaftlich äußerst erfolgreich zu sein. Im alten Werk entstanden noch (bis 1932) 23.720 Kameras. An der Salzdahlumer Straße entstand ein Fabrikgebäude mit 2 Etagen und zusammen 2.000 m² Fläche, das eine Jahresproduktion von 20.000 Kameras erlaubte und 1930 bezogen werden konnte. Da das Gelände zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar, aber doch fern von der Stadt lag, errichtete man zudem eine Kantine und ein Geschäft für die nunmehr 309 Mitarbeiter.

Babyflex

Heideckes Frau regte den Bau einer Damenkamera an, also eine Rolleiflex für das Kleinbildformat. Sie erschien dann als erste Rolleiflex mit der berühmten Kurbel für den Filmtransport, die kurz darauf auch am 6 x 6-Modell zu finden war. Die Rolleiflex 4 x 4, auf den Exportmärkten hieß sie Babyflex, verwendte den Filmtyp 127 und besaß ein Objektiv f/2,8 mit 60 mm Brennweite. Sie verkaufte sich aber nur in unerwartet kleinen Stückzahlen, weswegen man sie nach dem Krieg erst einmal nicht wieder auflegte. Man vermutete, dass viele Rolleiflex-Besitzer nur Kontaktkopien von ihren Negativen erstellen, also das Negativ (mangels Vergrößerer) auf das Fotopapier legen, um es zu belichten. Im Falle der Babyflex führte dieses Verfahren zu indiskutabel kleinen Bildern. Erst 1957 kam es zu einer Neuauflage für 355 DM, die es bis 1968 gab, zunächst in grau, ab 1963 in schwarz. Aber auch von ihr entstanden gerade einmal ca. 67.000 Exemplare, obwohl Kontaktkopien nun kein Argument mehr waren und man mit dieser Kamera erstellte Diapositive im Kleinbildprojektor vorführen konnte.

Studiokamera

1932 fragte der Inhaber des bekannten Berliner Fotostudios Kardas, Salomon Kahn, bei Rollei an, ob er eine große Rolleiflex für das Format 9 x 9 cm² haben könne. Als Vorwand gab er an, seine Kunden würden gerne die Negative mitnehmen, da sie an der Dauerhaltbarkeit der Abzüge zweifelten, und Rollfilm ließe sich problemlos archivieren anstelle der Glasplatten. Tatsächlich wollte er den eigentlichen Grund nicht angeben, da Franke & Heidecke die NSDAP unterstützte, um genügend Arbeitskräfte zu bekommen. Der Eigentümer seines Studios hatte nämlich das Wasser abgestellt, da er Probleme mit dem Vermieten an Juden befürchtete. So mußte Kahn seine Platten zu Hause entwickeln, wobei sich Rollfilme leichter transportieren ließen. Auch würde eine Rollfilmkamera Hausbesuche ermöglichen. In Braunschweig fand man die Idee, nach einer kleineren nun eine größere Rolleiflex für den Filmtyp 222 anzubieten, naheliegend, und hatte sich schon den Slogan: „Sie sehen, was Sie bekommen“ ausgedacht. Solch eine Kamera hätte dem Fotografen die Arbeit im Studio wesentlich erleichtert, musste er doch zur damaligen Zeit unter einem schwarzen Tuch in gebückter Haltung die Kamera einstellen und in dieser Haltung zu seinem Motiv sprechen. Allerdings wurde man nach dem Mißerfolg mit der Babyflex vorsichtig und baute erst einmal Testkameras. Eine bekam Salomon Kahn, weitere verschickte man paarweise, eine sollte der Importeur als Vorführgerät behalten, die andere an ein bedeutendes Studio abgeben. Nachdem Salomon aber verhaftet wurde, stellte man das Projekt ein. Insgesamt entstanden 14 Studiokameras, von denen eine erhalten ist und heute dem Stadtmuseum Braunschweig gehört.

Rolleicord

Rolleicord
Rolleicord

1933 erschien mit der Rolleicord auch eine preisgünstiges Pendant der Rolleiflex mit einfacheren Objektiv, Stahlblech-Rückwand, Filmtransport-Knopf anstatt -kurbel und bei dem ersten Modellen sogar ohne Zählwerk - dann zeigten die auf dem Film aufgedruckten Ziffern die Zahl der belichteten Bilder (siehe Rollfilm ). Die Rolleicord I kostete 105 RM, alle Rolleicord zusammen brachten es bis zur Einstellung Ende 1976 auf eine Produktionszahl von 2.699.505 Exemplaren.

Rolleiflex Automat

Mit der im Juni 1937 präsentierten Rolleiflex Automat gelang Franke & Heiecke ein weiterer bedeutender Fortschritt. Musste man bislang nach dem Fotografieren den Verschluß neu spannen und den Film transportieren, so spannte sich nun der Verschluß mit dem Drehen der Transportkurbel automatisch. Dies machte die Kamera nicht nur schneller wieder einsatzbereit, man konnte nun auch nicht mehr den Transport vergessen und so unabsichtlich Doppelbelichtungen erzeugen. Diese Rolleiflex gewann den Großen Preis der Weltausstellung 1937, der viel Beachtung einbrachte. Die beiden Firmengründer waren von ihrer neuen Entwicklung derart überzeugt, dass sie unverzüglich die Verträge für ein neues Werk unterzeichneten. Das Werk 2 bot mit 3.000 m² auf 3 Etagen weiteren 700 Mitarbeitern Platz. Es konnte 1938 fertiggestellt werden. In jenem Jahr produzierte man bereits die 300.000. Kamera.

Kriegszeit

1940 kamen keine neuen Modelle mehr auf dem Markt und die Stereokamera wurde schließlich eingestellt. Da die Überseemärkte wegfielen, reduzierte Paul Franke die Belegschaft auf 600 Mitarbeiter. Man übernahm Rüstungsaufträge und arbeitete noch an vergüteten Objektiven und an der Blitzsynchonisation. Am 1. und 15 Januar und dann noch einmal am 13. August 1944 erlitten die Produktionshallen Bombenschäden, so dass sie schließlich zu 65 % zerstört waren.

Nach dem Krieg

Braunschweig lag 1945 in der britischen Besatzungszone, wo man das Fortbestehen des Unternehmens unterstützte und sogar einige Objektive aus der sowjetischen Zone beschaffte. Franke & Heidecke begann wieder mit 72 Mitarbeitern, um Weihnachten waren es bereits 172, wobei die gesamte Jahresproduktion 1945 an das britische Verteidigungsministerium geliefert wurde. Im Hinblick auf die Versorgungslage kamen auch Objektive des westdeutschen Herstellers Schneider zum Einsatz, was unproblematisch war, da dieser eine ebenso gute Qualitätskontrolle wie Zeiss besaß. Verheerende Folgen für das Unternehmen hatte allerdings der Tod von Paul Franke im Frühjahr 1950: Damit ging nicht nur eine Ära in der Firmengeschichte zu Ende, fehlendes kaufmännisches Geschick führte das Unternehmen nun mehrfach an den Rand des Ruins.

1950 bis 1963

Goldene Ära

Rolleiflex
Rolleiflex

Die Nachfolge von Paul Franke trat sein Sohn Horst an, der sich in jungen Jahren überhaupt nicht für das Unternehmen interessiert hatte und der im Gegensatz zu seinem Vater kein geborener Geschäftsmann war. Er dachte nur an Wachstum und Gewinn. Sobald die Nachfrage nachließ, wusste er nicht mehr, was er tun sollte. Insbesondere war ihm der Gedanke fremd, in Krisenzeiten die Belegschaft zu reduzieren, was sein Vater während es Krieges umgehend umgesetzt hatte. Doch zunächst stand die Rollei konkurrenzlos dar und ließ sich dadurch in immer größeren Mengen verkaufen. So benutzte in den 1950er praktisch jeder Pressefotgraf eine Rolleiflex, und auch unter Fotoamateuren fand man diese Kamera ausgesprochen häufig. Die Kamera war derart populär, dass es über 500 Nachbauten gab, davon über die Hälfte aus Japan. Das Werk wuchs rasant, 1956 hatte es bereits 1.600 Mitarbeiter (in diesem Jahr wurde bereits die einmillionste Kamera verkauft), 1957 sogar 2.000 Mitarbeiter.

Rolleimarin

Der Tauchpionier Hans Hass fragte bei Franke & Heidecke an, ob er ein spezielles Gehäuse für Unterwasseraufnahmen bekommen könne. Daraufhin baute man das raffinierte Unterwassergehäuse Rolleimarin. Es bestand aus zwei gegossenen Teilen. Das Oberteil enthielt ein Prisma, welches an die Kamera-Mattscheibe angeschlossen wurde. Es wies überdies auf seiner Oberseite Drehknöpfe auf, welche die Zeit- und Blendeneinstellung übertrugen. Am Unterteil fanden sich die Entfernungseinstellung auf der linken und die Transportkurbel mitsamt Bildzählwerk auf der rechten Seite. Zudem gab es ein Filterrevolver. Für Blitzaufnahmen konnte man eine spezielle Leuchte anschließen, hierzu mußte man ein Batteriegehäuse ins Gehäuse einlegen. Selbstverständlich konnte man auf dem Gehäuse auch einen Rahmensucher anschrauben.

Tele- und Weitwinkel-Rolleiflex

Unter all den Nachbauten gab es keine Kamera, die der originalen Rolleiflex überlegen gewesen wäre, bis die 1956 die Mamiya C erschien. Die Japaner stellten dieses Modell mit drei Wechselobjektiv-Sätzen vor, mit normalen, Tele- und Weitwinkel-Blickwinkel. Später kamen weitere Objektivpaare mit 55 bis 250 mm Brennweite hinzu, darunter sogar einer mit abblendbarem Sucherobjektiv, um die Schärfentiefe kontrollieren zu können. Zur Rolleiflex gehörte indes stets das fest eingebaute Normalobjektiv, es gab lediglich den Televorsatz Magmar mit 4facher Vergrößerung. Er wurde nur vor das Aufnahmeobjektiv gesetzt, für das Sucherbild wurde lediglich eine Maske auf die Mattscheibe gelegt, das Bild also nicht vergrößert. Als Reaktion auf die Mamiya konstruierte man eine vergleichbare Rollei und gab sie Reportern zum Testen. Obwohl diese begeistert waren, sah man sich schließlich doch nicht in der Lage, die Objektive mit gewohnter Präzision abnehmbar zu gestalten, was die Fachwelt allerdings sehr verwunderte. Als Kompromiß kam es zur 1959 vorgestellten Tele-Rolleiflex mit einem Zeiss Sonnar f/4 135 mm. Diese Kamera war insbesondere für Protrait-Aufnahmen von allergrößten Nutzen. Eine geplante Version mit 150 mm Brennweite kam indes nicht mehr ins Programm. Das Weitwinkel-Pendant folgte 1961 mit einen f/4, 55 mm Objektiv. Es wurde nur bis 1967 gebaut und gehört heute – ausgenommen Sondermodelle –zu den seltensten Rolleiflex-Kameras. Sein Vorteil lag vor allem bei stark besuchten Ereignisssen, wenn der Reporter sich vor die Menschenmasse stellen mußte.

Rollei Magic

Reinhold Heidecke konstruierte noch bis zu seinem Tod im Jahr 1960 neue Kameras, wobei ihn nun niemand mehr an die Kosten erinnerte. So dachte er sich auch die Magic aus, für die einige teure Werkzeuge gefertigt werden mußten, was die geringe Stückzahl eigentlich gar nicht rechtfertigte. Es handelte sich um eine mit 435 DM recht teure Kamera für den fotografischen Laien. Sie besaß einen gekuppelten Selenbelichtungsmesser, der eine Programmautomatik steuerte, die mit Verschlußzeiten von 1/30 bis 1/300 s und Bendenwerten von 3,5 bis 22 arbeitete. Es gab nur zwei Einstellräder, eins für die Schärfe und ein weiteres für die Verschlußzeiten 1/30 s zum Blitzen und B für Nachtaufnahmen. Die Magic II für nunmehr 498 DM erlaubte dann auch eine manuelle Belichtungseinstellung.

Situation um 1960

Gegen Ende der 1950er Jahre war der Markt mit zweiäugigen Mittelformatkameras allmählich gesättigt, Amateure und Reportagefotografen wandten sich zunehmend dem Kleinbild zu und Studiofotografen der einäugigen Mittelformatkamera. Diese Einäugigen waren zwar sehr teuer, sie boten aber Filmmagazine, was einen schnellen Wechsel ermöglichte (wobei ein Assistent die Filme befüllte) und Wechselobjektive. Marktführer auf diesen Gebiet war die schwedische Firma Hasselblad . Sie begann 1948 mit dem technisch unzulänglichen Modell 1600 F, dessen Verschuß nicht einwandfrei funktionierte. 1952 folgte die 1000 F mit eingeschränkten Zeitbereich, um das Problem zu beheben, aber der Schlitzverschluß war immer noch sehr defektanfällig – es war absolut keine Konkurrenz zur vollkommen ausgereiften Rolleiflex. 1957 änderte sich die Situation aber mit der legänderen Hasselblad 500 C mit Compur-Zentralverschluß. Man darf davon ausgehen, dass Paul Franke diese Entwicklung beobachtet und sich für ein Konkurrenzmodell eingesetzt hätte. Sein Sohn war dazu aber nicht in der Lage, woraufhin Franke & Heidecke Absatzprobleme bekam und in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Horst Franke gab die Unternehmensleitung schließlich ab.

Diaprojektoren

1960 kam der erste Rollei DIaprojektor heraus: Der P 11 konnte der sowohl Kleinbild- (5 x 5 cm²), wie auch Mittelformaträhmchen (7 x 7 cm²) aufnehmen. Er kostete 398,60 DM zuzüglich 97,50 DM für das Standardobjektiv. Der P 11 blieb noch bis 1978 im Programm, nach ihm erschienen zahlreiche weitere Projektoren, die erheblich zum Umsatz des Unternehmens beitrugen.

Rollei 16

Als erste komplette Neukonstruktion nach dem Krieg erschien 1963 die Rollei 16 ( Details ) , eine Kleinstbildkamera mit dem Format 12 x 17 mm², einem Tessar f/2,8, 25 mm für 425 DM. Das ausgefallene Format scheint heute verwunderlich, um Rollei wieder in die Gewinnzone zu bringen; aber seinerzeit glaubte man in der deutschen Kameraindustrie, dass die Zukunft darin liege. Auch Leica und Wirgin (Markenname Edixa) konstruierten solche Kameras. Rollei verwendete spezielle, Super 16 genannte Patronen für 18 Aufnahmen, zu deren Produktion sich kein Filmhersteller bereit erklärte, so dass man die Filme selber konfektionieren mußte. Ein Schwarzweiß-Film kostete 5 DM, der Farbdiafilm mit Entwicklung 12,50 DM – die Filme gab es bis 1981 im Programm. Der Filmanfang brauchte dabei nur in die zugehörige Führung der Kamera eingelegt werden, eine Aufwickelspule gab es nicht, der Film bildete eine freitragende Spirale. Die eingeschränkte Filmauswahl und -verfügbarkeit war dem Absatz naturgemäß nicht gerade förderlich, so dass gerade einmal ca. 25.000 Exemplare produziert wurden. Da Rollei hierzu zahlreiche Annoncen schaltete, konnte diese Kamera das Unternehmen nicht von der bedenklichen Finanzsituation befreien – es war recht leichtsinnig, auf einen Filmtyp zu setzen, den der Marktführer Kodak nicht unterstützte. Die Technik der Rollei 16 entsprach dem Verkaufspreis, der Sucher besaß einen automatischen Parallaxenausgleich bis 40 cm Motiventfernung, der Filmtransport ging mit Betätigen des Sucherschiebers vonstatten und es gab Mutar genannte Vorsätze für Weitwinkel- (0,5x) und Teleaufnahmen (1,7x) im Zubehörprogramm. 1965 folgte die verbesserte Rollei 16 S.

1964 bis 1974

Neuausrichtung des Sortiments

Um Rollei wieder in die Gewinnzone zu bringen, holte die Geschäftsführung mehrere Gutachten ein. Der Hamburger Physiker Dr. Heinrich Peesel lieferte ein mit 5 Seiten besonders kurzes ab, woraufhin man sich beeindruckt zeigte, ihn um die Unternehmensführung bat und dabei sogar weitreichende Forderungen akzeptierte. So folgte Dr. Peesel mit 38 Jahren zum 1. Januar 1964 Horst Franke als Geschäftsführer und schlug prompt einen sehr riskanten Kurs ein, welcher nach anfänglichen Erfolgen in einem Desaster endete. Seine grundlegende Idee war es, auf möglichst allen Bereichen der Fotografie aktiv zu sein und sich nicht mehr wie bisher auf eine Produktlinie zu konzentrieren. Dies stand im vollkommenen Gegensatz zur bisherigen Linie des Unternehmens. So hatten beispielsweise die britischen Besatzer auf die Frage nach dem Geheimnis des Unternehmenserfolgs zur Antwort bekommen, es gäbe keines, es läge nur in 25 Jahren Erfahrung und in der Konzentration auf einen einzigen Kameratyp. Peesel ließ sich zunächst sämtliche Pläne für neue Produkte zeigen, um sie zu analysieren. Gebaut werden sollten:

  • die Rollei 35 , eine Taschenkamera für den weltweit verbreiteten Kleinbildfilm Typ 135
  • die SL 66, ein Pendant zur Hasselblad 500 C
  • der Rolleiscop Schublift-Projektor

Außerdem erhöhte Peesel den Werbeetat immens und gestaltete die Produktion effizienter, wozu er 110 von 120 Mitarbeitern mit Führungsfunktion entließ und das betriebliche Vorschlagswesen extrem forcierte. Die neuen Produkte kamen bei den Kunden ausgezeichnet an, wodurch das Unternehmen nach den Verlusten im Jahr 1963 mitten in der ersten Wirtschaftskriese nach dem Krieg 30 % Wachstum jährlich erzielte; der Umsatz stieg von 24 Mio DM 1964 auf 85 Mio im Jahr 1970. Im weiteren Verlauf kam es dann zu weniger erfolgreichen Produkten und Fabrikneubauten, die nicht zur Unternehmensgröße passten.

Im Unternehmen trat Peesel als Diktator auf, was zur Folge hatte, dass eine Abteilung nicht wußte, was in den anderen gerade geschah. Dies galt speziell für den Service, der von nun an für die nächsten 20 Jahre sehr unzuverlässige Auskünfte erteilte.

Rolleiflex SL 66

Schon seit einiger Zeit erwähnte die Fachpresse immer wieder eine zukünftige „Super-Rolleiflex“, aber erst 1966 erschien die zugehörige raffinierte einäugige Systemkamera. Die SL 66 besaß einen eingebauten Balgen und eine um 8° schwenkbare Objektivstandarte, so dass man Verzerrungen nach Scheimpflug erzeugen konnte, eine außerordentlich nützliche Einrichtung insbesondere für Architekturaufnahmen. Zudem ließen sich die Objektive in Retro-Stellung ansetzen, zusammen mit dem Balgenauszug konnte man so ohne weitere Hilfsmittel Makroaufnahmen im Maßstab 1 : 1,5 erstellen. Die SL 66 kostete mit Normalobjektiv (f/2,8, 80 mm) 2.778 DM, sie wurde selbstverständlich mit einer Reihe von Wechselobjektiven vorgestellt:

  • Distagon f/4, 50 mm (1.075 DM)
  • Sonnar f/4, 150 mm (1.075 DM)
  • Sonnar f/4, 250 mm (1.075 DM)
  • Tele Tessar f/5,6, 500 mm (2.263 DM)
  • Tele Tessar f/5,6, 1000 mm (4.537 DM)
  • S-Planar (Makro) f/5,6, 120 mm (1.250 DM)

Nun konnte man der erfolgreichen Hasselblad 500 C endlich etwas entgegensetzen, was allerdings für einen überwältigen Erfolg schon um 1960 hätte geschehen müssen. Zu allem Überfluss konzentrierte sich Rollei beim Marketing ungeachtet geringerer Gewinnspannen und der gewaltigen japanischen Konkurrenz auf die neuen Amateurprodukte, während es Leitz und Hasselblad perfekt verstanden, ihre teuren Apparate in Fotozeitschriften zu bewerben. So fand die SL 66 keine so große Verbreitung, wie es möglich gewesen wäre. Dennoch ist ausschließlich dieses System dafür verantwortlich, dass Rollei heute noch existiert und einen unverändert guten Ruf besitzt. Mit der SL 66 E erschien 1984 eine äußerlich kaum veränderte, aber mit einer weitreichenden elektronischen Steuerung ausgestattete Kamera. Die SL 66 X von 1986 bot zudem eine TTL-Blitzbelichtungsmessung.

Rollei 35

Rollei 35S
Rollei 35 S

Bei der Rollei 35 handelte es sich um die seinerzeit kleinste Kamera für Kleinbild-Filmpatronen. Diese Kamera erschien zunächst mit einem Zeiss Tessar der Lichtstärke f/3,5 und 40mm Brennweite. Sie war eine ideale Zweitkamera für Kleinbildamateure. Im Gegensatz zu den 16-mm-Kameras (darunter insbesondere die späteren Pocketkameras) brauchte man nicht mit zwei verschiedenen Filmformaten zu arbeiten, was insbesondere für die Diaprojektion interessant war. Und dem Bild sah man in keiner Weise an, dass es von einer Taschenkamera stammte. Im Laufe der Zeit erschienen noch verschiedene Versionen der Rollei 35 mit verschiedenen Objektiven (z.B. 35S mit Sonnar 40mm, f/2.8) und unterschiedlichen Belichtungsmessern.

Rolleiflex SL 26

Mit der Rolleiflex SL 26 erschien sogar eine Instamatic -Kamera mit Wechselobjektiven. Sie galt zwar als die beste Kamera für Filmkassetten vom Typ 126, diese Kassetten sprachen aber nur Einsteiger an. Zwar hielt Kodak ebenfalls eine Instamatic-Spiegelreflexkamera im Programm, man wollte damit aber vor allem auf den selbst geschaffenen Filmtyp aufmerksam machen und nicht unbedingt Geld verdienen. So verschlang die SL 26 hohe Werkzeugkosten, konnte aber nur etwa 28.000mal produziert werden. Die SL 26 stand mit 628,23 DM in der Preisliste, ihre beiden Zusatzobjektive mit 232,43 DM für das Weitwinkel Pro-Tessar f/3,2, 28 mm und 282,88 DM für das Pro-Tessar f/4, 80mm.

Rolleiflex SL 35

Nachdem einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkameras immer beliebter wurden, begann Rollei 1966 ebenso zu spät mit der Entwicklung einer solchen, wie es bereits bei der SL 66 der Fall gewesen ist. Bloß handelte es sich hier bei der Konkurrenz nicht um die kleine Firma Hasselblad, sondern um erheblich finanzkräftigere japanische Unternehmen, die insbesondere erheblich mehr Annoncen in Illustrierten und Fachzeitschriften schalten konnten. Auch luden sie gerne Fotofachverkäufer zu einen Werksbesuch nach Japan ein. Die Rolleiflex SL 35 erschien 1970, sie war recht klein geraten und konnte sowohl technisch wie auch mit ihren 675 DM Verkaufspreis mit der asiatischen Konkurrenz mithalten, war diesen aber auch nicht überlegen. Rollei setze sie auf einen eigenen Objektivanschluß. Das erste Objektivprogramm bestand aus den Typen:

  • Distagon f/2,8, 25 mm
  • Distagon f/2,8, 35 mm
  • Sonnar f/2,8, 85 mm
  • Tele Tessar f/4, 135 mm
  • Tele Tessar f/4, 200 mm

An dieser Stelle war die Rollei lange Zeit unterlegen, hatten doch die großen japanischen Marken schon Fischaugen unterhalb 15 mm und Supertele im Bereich von 500 mm Brennweite und darüber im Programm. Beides wurde zwar nur von den wenigsten Amateuren gekauft, jedoch hörte sich eine Angabe in der Marktübersicht wie „Objektivprogramm 7,5 - 800 mm“ wesentlich zukunftssicherer an, als nur „25 bis 200 mm“. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass das System für das Jahr 1970 noch angemessen erschien und Rollei es bei einer gesunden Finanzlage hätte schneller ausbauen können.

Bei der Kameratechnik folgte man der grundsätzlich richtungsweisenden Idee, entsprechend dem Mittelformat mehr Elektronik einzubauen. Die Zuverlässigkeit der elektronisch gesteuerten SL 35 E, eine 1978 herausgekommene völlige Neukonstruktion, blieb jedoch hinter den Erwartungen an ein Markenprodukt zurück. Eine Schwachstelle war beispielsweise der Spiegelkasten. Da Canon mit der AE 1 bereits die erste Kleinbild-SLR mit Mikroprozessor auf den Markt gebracht hatte und kurz darauf mit der Minolta XD 7 der erste Mehrfachautomat (mit Zeit- und Blendenautomatik) erschienen war, erlangte Rollei mit seinen Produkten keinerlei Aufsehen mehr. So gelang es dem System nicht, Fuß zu fassen, zumal das Objektivprogramm bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wesentlich ausgebaut werden konnte.

Da es ab Mitte der 1970er Jahre zunehmend populärer wurde, Fremdobjektive für seine Kamera zu kaufen, hatte es Rollei immer schwerer, seinen minimalen Marktanteil zu halten. Fremdanbieter boten einen Rollei-Anschluß für ihre Objektive wegen der geringen Verbreitung gewöhnlich gar nicht erst an. Der Kundenkreis bestand dann auch weniger aus engagierten Amateuren als vielmehr aus Gelegenheitsfotografen, die eine deutsche Marke unterstützen wollten. Davon gab es immerhin einige: Spiegelreflexkameras ließen sich erheblich einfacher fokussieren, und sie zeigten im Sucher den exakten Bild-Ausschnitt. Diese beiden Vorteile hatten zahlreiche SLR-Besitzer zur Folge, die sich gar kein weiteres Systemzubehör kauften und für die eine Rollei infolgedessen keine Nachteile mit sich brachte. Dies führte dann immerhin zu über 330.000 Exemplaten der SL 35 und ihren Abkömmlingen sowie rund 120.000 SL 35 E – jeweils einschließlich der weitenteils baugleichen Voigtländer-Modelle (siehe Voigtländer).

Blitzgeräte

Die 1967 eingeführten Rollei-Blitzgeräte blieben weitgehend unbekannt, da auf dem Markt eine Vielzahl von Modellen angeboten wurden. Solche Apparate produzierten nämlich nicht nur verschiedene Fotogeräte-, sondern auch zahlreiche Rundfunkgeräte-Produzenten. Rollei bot zwar mit dem Strobomatic E 66 (548 DM) den ersten „Computerblitz“ an, blieb damit aber nicht lange allein. Das Pendant Strobofix ohne Helligkeitssteuerung kostete 357 DM, den beiden folgten im Laufe der Zeit zahlreiche weitere Modelle. 1968 kam es dann sogar noch zu einem Rollei-Studioblitzgerät. Das erschien sehr ungewöhnlich, da solche Geräte sonst eine Angelegenheit kleiner Spezialunternehmen waren.

Super 8

Der mit Aufkommen von Super 8 boomende Schmalfilm-Markt war von Dr. Peesel nicht unbemerkt geblieben, so dass Rollei ebenfalls etwas anbieten mußte. Da weder für die Konstruktion noch für die Produktion solcher Geräte in Braunschweig Kapazitäten frei waren, nahm man Produkte von Bauer (Bosch-Konzern) / Silma (Italien) mit Rollei-Schriftzug ins Programm.

Uelzen

Da das Rollei-Werk an der Salzdahlumer Straße für die immense Produktvielfalt inzwischen viel zu klein geworden war und überdies im Raum Braunschweig keine zusätzlichen Arbeitskräfte mehr angeworben werden konnten (etwa die Hälfte der Arbeitnehmer im Braunschweiger Umland beschäftigte Volkswagen), suchte Dr. Peesel nach einem neuen Standort für ein Zweigwerk. Es sollte in einer strukturschwachen Gegend nahe Braunschweig liegen. So kam man auf das 80 km entfernte Uelzen, welches binnen einer Stunde mit dem Auto aus Hamburg, Hannover, Braunschweig und Salzgitter erreicht werden konnte und sich zudem durch die Lage am Elbe-Seitenkanal und durch die Zonenrandförderung empfahl. Auf einen 30.000 m² großen Grundstück entstanden Hallen mit insgesamt 6.000 m² Nutzfläche, wobei man zwei weitere Bauabschnitte vorsah. Im 1970 fertiggestellten Werk entstanden die Diaprojektoren, das Studioblitzgerät und später noch der Vergrößerer Rolleimat Universal. Mit der Auslagerung vieler Geräte nach Singapur wurde der Standort Uelzen aber bereits wieder überflüssig und am 1. Oktober 1977 schließlich geschlossen, nachdem sich kein Käufer fand. Die Hallen standen dann bis 1981 leer, dann zog dort eine Firma namens Drill-Tec ein.

Sucherkameras

Neben Rollei 16 und 35 kam es noch zu weiteren Sucherkameras, die bekanntesten von ihnen waren die A 26 und A 110 / E 110. Bei der A 26 handelte es sich um die kleinste Kamera für den Instamatic-Film. Sie besaß ein raffiniertes Design, konnte man sie doch zusammenschieben, um das Objektiv und den Sucher zu schützen. Die A 110 war eine besonders kleine, auffallend elegante und vielbeachtete Kamera für den Pocketfilm , sie folgte der Rollei 16. Als preisgünstiges Pendant erschien später die silberfarbende E 110. Beide Modelle verkauften sich ausgezeichnet, die A 26 fast 140.000mal, die Pocketmodelle sogar über 240.000mal. Ab 1974 erschienen dann noch verschiedene konventionell gestaltete Kameras für den Kleinbildfilm Typ 135, darunter die Typen Rolleimat, Rolleimatic und Rollei 35 XF. Einige gab es mit anderer Bezeichnung auch von Voigtländer, teilweise wurden sie in Japan gebaut.

Singapur

Da die ursprünglich günstigen Lohnkosten in Deutschland zunehmend stiegen, gründete Dr. Peesel in Singapur ein Zweigwerk und lagerte die Produktion der Amateurprodukte dorthin aus. Das Werk verblüffte selbst im Ausland, schließlich war es damals noch nicht einmal japanischen Unternehmen gelungen, eine Präzisionsfertigung auf dem asiatischen Kontinent aufzubauen. Rollei Singapur war rechtlich unabhängig, besaß aber keine eigene Entwicklungsabteilung. 1974 verteilten sich die Rollei-Mitarbeiter wie folgt: Es gab 1648 in Braunschweig, 314 in Uelzen und 5696 in Singapur. Für die gigantische Zahl in Asien gab es allerdings nicht genügend Produkte zu fertigen, so dass man ab 1979 versuchte, Fremdaufträge zu bekommen. Als Rollei Deutschland 1981 Konkurs anmelden mußte, machten die Rollei-Produkte aber noch 97 % der Produktion aus, woraufhin das Werk abgegeben werden mußte.

Die gewaltige Expansion konnte Rollei natürlich nicht selber finanzieren, dies geschah mit Unterstützung der Hessischen Landesbank, die damit zum Anteilseigner des Unternehmens wurde. Solch eine leichtsinnige Kreditvergabe war in jenen Tagen nicht ungewöhnlich, man war vom diktatorischen Auftreten Dr. Peesels im eigenen Unternehmen derart beeindruckt, dass man an seinen Erfolg glaubte. Erst mit dem Zusammenbruch der Herstatt-Bank wurden die Finanzhäuser vorsichtiger.

Voigtländer

Das Braunschweiger Kamerawerk Voigtländer wurde am 23. August 1971 geschlossen, woraufhin es zu Übernahmeverhandlungen mit der Schickedanz -Gruppe (Foto-Quelle) kam, die aber ohne Einigung endeten. Man verständigte sich schließlich auf Dr. Peesels Vorschlag, dass Carl Zeiss, das Land Niedersachsen und Rollei je ein Drittel von Voigtländer übernehmen und die Namensrechte komplett an Rollei gehen. Am 1. März wurde eine Auffanggesellschaft Optische Werke Voigtländer gegründet, die mit 320 Mitarbeitern Objektive fertigte, sowohl für Rollei, wie auf für das Zeiss-Ikon -Kamerawerk. Weitere 300 ehemalige Voigtländer-Mitarbeiter gingen zu Rollei.

Nachdem die Kamera-Produktion bei Zeiss-Ikon 1972 endete, gründete man1974 die Voigtländer Vertriebsgesellschaft mbH, die wieder Kameras verkaufte. Allerdings gab es keine klare Trennung zwischen Voigtländer- und Rollei-Kameras, viele Modelle wurden unter beiden Marken vertrieben. Selbst die Kleinbild-Spiegelreflex-Kameras gab es von beiden Marken, bei ihrem Objektivanschluss sprach man jetzt vom „Rollei-Voigtländer-Bajonett“. Die Presse stellte die Übernahme zwar als längst fälligen Zusammenschluss der Kameraindustrie Braunschweigs dar, wirtschaftlich war der Vorgang indes nicht sinnvoll: weder gelangte Rollei an neue Produkte noch an neue Kunden, und weitere Produktionskapazität benötigte man aufgrund des unausgelasteten Werks in Singapur nicht.

1975 bis 1981

Erste Unternehmensverkleinerung

Am 26. August 1974 schied Dr. Peesel „im beiderseitigen Einvernehmen“ aus, nachdem das Unternehmen 37 Mio Verlust bei gerade einmal 137 Mio Umsatz im Jahr erzielte. Die Banken stellten folgende Forderungen:

  • Halbierung der Mitarbeiterzahl in Singapur
  • Entlassen von 500 Mitarbeitern in Braunschweig
  • Verkauf des Werk Uelzen
  • Auflösung der Optischen Werke Voigtländer

So wurden im ersten Halbjahr 1975 die Belegschaft von 2400 auf 1800 Mitarbeiter (Rollei und Voigtländer zusammengenommen) reduziert. Am 1. April übernahm Peter C. J. Peperzak das Unternehmen, der die Preis- und Vertriebspolitik des Unternehmens grundlegend ändern wollte.

Rolleiflex SLX

Rollei hatte die Rolleiflex SLX bereits 1973 ausgewählten Journalisten im Werk Singapur und dann auf der Photokina 1974 vorgestellt, konnte diese richtungsweisende Kamera aber erst ab September 1976 produzieren. Es handelte sich um die erste mikroprozessorgesteuerte Mittelformatkamera, sie übertrug Blende und Belichtungszeit elektrisch an das Objektiv, in dem für diese Funktionen Linearmotoren saßen. Diese damals aufwändige Technik lief anfänglich noch nicht ganz zuverlässig (1978 erschien eine überarbeitete Version mit neuer Elektronik), die Vorteile überwogen aber von Beginn an. Insbesondere konnte man sich mit diesen Innovationen von Hasselblad unterscheiden. Die SLX besaß kein Wechselmagazin, man konnte aber ein Polaroid-Rückteil ansetzen. Sie kostete ca. 4.000 DM.

Ãœberblend-Projektoren

Mit dem P 3800 stellte Rollei auf der Photokina 1976 den weltweit ersten Überblendprojektor vor, eine Bauart, mit der dem Unternehmen erneut sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Mußte man bislang zwei Projektoren und ein Steuergerät aufbauen, um überblenden zu können, so unterschied sich der Aufwand jetzt nicht mehr von einer normalen Vorführung. Vor allem brauchte man seine Dias nicht mehr eigens im Wechsel auf zwei Magazine verteilen. Der P 3800 kostete ca. 1.000 DM und wurde ab 1980 in Sigapur gefertigt. Er bekam mehrere Nachfolger, die aktuelle Generation Rolleivision twin ist auch in einer professionellen Version mit 250 W-Lampen erhältlich.

Unter NordLB-Führung

Peperzak handelte zunehmend konzeptionslos: Um Uelzen zu retten, hatte er bei der Firma Kaiser Fototechnik (Buchen) einen Vergrößerer entwickeln lassen, der als Rolleimat Universal verkauft wurde. Zwar war das Heimfotolabor gerade enorm populär, der Markt aber dennoch viel zu klein, um mit diesem Gerät Erfolg zu haben. Desweiteren kaufte man aus unerfindlichen Gründen Stative und Kleinbildobjektive bei japanischen Firmen ein, Festbrennweiten von Mamiya und Zoom-Objektive von Tokina, obwohl in Singapur genügend ungenutzte Produktionskapazität bereit stand, um alles selber zu fertigen. Diese neuen Rolleinar-Objektive sollten den Brennweitenbereich des Kleinbildsystems endlich auf das bei der Konkurrenz längst übliche Niveau bringen. Zu allem Überfluß sagte Peperzak auch noch die Teilnahme an der Photokina 1978 ab. Am 28. Februar verließ er schließlich Rollei. Die NordLB entsandte daraufhin Heinz Wehling zum 1. März als Geschäftsführer. Nun nahm Rollei doch an der Photokina teil, nicht aber am bereits vergebenen traditionellen Standort. Ein Vertrag mit der IEC, der Industria De Equipamentos Cinematograficos S. A. in Sao Leopoldo, Brasilien, führte Lizenzproduktion von Rollei-Diaprojektoren und dem Vergrößerer. Wehling blieb ebenfalls glücklos, insbesondere hielt er am Kleinbild-Spiegelreflex-Programm fest, für das auch noch eine neue Kamera entwickelt wurde, und trennte sich nicht vom Werk Singapur. So suchte man für das kurz vor dem Konkurs stehenden Unternehmen schließlich einen neuen Eigentümer.

Hannsheinz Porst

Der neue Eigentümer sollte kein japanisches Unternehmen sein. Agfa-Gevaert , Kodak und Zeiss zeigten kein Interesse, so übernahm am 1. April 1981 die von der illustren Figur des deutschen Fotohandels Hannsheinz Porst gegründete Deutsche Fotoholding GmbH 97 % des Kapitals von Rollei Deutschland und erhielt eine Option für 1982 auf die 75-%-Beteiligung der Norddeutschen Landesbank an Rollei Singapur. Diesen Vorgang kommentierte der Vorstandsvorsitzende der NordLB mit den Worten: „Endlich bin ich Rollei los“. Der Einstieg von Hannsheinz Porst stieß allerorten auf Verwunderung, befand sich doch sein eigenes Unternehmen Photo Porst in einer selbst herbeigeführten Krise. Auch rätselte man, wer sich hinter der Fotoholding verberge. Die Vermutungen reichten bis zu einer geheimen Beteiligung von Agfa-Gevaert, um Auflagen des Kartellamtes zu umgehen. Die Leitung von Rollei teilten sich die beiden Privatpersonen Dr. Otto Stemmer, ein ehemaliger Agfa-Mitarbeiter, der nun für die Technik zuständig war, und Hannsheinz Porst als Vorsitzender der Geschäftsführung. Porst gab folgende Pläne bekannt:

  • Rückzug aus dem (inzwischen stark rückläufigen) Pocketkamera-Markt
  • kein Eistieg in den Billig-Sektor
  • Kleinbild-Sucherkameras
  • Kleinbild- und Mittelformatsysteme im oberen Preissegment
  • Dia-Projektoren
  • anspruchsvolle Biltzgeräte
  • keine eigenen Super-8-Kameras (die aber auch kaum noch gekauft wurden).

Diese Pläne stießen auf keinerlei Interesse, das Vertrauen in Porst, Rollei und die NordLB war verloren gegangen. Hannsheinz Porst zeigte sich besonders enttäuscht darüber, dass der Fotohandel ihn nicht unterstützte. So gingen die Umsätze ab März 1981 um 20 % zurück. Zudem stieg der Kurs des Yen und Sigapur-Dollars stark an, was Rollei aufgrund der von Peperzak eingeführten Japan-Importe schwer belastete. Schließlich beantrage Porst am 3. Juli 1981 beim Amtsgericht Braunschweig ein Vergleichsverfahren. Der Vergleichsverwalter gab bekannt, dass der Profibereich und der Service erhalten bliebe, die Produktion noch bis Ende September liefe, es im Oktober zu Entlassungen käme und der Wert der Fertigteile im Lager bei 100 Mio DM läge. Diese Teile wurden mit einer Werbekampagne verkauft, in Fotozeitschriften erschienen Annoncen, die auf die letzte Möglichkeit hinwiesen, Zubehör für alte Rollei-Kameras zu bekommen. Die Namensrechte an Voigtländer gingen für 100.000 DM an die Plusfoto-Gruppe.

seit 1982

Rollei Fototechnic

Am 2. Januar ging es mit der neu gegründeten Rollei Fototechnic GmbH und mit 380 Mitarbeitern weiter. Sie konzentrierte sich auf die Systemkameras, welche unverändert in Braunschweig entstanden, und Diaprojektoren, die zunächst noch aus Singapur kamen, deren Produktion 1983 aber wieder nach Deutschland verlegt wurde, um mit Made in Germany werben zu können. Lediglich die Produktion des P 801-Überblendprojektors wurde an Silma in Italien vergeben, seine Nachfolger kamen aber selbstverständlich ebenfalls aus Braunschweig. 1986 nahm man das Rollei Metric-Vermessungssystem ins Programm auf. Es bestand aus speziell kalibierten Kameras und Computerprogrammen zum Auswerten der erstellten Fotos.

Rolleiflex SL 2000 F

Im Sommer 1981 erschien mit der Rolleiflex SL 2000 F eine raffinierte Spiegelreflex-Kamera. Es handelte sich um die seinerzeit einzige Kleinbildkamera mit Wechselmagazinen und die einzige mit doppelten Suchersystemen. Deren Entwicklung begann bereits 1975, einen Prototypen davon zeigte bereits die Photokina 1978, ein Jahr später wurde das Projekt wegen Geldmangel eingestellt, schließlich aber doch zu Ende geführt. Die vom Mittelformat übernommenen Merkmale waren zwar durchaus von Nutzen, der hohe Preis und das eingeschränkte Systemzubehör schreckte aber die meisten Interessenten ab. So kam es zwar noch zum verbesserten Nachfolger Rolleiflex 3003, der zur Photokina 1984 erschien, 1994 stieg Rollei aber aus dem Kleinbild-Spiegelreflex-System aus. Inzwischen gehörte ein Autofokus zum Standard einer Kleinbild-Spiegelreflexkamera, und dabei vermochte Rollei endgültig nicht mehr mitzuhalten. Die Baureihe SL 2000 F / 3003 wandte sich aufgrund ihres hohen Preises ausschließlich an engagierte Amateure und brachte es dadurch auf nicht einmal 15.000 Exemplare.

Classic-Programm

Die zweiäugigen Rolleis trafen im Laufe der 1970er Jahre schon auf ein derart geringes Interesse, dass die Rolleicord 1976 eingestellt wurde und es die Rolleiflex 1977 nur noch auf Sonderwunsch gab. Kurz darauf stieg das Interesse zwar wieder leicht, mit dem Vergleichsverfahren endete aber die Produktion. 1982 baute man aus noch vorhandenen Teilen aber schon wieder 1.250 vergoldete Rolleiflex und verkaufte sie als 2,8 F Aurum für 4.000 DM. 1987 stellte man dann eine vielbeachtete Neuauflage vor, die man selbstverständlich mit eine modernen TTL-Belichtungs- und Blitzbelichtungsmessung ausstattete: die Rolleiflex 2,8 GX konnte als Kleinserie naturgemäß nicht besonders günstig, mit ca. 2.800 DM aber zu einem angemessenen Preis abgegeben werden. 2001 folgte sogar die modernisierte 2,8 FX mit dem Rolleiflex-Schriftzug der 1930er Jahre. Von dieser Kamera ist sogar wieder eine Weitwinkel-Variante erhältlich. So erhöhte sich die Produktionszahl von über 3,2 Mio Rolleiflex-Kameras nach wie vor, wenn auch nur noch sehr langsam. Von der Rollei 35 gab es für einige Zeit ebenfalls eine Classic-Variante, die auf der Photokina 1990 für 2.200 DM einschließlich Blitzgerät vorgestellte Rollei 35 classic.

Neue Eigentümer

1984 übernahm das britische Unternehmen USH (United Scientific Holding) Rollei, um in den deutschen Militärmarkt mit optisch-technischen Geräten einsteigen zu können. So ergab es sich, dass Rollei ein 7x42-Fernglas ins Programm aufnahm, ansonsten hatte die USH aber keinen Einfluss auf das Fotogeräte-Programm genommen. Rollei produzierte lediglich eine Militärtechnik und bekam im Gegenzug Meß- und Prüfgeräte von der USH, die man sonst hätte selber bauen müssen. Die Pläne der USH erfüllten sich aber nicht, so dass man Rollei am 10. Juni 1987 zum symbolischen Preis von 1 DM mitsamt 14 Mio Schulden an Schneider Kreuznach abgab.

Prego-Modelle

Rollei dr5100 - Baugleich mit Ricoh Caplio GX
Rollei dr5100 - Baugleich mit Ricoh Caplio GX

Zwar galt der Grundsatz, dass sich die Rollei nicht mehr mit Massenware beschäftigen sollte, für den Amateurmarkt nahm man aber Sucherkameras aus asiatischer Produktion, z. B. von Skanhex, Premier, Kyocera oder Ricoh unter dem Namen Rollei Prego ins Programm, zunächst für Kleinbildfilm, gefolgt von Digitalkameras - letztere hatte man anfänglich sogar selber entwickelt.

Mittelformat-SLR

Die einäugige Mittelformat-Programm stellte das entscheidende Marktsegment des Unternehmens dar. So entwickelte man die SLX zur 6006 weiter und stellte sie 1984 vor. Ihre wesentlichen Neuerungen waren das Filmmagazin und die TTL-Blitzsteuerung – die überlegene Kameratechnik erlaubte es, Marktführer bei den Mittelformatkameras zu werden. 1986 folgte die Einsteigervariante 6002 ohne Filmmagazin zusammen mit drei preisgünstigen Objektiven (f/4, 50 mm; f/2,8, 80 mm; f/4, 150 mm). Damit bot Rollei erstmals fernöstliche Mittelformatobjektive an, die übrigen kamen aber unverändert von Schneider und Zeiss. 1988 erschien die 6008 mit erweiterter Elektronik-Steuerung, darunter eine im Mittelformat bislang unbekannte Belichtungsreihenautomatik, deren große Nachfrage zu 5 Monaten Lieferzeit führte. 1995 folgte die 6008 Integral und schließlich die 6008 AF mit Autofocus. Mit einem Scan-Rückteil, also einem Ansatz, der das Bild digital erfasst, stieg Rollei bereits 1991 in die professionelle digitale Bildverarbeitung ein und hatte damit ebenfalls großen Erfolg.

Literatur

  • Ian Parker; Die Geschichte der zweiäugigen Rollei-Spiegelreflexkameras, ISBN 1-874657-00-9
  • Udo Afalter; Rolleiflex, Rolleicord; Eigenverlag, ISBN 3-920890-09-4
  • Udo Afalter; Die Rollei-Chronik Band 2 und 3; Eigenverlag, keine ISBN

Siehe auch

  • Mittelformatkamera

Weblinks

Wikipedia

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