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Letzte Änderung für Artikel Ferdinand Friedensburg: 26.01.2006 19:46

Ferdinand Friedensburg

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Prof. Dr. Ferdinand Friedensburg (* 17. November 1886 in Schweidnitz ; † 11. März 1972 in Berlin) war ein deutscher Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Ausbildung

Ferdinand Friedensburg wurde am 17. November 1886 im schlesischen Schweidnitz als Sohn eines Richters geboren. Schon früh kam Friedensburg, der in einem liberal-konservativen Elternhaus aufwuchs, mit Politik in Berührung, sein Großvater war Bürgermeister von Breslau . Im Jahre 1889 siedelte die Familie nach Berlin über. Dort besuchte Friedensburg das Gymnasium in Steglitz und begann nach dem Abitur nach einjähriger praktischer Ausbildung ein Studium an der preußischen Bergakademie in Berlin, wo ihm eine umfassende akademische Ausbildung, sowohl in Naturwissenschaften wie auch in Geistes- und Rechtswissenschaften , zuteil wurde. Er arbeitete zunächst als Bergreferendar; weitere Studien führten ihn nach Marburg und in seine schlesische Heimat nach Breslau . Er promovierte in Geologie und legte 1914 sein Examen als Bergassessor ab. Während seines Studiums trat Friedensburg dem Verein Deutscher Studenten bei.

Erster Weltkrieg

Bei der Rückreise von einem Amerika-Aufenthalt 1914 geriet Friedensburg, der den Dienstgrad eines Leutnants der Reserve innehatte, bei Gibraltar in britische Kriegsgefangenschaft. Er unternahm einen Fluchtversuch und verletzte sich dabei so stark, dass damit jegliche Berufsausübung im Bereich des Bergbaus außer Betracht kam. 1917 wurde er entlassen und zur medizinischen Behandlung in die Schweiz gebracht. Dort blieb er bis Kriegsende und war für die deutsche Botschaft in Bern tätig.

1918 - 1933

Nach Kriegsende kehrte Friedensburg nach Berlin zurück und widmete sich zunächst dem Journalismus . Friedensburg wurde Mitglied der liberalen DDP . 1920 begann er eine Laufbahn in der allgemeinen Verwaltung und wurde als Landrat im Landkreis Rosenberg eingesetzt. Mit viel Umsicht löste er seine Aufgaben gegen den massiven Widerstand der dort ansässigen Großagrarier. In Berlin wurde man so auf ihn aufmerksam und betraute ihn mit dem Amt des Polizeivizepräsidenten der Hauptstadt. Die Unbeugsamkeit, mit der er in seinem Amt für die rechtsstaatlichen Prinzipien der Weimarer Republik und gegen jeglichen Extremismus von rechts und links eintrat, machte den Namen Ferdinand Friedensburg bald in ganz Deutschland zu einem Begriff. Immer häufiger geriet er dabei ins Visier der extrem-reaktionären Kräfte, die unverhohlen auf eine Gelegenheit hinarbeiteten, die junge Demokratie auszulöschen und eine Diktatur von ihren Gnaden zu errichten. Die Attacken waren erfolgreich; Ferdinand Friedensburg wurde aus Berlin "weggelobt" und im März 1927 zum Regierungspräsidenten von Kassel "befördert". Auch der Kyffhäuserverband der Vereine Deutscher Studenten schloss Friedensburg wegen seiner liberalen republikanischen Haltung bereits 1926 aus. Auch in seiner Funktion als Regierungspräsident trat er unerschütterlich für die Ideale der Weimarer Republik ein und unternahm viele Anstrengungen, durch eine Sammlung der bürgerlichen Mitte die Herrschaft der NSDAP zu verhindern. Darüber hinaus engagierte er sich im republiktreuen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold . Der Konflikt mit den neuen Herren, die 1933 die Macht übernommen hatten, war unausweichlich. Friedensburg wurde zunächst beurlaubt und schließlich im September 1933 entlassen. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft sicherte er mit wissenschaftlicher Forschungsarbeit auf seinem Fachgebiet, dem Bergbau , sein Überleben.

1945 - 1950

Aufgrund seiner strikten politischen Enthaltsamkeit während der Zeit der Nazi-Diktatur galt Ferdinand Friedensburg nach dem Krieg als "unbelastet" und als geradezu prädestiniert für wichtige öffentliche Ämter. So übernahm er die Leitung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Marschall Shukow ernannte ihn am 1. August 1945 zum Präsidenten der Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie in der sowjetischen Besatzungszone. Friedensburg war 1945 Mitgründer der CDU in Berlin.Aufgrund von Auseinandersetzungen mit seinen beiden kommunistischen Vizepräsidenten Sobottka und Bergholz, denen er fachliche Inkompetenz vorwarf, wurde er ein Jahr später unter dem Vorwurf der "Duldung faschistischer Umtriebe" wieder entlassen. Im Oktober 1946 fanden zum ersten Mal seit dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wieder Wahlen zur Berliner Stadtverordnetenversammlung statt. Ferdinand Friedensburg wurde, obwohl er gar nicht für die städtische Vertretung kandidiert hatte, das Amt eines Bürgermeisters übertragen. Als am 14. August 1948 die Amtierende Oberbürgermeisterin Louise Schroeder wegen einer wesentlichen Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes zur medizinischen Behandlung nach Hamburg ausgeflogen wurde, übernahm Ferdinand Friedensburg in schwieriger Zeit - die Blockade der Westsektoren der Stadt durch die sowjetische Besatzungsmacht ging bereits in die achte Woche - die Amtsgeschäfte des Oberbürgermeisters. Der Kalte Krieg hatte sich besonders nach der Währungsreform vom Juni 1948 von den Ebenen der großen Politik auch auf die praktischen Bereiche des täglichen Lebens ausgeweitet. Am 30. November 1948 fand im Admiralspalast eine von der SED einberufene Kundgebung statt. Auf ihr wurde ein "provisorischer demokratischer Magistrat " proklamiert. Als Oberbürgermeister wurde Friedrich Ebert ( SED ) eingesetzt. Die sowjetische Kommandantur erkannte den neuen Magistrat als einzig rechtmäßigen an. Als Ferdinand Friedensburg seine Diensträume im Ostsektor betreten wollte, wurde er von der Volkspolizei daran gehindert. Zum 1. Dezember war die Spaltung endgültig vollzogen. Mit diesem Datum ging auch für Ferdinand Friedensburg die Zeit als Kommissarischer Oberbürgermeister zu Ende. Louise Schroeder nahm formell ihre Amtsgeschäfte wieder auf, doch auch ihre Tage an der Spitze der Stadt waren gezählt. Der Urnengang zur Stadtverordnetenversammlung durfte nur in den Westsektoren stattfinden; für den Ostsektor erließ der sowjetische Stadtkommandant, General Kotikow, ein Verbot. Obwohl die Wahlen der SPD einen haushohen Sieg brachten (64,5 Prozent), wurde die mit der CDU und der LDP bestehende Koalition fortgesetzt. Ferdinand Friedensburg gehörte der neuen Stadtregierung wieder als Bürgermeister an. Nach erneuten Wahlen am 3. Dezember 1950 stand Friedensburg für eine Mitarbeit im neuen Senat nicht mehr zur Verfügung.

1950 - 1971

Ferdinand Friedensburg blieb der Politik verbunden, wenn auch nicht mehr in exponierter Stellung. Er zog als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ( 1. Februar 1952 - 1965 ) und ins Europäische Parlament ( 27. Februar 1958 - 21. Dezember 1965 ) ein. 1953 bis 1957 war er stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses zum Schutze der Verfassung und 1957 bis 1961 Vorsitzender des "Wahlmännerausschusses gemäß § 6 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht vom 12. März 1951". Verstärkt widmete er sich nun wieder seiner Arbeit als Wissenschaftler. Seine ganze Kraft galt dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem er als Leiter vorstand und das er zu einem profilierten Institut für die wirtschaftswissenschaftliche Grundlagenforschung ausbaute. Auch seine wissenschaftliche und akademische Tätigkeit auf dem Gebiet des Bergbaus kam nicht zu kurz. Als ein international anerkannter Fachmann und Verfasser zahlreicher Standardwerke übernahm er Lehraufträge und verfasste wissenschaftliche Arbeiten zu berg- und hüttenmännischen Themen. Dem Kyffhäuserverband trat Friedensburg nach dessen Wiedergründung 1953 wieder bei. Am 20. Oktober 1971 wurde Ferdinand Friedensburg zum Ehrenbürger West-Berlins ernannt. Hochbetagt, im Alter von fast 86 Jahren, verstarb Ferdinand Friedensburg am 11. März 1972 in Berlin.

Wikipedia

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