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Letzte Änderung für Artikel Paul Franke: 11.02.2006 16:13

Paul Franke

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Paul Franke (* 30. November 1888 in MĂŒhlhausen/ThĂŒringen; † 18. MĂ€rz 1950 in Braunschweig) war einer der beiden MitbegrĂŒnder des Kameraherstellers Rollei.

Inhaltsverzeichnis

AnfÀnge

Paul Franke stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er begann nach dem Ende seiner Schulzeit im Jahre 1903 eine Lehre als Drogist in seiner Heimatstadt MĂŒhlhausen und wechselte anschließend, im Jahre 1906, zum Fotohaus Tucht in DĂŒsseldorf, um dort als Photo-VerkĂ€ufer zu arbeiten – Fernrohre begeisterten ihn bereits in seiner Kindheit. 1909 begann er dann als unbezahlter VolontĂ€r bei der Kamerafabrik VoigtlĂ€nder in Braunschweig, wo er ein Jahr spĂ€ter als Photokaufmann im In- und Ausland tĂ€tig war. Dabei legte er nicht nur den Grundstein fĂŒr die Exportpolitik des spĂ€teren eigenen Unternehmens, er lernte auch seinen zukĂŒnftigen GeschĂ€ftspartner Reinhold Heidecke kennen. 1912 wechselte Franke zur Spezialfabrik fĂŒr Zielfernrohre GĂ©hard, deren kaufmĂ€nnischer Leiter er bereits 1916, also im Alter von 24 Jahren wurde – da die Exporte dieser Firma wichtige Devisen einbrachten, brauchte er keinen MilitĂ€rdienst leisten. Mit dem Kriegseintritt der USA im Jahre 1917 verlor GĂ©hard jedoch ihren wichtigsten Exportmarkt, woraufhin Franke sogar arbeitslos wurde.

Die eigene Photohandlung

Das plötzliche Ende bei GĂ©hard fĂŒhrte zur GrĂŒndung der Photohandlung Franke & Co. am KurfĂŒrstendamm in Berlin. Dort verkaufte Franke vor allem Mikroskope, FernglĂ€ser und Teleskope. Seine Kunden waren JĂ€ger, aber auch viele Offiziere. Diese benötigten vor allem FernglĂ€ser, Marineangehörige mitunter auch Theodoliten. Zudem wuchs die Nachfrage nach Fotoapparaten, da der Weltkrieg vielen Teilnehmern frĂŒher nie dagewesene Reisemöglichkeiten bot. Um sein Kamerasortiment zu erweitern, besuchte Franke im Herbst 1918 seinen alten Arbeitgeber, die VoigtlĂ€nder-Werke in Braunschweig, und bat dort um Fotokameras, die er man ihm auch lieferte. Bei dieser Gelegenheit traf er bereits auf seinen alten Mitarbeiter Heidecke und zeigte sich erstaunt, daß er zum Fertigungsleiter aufgestiegen war. Er ließ sich von den neusten Entwicklungen der Kameratechnik berichten, darunter von einen ĂŒberragenden Objektiv, dem Carl Zeiss Tessar f/6,3 mit 100 mm Brennweite und erzĂ€hlte im Gegenzug von seinen Erfahrungen im Photohandel.

Rollei

Reinhold Heidecke lud seinen alten Bekannten Franke anlĂ€ĂŸlich eines erneuten Besuchs in Braunschweig im Februar 1919 zu sich nach Hause ein, um von seinen Ideen zu einer neuartigen Rollfilmkamera zu berichten. Heidecke wollte seine Kamera in einer eigenen Firma produzieren, sah aber keine Möglichkeit, dieses Vorhaben aus eigener Kraft zu finanzieren. Deswegen hoffte er darauf, Franke zum gemeinsamen Unternehmen ĂŒberreden zu können. Zu seiner Überraschung war dies gar nicht einmal nötig, Franke fĂŒhlte sich in Berlin unwohl, die politische Situation mit vielen kommunistischen AufstĂ€ngen bereitete ihm Unbehagen. So sehnte er sich danach, wieder in Braunschweig zu wohnen, eine Stadt, die ihm ohnehin sympatischer war. Auch sah Franke gute Möglichkeiten, die Kamera in seinem eigenen PhotogeschĂ€ft verkaufen zu können. Franke kam nach der Gewerbeanmeldung zunĂ€chst an den zwei umsatzschwĂ€chsten Tagen seines GeschĂ€fts, am Montag und Dienstag nach Braunschweig, um im BĂŒro von Franke & Heidecke zu arbeiten. Sehr bald kehrte sich die Situation um, der unerwartete Erfolg fĂŒhrte dazu, daß er schon nach einem Jahr in Braunschweig wohnte und nur noch an den beiden umsatzstĂ€rksten Tagen, nĂ€mlich am Freitag und Samstag zu seinem Laden nach Berlin reiste.

Als GeschÀftsmann

Paul Franke war ein ausgezeichneter GeschĂ€ftsmann, wodurch er als GeschĂ€ftsfĂŒhrer und Exportleiter im gleichen Maße zum Welterfolg von Rollei beitrug, wie sein Partner Reinhold Heidecke. Franke war ein Showman, der eine PrĂ€sentation perfekt durchfĂŒhren konnte. Reiste er zu einem Kunden, so bedachte er selbstverstĂ€ndlich die SekretĂ€rinen mit einer Pralinenschachtel. Und selbstverstĂ€ndlich kannte er alle Verkaufstricks, etwa die VorfĂŒhrkameras mit einer hohen Seriennummer versehen zu lassen, um eine immense Nachfrage vorzugaukeln. Als GeschĂ€ftsfĂŒhrer konnte er mit den Finanzen derart gut jonglieren, daß er ein Unternehmen problemlos durch eine bedrohliche Situationen fĂŒhren konnte. Und er hatte er ein ausgezeichnetes GespĂŒr fĂŒr die Kundennachfrage, womit er teure Fehlinvestitionen sofort zu verhindern vermochte. All diese FĂ€higkeiten waren Paul Frankes Sohn Horst (* 22. Dezember 1913; † 5. Dezember 1991) vollkommen fremd, so daß das Franke & Heidecke unter dessen Leitung in große Schwierigkeiten geriet.

Privatleben

Paul Franke arbeitete sehr gern in seinen Garten, so sah man ihn hĂ€ufig den Rasen mĂ€hen. In der Vorkriegszeit ritt er ĂŒberdies regelmĂ€ĂŸig aus. Franke starb bereits mit 62 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.

Literatur

  • Ian Parker; Die Geschichte der zweiĂ€ugigen Rollei-Spiegelreflexkameras, ISBN 1-874657-00-9
  • Udo Afalter; Rolleiflex, Rolleicord; Eigenverlag, ISBN 3-920890-09-4

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul Franke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Paul Franke verfügbar.

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