Funktionsprinzip Metrobus: begradigte Linienführung, Hauptrelationen, größere Haltestellenabstände

Die Bezeichnung Metrobus (auch 'MetroBus) leitet sich von den Metrosystemen von Großstädten ab und soll eine ähnliche Versorgungsqualität und Erschließungsqualität wie U-Bahnlinien bieten: Metrobusse verkehren auf Hauptrelationen in dichtem Takt und sollen schnelle, direkte Verbindungen bieten. Sie fahren in direkteren Linienführungen als klassische Stadtbusse und weisen auch größere Haltestellenabstände als diese auf, sind aber im Gegensatz zu Schnellbussen zum regulären Fahrpreis zu benutzen. Im Vergleich zu normalen Stadtbussen ist der Bedienzeitraum verlängert worden. Um den auf diesen Hauptverbindungen stärkeren Fahrgastnachfragen gerecht zu werden, werden in der Regel größere Fahrzeuge wie Gelenk - oder Doppelstockbusse eingesetzt. Durch die kurzen Taktzeiten, hohe Anschluss-Sicherheit und direkten Linienwege sollen sie einfacher als normale Stadtbusse auch ohne Fahrplankenntnis nutzbar sein.

Die Metrobusse entstanden aus der Abkehr von der bisher rein verkehrsmittelbezogenen Betrachtung des Nahverkehrs und dem Versuch eines Focus auf die Qualität des Verkehrsangebotes. Dementsprechend sind die Metrobusse dem Schnellverkehrsnetz gleichgeordnet und bedienen von diesem nicht erfasste Relationen mit einem möglichst vergleichbaren Komfort. Mit den Metro-Bussen und der veränderten Streckenführung sollen die Menschen effektiver miteinander verbunden und die Fahrgäste schneller befördert werden können.

Bei der Einführung eines MetroBus-Netzes wird meist das vorhandene Bus-Netz gestrafft und weitgehend neukonzeptioniert. Der Philosophie eines eigenständigen, dem Schnellverkehr vergleichbaren Angebotes entsprechend, werden die Metrolinien durch eigene Informationsprodukte und Netzspinnen dem Kunden kommuniziert.

Namenskonflikt

Die Metro AG versuchte, den Verkehrsunternehmen das Benutzen von Bezeichnungen wie Metro-Bus zu untersagen, konnte sich jedoch (bislang) gerichtlich nicht durchsetzen.

MetroBus in Hamburg

Im Sommer 2001 führte der Hamburger Verkehrsverbund als erste Stadt in Deutschland ein Metrobusliniennetz ein, das rund 60% der Fahrgäste befördert und mindestens einen 10-Minutentakt bietet. Mit der Einführung wurde das gesamte Busnetz neu geordnet und die Nicht-Metrolinien erhielten weitgehend Ergänzungs-und Feinverteilungsfunktion.

Die MetroBusse 1- 14 fahren auf Radiallinien zur Innenstadt oder zu Stadtteilzentren, die Linien 20 - 27 stehen für Querverbindungen.

MetroBus in München

Verkehrsnetz München mit MetroBus-Linien

Seit Mitte Dezember 2004 gibt es auch in München ein MetroBus-Netz. Auf den Linien 50 bis 59 verkehren Gelenkbusse tagsüber mindestens alle 10 und abends garantiert alle 20 Minuten. Sie verbinden auf direktem Weg wichtige Ziele in den Stadtteilen untereinander und diese mit U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn.

MetroBus in Berlin

In Berlin ging man noch einen Schritt weiter und übertrug das Konzept mit den sogenannten MetroTrams auch auf das Straßenbahnnetz. Zwischen dem 12. und 15. Dezember 2004 wurden einige Strecken des Berliner Busnetzes umgestaltet. Diejenigen Buslinien, die parallel zu den U-Bahnlinien fuhren, wurden geändert. Dadurch wurden mehr Menschen an das Busnetz angebunden als früher. Die neu geschaffenen Buslinien heißen MetroBus-Linien. In der Innenstadt fahren viele von ihnen im Fünf-Minuten-Takt. Manche Strecken sind zusammengelegt worden, die Streckenführung wurde leicht geändert.

Siehe auch

• Nahverkehr
• Hamburger Verkehrsverbund (HVV)
• Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
• Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV)

Weblinks

• Pressemitteilung der MVG zum Namenskonflikt
• Busverkehrskonzept München
• BVG Verkehrskonzept 2005plus mit Einführung der Metro-Linien